Apple Watch 10 statt Apple Watch X
Zum zehnten Geburtstag verpasst Apple seinen Geräten gern einen neuen Namen. 2017 – zehn Jahre nach der Vorstellung des ersten iPhones – präsentierte Apple das iPhone X. Damit fällt das Gerät etwas aus der Reihe, denn alle anderen Modelle haben arabische Zahlen im Namen. Doch nicht bei der Apple Watch: Hier bleibt es bei der Apple Watch 10.
Neues Design für die Apple Watch
- Display deutlich größer
- Neue Größen: 42 und 46 Millimeter
- Neue Farbe: Jet Black (Diamantschwarz)
Sportfunktionen der Ultra kommen
- Tiefen-App und Gezeiten-App neu
- Oceanic+ auf nutzbar
- Über 80 Sportmodi an Bord
Bei den diesjährigen iPhones hat Apple einige Funktionen aus früheren Pro-Modellen in die Basis-Modelle übernommen. Das passiert jetzt auch bei der Apple Watch: Denn bisher war die Tiefe-App der Ultra-Uhr vorbehalten. Doch nun kommt die App auch auf die Apple Watch 10. Denn Apple verbaut jetzt einen Sensor für die Tiefenmessung und die Messung der Wassertemperatur in der Uhr. Damit lässt sich jetzt auch mit der normalen Apple Watch die Wassertiefe – etwa beim Schnorcheln – feststellen. Wichtig: Das Ganze funktioniert nur bis zu einer Tiefe von sechs Metern. Selbst wenn die Uhr bis 50 Meter zertifiziert ist, stoppt der Messer bei sechs Metern Tiefe. Praktisch: Sobald die Uhr merkt, dass sie ins Wasser getaucht wird, startet die Tiefenmessung. Im Test funktioniert das gut. Auch die Wassertemperatur kann die Uhr messen. Zudem kommt eine weitere App für Wasserratten auf die Uhr. Apple ermöglicht mit einer Gezeiten-App die Anpassung der Trainings – beispielsweise beim Surfen – an Hoch- und Niedrigwasser. In der Anwendung lassen sich die Daten für diverse Küsten auf der Welt ansehen. Übrigens: Auch Tide-Daten von Flüssen – wie etwa der Elbe – sollen sich dort ansehen lassen. Hier ist jedoch die Benennung der Punkte noch nicht eindeutig. Zudem stellt Apple die Oceanic+-App jetzt auf der Apple Watch 10 bereit – sie war zuvor ebenfalls der Ultra-Uhr vorbehalten. Die App enthält nach Angaben von Apple unter anderem neue Features zum Schnorcheln. Nachteil: Sie bleibt kostenpflichtig.
Abseits dessen bleibt natürlich das bekannte große Angebot der Apple Watch auch in der zehnten Version bestehen. Mittels GPS und Barometer werden die Strecken während des Trainings genau erfasst. Zudem ist eine automatische Trainingserkennung an Bord, die sich zuverlässig meldet. Auch die automatische Pausenerkennung überzeugt. Darüber hinaus lässt sich auch die Apple Watch 10 mit bestimmten Fitnessgeräten koppeln. Weiterhin nicht an Bord ist ein Wiederholungszähler – etwa fürs Seilspringen. Während des Schwimmens schaltet die Uhr in den Wassersperrmodus, der versehentliche Berührungen auf dem Display verhindern soll. Das Deaktivieren gelingt leicht über einen längeren Druck auf die Krone. Das in den Lautsprecher eingedrungene Wasser wird dann zudem rausgedrückt. Wer noch mehr individuelle Trainings oder Anleitungen möchte, kann auf Fitness+ zurückgreifen. Drei Monate lässt sich der Dienst nach dem Kauf der Uhr kostenlos ausprobieren.
Gesundheitsfunktionen weiter ausgebaut
- Neu App für Vitalwerte
- Schlafapnoe-Erkennung
- Herzfrequenzmessung genau
Neu im Schlafbereich ist zudem, dass die Uhr nun dank watchOS 11 automatisch den Schlaf erkennt. Zuvor musste erst die Schlaferkennung in der Health-App konfiguriert werden. In Deutschland weiterhin an Bord ist die Blutsauerstoffmessung – der Patentstreit von Apple in den USA hat hierzulande keine Auswirkungen. Darüber hinaus verfügt die Uhr über ein EKG und die Temperaturmessung. Die Uhr warnt, wenn die Herzfrequenzmessung zu hoch oder zu niedrig ist. Positiv: Im Test zeigte sich, dass die Messung auch bei starker Bewegung der Arme korrekt erfasst wird. Auch die Verlaufskurve wich nicht von der des Referenzgerätes ab.
