Gassi gehen, streicheln und zum Tierarzt gehen – all das sind Aktivitäten, die Hunde-Besitzerinnen und -Besitzer äußerst vertraut sein dürften. Der Paketversand
Hermes hat nun auch einen Vierbeiner in seinen Reihen. Um ihn muss sich aber deutlich weniger gekümmert werden, denn es handelt sich dabei um einen futuristisch aussehenden Roboter mit vier Skelettbeinen. Optisch erinnert “Spot” stark an einen Hund. Wie aus einem
BILD-Bericht hervorgeht, ist die Maschine mit Kameras sowie Gas-Detektoren ausgestattet und soll vermehrt in der Logistikzentrale zum Einsatz kommen. Ziel des Robo-Hunds: die menschlichen Mitarbeitenden entlasten.
Multitasking-Maschine
Hermes Fulfilment betreibt mehrere Zentren für Logistik und Versand. Der Schwerpunkt liegt dabei in
Deutschland. Der Roboter-Hund ist im gesamten Versandzentrum in Haldensleben (Sachsen-Anhalt) im Einsatz. Hier überwacht er die Leitungssysteme in Techniktunneln, die für Menschen zum Teil schwer erreichbar sind. “Spot” kann zudem analoge Messgeräte ablesen und Luft- und Gaslecks erkennen. Auch die Überwachung der Wärmeentwicklung und der Notausgänge liegt im Kompetenzbereich der Maschine. Wer hofft, dass Pakete bald von putzigen Robo-Hunden ausgetragen werden, muss stark sein. Das Gerät trägt keine Gegenstände und wurde dafür auch nicht hergestellt. Allerdings soll mit “Stretch” eine weitere maschinelle Unterstützung zum Einsatz kommen, die schwere Pakete in der Lagerlogistik entladen kann. Der
Otto-Konzern, zu dem Hermes gehört, möchte innerhalb der nächsten zwei Jahre 20 Roboter in Logistikzentren einsetzen.
Jobs in Gefahr?
Hinter der Entwicklung von “Spot” steckt das US-amerikanische Technologie-Unternehmen
Boston Dynamics. Kaufpreis des Blechvierbeiners: etwa 70.000 Euro. Der Roboter-Hund führt laut Hersteller dank
KI-Steuerung Arbeiten blitzschnell aus, die für Menschen äußerst anstrengend sind. Er bietet Arbeitgebern entscheidende Vorteile: Er arbeitet rund um die Uhr, meckert nicht und wird auch nie krank. Sind die maschinellen Vierbeiner also eine Gefahr für menschliche Mitarbeitenden? Annette Sigarusano von der Otto-Group sagte gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk dazu: “Wir glauben an die Kombination, dass Maschinen repetitive, schwere Tätigkeiten ausführen, dass es aber definitiv Menschen braucht, die in dieser Kombination dies steuern und überwachen.”
Vielseitiger Vierbeiner
“Spot” ist bereits in vielen Gebieten tätig. So schnüffelt er durch Kraftwerke und Raffinerien, um Daten zu sammeln und Anlagen zu überwachen. Neben Einsätzen in der
Automobilbranche ist der Roboter-Hund auch auf Baustellen unterwegs und inspiziert dort Strukturen und kontrolliert die Fortschritte. Ferner inspiziert der Vierbeiner auch
Windräder – und die Feuerwehr sowie der Katastrophenschutz verwenden ihn zur Erkundung gefährlicher oder zerstörter Gebiete.
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