Weltpremiere: Zum ersten Mal in der Geschichte versteigert das renommierte Auktionshaus Sotheby’s ein Gemälde, das nicht von Menschenhand stammt. Denn das Porträt des britischen Wissenschaftlers Alan Turing wurde von Ai-Da gemalt, einer “ultrarealistischen humanoiden Roboterkünstlerin”, die 2019 an der Universität Oxford entwickelt wurde. Turing (1912-1954) gilt als Vater der modernen Informatik. Namensgeberin der KI-Künstlerin ist übrigens die britische Mathematikerin Ada Lovelace, die als erste Person gilt, die Computerprogramme erstellt hat.

Ein teurer Spaß

Das Auktionshaus schätzt den Wert des Kunstwerks auf happige 100.000 bis 150.000 Pfund – umgerechnet 120.000 bis 180.000 Euro. Das “AI God” (KI-Gott) getaufte Bild ist Teil einer mehrtägigen Auktion, die am 16. Oktober 2024 beginnt und am 29. Oktober endet. Es bleibt also spannend, ob der von Sotheby’s geschätzte Wert bis dahin tatsächlich erreicht wird. Mit der Auktion will der Händler nach eigenen Angaben die Schnittstelle zwischen Kunst und Technologie erforschen und digitale Kunstformen präsentieren. So sollen bahnbrechende Künstlerinnen und Künstler gewürdigt werden, die eine Rolle in der Entwicklung der digitalen Kunst gespielt haben.

Multitalent

Die Hommage an Turing ist nicht das erste Bild, das der Kunstroboter gemalt hat. So hat die als Frau verkleidete KI-Malerin beispielsweise schon sich selbst und Queen Elizabeth II. auf der Leinwand verewigt. Dazu nutzt Ai-Da Kameras in ihren Augen und ihr Computergedächtnis sowie verschiedene Algorithmen der künstlichen Intelligenz. Diese verleihen ihr außerdem eine Stimme, um ihr Kunstwerk selbstständig zu präsentieren: “Mit meinem Kunstwerk von Alan Turing würdige ich seine Errungenschaften und Beiträge zur Entwicklung der Computertechnik und der künstlichen Intelligenz”, sagte der Roboter. “Mein Kunstwerk steht im Einklang mit dem Ethos der Vereinten Nationen, KI verantwortungsvoll einzusetzen – etwas, das auch Alan Turing befürwortete.” (Mit Material der dpa.)

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