Das Wichtigste in Kürze
- Die kleinsten Switches besitzen in der Regel vier LAN-Anschlüsse (RJ45), teurere Modelle verfügen mitunter über 16 Ports oder mehr. Kaufen Sie im Zweifel lieber einen Switch mit mehr Anschlüssen als nötig – das Heimnetz wird in der Regel ja schließlich eher größer als kleiner.
- Während einige Switches viele Feineinstellungen erlauben, verwalten sich andere Modelle von selbst. Wenn Sie besondere Anforderungen an Ihr Netzwerk haben und jeden Anschluss individuell konfigurieren wollen, dann greifen Sie zu einem Switch, der verwaltbar ist. Hersteller bezeichnen diese Modelle oft mit dem englischen Begriff “managed” (im Gegensatz zu “unmanaged”). Die Konfiguration eines verwaltbaren Switches erfordert allerdings einiges an IT-Wissen.
- Geräte wie Überwachungskameras landen oft nicht in der Steckdose, sondern erhalten per LAN-Verbindung Strom (Power-over-Ethernet, PoE). Achten Sie darauf, dass der Switch PoE-Output-Anschlüsse besitzt, falls Sie solche Geräte mit dem Switch in Ihr Heimnetz integrieren wollen.
Zyxel XGS1010-12: Unser Redaktions-Tipp
Der Zyxel XGS1010-12 besitzt gleich zehn LAN-Anschlüsse mit 8×1.000 Megabit pro Sekunde (Mbps) und 2×2.500 Mbps. Er hat darüber hinaus zwei Ports mit dem Standard SFP+ (jeweils 10.000 Mbps) an Bord. Hier lassen sich etwa per Glasfaser Komponenten anschließen, die eine besonders hohe Bandbreite bei geringer Latenz benötigen – etwa eine Firewall. Der Hersteller gibt für den Switch eine sehr hohe Kapazität von 66 Gigabit pro Sekunde (Gbps) an.
Ubiquiti UniFi Pro 8 PoE: Die Alternative
Wer Geräte per PoE mit dem Switch betreiben will, macht mit dem Ubiquiti UniFi Pro 8 PoE vieles richtig. Alle seiner acht LAN-Anschlüsse (jeweils 1.000 Mbps) sind mit PoE-Technik ausgestattet. Dazu kommen zwei SFP+-Ports mit 10.000 Mbps. Die Kapazität beläuft sich laut Ubiquiti auf üppige 56 Gbps.
TP-Link TL-SG108: Unser Preis-Tipp
Viel Switch für kleines Geld bietet der TP-Link TL-SG108: Acht LAN-Anschlüsse mit jeweils 1.000 Mbps bringen dem Heimnetz eine große Erweiterung für den schmalen Taler. Die Kapazität ist mit 16 Gbps zwar deutlich kleiner als bei den beiden Redaktions-Tipps, aber immer noch ordentlich und dürfte für nicht allzu anspruchsvolle Netzwerke ausreichen.
So hat COMPUTER BILD die Netzwerk-Switches verglichen
Die Redaktion zeigt im Vergleich die beliebtesten Netzwerk-Switches laut dem Preisvergleichsportal idealo. Unter den Geräten finden sich ausschließlich namhafte Hersteller von Netzwerk-Hardware: Netgear, TP-Link, Ubiquiti und Zyxel. Bei den Vergleichskriterien entschied sich COMPUTER BILD für die wichtigsten technischen Daten der folgenden Kategorien:
- Anschlüsse: Wie viele LAN-Ports besitzt der Switch? Wie schnell sind sie? Gibt es darüber hinaus SFP+-Anschlüsse?
- Leistung: Wie hoch ist die Kapazität laut Hersteller?
- PoE-Funktionen: Kann der Switch Geräte per LAN-Verbindung mit Strom versorgen? Lässt er sich selbst per Netzwerkkabel betreiben?
Um eine Empfehlung von COMPUTER BILD zu erhalten, muss das Gerät in den wichtigsten Punkten des Vergleichs überzeugen. Die Leistung spielt hierbei eine übergeordnete Rolle.
Unser Fazit zu den empfehlenswertesten Netzwerk-Switches
Der Zyxel XGS1010-12 bietet im direkten Vergleich nicht nur eine sehr hohe Kapazität, sondern auch eine Vielzahl unterschiedlicher Anschlüsse. Wer Geräte per PoE am Switch mit Strom versorgen möchte, könnte einen Blick auf den Ubiquiti UniFi Pro 8 PoE riskieren – das Gerät hat gleich acht PoE-Ports an Bord. Viele LAN-Anschlüsse für wenig Geld bekommt man mit dem TP-Link TL-SG108: Acht Ports mit jeweils 1.000 Mbps stehen hier zur Verfügung.
