Auffallend gut gelingt die Darstellung von Bewegungen. Da lässt die Schärfe nur wenig nach, obwohl der Fernseher lediglich mit 50 bis 60 Hertz arbeitet und die Bildwiederholfrequenz nicht auf 100 bis 120 Hertz verdoppelt. Ruckelige Bewegungen – etwa in Kinofilmen – lassen sich nach Geschmack glätten, das gelingt dem Samsung gut mit nur gelegentlicher Klötzchenbildung. Im Prinzip kann der Samsung Filme mit HDR wiedergeben. Die Abkürzung steht für High Dynamic Range und damit für eine hohe Bilddynamik mit mehr Farben und höherem Kontrast. Davon ist beim Gerät allerdings wenig zu sehen, weil der Bildschirm dafür dann doch nicht hell genug und vor allem zu wenig kontraststark ist. Hier beschränkt sich die HDR-Fähigkeit vor allem darauf, dass entsprechende Filme und Serien nicht unbrauchbar verfälscht aussehen, das gelang dem DU7179 im Test gut.
- Bildmodus: Im Bildmodus Filmmaker Mode zeigt der DU7179 Farben natürlicher als in der werkseitigen Eco-Einstellung, Helligkeit und Kontrast passen für die üblichen Lichtbedingungen im Wohnzimmer. Für HDR-Material ist die Wahl des Filmmaker Mode erneut erforderlich.
- Experteneinstellungen: Weiteres Feintuning ist im Bildmenü in den Experteneinstellungen möglich. Im Untermenü Bildschärfe-Einstellung lässt sich unter Bildschärfe eine Automatik-Einstellung wählen. Die brachte im Test unkompliziert sehr gute Ergebnisse mit flüssigen, aber nicht künstlich wirkenden Bewegungen. Damit geht auch eine Automatik-Einstellung für die sanft eingreifende Rauschunterdrückung einher. Bei HDR-Wiedergabe verhindert HDR-Dynamikkompression Aktiv, dass helle Bildbereiche überstrahlen.
- Allgemein und Datenschutz: Hier ist die automatische Bildanpassung an die Raumhelligkeit zu finden, ab Werk ist sie aktiviert – gut so. Die zugehörigen Menüeinstellungen finden sich unter Ein/Aus und Energiesparen als Menüpunkt Helligkeitsoptimierung. Eine Menüzeile weiter darunter lässt sich die Mindesthelligkeit anheben. Auf Rechtsanschlag entspricht die Mindesthelligkeit der Maximalhelligkeit.
Nicht empfehlenswert ist im Schnellmenü die Energiesparlösung. Dahinter verbirgt sich nicht mehr als eine stumpfe Helligkeitshalbierung.
Samsung DU7179: Technische Daten im Vergleich
Auf der Rückseite des Samsung DU7179 finden sich lediglich die nötigsten Anschlüsse. Alle sind zur Seite ausgerichtet, sodass bei Wandmontage keine Stecker im Weg sind. Es gibt aber keine Kabelführung etwa an den schmalen Füßen entlang. Außerdem ist die Beschriftung nur in den Kunststoff der Rückwand geprägt und daher schlecht erkennbar.
- HDMI: Für externe Zuspieler hat der Samsung DU7179 drei HDMI-Eingänge – genug für Spielekonsole, TV-Receiver, Blu-ray-Player oder was sonst noch Bild und Ton zuliefert. Einer der HDMI-Anschlüsse kann außerdem per eARC (enhanced Audio Return Channel, Audio-Rückkanal) als Ausgang für Soundbars und AV-Recevier dienen und dabei auch das 3D-Raumklangformat Dolby Atmos ausgeben. Wichtig für Gamer: Die Videoverzögerung (Latenz) ist mit 11 Millisekunden erfreulich kurz.
- TV-Empfang: Fernsehprogramme empfängt der Samsung per Kabel, Satellit und Antenne, durchweg auch in HD-Auflösung. Die Privatsender verschlüsseln ihre HD-Programme, zum Entschlüsseln sind kleine Module erforderlich (um 80 Euro), für die der Samsung den passenden Einschub auf der Rückseite hat. Bei Kabelempfang gibt es das passende CI-Modul beim lokalen Kabelbetreiber, für Antennen-Programme und für Sat-Empfang gibt es Module von Freenet und HD+ im Handel. Sat-Zuschauer können sich das Modul sparen, da übernimmt die HD+-App die Entschlüsselung.
