Es klingt ein wenig wie ein Harrison-Ford-Film: Indiana Jones und die Diamantenstadt. In Nördlingen in Bayern hätte der Archäologe und Forscher “Indy” zumindest seine Freude. Hätte – denn Indy ist ja lediglich ein fiktiver Charakter. Nördlingen in Bayern hat allerdings wirklich das Potenzial für Abenteuer. Die Stadt besteht aus Abermillionen Diamanten. Das ruft auch die US-Raumfahrtbehörde NASA auf den Plan. Denn Nördlingen wurde in einem ganz besonderen Krater un d aus ganz besonderm Material gebaut. Wie gesagt, es ist spannend und selbst Indy dürfte staunen.

Glänzende Aussichten

Fangen wir nüchtern an: Ein Asteroid stürzt vor 15 Millionen Jahren auf die Erde, ein Krater reißt auf. Viele, viele Jahre später wird an genau dieser Stelle eine Stadt erbaut, deren Mauern im Sonnenlicht glänzen. Sind das etwa … Diamanten? Ja. Denn – vereinfacht gesagt – durch die Hitze nach dem Einschlag entstanden Temperaturen von mehr als 20.000 Grad Celsius. In Kombination mit einer Druckfront veränderte sich das Gestein und formierte Hochdruckminerale wie Diamanten, so erklärt es der Geopark Ries. Und diese Diamanten stecken noch heute in einigen Nördlinger Hauswänden und Teilen der historischen Stadtmauer. Der Rieskrater, den der Asteroid hinterließ, ist seit 2022 ein UNESCO Global Geopark. Neben einem tollen Ausflugsziel ist das Gebiet auch ein wichtiges Trainingsgebiet für Raumfahrtmissionen.

Die NASA in Nördlingen

Die Astronauten der NASA und ESA wissen Nördlingen durchaus zu schätzen. Auf der Seite des Geoparks Ries heißt es dazu: “Die erworbenen geologischen Kenntnisse sollen es den Astronauten bei ihren späteren Raummissionen ermöglichen, vorliegende Gesteinsformationen auf Mond und Mars richtig zu bestimmen und zu beproben.” Die UNESCO verrät zusätzlich, die NASA habe “das Ries mit seinen urzeitlichen Algen- und Bakterienablagerungen zur Vorbereitung der Mission Mars 2020, die nach Leben auf dem roten Planeten sucht”, verwendet. Das Ziel ist klar: Irgendwann bemannte Reisen zum Mars zu bewerkstelligen. Erst einmal geht es aber zum Mond. Wenn alles gut läuft, wird dort eine Basis errichtet, um in einigen Jahren vom Mond aus zum Mars zu starten.

Ist Nördlingen dank der Diamanten steinreich?

Ja, reich an Steinen. Aber steinreich? Eher weniger. Wie die Seite Nordbayern berichtet, messen die Steine weniger als 0,2 Millimeter im Durchmesser. Wirtschaftlich lassen sie sich nicht ausbeuten. Immerhin: Schön anzusehen sind die glitzernden Fassaden dennoch.

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