Beim ChatGPT-Erfinder OpenAI gibt es die nächsten Abgänge in der Führungsetage: Technologiechefin Mira Murati, die oft als ein Gesicht der Firma auftrat, kündigte ihren Rückzug an. Kurz danach verabschiedeten sich der Vizepräsident der Entwicklungsabteilung von OpenAI, Barret Zoph, und der Forschungschef Bob McGrew. Inzwischen hat auch Sam Altman die Abgänge auf
X (vormals Twitter) offiziell bestätigt.
OpenAI: Weitgehende Umstrukturierung
Bereits im Mai verließ Chefforscher Ilya Sutskever, der eine Rolle bei Altmans Rauswurf gespielt hatte, OpenAI. Er hat inzwischen ein neues Start-up, das hochintelligente KI-Software entwickeln will. Ein weiterer Mitgründer von OpenAI, der Forscher John Schulman, ging zum Konkurrenten Anthropic. Gleichzeitig berichtete unter anderem der Finanzdienst
Bloomberg, dass OpenAI den bisherigen Non-Profit-Status aufgeben wolle. Im Zuge des Umbaus könne Firmenchef Sam Altman einen Anteil von sieben Prozent an dem KI-Unternehmen bekommen, schrieb Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Altman hat bisher keine OpenAI-Beteiligung.
Murati war kurzzeitig sogar Chefin
Mira Murati wurde im November 2023 kurzzeitig zur Chefin von OpenAI ernannt, nachdem der Verwaltungsrat des KI-Entwicklers Altman überraschend herausgedrängt hatte. Wenige Tage später kehrte der Mitgründer jedoch nach Druck von Mitarbeitenden und des Großinvestors Microsoft auf den Chefposten zurück. Murati stellte sich hinter ihn. Ein Zusammenhang zwischen der Umgestaltung und den Manager-Abgängen wurde zunächst nicht hergestellt. Murati schrieb auf
X, sie wolle Zeit und Raum für eigene Forschungsarbeit schaffen. Sie bedankte sich bei Altman und ließ keinen Eindruck eines Streits aufkommen.
Attraktiver für Geldgeber
Die Umwandlung in ein Unternehmen, das sowohl auf das öffentliche Wohl als auch auf Profit ausgerichtet sei, könnte OpenAI attraktiver für Investoren machen. Mit der neuen Struktur würde nicht mehr beschränkt, wie viel Geldgeber mit ihrer Investition verdienen können, so das
Wall Street Journal. OpenAI versucht gerade laut Medienberichten, von Investoren eine Geldspritze von bis zu 6,5 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 5,8 Milliarden Euro) zu bekommen.
OpenAI sorgt für KI-Hype
Der Chatbot ChatGPT von OpenAI hatte den Hype um künstliche Intelligenz ausgelöst. Solche KI-Programme werden mit gewaltigen Mengen an Informationen trainiert und können Texte auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen formulieren, Software-Code schreiben und Informationen zusammenfassen. Das Prinzip dahinter ist, dass sie Wort für Wort abschätzen, wie ein Satz weitergehen sollte. Altman betont, dass KI in Zukunft auch viel komplexere Aufgaben übernehmen können werde. (Mit Material der dpa.)