Die Erde bekommt in den nächsten Wochen einen neuen Gefährten: Ein Asteroid namens “2024 PT5” wird vom 29. September 2024 bis zum 25. November 2024 in einer Art hufeisenförmigen Bahn um unseren Heimatplaneten kreisen, wie die Astrophysikerin Federica Spoto vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics der “New York Times” mitteilte.
Kein alltägliches Ereignis
Die Gesellschaft von “2024 PT5” ist nicht selbstverständlich. Die meisten Asteroiden fliegen sehr weit an der Erde vorbei. Das bewirkt, dass sie genauso schnell gehen, wie sie gekommen sind, da sie von der Atmosphäre unseres Planeten nicht beeinflusst werden. Anders ist es bei unserem Besucher: Er wird von der Erdschwerkraft geschnappt und begleitet den Planeten für etwa acht Wochen, wie Forschende in den “Research Notes” der American Astronomical Society berichten.
Woher kommt der Mini-Mond?
Handelt es sich bei dem temporären Mond bloß um Weltraumschrott? Laut Carlos und Raúl de la Fuente Marcos von der Universidad Complutense in Madrid ist das eher unwahrscheinlich. Aufgrund seiner erdähnlichen Umlaufbahn handle es sich bei “2024 PT5” vielmehr um einen Arjuna-Asteroiden, der möglicherweise ein Stück Auswurfmaterial eines Einschlags auf dem Mond darstellt. Skurrilerweise könnte der Komet also ein Stück des tatsächlichen Mondes sein, was ihn besonders für Weltraumrohstoffschürfer attraktiv machen würde.
Gute, aber auch schlechte Nachrichten
Die gute Nachricht vorweg: Da der Weltraum um die Erde herum, wie Spoto es ausdrückt, einer “viel befahrenen Autobahn” gleicht, ist es üblich, dass Kometen mehrmals an uns vorbeisausen. So wird beispielsweise der im Jahr 1981 und 2022 erfasste Stammgast “2022 NX1” laut “Research Notes” 2051 zurückkehren. “2024 PT5” wird uns wohl 2055 wieder besuchen. Auf einen mit bloßem Auge sichtbaren Mini-Mond können sich Astro-Fans aber leider nicht freuen. Weil der PT5-Brocken nur 10 Meter groß ist, braucht es ein Teleskop, um den Kometen zu betrachten. (Mit Material der dpa.)