Enttäuschen Fernseher mit dünnem Klang, lässt sich die Tonqualität mit einer Soundbar leicht steigern. Doch was taugen günstige Modelle? Wir haben den Test gemacht und Soundbars bis rund 300 Euro unter die Lupe genommen. Welche Klangqualität ist zu erwarten? Gibt es packenden Surround-Sound? Und wie steht es um die Musikwiedergabe? Hier erfahren Sie, welches günstige Exemplar mit Tonqualität, Anschlüssen und Funktionen überzeugt. Wenn das Budget größer ist, lohnt sich ein Blick auf die teureren Soundbars im Test.
Großen Hörgenuss zum vergleichsweise kleinen Preis bietet die LG DSE6S. Die Soundbar ist zudem beim Platzbedarf sehr bescheiden: Sie ist nur 80 Zentimeter breit und 6,3 Zentimeter hoch, außerdem fordert kein Subwoofer zusätzlichen Platz. Zudem ist sie mit zusätzlichem HDMI-Eingang, der Option auf drahtlose Verbindung mit dem Fernseher und allen wichtigen Möglichkeiten zur Musikwiedergabe so vielseitig wie nur wenige ihrer Preisklasse. Im Test setzte sie sich mit ihrem fülligen Klang deutlich von anderen Soundbars dieser Preisklasse ab. Tiefe Bässe gab sie erwartungsgemäß nicht wieder, etwas lauter abgestimmte obere Bässe kompensieren dieses Konzept-bedingte Manko. Sprachwiedergabe gelingt der Soundbar hervorragend mit schöner Präsenz und Klarheit. Wer also einfach nur guten Klang sucht und von der Soundbar möglichst wenig sehen möchte, liegt hier richtig. Über die Ladentheke geht die LG DSE6S für rund 250 Euro (Stand: August 2024).

Die LG DSE6S zählt zu den besonders kompakten Soundbars, ihr Klang ist dennoch wuchtig.

Die LG DSE6S zählt zu den besonders kompakten Soundbars, ihr Klang ist dennoch wuchtig.

Foto: COMPUTER BILD

Für Sparfüchse lohnt sich ein Blick auf die Amazon Fire TV Soundbar. Wegen der Bezeichnung Fire TV darf man allerdings keine Streaming-Funktionen erwarten, es steckt auch nicht Alexa in der günstigen Soundbar. Sie passt aber mit nur 61 Zentimetern Breite auch vor kleinere Fernseher, die Ausstattung umfasst mit HDMI und Bluetooth alles Wichtige. Neben dem niedrigen Preis gefiel im Test vor allem die einfache Bedienung. Die Tonqualität geht in Ordnung, im Vergleich zu günstigen Fernsehern mit ihrem oft blechernen Klang hört sich die Amazon Fire TV Soundbar wärmer und angenehmer an. Für 140 Euro (Stand: August 2024) ist die Amazon Fire TV Soundbar unschlagbar.

COMPUTER BILD Soundbar Test

Soundbars im Test: Wichtigstes Kriterium bei COMPUTER BILD ist die Klangqualität, im Bild die Samsung HW-S67B.

Foto: COMPUTER BILD

Die Redakteure prüfen bei Soundbars im Test den Klang über alle verfügbaren Quellen. Das beinhaltet etwa Audiosignale vom Fernseher via HDMI-Kabel oder Musik von Streaming-Diensten über eine Bluetooth-Verbindung. Um einen möglichst fundierten Gesamteindruck vom Klang und von Features wie dem immer wichtigeren Raumklang zu bekommen, führen in der Regel mindestens zwei Redakteure getrennt voneinander Hörtests durch. Die Tester werten die Ergebnisse aus und vergleichen sie. Die Ausstattung spielt im Test ebenfalls eine Rolle, wenn auch eine eher untergeordnete.

