Im Streit mit der Verwertungsgesellschaft SESAC (Society of European Stage Authors and Composers) hat die zum Alphabet-Konzern gehörende Plattform YouTube einzelne Musikvideos auf seiner US-amerikanischen Internetseite gesperrt. Das berichten verschiedene Medien aus den Vereinigten Staaten – darunter The Verge und Variety – übereinstimmend. Zu den betroffenen Künstlerinnen und Künstlern gehören demnach auch Super-Stars wie Adele, Bob Dylan und Green Day. Beim Versuch, einzelne Songs von ihnen abzuspielen, bekommen Nutzerinnen und Nutzer in den USA derzeit lediglich einen Hinweis “Video nicht erreichbar” angezeigt. “Dieses Video enthält Inhalte von SESAC. Es ist in deinem Land nicht verfügbar […]”, heißt es darunter.

Sperre nur Verhandlungstaktik von YouTube?

YouTubes drastischer Schritt ist vor allem deswegen so überraschend, weil der bestehende Vertrag zwischen der SESAC und der Videoplattform noch nicht ausgelaufen ist. Eigentlich endet die Vereinbarung, wie mit der Sache vertraute Personen gegenüber Variety verrieten, erst im Laufe der 40. Kalenderwoche – also zwischen dem 30. September und dem 6. Oktober 2024. Die einzelnen Videos hat YouTube den vorliegenden Berichten zufolge aber bereits am 28. September 2024 gesperrt. Dementsprechend gehen die zitierten Quellen davon aus, dass die verhängten Sperre “ein Verhandlungstaktik” sei. So versucht YouTube wohl, einen entsprechend hohen Druck auf die SESAC aufzubauen und damit die eigene Verhandlungsposition zu verbessern.

YouTube will Abkommen erneuern

In YouTubes Stellungnahme heißt es hingegen, dass man derzeit “in gutem Glauben” Verhandlungen mit der SESAC Führt, um das bestehende Abkommen zu erneuern. “Leider konnten wir trotz unserer besten Bemühungen vor Ablauf des Vertrags keine gerechte Vereinbarung erzielen. Wir nehmen das Urheberrecht sehr ernst, und daher ist von SESAC vertretenes Material in den USA nicht mehr auf YouTube verfügbar. Wir befinden uns in aktiven Gesprächen mit SESAC und hoffen, so bald wie möglich eine neue Vereinbarung zu erreichen […], so die Videoplattform. Die Verantwortlichen der SESAC äußerten sich zu den Vorgängen bislang noch nicht offiziell.

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