Die Sparkasse ist für viele Deutsche seit der Kindheit eine vertraute Bank. Sie hebt sich durch ein dichtes Filialnetz und persönlichen Service von anderen Anbietern ab, insbesondere von kostengünstigeren Neobanken. Doch rechtfertigen diese zusätzlichen Services die vergleichsweise höheren Kosten der Sparkassen-Kreditkarten? COMPUTER BILD hat das Angebot genau unter die Lupe genommen und zeigt, welche Leistungen Kunden von den verschiedenen Kreditkarten – Basis, Standard, Gold und Platinum – im Vergleich erwarten können.

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Sparkassen-Kreditkarte: Starter und Basis-Variante

Die günstigsten Kreditkarten bei der Sparkasse sind Kreditkarte Basis und die Kreditkarte Starter. Beide unterscheiden sich durch ihren Abrechnungsmodus. Bei der Sparkassen-Kreditkarte Basis handelt es sich um eine Debitkarte, die Sie vor der Nutzung per Girokonto aufladen müssen und bereits für junge Leute ab 12 Jahren erhältlich ist. Der Verfügungsrahmen ist für Minderjährige automatisch auf 500 Euro begrenzt. So sind weder Überziehungen noch unkontrollierte Ausgaben möglich. Die Karte kostet beispielsweise bei der Sparkasse München 36 Euro im Jahr. In Hannover zahlen Sie 3,50 Euro im Monat (42 Euro pro Jahr), wahlweise als Visa Card oder Mastercard.

Die Starter-Kreditkarte bietet ähnliche Funktionen, richtet sich aber mehr an junge Erwachsene. Sie ist oft günstiger und bietet zusätzliche Sicherheitsfeatures wie den Mastercard Identity Check und eine Cyber-Versicherung, um beim Online-Shopping geschützt zu sein.

Sparkassen-Kreditkarte: Standard

Die Sparkassen-Kreditkarte Standard ist sowohl als Mastercard als auch als Visa Card erhältlich und kostet in der Regel 36 Euro im Jahr, wobei die Gebühren je nach Sparkasse leicht variieren können. Das Limit legt die Bank nach Absprache mit dem Kunden fest. Die Karte bietet dem Inhaber Online-Käuferschutz, der bei Beschädigung oder Verlust bestellter Ware greift. Zusätzlich können Sie mit der Karte über Apple Pay mit Ihrem Smartphone bezahlen. Bei Verlust der Karte haftet der Nutzer nur bis maximal 50 Euro, und es gibt einen Notfall-Bargeldservice für Reisen. Wer kein Sparkassenkunde ist, muss zusätzlich die Gebühren für das Girokonto tragen, das ebenfalls nicht kostenfrei ist. Hinzu kommen weitere Gebühren: Bargeldabhebungen kosten in Deutschland 2 Prozent vom Umsatz, im Ausland kommen 1,75 Prozent Währungsumrechnungsentgelt hinzu. Letzteres fällt bei Zahlungen in Fremdwährungen auch beim Einsatz im Geschäft an.

Sparkasse: Kreditkarte mit Komfortpaket Silber

Mit der Kreditkarte Silber bieten einige Sparkassen eine Mastercard oder Visa Card mit erweitertem Leistungsspektrum an – aktuell sogar ohne Aufpreis, etwa bei der Sparkasse Hannover, wo ebenfalls 3,50 Euro im Monat fällig werden. Als Silber-Kreditkarteninhaber profitieren Sie vom Notfall-Bargeldservice sowie Zugang zur Reise-Service-Hotline. Für junge Leute unter 29 Jahren ist die Karte im ersten Jahr oft kostenlos, danach kostet sie nur 1,75 Euro pro Monat (21 Euro pro Jahr).

Die Karte umfasst auch nützliche Funktionen wie kontaktloses Bezahlen, die Möglichkeit, ein eigenes Wunschmotiv zu wählen, und einen Käuferschutz für Online-Einkäufe. Diese Leistungen machen die Silber-Karte zu einer attraktiven Option für Kunden, die zusätzlichen Service ohne die Kosten einer Gold- oder Platinum-Karte wünschen

Was bietet die Sparkassen-Kreditkarte Mastercard Gold?

