Seit Juli 2024 gehört das Nebenkostenprivileg der Vergangenheit an. Das bedeutet, Mieterinnen und Mieter können nun selbst entscheiden, ob sie für den Kabelanschluss zahlen möchten. Bewohnerinnen und Bewohner von Mehrfamilienhäusern sollten daher ihren Kabelanschluss überprüfen und sich gegebenenfalls nach Alternativen umsehen. Andernfalls könnte der vorhandene Anschluss gesperrt werden. So heißt es jedenfalls in Schreiben, die das Düsseldorfer Unternehmen laut Inside Digital seit Kurzem an Kundinnen und Kunden verschickt.
Vodafone schaltet Kabelanschlüsse ab
Betroffen davon sind vor allem Nutzerinnen und Nutzer, die “bislang keine Entscheidung getroffen haben, ob sie weiter Kabel-TV schauen wollen”. Das gab Marcel de Groot, seit April 2024 Vorsitzender der Geschäftsführung von Vodafone Deutschland, in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland bekannt. Neu dabei: Vodafone setzt die angedrohte Maßnahme inzwischen auch um. “Dort, wo sich trotz mehrerer Erinnerungen niemand bei uns meldet, haben wir begonnen, das TV-Signal abzuschalten […]”, so der 57-Jährige.
Techniker kann Abschaltung nur vor Ort vornehmen
Dass Vodafone nun tatsächlich zu diesem Mittel greift, ist überraschend. Schließlich ist das Abschalten eines Kabelanschlusses mehr als aufwendig. Wie Marc Albers, seines Zeichens Privatkunden-Chef bei Vodafone, nämlich bereits im Juli 2024 in einem Interview mit Inside Digital bestätigte, müssen Techniker die Leitungen in jedem Haus einzeln abklemmen, wenn sie nicht genutzt werden. Das Deaktivieren per Fernwartung ist hingegen nicht möglich.
Kooperationen mit Wohnungsunternehmen
Entscheidet sich eine Mieterin respektive ein Mieter nach der Abschaltung doch für einen Kabelanschluss von Vodafone, muss der Techniker erneut vorbeikommen. Ein enormer Arbeitsaufwand, was wiederum zu höheren Kosten für das Unternehmen führt. Dementsprechend setzt Vodafone aktuell verstärkt auf die Zusammenarbeit mit großen Wohnungsunternehmen und geht wie im Falle von Vonovia sogenannte Versorgungsvereinbarungen ein. Die erleichtern zum einen den Vertragsabschluss für die Mietenden. Zum anderen verringert das den Aufwand für Vodafone, da Vonovia die betroffenen Personen über den Umstellungszeitpunkt und die neuen Angebote informiert.
