Die meisten Länder Europas verzichten auf eine Größenbeschränkung für PV-Module auf Dächern. Deutschland geht diesbezüglich einen Sonderweg: Hierzulande lag die maximal erlaubte Fläche pro Solarmodul bislang bei zwei Quadratmetern. Wie das Portal Solarserver berichtet, wird diese Grenze hierzulande nun auf drei Quadratmeter angehoben. Was die Änderung für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet, erklärt COMPUTER BILD.

Große PV-Module dominieren den Markt

Laut Stephan Krauss vom Solarunternehmen Longi gilt die neue Drei-Quadratmeter-Regel aktuell schon in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen. In Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen soll die Umsetzung bis Ende 2024 erfolgen. Bremen und Schleswig-Holstein planen die neue Regel innerhalb des ersten Quartals 2025 umzusetzen. Indes hat das verantwortliche Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) die neue Regel schon am 28. August 2024 im Rahmen der Verwaltungsvorschrift MVV TB 2024/1 veröffentlicht.
Mit Inkrafttreten der Regelung dürfen sowohl Privathaushalte als auch Gewerbetreibende PV-Module mit einer Fläche von jeweils bis zu drei Quadratmetern auf ihrem Dach installieren, ohne dafür eine zusätzliche und zeitintensive Baugenehmigung zu beantragen. Die Drei-Quadratmeter-Regel sei Krauss zufolge gerade deshalb besonders wichtig, da große Solarmodule den Weltmarkt mittlerweile dominieren.

Größere Solarmodule nicht immer effizienter

Wer nun denkt, dass der Wirkungsgrad des PV-Moduls mit zunehmender Größe wächst, liegt allerdings falsch. Demnach erzielen kleine Module mit Rückkontakttechnologie oft einen ähnlich hohen Energieertrag wie große Module ohne diesen Leistungsvorteil. Darüber hinaus sollten Verbraucherinnen und Verbraucher die ohnehin herausfordernde Montage der Module auf Schrägdächern im Hinterkopf behalten.

Es ist daher wichtig, dass die “Solarmodule in Bezug auf Größe und Gewicht für eine Person noch gut handhabbar” sind, so Krauss weiter. Der Experte rät deshalb bei der Anschaffung von PV-Modulen neben der Größe auch immer den Wirkungsgrad und die Montage zu berücksichtigen.

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