- USB: Die Wiedergabe eigener Fotos und Videos ist über einen USB-Anschluss möglich, außerdem kann der externe Geräte mit Strom versorgen. Eine TV-Aufnahmefunktion (USB-Recording) gibt es nicht.
- Kopfhörer: Einen Kopfhörer-Anschluss hat der Samsung-Fernseher nicht, stattdessen lassen sich Bluetooth-Kopfhörer koppeln. Es dürfen sogar zwei gleichzeitig sein.
Spracheingabe zur Suche nach bestimmten Filmen oder Serien ist beim DU7179 nicht möglich, der Fernbedienung fehlt das Mikrofon dafür. Auch die Solarzelle auf der Rückseite fehlt, die bei den Fernbedienungen teurerer Samsung-Fernseher die Batterien überflüssig macht. Funktional gibt es dagegen am Umschalter des DU7179 nichts auszusetzen. Ganz im Gegenteil: Die Hebelchen für Lautstärke und Programmwechsel sind blind zu ertasten, die wenigen Tasten für die Menüsteuerung ebenfalls. Langes Suchen nach bestimmten Funktionstasten gehört mit der Samsung-Fernbedienung der Vergangenheit an, stattdessen sind seltener benötigte Funktionen über das Bildschirmmenü erreichbar. So lassen sich auch 10er-Tastatur und Farbtasten für den Videotext einblenden. Nach einem Druck auf die Zahnradtaste für die Einstellungen ahnt der Fernseher, was als Nächstes gefragt sein könnte und blendet entsprechende Schaltflächen ein – nicht immer treffsicher, aber gut gemeint.
Wer nach einem Samsung-Fernseher der Modellreihe 7179 sucht, findet im Handel neben dem DU7179 weitere Varianten mit anderen Buchstabenkombinationen. Da lohnt sich ein genauerer Blick auf die Modellnamen, um nicht eine Lagerleiche oder ein Importmodell zu erwischen: Das G ganz am Anfang der Samsung-Modellnamen steht für Germany. Modelle mit anderem Anfangsbuchstaben sind EU-Importe, die sich in der Ausstattung oder bei den Streaming-Funktionen unterscheiden können, aber kaum nennenswert billiger sind – sich also praktisch nie lohnen. Darauf folgen die Bildschirmgröße in Zoll sowie ein Buchstabe für das Modelljahr, gefolgt vom U für die UHD-Auflösung:
- AU: Modelljahr 2021
- BU: Modelljahr 2022
- CU: Modelljahr 2023
- DU: Modelljahr 2024
Danach folgt mit 7179 die Kennung der Modellreihe. Innerhalb der 7000er-Reihen unterscheiden sich verschiedene Varianten nur kosmetisch. Auch die ganz am Ende folgenden Buchstaben sind für die Nutzung ohne Belang.
Der günstigste Samsung-Fernseher überzeugt mit guter Ausstattung und umfangreichen Streaming-Möglichkeiten. Das Arbeitstempo ist in Ordnung, vor allem aber gefällt die einfache Handhabung mit weitgehend verständlichen Menüs und mit der sehr guten Fernbedienung. Der Bildschirm ist nicht besonders kontraststark, gut sind dafür die saubere Bewegungsdarstellung und die ordentliche Maximalhelligkeit. Für den normalen Fernsehalltag ist das völlig ausreichend, genauso wie der zwar bassarme, aber sonst sauber abgestimmte Ton. Samsung bietet den DU7179 außer in dem getesteten 55-Zoll-Format in weiteren Größen an:
- Samsung GU43DU7179, 43 Zoll und 109 Zentimeter, ideal für etwa 2,00 Meter Betrachtungsabstand
- Samsung GU50DU7179, 50 Zoll und 127 Zentimeter, ideal für etwa 2,50 Meter
- Samsung GU55DU7179, 55 Zoll und 140 Zentimeter, ideal für etwa 3,00 Meter (im Test)
- Samsung GU65DU7179, 65 Zoll und 164 Zentimeter, ideal für 3,50 bis 4,00 Meter
- Samsung GU75DU7179, 75 Zoll und 195 Zentimeter, ideal für 4,00 bis 4,50 Meter
- Samsung GU85DU7179, 85 Zoll und 215 Zentimeter, ideal für Abstände ab 5 Meter
Von den Bildschirmgrößen abgesehen, ist die Technik absolut gleich, die Testaussagen zum 55-Zöller sind demnach auf die anderen Größen übertragbar.
