Wer eine Tablet-Tastatur ohne viel Schnickschnack sucht, liegt bei dem Bluetooth-Exemplar von TeckNet genau richtig. Das lässt sich fix mit allen gängigen Tablets verbinden, egal ob Android oder iOS. Die Tastatur verfügt jedoch über keine Hülle und hat keine Halterung, um das Tablet wie einen Laptop-Bildschirm aufzustellen. Das Tippgefühl ist in Ordnung, der Druckpunkt gut, nur die Tasten könnten etwas größer sein. Für gelegentliches Schreiben von E-Mails reicht die TeckNet vollkommen aus. Auf Extras wie einen Stifthalter oder ein Touchpad verzichtet das günstige Keyboard. Preislich liegt es bei knapp 21 Euro (Stand: September 2024).
Eine gute Tablet-Tastatur überzeugt vor allem mit ihrem Schreibgefühl. Dieser Testpunkt fließt mit 45 Prozent in die finale Note ein. Die Redakteure achten dabei etwa auf einen angenehmen Druckpunkt und eine gute Tastengröße. Wichtig ist unter anderem, dass sich Texte ohne große Eingewöhnung und Tippfehler schreiben lassen, die Finger nicht wegrutschen und das Layout keine Verwirrung stiftet. Weiterer Testpunkt ist die Inbetriebnahme. Idealerweise sind Tablets ohne große Mühe mit den Tastaturen verbunden und gekoppelt. Anschließend prüfen die Redakteure, ob die Kombi stabil steht und sich das Tablet im Neigungswinkel optimal anpassen lässt. Für den Einsatz unterwegs sind außerdem Größe und Gewicht entscheidend.
Ebenfalls wichtig ist die Stromversorgung. So erhalten die Testkandidaten ihren Saft je nach Modell über einen eigenen Akku, das angeschlossene Tablet oder eingesetzte Batterien. Zuletzt geht der zusätzliche Funktionsumfang in die Prüfung ein. Besonders punkten Modelle, die eine große Auswahl an Sondertasten und Extras wie eine Tastenbeleuchtung mitbringen.
Sehr komfortabel gelingt die Inbetriebnahme mit Tastaturen, die auf bestimmte Tablet-Modelle zugeschnitten sind. Dazu gehören unter anderem die Maßanfertigungen von Samsung, Apple und Brydge die verschiedene Ausführungen des iPads beziehungsweise Samsung Galaxy Tabs passgenau ergänzen und gleichzeitig als Bildschirmschutz dienen. Zum Anbringen dienen Magnete, die im Rückschutz integriert sind. Nutzerinnen und Nutzer halten die jeweilige Hülle lediglich dicht an ihr Tablet, und schon sitzt sie wie angegossen. Praktische Aussparungen erlauben den Kameralinsen den notwendigen Durchblick. Einen Sonderweg geht die Logitech Combo Touch. Per Druck rutschen iPads in die schalenartige Hülle. In der Praxis erforderte das mehrere Versuche und ein wenig Kraft. Die Mühe entlohnt die Kombi mit besonders festem Halt. Die Verbindung mit den Tastaturen erfolgt bei den maßgeschneiderten Modellen mit Ausnahme von Brydge und der Logitech Slim Folio per Pin-Anschluss. Weitere Kopplungsvorgänge entfallen damit. Den Strom erhalten die Tastaturen vom Tablet. Sind Hülle und Keyboard aufgesteckt, schließt nur das Zubehör von Samsung, Apple und Brydge bündig ab. Das verschafft den Tablet-Kombis ein schlichtes, aber hochwertiges Aussehen. Enttäuscht hat das weiße Apple Magic Keyboard Folio, das bereits nach kurzer Nutzung unschöne Verfärbungen aufwies. Die Logitech-Modelle sind aufgrund des Seitenrahmens ein wenig breiter als das Tablet. So schützen sie das iPad auch an den Rändern. Die Tasten zum Ein- und Ausschalten sowie zum Lautstärkeregeln lassen sich dank Hervorhebung weiterhin leicht bedienen. Der Optik schadet die Form nicht.
Als ein wenig fummeliger erwiesen sich im Test die Universaltastaturen mit Hülle. So verfügt die Hama KEY4ALL X3100 über Gummilaschen in drei verschiedenen Größen, um Tablets mit einer Bildschirmdiagonale von 7 bis 10,5 Zoll (17,8 bis 27,7 Zentimeter) einzuspannen. Ist das Tablet angegurtet, brauchte es im Test noch ein bisschen Gezerre, damit der flache Computer waagerecht ausgerichtet war. Je nach Tablet-Modell können die aufliegenden Gummilaschen dabei leicht ins Bild hineinragen. Ein Hindernis ist das beim Tippen von Mails oder Bearbeiten von Dokumenten zwar nicht, unschön ist es aber allemal. Bei der Logitech Universal Folio dienen Kunststoffecken zum Einklemmen von Tablet-PCs von 9 bis 10 Zoll (22,9 bis 25,4 Zentimeter). Beide Hüllen sind deutlich mächtiger als die Maßanfertigungen. Zugeklappt gefiel jedoch das Aktentaschen-Design der Hama. Die Modelle von Lobwerk und TeckNet sind Tastaturen ohne Hülle. Um das Tablet dahinter aufzustellen, muss es daher selbst über einen entsprechenden Klappdeckel verfügen. Die Universaltastaturen sowie die Brydge-Modelle und die Logitech Slim Folio koppeln sich per Bluetooth mit allen gängigen Tablets. Ist das Keyboard eingeschaltet und der Verbindungsknopf gedrückt, wartet es blinkend auf die passenden Einstellungen am Tablet. Nutzerinnen und Nutzer gehen dazu in die Bluetooth-Optionen und wählen die betreffende Tastatur aus. Anschließend ist lediglich ein am Tablet angezeigter Prüfcode per Tastatur einzugeben, und beide Geräte sind miteinander verbunden. Von da an läuft das Koppeln automatisch ab, sobald die Bluetooth-Tastatur wieder eingeschaltet ist.
