Wer eine neue Folge des “Tatort” verpasst hat oder sich die Tagesschau unterwegs anschauen möchte, ist bei der offiziellen Mediathek der ARD an der richtigen Adresse. Seit 2008 ist das Angebot online und erreicht monatlich viele Menschen. Dem Online-Portal Statista zufolge konnte die Plattform im Juni 2024 über 200 Millionen Visits erzielen. Dem ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke scheint das nicht auszureichen. Wie aus einem Medienbericht hervorgeht, erklärte der 63-Jährige in einem Interview, dass er mit privaten deutschen Sendern zusammenarbeiten möchte, um eine Art Streamingdienst-Aggregator ins Leben zu rufen.
Gniffke zufolge befindet sich das Projekt noch in einem sehr frühen Stadium der Planung. Allerdings gäbe es bereits erste Gespräche mit privaten Anbietern für den Bereich Video und Audio. Der ARD-Intendant betont: “34 Millionen Deutsche hören jeden Tag öffentlich-rechtliches Radio.” Demnach sei Audio der wichtigste Ausspielweg des Senders. Das Ziel des Vorhabens: Den großen Playern auf dem Markt die Stirn zu bieten. Man wolle sich “nicht wehrlos und willenlos den Algorithmen großer Techkonzerne” unterwerfen.
Anbieter wie Netflix und Spotify gefährden laut Gniffke den freien Markt. “Wir können doch nicht zulassen, dass die Algorithmen von Meta und Alphabet den Deutschen vorschreiben, was sie sehen und was sie nicht sehen”, appelliert der ARD-Intendant. Er sieht bei den öffentlich-rechtlichen Sendern und anderen Medien eine Verantwortung für die Gesellschaft und die Demokratie. Der ARD-Chef wünscht sich ein gemeinwohlorientiertes Streamingangebot für deutschsprachige Inhalte, das Wettbewerber zu Partnern macht. Er appelliert, dass eine solche Plattform vielfältig und so attraktiv sein muss, dass sehr viele Menschen täglich darauf zugreifen möchten. Nur so könne es gelingen, dass das deutsche Medienangebot nicht unter die Räder der Marktmacht von Alphabet, Meta und Amazon kommt.

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