Neben der Standardvariante können sich Sparkassenkundinnen und -Kunden für die Mastercard Gold oder Visacard Gold entscheiden. Sie erhalten hier dieselben Leistungen wie bei der Standardkreditkarte und zusätzlich ein Versicherungspaket sowie bei teilnehmenden Sparkassen einen Reisebuchungsservice mit 5 Prozent Cashback. Zudem profitieren Kundinnen und Kunden von kostenlosen Bargeldabhebungen außerhalb von Deutschland – die Fremdwährungsgebühr von circa 1,5 bis 1,75 Prozent fällt aber trotzdem an. Im Ausland sind Abhebungen kostenlos. Allerdings ist die reguläre Kreditkartengebühr mit bis zu 98 Euro (abhängig von der jeweiligen Sparkasse) recht hoch. Andere Kreditkarten bieten dieselbe oder sogar mehr Leistungen für deutlich weniger Geld. Für jüngere Kunden bis 29 Jahre gibt es oft Sonderkonditionen, bei denen die Karte im ersten Jahr kostenlos ist und danach nur 3,50 Euro pro Monat kostet.

Lohnt sich die Sparkassen-Kreditkarte Platinum?

Neben Standard und Gold Kreditkarte bieten einige Sparkassen eine Platinum-Kreditkarte an, die mit 200 bis 276 Euro – je nach Region – im Jahr die teuerste Karte im Portfolio der Sparkasse ist. Die Konditionen für Bargeldbezug und bargeldlose Zahlungen im In- und Ausland sind identisch zur Standard, Silber und Gold Kreditkarte der Sparkasse. Die Sparkassen-Kreditkarte Platinum richtet sich ähnlich wie die Premium-Produkte der American-Express-Familie an zahlungskräftige Kundinnen und Kunden, die bereit sind, für einen guten Service einen gewissen Preis zu zahlen. Zu diesen Leistungen gehört ein Concierge-Service für die Buchung von Reisen und anderen Events, ein kostenloser Priority-Pass für den Einlass in Flughafen-Lounges auf der ganzen Welt und ein erweitertes Versicherungspaket.

Im Vergleich zur American-Express-Gold-Kreditkarte oder der Miles & More Mastercard Gold ist die Platinum-Kreditkarte aber trotzdem sehr teuer. Kundinnen und Kunden erhalten woanders mehr Leistungen für weniger Geld.

Sparkassen-Kreditkarte Starter für junge Menschen

Die Kreditkarte Starter ist in einigen Filialen wie der Sparkasse Schwaben-Bodensee für junge Menschen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren kostenlos erhältlich. Zwischen 25 und 29 Jahren fällt eine monatliche Gebühr von 2 Euro, ab 30 Jahren eine Gebühr von 4 Euro an. Die kostenlose Sparkassen-Kreditkarte ermöglicht Zahlungen und Bargeldabhebungen auf der ganzen Welt – dafür fallen allerdings die üblichen Gebühren von 2 Prozent des Umsatzes und 1,75 Prozent Fremdwährungsgebühr für Nicht-Euro-Zahlungen an. Ebenfalls enthalten ist eine Auslandsreise-Krankenversicherung für ersten 90 Tage eines privaten Auslandsaufenthalts. Die weiteren Bedingungen unterscheiden sich von Sparkasse zu Sparkasse.

Sparkassen-Kreditkarte X-Tension: Wie gut ist die Kreditkarte für Studierende?

Mit der X-Tension Kreditkarte haben einige Sparkassen auch eine Kreditkarte für Studierende gegen eine Gebühr von 15 Euro pro Jahr. Einige Sparkassen bieten die Karte auch für 12 bis 30 Euro jährlich an. Bargeldlose Zahlungen im Inland sind mit der Studenten-Kreditkarte kostenfrei, im Ausland fällt eine Gebühr in Höhe von 2 Prozent des Umsatzes plus 1,75 Prozent bei Fremdwährungen an. Bargeldabhebungen im Inland kosten 2 Prozent des Kartenumsatzes, mindestens jedoch 6 Euro. Im Ausland ist die Auszahlung kostenfrei – lediglich Gebühren des Geldautomatenbetreibers können trotzdem anfallen. Auch eine Auslandsreisekrankenversicherung unabhängig vom Karteneinsatz ist enthalten. Wer darauf keinen Wert legt, erhält etwa mit der C24 Mastercard eine Karte, bei der weder Grundgebühr noch Gebühren für vier Abhebungen im Monat fällig werden.

