Von allen Anbietern verkauft Samsung die meisten Fernseher – weltweit und hierzulande. Dabei umfasst das Angebot die ganze Bandbreite von günstig bis unbezahlbar, von klein bis riesengroß. Den günstigsten Einstieg in die Welt der Samsung-Fernseher bietet die Modellreihe Samsung DU7179. Bereits die lockt mit knackscharfer Bildschirmauflösung und smarter Ausstattung inklusive breitem Streaming-Angebot plus Hunderten Kanälen Gratis-Fernsehen. Es stehen acht Bildschirmgrößen zur Wahl, zu erkennen ist die jeweilige Abmessung an den ersten Ziffern in der vollständigen Modellbezeichnung. Ein Überblick findet sich ganz am Ende des Tests. Mit dem Samsung GU55DU7179 trat das mittlere – und mit 55 Zoll oder 140 Zentimetern Bildschirmdiagonale vermutlich gefragteste – Modell zum Test an. Überzeugen bereits beim günstigsten Samsung-Fernseher Bild und Ton? Wie klappt die Bedienung? Und was fehlt in der langen Ausstattungsliste mit den vielen Extras? Unser Test beantwortet alle Fragen zum Samsung DU7179.

Die schmalen Kunststoff-Füße des Samsung DU7179 lassen sich in zwei Höhen montieren, so dass bei Bedarf genügend Platz für eine Soundbar ist.

Die schmalen Kunststofffüße des Samsung DU7179 lassen sich in zwei Höhen montieren, sodass bei Bedarf genügend Platz für eine Soundbar ist.

Foto: COMPUTER BILD

Samsung verspricht, der bewährten LCD-Technik zu bestmöglicher Bildqualität zu verhelfen: Die PurColor-Technologie soll lebensechte Farben, der Crystal-Prozessor leistungsstarkes 4K-Upscaling und der Motion Xcelerator flüssige Bewegungen ermöglichen. Im Test mit Farbmessgerät und der Software Portrait Displays Calman erwies sich die Farbwiedergabe des Samsung DU7179 jedoch als nur mäßig genau. Das zeigt sich in minimal gelblich-rosiger Tönung, wenn auch eher im Vergleich mit besseren Fernsehern und nicht, wenn der Samsung für sich alleine steht. Die Maximalhelligkeit geht für einen günstigen Fernseher in Ordnung, für knackige Farben sollte das Umgebungslicht jedoch mindestens gedämpft sein. Der Kontrast sieht etwas flau aus, weil der günstige Bildschirm kein tiefes Schwarz darstellen kann.

Auffallend gut gelingt die Darstellung von Bewegungen. Da lässt die Schärfe nur wenig nach, obwohl der Fernseher lediglich mit 50 bis 60 Hertz arbeitet und die Bildwiederholfrequenz nicht auf 100 bis 120 Hertz verdoppelt. Ruckelige Bewegungen – etwa in Kinofilmen – lassen sich nach Geschmack glätten, das gelingt dem Samsung gut mit nur gelegentlicher Klötzchenbildung. Im Prinzip kann der Samsung Filme mit HDR wiedergeben. Die Abkürzung steht für High Dynamic Range und damit für eine hohe Bilddynamik mit mehr Farben und höherem Kontrast. Davon ist beim Gerät allerdings wenig zu sehen, weil der Bildschirm dafür dann doch nicht hell genug und vor allem zu wenig kontraststark ist. Hier beschränkt sich die HDR-Fähigkeit vor allem darauf, dass entsprechende Filme und Serien nicht unbrauchbar verfälscht aussehen, das gelang dem DU7179 im Test gut.

Samsung DU7179 im Test mit Portrait Displays Calman

Samsung DU7179 im Test mit Portrait Displays Calman: Die Farbabweichungen (linkes Diagramm) sind noch tolerabel, die satten HDR-Farben (hell unterlegtes Dreieck) stellt der LCD-TV etwas blasser dar.

Foto: COMPUTER BILD, Spears & Munsil

Standardmäßig ist der Samsung-Fernseher auf den sogenannten Eco-Modus voreingestellt, die damit verbundenen Bildeinstellungen bewirken ein etwas rosiges und überschärftes Bild. Mit folgenden Einstellungen ist die Wiedergabe deutlich natürlicher, ohne dass sich der Stromverbrauch nennenswert ändert:

  • Bildmodus: Im Bildmodus Filmmaker Mode zeigt der DU7179 Farben natürlicher als in der werkseitigen Eco-Einstellung, Helligkeit und Kontrast passen für die üblichen Lichtbedingungen im Wohnzimmer. Für HDR-Material ist die Wahl des Filmmaker Mode erneut erforderlich.
  • Experteneinstellungen: Weiteres Feintuning ist im Bildmenü in den Experteneinstellungen möglich. Im Untermenü Bildschärfe-Einstellung lässt sich unter Bildschärfe eine Automatik-Einstellung wählen. Die brachte im Test unkompliziert sehr gute Ergebnisse mit flüssigen, aber nicht künstlich wirkenden Bewegungen. Damit geht auch eine Automatik-Einstellung für die sanft eingreifende Rauschunterdrückung einher. Bei HDR-Wiedergabe verhindert HDR-Dynamikkompression Aktiv, dass helle Bildbereiche überstrahlen.
  • Allgemein und Datenschutz: Hier ist die automatische Bildanpassung an die Raumhelligkeit zu finden, ab Werk ist sie aktiviert – gut so. Die zugehörigen Menüeinstellungen finden sich unter Ein/Aus und Energiesparen als Menüpunkt Helligkeitsoptimierung. Eine Menüzeile weiter darunter lässt sich die Mindesthelligkeit anheben. Auf Rechtsanschlag entspricht die Mindesthelligkeit der Maximalhelligkeit.

Nicht empfehlenswert ist im Schnellmenü die Energiesparlösung. Dahinter verbirgt sich nicht mehr als eine stumpfe Helligkeitshalbierung.

Den besten Bildeindruck liefert beim Samsung DU7179 die Voreinstellung Filmmaker Mode.

Den besten Bildeindruck liefert beim Samsung DU7179 die Voreinstellung Filmmaker Mode.

Foto: COMPUTER BILD

Der Klang des Samsung DU7179 ist etwas kraftlos und matt, Sprache klingt aber weitgehend unverfälscht und ist gut verständlich. Die Maximallautstärke reicht für den Hausgebrauch – und selbst dann kippt der Klang nicht ins Schrille und Nervige. Für einen Fernseher dieser Preisklasse geht das absolut in Ordnung, etliche Konkurrenten hören sich weniger ausgewogen an. Bei höheren Ansprüchen an die Klangqualität empfiehlt sich die die Kombination mit einem externen Audio-System, zum Beispiel gibt es gute Soundbars für unter 300 Euro. Dank der höhenverstellbaren Füße ist der Fernseher mit den allermeisten Modellen problemlos kombinierbar und einen passenden HDMI-Anschluss gibt es ohnehin. Der gibt neben Stereo-Ton auch Raumklang inklusive der 3D-Variante Dolby Atmos aus. Wichtig dafür: Im Menü für den Ton muss in den Experteneinstellungen für den HDMI-eARC-Modus die Automatik aktiviert sein. Außerdem besteht die Wahl zwischen dem Standard-Tonmodus und “Adaptiver Ton”, letzterer wirkt eher verfärbt und künstlich.

Samsung DU7179: Technische Daten im Vergleich

Auf der Rückseite des Samsung DU7179 finden sich lediglich die nötigsten Anschlüsse. Alle sind zur Seite ausgerichtet, sodass bei Wandmontage keine Stecker im Weg sind. Es gibt aber keine Kabelführung etwa an den schmalen Füßen entlang. Außerdem ist die Beschriftung nur in den Kunststoff der Rückwand geprägt und daher schlecht erkennbar.

Auf seinem Startbildschirm zeigt der Samsung DU7179 installierte Apps und angeschlossene Geräte.

Auf seinem Startbildschirm zeigt der Samsung DU7179 installierte Apps und angeschlossene Geräte, die TV-Plus-Schaltfläche führt zu einem umfangreichen Angebot kostenloser Fernsehprogramme.

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Der Internetzugang klappt beim DU7179, wie bei teureren Samsung-Modellen, per Kabel und WLAN, auch die App-Auswahl ist die gleiche – und die lässt keine Wünsche offen: YouTube und die Mediatheken der TV-Sender gehören ohnehin zum Standard-Repertoire von Smart-TVs, ebenso die großen Streaming-Anbieter wie Amazon Prime Video, Apple TV, Disney und Netflix. Bei Samsung sind außerdem das Magenta-Angebot der Telekom, der Sport-Anbieter DAZN sowie die Cloud-Gaming-Plattformen GeForce Now, Luna und Xbox zu finden. Der Zugriff erfolgt etwas behäbiger als bei teureren TV-Modellen des Herstellers, klappt aber innerhalb weniger Sekunden. Auf dem Startbildschirm lassen sich die entsprechenden App-Kacheln in gewünschter Reihenfolge anordnen, die Schaltflächen für angeschlossene Geräte finden sich dort ebenfalls. Zu den ab Werk installierten Apps gehört TV Plus. Darin bündelt Samsung etliche kostenlose TV-Spartenkanäle, die per Internet empfangbar sind. Dabei ist der Begriff Spartenkanal oftmals sehr eng gefasst, zum Teil läuft eine einzige Serie oder TV-Show in Dauerschleife. Wer also einfach mal mit “Baywatch” oder “Top Gear” schmunzeln möchte oder gerne Koch-Shows und “Bares für Rares” sieht, findet eine riesige Auswahl. Einen großen Schwung Dokus gibt es ebenfalls, nur mit der Bildqualität dieser Gratis-Kanäle ist es nicht immer zum Besten bestellt.