Ist der Platz vor dem Fernseher knapp, bietet sich die Samsung HW-S67 an. Die nur 67 Zentimeter breite Soundbar beeindruckte im COMPUTER-BILD-Test mit bemerkenswert voluminösem und kraftvollem Klang. Störende Verfälschungen gab es nicht zu hören. Dialoge klingen natürlich und sind klar zu verstehen. Da zwei der vier eingebauten Lautsprecher zur Seite zeigen, sollte die Soundbar für den besten Klang nach links und rechts frei stehen. Geschlossene Regalfächer scheiden bei der Platzwahl damit aus. In puncto Ausstattung zeigt sich Samsung für die Preisklasse großzügig. So klappt die Verbindung neben HDMI-Kabel und optischem Digitaleingang bei Samsung-Fernsehern per WLAN. Vielseitig zeigt sich die Soundbar auch bei der Musikwiedergabe. Sie gelingt unter anderem per Bluetooth, nach WLAN-Anmeldung per AirPlay 2 und per Spotify Connect. Weitere Einstellmöglichkeiten bietet die zugehörige Smartphone-App. Preislich liegt die Samsung HW-S67 bei knapp 230 Euro (Stand: August 2024).
Die Yamaha SR-B20A wirkt keine Wunder, ist für einen Preis von rund 210 Euro (Stand: August 2024) aber wunderbar. Der ausgewogene und angenehme Sound geht voll in Ordnung, auch wenn der virtuelle Raumklang nur bedingt überzeugt. Das Design wirkt mit dem Stoffüberzug schick und hochwertig. Die LED-Anzeige ist allerdings umständlich geraten.

Yamaha SR-B20A

Mit einer Breite von 91 Zentimetern passt die Yamaha SR-B20A zu Fernsehern ab 40 Zoll.

Foto: COMPUTER BILD

Teure Soundbars sind in der Regel besser ausgestattet, etwa mit mehr Anschlüssen und mehr Möglichkeiten zur Musikwiedergabe. Bluetooth ist auch in der Preisklasse unter 300 Euro weitverbreitet, WLAN und Spotify Connect sind aber eher die Ausnahme. In den höheren Preisklassen sind in der Regel feinere und mehr Lautsprecher eingebaut, die Gehäuse sehen oft wertiger aus.

Unter den Soundbars unter 300 Euro gehört die Sonos Ray zu denen mit dem besten Klang. Der ist stimmig und angenehm – mit klarer Sprachwiedergabe. Die Anschlüsse sind auf ein Minimum beschränkt, bei der Bedienung setzt Sonos voll auf seine App. Wer sich darauf einlässt, lernt schnell die problemlose Handhabung inklusive schlauer Lautstärkesteuerung per TV-Fernbedienung schätzen. Die Streaming-Vielfalt für Musik, Radio und Podcasts ist ohnehin konkurrenzlos – und das zum günstigen Preis ab etwa 230 Euro (Stand: August 2024).

Bose TV Speaker

Mit dem Bose TV Speaker helfen Sie dem TV-Sound auf die Sprünge.

Foto: COMPUTER BILD

Neben dem sehr wichtigen Klang kommt es auf andere Faktoren an, die Interessierte vor einem Kauf im Blick behalten sollten. So spielt das Design eine nicht ganz unwichtige Rolle. Passen Soundbar und Fernseher zusammen? Diese Frage ist sogar wörtlich zu nehmen, denn manch ein Klangriegel ist zu groß – und passt nicht unter den TV. Informieren Sie sich außerdem über die verfügbaren Anschlüsse. Sind am Fernseher bereits alle HDMI-Buchsen belegt, benötigen Sie eine Soundbar mit zusätzlichem HDMI-Eingang als Ausgleich.

Dass die inneren Werte zählen, beweist die Magnat SBW 280. So sieht die Soundbar funktional und kantig aus, überzeugte aber mit sehr ausgewogenem, frischem Sound. Der Bass ist dank des mitgelieferten Subwoofers sauber und tief. Ein Surround-Modus erzeugt zudem virtuellen Raumklang. Der fiel im Test allerdings eher dezent aus und erweiterte das Klangbild nur geringfügig. Sparsam gibt sich der Hersteller auch bei den Anschlüssen. Für die Verbindung zum Fernseher stehen ein HDMI-Anschluss und optischer Digitaleingang bereit. Hinzu kommt eine Miniklinke für Kopfhörer und ein USB-Anschluss für eigene Musikdateien. Die Bedienung geht in Ordnung, war in der Praxis aber etwas langsam. Preislich liegt die Magnat SBW 280 bei knapp 195 Euro (Stand: August 2024).

Magnat SBW 280 im Test

Die Soundbar Magnat SBW 280 bot im Test einen richtig starken Klang.