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Sparkassen-Kreditkarte Gold: Versicherungen

Besitzerinnen und Besitzer der Gold-Kreditkarte sowie Nutzerinnen und Nutzer des Komfortpakets Gold profitieren von einem Versicherungspaket, das folgende Policen beinhaltet:

  • Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherung: Diese greift unabhängig davon, ob Sie die Reise mit der Kreditkarte bezahlt haben.
  • Auslandsreise-Krankenversicherung: Sie deckt medizinische Notfälle im Ausland für bis zu 60 Tage ab und beinhaltet einen Rücktransport, falls dieser medizinisch notwendig ist.
  • KFZ-Schutzbrief im europäischen Ausland: Dieser deckt Pannen, Unfälle oder Bergungskosten ab.
  • Kostenfreier Notfallservice: Unterstützt bei medizinischen und juristischen Notfällen sowie bei Verlust von Reisedokumenten.

Die Versicherungen greifen bei den meisten Sparkassen auch ohne Karteneinsatz, der bei vielen anderen Kreditkarten-Herausgebern eine Voraussetzung für die Inanspruchnahme von Versicherungsleistungen ist. Außerdem greift der Versicherungsschutz ab Antragstellung. Der ebenfalls enthaltene Rabatt von 5 Prozent auf den Reisebuchungsservice lohnt sich allerdings nicht. Wer selbstständig Angebote im Internet vergleicht, kommt fast immer günstiger weg. Das Komfortpaket Gold schlägt mit zusätzlichen 6,50 Euro im Monat zubuche.

Sparkassen-Kreditkarte Basis und Standard: Komfortpakete Silber und Gold

Besitzerinnen und Besitzer einer Sparkassen-Kreditkarte Basis oder Standard können ihre Kreditkarte mit einem Komfortpaket upgraden. Das Komfortpaket ist in zwei Varianten erhältlich:

Komfortpaket Silber: Das Paket gewährt für 2,50 bis 3 Euro pro Monat Zugriff auf ein Shoppingportal mit Preisvorteilen und bietet einen Internetkäuferschutz. Geht die Ware verloren oder wird nicht geliefert, erhalten Betroffene von der Sparkasse das Geld zurück. Zusätzlich erhalten Kundinnen und Kunden eine kostenlose rechtsanwaltliche Erstberatung bei Problemen mit Online-Händlern.

Komfortpaket Gold: Neben den Vorteilen des Silberpakets erhalten Kundinnen und Kunden mit dem Komfortpaket Gold ein Versicherungspaket für Reisen, das identisch zu dem der Sparkasse Kreditkarte Gold ist. Mit 85 bis 90 Euro pro Jahr ist dieses Paket aber fast so teuer wie die Gold-Kreditkarte selbst.

Sparkassen-Kreditkarte: Mehrwert-Portal mit regionalem Fokus

Viele Banken bieten Zugang zu einem Shopping-Portal, das Rabatte bei teilnehmenden Shops bietet. Häufig unterscheiden sich die Angebote kaum von Cashback-Plattformen, die auch ohne Kreditkarte nutzbar sind. Einen echten Vorteil stellen diese Portale also nicht dar. Bei der Sparkassen-Kreditkarte ist dies allerdings anders. Neben den Standard-Partnern finden Sie im Portal nämlich auch regionale Partner, für die Sie sonst online keinen Rabatt erhalten.

Sparkassen-Kreditkarte: Sicherheit beim Shopping

Wenn Sie mit einer Kreditkarte bezahlen, sind Sie auch auf der sicheren Seite, wenn es zu einer unberechtigten Abbuchung kommt – etwa, wenn die Kreditkarteninformationen oder die Kreditkarte entwendet werden. Sie können die Transaktion dann bei Ihrem Kartenanbieter reklamieren und ein sogenanntes Chargeback-Verfahren einleiten. Zudem bietet die Sparkassen-Kreditkarte über 3D-Secure-Verfahren von Visa und Mastercard Schutz durch die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Jede Transaktion müssen Nutzerinnen und Nutzer über eine TAN verifizieren – wie beim Online-Banking. Wer Sicherheit gegen ein Stück Komfort tauschen will, kann einzelne Händler zu einer Positivliste hinzufügen. Der Code wird dann nur noch in Ausnahmefällen abgefragt.