Was heißt LCD?
LCD bezeichnet die am meisten verwendete Bildschirmtechnik und steht für Liquid Crystal Display, also Flüssigkristall-Bildschirm. Die Flüssigkristalle ändern je nach elektronischer Ansteuerung ihre Lichtdurchlässigkeit, so entsteht Pixel für Pixel das gewünschte Bild. Dank roter, grüner und blauer Farbfilter vor den Pixeln lassen sich alle gewünschten Farben mischen – Rot, Grün und Blau in gleichen Teilen zusammen ergibt Weiß.
Was sind Backlight und Hintergrundbeleuchtung?
LCDs leuchten nicht von sich aus, die Flüssigkristallbildschirme erzeugen zunächst transparente Bilder. Eine großflächige Lichtquelle dahinter bringt die Bilder zum Leuchten – das sogenannte Backlight oder die Hintergrundbeleuchtung.
Was sind LED-Bildschirme?
Für das Backlight von LCDs kommen heute nahezu ausschließlich LEDs zum Einsatz, also Leuchtdioden, wie sie auch zur Raumbeleuchtung oder in Autoscheinwerfern üblich sind. Daher ist bei LCD-TVs oft auch von LED-TVs die Rede.
Was sind QLED-Fernseher?
Bei QLED-Fernsehern ist das Backlight mit sogenannten Quantum Dots versehen. Das sind mikroskopisch kleine Nano-Kristalle, mit deren Hilfe LCDs mehr Farben darstellen können, darunter satteres Grün, tieferes Rot und kräftigeres Blau.
Was sind Mini-LED-Fernseher?
Mini-LED-TVs sind LCDs mit einem Backlight aus sehr vielen und sehr kleinen LEDs. Oft kommen über 1.000 winzige LEDs zum Einsatz. Die leuchten nicht wie bei normalen LCDs oder LED-TVs stets mit voller Stärke, stattdessen regelt der Fernseher ihre Helligkeit passend zum Bildinhalt: Nur hinter sehr hellen Bildbereichen strahlen sie mit voller Kraft, hinter dunklen Partien dimmt sie der Fernseher herunter (“Local Dimming”).
Was sind OLED-Fernseher?
OLED-Bildschirme arbeiten nach einem ganz anderen Prinzip als LCDs mit ihren zahlreichen Abwandlungen. Bei OLEDs besteht jeder einzelne Bildpunkt aus winzigen LEDs. So kleine Leuchtdioden lassen sich mit herkömmlichen Halbleiterkristallen nicht herstellen, stattdessen kommen organische Leuchtstoffe zum Einsatz – daher die Abkürzung OLED. Dank der selbstleuchtenden Pixel ist kein Backlight erforderlich, außerdem können OLEDs perfekt tiefes Schwarz darstellen. In entsprechenden Bildbereichen bleiben dafür die OLED-Pixel einfach abgeschaltet. So ist innerhalb der Bilder ein perfekter Kontrast zwischen extrem dunkel und extrem hell mit fast schon dreidimensionaler Tiefenwirkung möglich.
Was sind Micro-LED-Bildschirme?
Bei Micro-LED-Bildschirmen bestehen die Bildpunkte aus kleinen LEDs in konventioneller Technik mit Halbleiterkristallen. Diese Technik kam lange Zeit vor allem für riesige Reklamebildschirme oder in Konzerthallen und Stadien zum Einsatz, weil damit nur vergleichsweise große Pixel möglich sind – also entweder riesige Bildschirme oder pixelige Bildauflösung. Inzwischen sind damit auch große Fernseher ab 76 Zoll (oder 192 Zentimetern) ausgestattet. Die liefern extrem gute Bildqualität mit knackigen Farben und brillantem Kontrast, kosten aber aufgrund hoher Herstellungskosten um 100.000 Euro.