Mit hohem Tragekomfort und gutem Sound eignen sich Kopfhörer mit Kabel ideal für Arbeit und Freizeit. Im Gegensatz zu kabellosen Modellen ist bei der Übertragung per Strippe kein Qualitätsverlust zu befürchten. COMPUTER BILD hat aktuelle Exemplare bekannter Marken verglichen und zeigt, welche am besten abschneiden.
COMPUTER BILD verlässt sich nicht allein auf die erfahrenen Ohren mehrerer Tester: Neben Hörtests führt die Redaktion im Labor zahlreiche Messungen durch, um Kopfhörer objektiv und reproduzierbar zu prüfen. Im Zentrum steht ein Kunstkopf von Brüel & Kjær, dessen Gummiohren innen mit empfindlichen Mikrofonen bestückt sind. So lässt sich mithilfe eines Messgeräts von Audio Precision herausfinden, inwiefern ein Kopfhörer alle Tonhöhen in korrekter Lautstärke wiedergibt, also einen ausgeglichenen Frequenzgang von 20 bis 20.000 Hertz aufweist. Kunstkopf und Messgerät erfassen etwaige Störfrequenzen des Kopfhörers, sogenannte Verzerrungen. Zusammengenommen bezeichnet man sie als Klirrfaktor. Ebenfalls wichtig: Wie laut spielt ein Kopfhörer an durchschnittlichen Smartphones? Werte über 100 Dezibel (dB) gelten als gesundheitsgefährdend und führen zur Abwertung.
In der schalldichten Testkammer misst man die sogenannte Lautheit – also wie hoch der Geräuschpegel um den Kopfhörer ist: Ein hochempfindliches Mikrofon steht in 1 Meter Entfernung und “hört zu”. Der ermittelte Wert ist in Sone angegeben; Lautstärken über 1 Sone stören zum Beispiel Mitreisende in der Bahn. Bei kabelgebundenen Over-Ear-Kopfhörern kommt es zu einer Impedanz-Messung. Dabei lässt sich mit 13 Testsignalen ein Mittelwert errechnen, der die Impedanz (auch: Wechselstromwiderstand) angibt. Je höher die ist, umso höher muss tendenziell die Ausgangsspannung am Kopfhörerausgang für eine bestimmte Lautstärke sein. Mobilgeräte sind da aber limitiert, Kopfhörer mit dreistelliger Impedanz sind ohne zusätzlichen mobilen Smartphone-Verstärker deshalb oft zu leise. All diese Daten fließen in die Testtabelle ein und ergeben mit dem Hörtest die Testnote.
Sie suchen den perfekten Klang, der keine Wünsche offen lässt? Natürlich ist die Wahrnehmung von Tönen oft individuell, doch manche Kabel-Kopfhörer sorgen für pure Begeisterung. Vor allem zwei Modelle begeisterten in jüngster Zeit auf ganzer Linie: der Beyerdynamic Xelento Remote (2. Gen.) und der Sennheiser IE 900. Bei beiden Geräten ist der Klang klar, detailreich und einfach umwerfend. Schön: Keiner der von COMPUTER BILD zuletzt getesteten Kopfhörer mit Kabel klang wirklich grausig.
Der große Unterschied zwischen Over-, On- und In-Ear-Kopfhörern liegt in der Tragweise. Die englischen Bezeichnungen geben dabei bereits deutliche Hinweise auf die Bauart des Kopfhörers:
- Over-Ear-Kopfhörer (über den Ohren) liegen über den Ohren. Je nach Baugröße sind Ohrmuschel und Ohrläppchen komplett von den Polstern verdeckt.
- On-Ear-Kopfhörer (auf den Ohren) liegen direkt auf den Ohren. Die Polster sind dabei meist durchgängig, damit es nicht an bestimmten Stellen unangenehm drückt. Der Tragekomfort ist je nach Hersteller sehr unterschiedlich.