Kaufberatung: Wissenswertes zu Netzwerk-Switches
Anschlüsse: LAN und SFP+
Ein Netzwerk-Switch verfügt über LAN-Anschlüsse nach RJ45-Standard. Im Gegensatz zu einem Hub schickt der Switch nicht jedes Datenpaket an jeden Port, sondern trifft logische Entscheidungen, um Datenpakete gezielt an Ports und verbundene Empfänger weiterzuleiten. Die Folge ist eine effizientere Datenübertragung. Einige Switches besitzen neben LAN-Anschlüssen Ports mit SFP+. Über passende Steckmodule lassen sich hier Geräte etwa per Glasfaser verbinden, die eine besonders hohe Datenrate und geringe Latenz benötigen.
Leistung: Kapazität, Paket-Weiterleitungsrate, Framesgröße, MAC-Adressen
Hersteller geben die Leistung Ihres Switches mithilfe diverser Kennziffern an:
- Kapazität: Datenmenge pro Sekunde, in Gbps
- Paket-Weiterleitungsrate: Millionen Datenpakete pro Sekunde, in Mpps (nicht zu verwechseln mit Mbps = Megabit pro Sekunde)
- Framesgröße: Maximale Größe eines Datenpakets, häufig auch unter dem Begriff “Jumbo-Frames Size” angegeben
- MAC-Adressen: Maximale Anzahl speicherbarer MAC-Adressen; jedem Gerät im Netzwerk ist eine nicht veränderbare MAC-Adresse zugewiesen
Da Hersteller selten alle dieser vier Kennziffern für einen Switch angeben, hat sich die Redaktion für die Kapazität als Vergleichsgröße entschieden.
PoE: Power-over-Ethernet
Einige Geräte wie Überwachungskameras erhalten die Stromzufuhr nicht aus der Steckdose, sondern per LAN-Kabel (Power-over-Ethernet, PoE). Wer ein solches Gerät direkt mit einem Switch verbinden will, sollte darauf achten, dass der Switch PoE-Output-Anschlüsse besitzt. Einige wenige Switches lassen sich selbst per PoE mit Strom versorgen, wenn sie über einen entsprechenden Input verfügen.
Verwaltbar vs. unverwaltbar
Verwaltbare Switches (“managed”) bieten ein hohes Maß an Kontrolle: Jeder Anschluss lässt sich individuell konfigurieren; Fernzugriff und Fernwartung sind möglich. Ohne IT-Fachwissen ist die Konfiguration aber mitunter alles andere als leicht. Für den Hausgebrauch sind unverwaltbare Switches (“unmanaged”) in der Regel ausreichend. Man muss sie nicht erst konfigurieren, sie sind sofort einsatzbereit.
Modi: Store-and-Forward & Co.
Netzwerk-Switches verwenden diverse Modi, um Datenpakete weiterzuleiten:
- Store-and-Forward: Dieser Modus kommt bei den meisten Switches zum Einsatz. Der Switch nimmt das Datenpaket im Ganzen entgegen, speichert und überprüft es. Durch die Prüfung der Daten sortiert der Switch fehlerhafte Pakete aus, was die Latenz bei der Weiterleitung zum Port erhöht.
- Cut-Through: Der Switch analysiert nur die ersten Bytes des Datenpakets, in denen etwa die Zieladresse steckt. Der Modus reduziert bei der Weiterleitung zum Port die Latenz, defekte Datenfragmente müssen gegebenenfalls später aber noch aussortiert werden.
- Fragment-freie Übertragung: Der Switch überprüft nur die ersten 64 Byte der Pakete – diese sind am anfälligsten für defekte Daten. Dieser Modus ist ein Mittelweg zwischen Store-and-Forward und Cut-Through.
Netzwerk-Switches: Häufig gestellte Fragen
Was macht ein Netzwerk-Switch?
Ein Netzwerk-Switch verbindet Geräte in einem Netzwerk miteinander und erlaubt den Datenaustausch zwischen diesen Geräten.
Wann brauche ich einen Netzwerk-Switch?
Ein Netzwerk-Switch erweitert Ihr Heimnetz um weitere LAN-Anschlüsse, falls der Router etwa zu wenige Ports hat. Er eignet sich außerdem dazu, eine Gruppe von Geräten mit nur einem LAN-Kabel mit dem Router zu verbinden.
Wie verbinde ich einen Switch mit dem Router?
Ein Switch wird per LAN-Kabel mit dem Router verbunden.