Minimale Änderungen beim Chip
Der S9-Chip war eines der aufregendsten Highlights bei der Apple Watch 9 und der Ultra 2. Der S10 bietet dieselben Funktionen wie der S9, bringt aber noch mal mehr Dampf unter der Haube. Dadurch sollen viele Funktionen, etwa das Ausfiltern von Hintergrundgeräuschen bei Telefonaten, noch leistungsfähiger werden. Natürlich ist auch der Doppeltipp wieder mit an Bord. Im Test zeigte sich die Apple Watch 10 etwas reaktionsfreudiger als die Vorgängerin. Die Uhr verfügt über 64 Gigabyte internen Speicher etwa für Apps und Musik.
Übersetzung und weitere smarte Funktionen
- Diverse Apps verfügbar
- Neue Übersetzungs-App auf der Uhr
- Celluar-Version mit eSIM teils eigenständig
Im Hinblick auf die App-Auswahl für die Smartwatches liefern sich Samsung, Google und Apple einen dichten Kampf. Denn der Google Play Store und der App Store von Apple sind randvoll mit diversen Anwendungen. Inzwischen hat es sogar YouTube Music auf die Apple Watch geschafft. Hier gilt jedoch wie bei allen anderen Musikstreamingdiensten: Ohne das Premium-Abo des jeweiligen Dienstes steht nicht die komplette Funktionsbandbreite zur Verfügung. Abseits dessen lässt sich auf der Uhr nahezu alles installieren: Spiele, Navigations-Apps, Sportanwendungen oder Reise-Apps sind nur eine kleine Auswahl. Auch das Beantworten von Nachrichten ist auf der Apple Watch möglich. Nachteil gegenüber den Uhren mit WearOS: Es gibt weiterhin keine App für WhatsApp auf der Apple Watch.
Wer sich für die Celluar-Version der Uhr entscheidet, kann mit der passenden eSIM sogar eigenständig von iPhone ins Netz gehen. Zudem macht die NFC-Schnittstelle das Zahlen mit Apple Pay möglich – in der neu designten Wallet lassen sich beispielsweise auch Konzertkarten oder Flugtickets hinterlegen.
Frisch dazugekommen ist die Möglichkeit der Übersetzung auf der Uhr. Einfach die Ausgangssprache und die Zielsprache einstellen – mit einem Klick auf das Mikro-Symbol geht es los. Im Test mussten wir allerdings feststellen, dass die Uhr nicht immer auf das Eingesprochene reagierte. Wichtig ist, dass die Person langsam und deutlich spricht, damit der Satz erkannt wird. Abseits dieser Hürde dürfte die Funktion jedoch im Urlaub sehr praktisch sein, wenn nicht beide Personen die gleiche Sprache sprechen.
Noch schnellere Ladezeit?
Wie bereits oben beschrieben hat sich bei der Apple Watch 10 auch einiges beim Design getan. Das führt unter anderem dazu, dass die Rückseite jetzt auch aus Aluminium besteht. Nach Angaben von Apple sorgt das für eine schnellere Ladezeit. Innerhalb von 30 Minuten soll der Akku zu 80 Prozent gefüllt sein. Das passende Ladekabel mit dem bekannten Pad liegt bei. Nötig ist dann nur noch der passende Netzstecker mit USB-C-Anschluss. Bei der Akkulaufzeit erwarten wir im Test keine großen Sprünge: Es scheint wahrscheinlich, dass auch die Apple Watch 10 nicht über einen Tag Laufzeit hinauskommen wird.
Apple Watch 10: Preis und Verfügbarkeit
Auf der Keynote am 9. September 2024 hat Apple die neue Uhr enthüllt. Seit dem 20. September 2024 liegt die neue Uhr in den Technikmärkten und Apple-Stores. Los geht es ab 449 Euro für die Aluminium-Version in 42 Millimeter. Wer die Titanium-Version mit 42 Millimeter haben möchte, muss mindestens 799 Euro hinblättern. Die Version in 46 Millimeter startet bei 479 Euro (Aluminium) beziehungsweise 849 Euro (Titanium).
Apple Watch 10: Fazit des Tests
Die Apple Watch 10 ist dünner und hat dafür ein größeres Display bekommen. Die ganz großen Änderungen des Designs, die im Vorfeld beschworen wurden, sind jedoch ausgeblieben. Ohnehin bleibt die Apple Watch die beste Lösung für iPhone-User – der Apple-Kosmos arbeitet sehr gut zusammen. Nett ist, dass Apple einige Funktionen der Ultra-Uhr in die Watch 10 integriert hat. Auch die Schlafapnoe-Funktion erscheint als eine gute Neuerung – gepaart mit der frischen Vitals-App gibt es mehr Informationen zu den eigenen Gesundheitsdaten.