Foto: COMPUTER BILD

Wie der Test zeigt, müssen gute Soundbars nicht teuer sein. Zwar gibt es Einschränkungen beim Ausstattungsumfang, doch Modelle wie der Testsieger LG DSE6S und der Preis-Tipp Amazon Fire TV Soundbar zeigen, dass es ordentlich klingende Soundbars zu sehr fairen Preisen gibt. Weniger auszugeben lohnt sich dagegen in der Regel nicht, denn die allergünstigsten Soundbars in der 100-Euro-Preisklasse klingen bestenfalls anders als Fernseher, selten aber besser.

Was unterscheidet Soundbar, Sounddeck und Subwoofer?

Soundbar hier, Subwoofer dort, und wenn ich nicht bei dir bin, dann bin ich auf dem Sounddeck. Doch wo liegt der Unterschied bei all der Lautsprecher-Technik? COMPUTER BILD bringt ein wenig Licht ins Dunkel.

  • Soundbars sind längliche Riegel, die vor oder unter einem Fernseher Platz finden oder sich sogar an der Wand montieren lassen. Die eingebauten Lautsprecher schaffen je nach Modell ansprechenden Raumklang ohne zusätzliches Zubehör, die ganz große Kapelle spielt allerdings nicht. Häufig leidet vor allem der Bass unter der kompakten Bauweise.
  • Subwoofer sind genau für diesen Bass zuständig und springen in die Bresche, wenn die Soundbar alleine nicht reicht. Die aktiven Basslautsprecher sind in der Regel ziemlich groß und benötigen einen eigenen Stromanschluss. Dafür verzichten Hersteller 2023 auf eine Kabelverbindung zur Soundbar – Signale gibt es über Funk.
  • Sounddecks können meist auf Subwoofer verzichten, denn die massiven Kästen haben genug Platz für große eingebaute Lautsprecher. Aufgrund der ausladenden Bauweise benötigen Sounddecks mehr Raum als Soundbars, sind dafür aber auch stabil genug, um Fernseher zu tragen und als Sockel zu fungieren.

Wie schließt man eine Soundbar an?

Für den Anschluss an den Fernseher greifen Nutzerinnen und Nutzer im Normalfall auf HDMI zurück. Hierüber lassen sich große Datenmengen übertragen, etwa für 5.1- oder 7.1-Surround-Sound. Zusätzlich setzen viele Hersteller auf einen optischen Audioeingang, der ebenfalls für die Verbindung zwischen Fernseher und Soundbar herhält. Allerdings: Wer die neuesten Highlights wie Dolby Atmos wünscht, der braucht den verbesserten Audiorückkanal, auf Englisch “Enhanced Audio Return Channel”, kurz eARC. Nur hierüber fließen die richtig großen Datenströme. Der einfache Audiorückkanal (ARC) und die optische Audioverbindung reichen dafür nicht.

ARC & eARC am Fernseher freischalten

Um Funktionen wie Surround-Sound und Dolby Atmos zu hören, reichen nicht nur passende Soundbars und HDMI: Bei vielen Fernsehern müssen der Audiorückkanal (ARC) und der erweiterte Audiorückkanal (eARC) erst im Bereich “Ton” oder “Anschlüsse” aktiviert werden. Außerdem muss der Fernseher die digitale Tonspur unangetastet ausgeben, je nach Fernseher heißt das beim Audio-Format “Bypass”, “Durchleiten” oder “raw”. Liefert ein UHD-Player das Programm, gibt es dort ebenfalls entsprechende Audio-Einstellungen für den HDMI-Ausgang.

Kann man mit einer Soundbar Musik & Radio hören?

Die meisten Soundbar-Modelle bieten die Option zur Bluetooth-Wiedergabe via Smartphone, Tablet oder PC. Das eröffnet viele Möglichkeiten für die Wiedergabe von eigener Musik, Podcasts, Hörbüchern oder Radiosendern. Musik-Streaming-Dienste wie Spotify, Deezer oder Apple Music stehen für viele Nutzerinnen und Nutzer an erster Stelle. Einige Produkte wie die Bose Soundbar 900 lassen sich direkt mit dem Internet verbinden. Zusammen mit Anwendungen wie Spotify Connect erhält man dann Zugriff auf den Dienst, ohne den Umweg über Bluetooth. Radioempfang via UKW und DAB+ ist nur in wenigen Ausnahmefällen möglich.


0 Comments

Schreibe einen Kommentar

Avatar placeholder

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Call Now Button