Zwei Kameras an Bord, eine verbessert

Filmreif ausgestattet: Zur Hauptkamera gesellt sich ein Teleobjektiv.
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Aufnahmen: Lichtstark, auch nachts
Die Videoaufnahmen können sich sehen lassen: Zunächst tagsüber getestet, lieferte die Air 3S hübsche Fotos und Videos mit kräftigen Farben und einer knackigen Schärfe. Auch kniffligen Lichtsituationen mit hellem Sonnenlicht und tiefen Schatten sind die Kameras gut gewachsen, der Dynamikumfang stimmt.

Ohne Zoom liefert die Kamera knackscharfe Bilder.
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Was bisher keine andere DJI-Drohne beherrschte, war das Abheben und Filmen in der Dämmerung oder sogar bei Nacht. Das soll mit der DJI Air 3S gelingen. Also ließen die Tester sie zu später Stunde erneut starten – und staunten nicht schlecht: In bester Batman-Manier kreiste die Drohne souverän am abendlichen Himmel. Der 1-Zoll-Sensor zog das spärliche Licht beeindruckend aus dem Motiv und filmte etwa einen Sonnenuntergang so gut ein wie keine andere Drohne im Test zuvor. Auch bei Nacht fing die Kamera schön ausbalancierte Videos ein.

Die Telekamera zoomt optisch 3-fach und knipst Fotos mit maximal 48 Megapixel.
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Um die passende Belichtung kümmern sich 14 Blendenstufen. Die Hauptkamera bringt eine fixe Blende von f/1,8 mit, die des Teleobjektivs fällt mit f/2,8 etwas weniger lichtstark aus. Beide Kameras filmen in 4K-Auflösung. Bei 60 Bildern pro Sekunde (fps) soll ein HDR-Modus helle wie dunkle Bereiche gleichermaßen abbilden. Wer besonders flüssige Videos oder sanfte Zeitlupen-Aufnahmen will, schaltet HDR aus und filmt dann mit satten 120 fps – oder in HD mit satten 200 Bildern pro Sekunde.
Tolle Aufnahmen winken natürlich nur, wenn die Drohne auch viele Flugtalente mitbringt. Und da lässt sich die DJI Air 3S nicht lumpen: Das Abheben und Fliegen beherrschen auch wenig erfahrene Drohnenpiloten nach kurzer Zeit fast im Schlaf. Dafür sorgt der im Test verwendete RC-2-Controller, der gleich ein farbiges Touchdisplay samt DJI-Fly-App eingebaut hat. Hier sind neben dem Live-Bild der Kameras alle Funktionen und Einstellungen griffbereit. Die Steuerknüppel reagierten sensibel, die Steuerung war fein abgestimmt, die ausklappbare Antennen kümmerten sich um eine stabile Funkverbindung. Das gibt dem Piloten beim Fliegen noch mehr Sicherheit, wenn die Air 3S mit bis zu 76 km/h durch die Lüfte flitzt.

Der Controller dient als Fernbedienung, zeigt dank Display das Livebild der Kamera. Das Ladedock tankt bis zu drei Akkus auf.
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DJI Air 3S: Ein Lidar-Sensor passt auf
Bei soviel Action zu jeder Tages- und Nachtzeit drohen unschöne Zusammenstöße. Die verhinderte jederzeit die aufmerksame Hinderniserkennung an Bord der Air 3S. Tagsüber schauen kleine, rundum angebrachte Weitwinkelkameras in alle Richtungen. Mit “Active Track” ist eine umsichtige Verfolgungsfunktion an Bord, die zuverlässig an bewegenden Objekten dran bleibt, ohne mit Bäumen, Laternenmasten oder anderen Störenfrieden auf Kollisionskurs gehen. Das Problem: Diese „Augen“ funktionieren wie das menschliche Sehorgan – bei Gegenlicht oder tief stehender Sonne werden sie geblendet, Glasflächen übersehen sie, und bei Dunkelheit ist die Drohne eher im Blindflug unterwegs. Hier springt nun ein Lidar-Sensor ein, der oberhalb des Gimbals den Flug nach vorne absichert. Für eine unbeschadete Heimkehr ist der automatische Rückflug nicht mehr ausschließlich auf GPS angewiesen. Bei schwachen Signal greift die Drohne vielmehr auf die gemerkte Flugroute zurück. Das klappte im Test passabel und verhinderte so manche Bruchlandung, wirkte aber insgesamt unsicherer als am Tag. Im Test knipste die Air 3S immer ihr helles Start- und Landelicht ein, ging aber mitunter nicht exakt am Startplatz wieder zu Boden, sondern zwei bis fünf Meter daneben.

Für sicheres Starten und Landen schaltet die Drohne in Bodennähe ihr Licht ein.
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Die DJI Air 3S hebt auch bei Nacht ab. Der 1-Zoll-Bildsensor kitzelt viel Licht aus dem Motiv heraus.
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Monster-Akku, viel Speicherplatz
Für viel Ausdauer beim Fliegen sorgt ein starker Akku, mit dem die Air 3S bis zu 45 Minuten in der Luft bleiben kann. Im Test mit rasanten Flugmanövern, mächtig Wind und viel Filmerei war immerhin eine knappe halbe Stunde Flugspaß pro Akkuladung drin. Im Test kam das Set mit zwei Ersatzbatterien samt Ladestation zum Einsatz. Das Dock tankt alle drei Energieriegel nacheinander auf. Kreatives Filmen gelingt mithilfe zahlreicher Aufnahmefunktionen, mit denen die Drohne spektakuläre Flugmanöver komplett selbständig absolviert. So kann die Drohne automatisch zuvor auf einer Karte festgelegte Wegpunkte abfliegen oder geradewegs in eine vorgegebene Richtung sausen, während sich der Pilot voll und ganz aufs Schwenken der Kamera und aufs Filmen konzentriert – perfekt für Social Media-Clips. Mit “MasterShots” lassen sich viele weitere automatische Flugrouten und Kamerafahrten starten. Für ausgedehnte Aufnahmen hat DJI in die Air 3S einen üppigen Speicher eingebaut. Der fasst 42 Gigabyte Foto- und Videomaterial. Eine Micro-SD-Karte, die hinten in der Drohne Platz findet, braucht es in der Regel nicht mehr.

Kompakt: Mit angeklappten Armen passt die DJi Air 3S auch mal in die Jackentasche.
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Der interne Speicher fasst 42 Gigabyte. Wer mehr braucht, schiebt unter dem Akku eine Micro-SD-Karte ein.
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Die DJI Air 3S ist ab 1.099 Euro erhältlich, dann mit Controller ohne Display, einem Akku, Gimbalschutz und Ersatzpropeller. Wer zusätzlich zwei Ersatzakkus, Ladestation und Tragetasche will, zahlt für die Fly More Combo 300 Euro Aufpreis. Die hier getestete Luxus-Version mit RC-2-Fernsteuerung samt Touchdisplay kostet 1.599 Euro.