Die US-Regierung erwägt, vor Gericht die Zerschlagung von Google zu fordern. Das US-Justizministerium erwähnte in einem Zwischenbericht zu seinen Überlegungen mögliche “strukturelle Maßnahmen” – also eine erzwungene Trennung von Unternehmensteilen. Die US-Regierung muss bis zum 20. November 2024 über ihre Empfehlung in einem seit Jahren laufenden Wettbewerbsverfahren entscheiden.
Richter sieht Google als Monopolisten
Milliardenzahlungen an Apple & Co. im Fokus
Im Mittelpunkt des Verfahrens standen die milliardenschweren Deals, mit denen sich Google jahrelang den Platz als voreingestellte Suchmaschine sicherte – etwa im Webbrowser Safari auf Apples iPhones oder bei Firefox. Der Richter Amit Mehta kam bei seiner Analyse des Falls zunächst zu dem Schluss, Google habe ein Monopol im Suchmaschinenmarkt. Dafür spreche unter anderem, dass der Konzern Preise für Werbekunden erhöhen könne, ohne negative Folgen zu befürchten.
Google anderen Suchmaschinen überlegen
Die Deals, mit denen Google zur Standard-Suchmaschine auf iPhones und in anderen Browsern wurde, hätten diese Marktposition zementiert – und das sei für einen Monopolisten verbotenes Handeln gewesen, urteilte Mehta. Zugleich betonte er in seinem rund 280 Seiten langen Urteil mehrfach, dass Google anderen Suchmaschinen überlegen sei.
Verhaltensregeln und strukturelle Maßnahmen geplant
Aktuell wird in dem Verfahren über mögliche Konsequenzen aus dem Urteil beraten. Das Justizministerium machte hauptsächlich allgemeine Angaben zu seinen Überlegungen. Es schrieb aber, man wolle mit Verhaltensregeln und strukturellen Maßnahmen verhindern, dass der Internet-Konzern unter anderem seinen Webbrowser Chrome, die App-Plattform und das Smartphone-System Android zum Vorteil seines Suchmaschinengeschäfts einsetzen könne.
Auch könnte die US-Regierung vorschlagen, dass Google mehr Informationen zu seiner Suchmaschine mit Konkurrenten teilen soll. Sie macht sich zudem Gedanken darüber, wie die Position von Webseiten gegenüber Google gestärkt werden könnte, wenn es um die Verwendung ihrer Daten zum Training von Software mit künstlicher Intelligenz geht.