Die Fernbedienung des Samsung DU7179 gefällt mit ihren griffigen Hebelchen für Lautstärke und Programmwechsel.

Die Fernbedienung des Samsung DU7179 gefällt mit ihren griffigen Hebelchen für Lautstärke und Programmwechsel.

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Spracheingabe zur Suche nach bestimmten Filmen oder Serien ist beim DU7179 nicht möglich, der Fernbedienung fehlt das Mikrofon dafür. Auch die Solarzelle auf der Rückseite fehlt, die bei den Fernbedienungen teurerer Samsung-Fernseher die Batterien überflüssig macht. Funktional gibt es dagegen am Umschalter des DU7179 nichts auszusetzen. Ganz im Gegenteil: Die Hebelchen für Lautstärke und Programmwechsel sind blind zu ertasten, die wenigen Tasten für die Menüsteuerung ebenfalls. Langes Suchen nach bestimmten Funktionstasten gehört mit der Samsung-Fernbedienung der Vergangenheit an, stattdessen sind seltener benötigte Funktionen über das Bildschirmmenü erreichbar. So lassen sich auch 10er-Tastatur und Farbtasten für den Videotext einblenden. Nach einem Druck auf die Zahnradtaste für die Einstellungen ahnt der Fernseher, was als Nächstes gefragt sein könnte und blendet entsprechende Schaltflächen ein – nicht immer treffsicher, aber gut gemeint.

Der Samsung DU7179 zeigt Farben weniger natürlich als der Vorgänger CU7179.

Der Samsung DU7179 zeigt Farben weniger natürlich als der Vorgänger CU7179 (rechts, gut sichtbar an der weißen Gischt).

Foto: COMPUTER BILD

Wer nach einem Samsung-Fernseher der Modellreihe 7179 sucht, findet im Handel neben dem DU7179 weitere Varianten mit anderen Buchstabenkombinationen. Da lohnt sich ein genauerer Blick auf die Modellnamen, um nicht eine Lagerleiche oder ein Importmodell zu erwischen: Das G ganz am Anfang der Samsung-Modellnamen steht für Germany. Modelle mit anderem Anfangsbuchstaben sind EU-Importe, die sich in der Ausstattung oder bei den Streaming-Funktionen unterscheiden können, aber kaum nennenswert billiger sind – sich also praktisch nie lohnen. Darauf folgen die Bildschirmgröße in Zoll sowie ein Buchstabe für das Modelljahr, gefolgt vom U für die UHD-Auflösung:

  • AU: Modelljahr 2021
  • BU: Modelljahr 2022
  • CU: Modelljahr 2023
  • DU: Modelljahr 2024

Danach folgt mit 7179 die Kennung der Modellreihe. Innerhalb der 7000er-Reihen unterscheiden sich verschiedene Varianten nur kosmetisch. Auch die ganz am Ende folgenden Buchstaben sind für die Nutzung ohne Belang.

Das Vorgängermodell Samsung CU7179 ist im Handel noch gut verfügbar. Die Unterschiede zwischen beiden sind nicht groß, beim neuen Modell sahen Farben im Test etwas weniger natürlich aus. Dafür fiel beim Vorgänger beim Check im Labor die Maximalhelligkeit geringer aus, für helle Umgebungen und für HDR ist das neue Modell daher besser geeignet. Noch ältere Modellreihen nur empfehlenswert, wenn sie deutlich günstiger als der DU7179 sind.

Der günstigste Samsung-Fernseher überzeugt mit guter Ausstattung und umfangreichen Streaming-Möglichkeiten. Das Arbeitstempo ist in Ordnung, vor allem aber gefällt die einfache Handhabung mit weitgehend verständlichen Menüs und mit der sehr guten Fernbedienung. Der Bildschirm ist nicht besonders kontraststark, gut sind dafür die saubere Bewegungsdarstellung und die ordentliche Maximalhelligkeit. Für den normalen Fernsehalltag ist das völlig ausreichend, genauso wie der zwar bassarme, aber sonst sauber abgestimmte Ton. Samsung bietet den DU7179 außer in dem getesteten 55-Zoll-Format in weiteren Größen an:

  • Samsung GU43DU7179, 43 Zoll und 109 Zentimeter, ideal für etwa 2,00 Meter Betrachtungsabstand
  • Samsung GU50DU7179, 50 Zoll und 127 Zentimeter, ideal für etwa 2,50 Meter
  • Samsung GU55DU7179, 55 Zoll und 140 Zentimeter, ideal für etwa 3,00 Meter (im Test)
  • Samsung GU65DU7179, 65 Zoll und 164 Zentimeter, ideal für 3,50 bis 4,00 Meter
  • Samsung GU75DU7179, 75 Zoll und 195 Zentimeter, ideal für 4,00 bis 4,50 Meter
  • Samsung GU85DU7179, 85 Zoll und 215 Zentimeter, ideal für Abstände ab 5 Meter

Von den Bildschirmgrößen abgesehen, ist die Technik absolut gleich, die Testaussagen zum 55-Zöller sind demnach auf die anderen Größen übertragbar.

Was heißt LCD?

LCD bezeichnet die am meisten verwendete Bildschirmtechnik und steht für Liquid Crystal Display, also Flüssigkristall-Bildschirm. Die Flüssigkristalle ändern je nach elektronischer Ansteuerung ihre Lichtdurchlässigkeit, so entsteht Pixel für Pixel das gewünschte Bild. Dank roter, grüner und blauer Farbfilter vor den Pixeln lassen sich alle gewünschten Farben mischen – Rot, Grün und Blau in gleichen Teilen zusammen ergibt Weiß.

Was sind Backlight und Hintergrundbeleuchtung?

LCDs leuchten nicht von sich aus, die Flüssigkristallbildschirme erzeugen zunächst transparente Bilder. Eine großflächige Lichtquelle dahinter bringt die Bilder zum Leuchten – das sogenannte Backlight oder die Hintergrundbeleuchtung.

Was sind LED-Bildschirme?

Für das Backlight von LCDs kommen heute nahezu ausschließlich LEDs zum Einsatz, also Leuchtdioden, wie sie auch zur Raumbeleuchtung oder in Autoscheinwerfern üblich sind. Daher ist bei LCD-TVs oft auch von LED-TVs die Rede.

Was sind QLED-Fernseher?

Bei QLED-Fernsehern ist das Backlight mit sogenannten Quantum Dots versehen. Das sind mikroskopisch kleine Nano-Kristalle, mit deren Hilfe LCDs mehr Farben darstellen können, darunter satteres Grün, tieferes Rot und kräftigeres Blau.

Was sind Mini-LED-Fernseher?

Mini-LED-TVs sind LCDs mit einem Backlight aus sehr vielen und sehr kleinen LEDs. Oft kommen über 1.000 winzige LEDs zum Einsatz. Die leuchten nicht wie bei normalen LCDs oder LED-TVs stets mit voller Stärke, stattdessen regelt der Fernseher ihre Helligkeit passend zum Bildinhalt: Nur hinter sehr hellen Bildbereichen strahlen sie mit voller Kraft, hinter dunklen Partien dimmt sie der Fernseher herunter (“Local Dimming”).

Was sind OLED-Fernseher?

OLED-Bildschirme arbeiten nach einem ganz anderen Prinzip als LCDs mit ihren zahlreichen Abwandlungen. Bei OLEDs besteht jeder einzelne Bildpunkt aus winzigen LEDs. So kleine Leuchtdioden lassen sich mit herkömmlichen Halbleiterkristallen nicht herstellen, stattdessen kommen organische Leuchtstoffe zum Einsatz – daher die Abkürzung OLED. Dank der selbstleuchtenden Pixel ist kein Backlight erforderlich, außerdem können OLEDs perfekt tiefes Schwarz darstellen. In entsprechenden Bildbereichen bleiben dafür die OLED-Pixel einfach abgeschaltet. So ist innerhalb der Bilder ein perfekter Kontrast zwischen extrem dunkel und extrem hell mit fast schon dreidimensionaler Tiefenwirkung möglich.

Was sind Micro-LED-Bildschirme?

Bei Micro-LED-Bildschirmen bestehen die Bildpunkte aus kleinen LEDs in konventioneller Technik mit Halbleiterkristallen. Diese Technik kam lange Zeit vor allem für riesige Reklamebildschirme oder in Konzerthallen und Stadien zum Einsatz, weil damit nur vergleichsweise große Pixel möglich sind – also entweder riesige Bildschirme oder pixelige Bildauflösung. Inzwischen sind damit auch große Fernseher ab 76 Zoll (oder 192 Zentimetern) ausgestattet. Die liefern extrem gute Bildqualität mit knackigen Farben und brillantem Kontrast, kosten aber aufgrund hoher Herstellungskosten um 100.000 Euro.

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