- In-Ear-Kopfhörer (in den Ohren) stecken in der Regel direkt im Gehörgang und dichten deshalb sehr gut ab. Der Tragekomfort ist in der Regel hoch. Es gibt auch In-Ear-Kopfhörer, die vor dem Gehörgang liegen und dadurch noch bequemer sind, allerdings auch nicht so gut abdichten.
Erstklassigen Klang für vergleichsweise kleines Geld bietet der Beyerdynamic DT 700 Pro X. Der geschlossene Over-Ear begeisterte im Test nicht nur mit seinem Sound, sondern auch mit einem sehr hohen Tragekomfort und schickem Design. Erhältlich ist er für knapp 240 Euro (Stand: Juli 2024). Übrigens: Ebenfalls ganz weit vorne und etwa genauso teuer ist der Beyerdynamic DT 900 Pro X, der hingegen auf eine offene Bauweise setzt. Der klingt sogar noch einen Hauch besser, ist allerdings auch ein wenig leiser.
Bei Kopfhörern mit Kabel ist manchmal nicht nur der Klang entscheidend, sondern auch das Gewicht – ganz unabhängig vom sonstigen Tragekomfort. Denn ein Over-Ear kann noch so bequem auf den Ohren liegen und sich anschmiegen, wenn das Gewicht zu hoch ist, dann geht es nach einigen Stunden Tragezeit schnell einmal auf den Nacken. Natürlich geht es auch in die andere Richtung. Vergleichsweise wenig wiegt etwa der Sennheiser HD 560 S (243 Gramm). Übrigens: Alle In-Ear-Kandidaten sind beim Gewicht vollkommen im Rahmen und nicht zu schwer.
Kopfhörer mit Kabel: Häufig gestellte Fragen
Was ist besser: Kabel- oder Bluetooth-Kopfhörer?
Grundsätzlich lassen sich Kopfhörer in Modelle mit und ohne Kabel unterteilen. Beide Formen haben Vor- und Nachteile. Kopfhörer ohne Kabel arbeiten in den meisten Fällen mit Bluetooth-Funk. Dabei stört keine Strippe zwischen Kopfhörer und Smartphone – und das Kabel bricht auch nicht mit der Zeit. Dafür muss der Musikfan stets den Kopfhörer-Akku laden und dieser nutzt sich mit der Zeit ab. Hinzu kommt der Klangunterschied, denn nur über Kopfhörer mit Kabel gibt es hochauflösenden Klang. Hier spielt der Akku in der Regel keine Rolle.
Kopfhörer mit Kabel: On- oder Over-Ear?
Ob nun On- oder Over-Ear-Kopfhörer ist Geschmackssache: Bei On-Ear-Varianten liegen die Polster auf den Ohren auf. Das kann auf Dauer unangenehm sein, andererseits fallen diese Modelle vergleichsweise kompakt und transportfreundlich aus. Over-Ear-Varianten umschließen mit meist dicken Polstern das Ohr komplett. Das trägt sich normalerweise bequemer und dichtet gut gegen Umgebungsgeräusche ab. Zusätzlich zu dieser passiven Abschirmung reduzieren immer mehr Kopfhörer die Umgebungsgeräusche aktiv mit elektronischem ANC. Allerdings sind diese Modelle häufig teurer und nicht jeder Mensch mag das Gefühl, von der Außenwelt abgeschottet zu sein.
Was kosten Kopfhörer mit Kabel?
Kopfhörer mit Kabel existieren in allen denkbaren Preiskategorien. So sind einige Modelle schon für weit unter 20 Euro erhältlich – die Qualität ist hier aber häufig sehr fragwürdig. Allerdings gibt es auch Modelle wie die Over-Ear-Kopfhörer Røde NTH-100, die bereits für um die 135 Euro tollen Klang bieten. Nach oben ist die Preisgrenze offen: Der High-End-Kopfhörer Sennheiser IE 900 liegt beispielsweise bei rund 1.200 Euro.