Das Hauptaugenmerk liegt im Test allerdings auf den Tasten. Schön groß fallen sie unter anderem bei Apple aus. Vor allem das Apple Magic Keyboard Folio wirkt im Aufbau fast wie eine Mac-Tastatur. Zwischen den Tasten besteht ein angenehmer Abstand. Doch auch das Modell von Samsung und die Logitech Combo Touch überzeugten im Test. Etwas kleiner fallen die Knöpfe der Universaltastaturen aus. Das überrascht wenig, passen sich die Hersteller doch an die durchschnittlichen Maße der Tablets an. Beim Schreibgefühl hat das Apple Magic Keyboard die Nase ganz weit vorn. Es punktet unter anderem mit einem knackigen Druckpunkt und schönen Tastenhub. Doch auch die Konkurrenz von Samsung und Logitech machte im Test einen guten Eindruck. Das Layout der Tasten ist praktisch gewählt, sodass alle Knöpfe leicht erreichbar sind. Schreiben ließ sich in der Praxis auch darauf nach kurzer Eingewöhnung richtig gut. Der größte Unterschied zwischen den Tasten der getesteten Modelle und herkömmlichen Tastaturen findet sich bei den Knöpfen für die Umlaute, dem Pluszeichen und der Backspace-Taste. Sie sind in der Regel etwas schmaler, um Platz einzusparen. Wer etwa einen Buchstaben löschen möchte, tippt daher womöglich anfangs daneben. Bei den günstigeren Tastaturen von Hama, Lobwerk und TeckNet war das Schreibgefühl im Test durchweg in Ordnung. Kleinere Abzüge gab es etwa bei der Hama-Tastatur für einen etwas tiefen Tastenhub. Das Lobwerk-Modell bot einen eher schwammigen Druckpunkt. Zum fixen Schreiben einer E-Mail zwischendurch oder kürzerer Texte sind die Keyboards jedoch vollkommen ausreichend.
Einen Akku brauchen die Tablet-Tastaturen mit Pin-Anschluss nicht. Einmal angedockt, bedienen sie sich am Strom des Tablets. Nutzerinnen und Nutzer müssen daher nur eine Energieanzeige im Blick behalten. In der Praxis erwiesen sich die Tastaturen als sparsam und schränkten die gewohnte Nutzungsdauer kaum ein. Etwa die Bluetooth-Tastaturen von Hama, TeckNet und Lobwerk tanken den Strom für ihre Akkus über ein mitgeliefertes USB-Ladekabel. Insbesondere bei der Lobwerk-Tastatur ist das jedoch sehr kurz. Ein Netzteil zum direkten Aufladen über die Steckdose sparen sich die Hersteller dieser drei Testkandidaten ganz. In vielen Fällen lässt sich das Ladegerät vom Tablet oder Smartphone nutzen. Geht der Strom nach dem Tippen wieder zur Neige, melden sich die drei Modelle per blinkender Ladeanzeige. Auf eine Batterie setzt lediglich die Logitech Universal Folio. Für einen schnellen Start ist sie zu Beginn bereits eingesetzt.
In der Reise- oder Arbeitstasche lassen sich im Prinzip alle Tastaturen gut verstauen. So finden selbst mächtigere Hüllen wie von der Hama KEY4ALL X3100 oder der Logitech Universal Folio relativ leicht Platz. Größere Unterschiede gibt es beim Gewicht. Wahre Pfundskerle sind beispielsweise das Apple Magic Keyboard (für iPad Pro 11 Zoll) und das Apple Magic Keyboard Folio mit 600 beziehungsweise 590 Gramm. Das macht sich bei längerem Tragen oder wenn es neben zusätzlichen Arbeitsmaterialien transportiert wird, durchaus bemerkbar. Wer viel Wert darauf legt, mit leichterem Gepäck unterwegs zu sein, greift am besten zum Samsung Book Cover Keyboard. Denn unter den Tastaturen mit Hülle ist es mit 426 Gramm am leichtesten. Es schützt das Tablet vor Schmutz und Kratzern und misst in Kombination mit dem Gerät schlanke 1,4 Zentimeter beziehungsweise 2 Zentimeter mit dem S-Pen-Halter. Die Magnete von Hülle und Tastatur gewährleisten einen festen Sitz, sodass es auch beim Herausziehen aus der Tasche kein Verrutschen gibt. Deutlich leichter sind die Bluetooth-Tastaturen, die ganz auf eine Hülle verzichten. Ein wahres Fliegengewicht ist zum Beispiel die Lobwerk, die gerade einmal 181 Gramm auf die Waage bringt. Allerdings benötigen Nutzerinnen und Nutzer weiteres Zubehör zum Aufstellen des Tablets.
Schon mit einer günstigen Universaltastatur wie dem Preis-Leistungs-Sieger von TeckNet beantworten Sie ein paar Mails auf dem Tablet. Wenn Sie ernsthaft mobil arbeiten wollen, kaufen Sie aber besser eine auf das Tablet zugeschnittene Tastatur. Fürs iPad Pro 11 Zoll etwa empfehlenswert ist der Testsieger Brydge Pro 11. Wer ein Samsung Galxy Tab S9 besitzt, ist mit dem Samsung Book Cover Keyboard gut beraten.