Sparkassen-Kreditkarte: Kosten im Überblick

Für die Sparkassen-Kreditkarte fallen unterschiedliche Kosten an: Für alle Kreditkarten wird eine Monats- oder Jahresgebühr fällig.

  • Die Sparkassen-Kreditkarte Standard kostet 36 Euro im Jahr, die Sparkassen-Kreditkarte Gold 98 Euro im Jahr und die Premium-Kreditkarte bis zu 276 Euro im Jahr. Die Gebühren variieren je nach Zweigstelle.

  • Da die Sparkassen-Kreditkarten nur mit einem Girokonto erhältlich sind, kommen die Kosten für das gewählte Kontomodell hinzu.

  • Bargeldabhebungen sind in Deutschland mit keiner Sparkassen-Kreditkarte kostenlos möglich. Die Abhebegebühr liegt in der Regel bei 2 Prozent und mindestens 5 bis 7,50 Euro.

  • Für Abhebungen im Ausland fällt zusätzlich eine Fremdwährungsgebühr in Höhe von 1,5 bis 1,75 Prozent an.

  • Auch das Bezahlen von Waren und Dienstleistungen In Fremdwährung ist mit der Sparkassen-Kreditkarte nicht kostenfrei. Es fällt eine Gebühr in Höhe von 1,5 Prozent des Umsatzes an.

Sparkassen-Kreditkarte kündigen

Die Kreditkarten der Sparkasse bieten im Vergleich zu anderen Kreditkarten auf den Markt wenig Leistung für eine recht hohe Gebühr. Eine Kündigung der Sparkasse Mastercard Gold und der anderen Kreditkarten ist aber zu jedem Zeitpunkt ohne Kündigungsfrist möglich. Wer seine Sparkassen-Kreditkarte kündigen will, wendet sich mit dem Gesuch einfach schriftlich an seine Sparkasse.

Alternativen zu den Kreditkarten der Sparkasse

Advanzia bietet mit der Gebührenfrei Mastercard Gold eine kostenlose Kreditkarte ohne Jahresgebühr an, mit der Kundinnen und Kunden weltweit kostenlos bezahlen können und zusätzlich von diversen Versicherungen profitieren. Die voreingestellte Teilzahlungsoption lässt sich allerdings nicht deaktivieren, sodass Kundinnen und Kunden ihre Rechnung pünktlich begleichen müssen, um die hohen Zinsen von mehr als 20 Prozent pro Jahr zu vermeiden.

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Wer Concierge-Service, Priority Pass und andere Premium-Leistungen will, greift zur American Express Platinum. Die kostet mit 720 Euro pro Jahr zwar deutlich mehr als die Sparkasse-Kreditkarte Premium, bietet aber zusätzlich diverse jährliche Guthaben, etwa 200 Euro Guthaben für Fahrten mit Sixt Ride, 200 Euro Hotelguthaben, 150 Euro Restaurantguthaben sowie ein Premium-Status in Bonusprogrammen von Hotelketten und Mietwagen-Firmen. Aktuell wirbt American Express für die Platinum-Karte mit einem Startguthaben von 200 Euro, sofern Sie mit der Karte innerhalb der ersten 6 Monate nach Kartenerhalt einen Umsatz von mindestens 13.000 Euro machen.

American Express Platinum beantragen

Mit 12 Euro pro Monat deutlich günstiger erhältlich ist die American Express Gold Kreditkarte, die immer noch ein umfangreiches Versicherungspaket bietet. Zudem sammeln Nutzerinnen und Nutzer mit der Nutzung der Karte automatisch Amex Rewards Punkte, die Nutzer gegen Meilen und Punkte verschiedener Fluglinien eintauschen können. Seit knapp zwei Jahren profitieren Amex-Kundinnen und -Kunden zusätzlich von einem Bonusportal mit Cashback-Aktionen für verschiedene Online-Shops, die mit anderen Aktionen kombinierbar sind. Aktuell wirbt American Express für die Platinum-Karte mit einem Startguthaben von 120 Euro, sofern Sie mit der Karte innerhalb der ersten 6 Monate nach Kartenerhalt einen Umsatz von mindestens 6.000 Euro machen.

American Express Gold beantragen

DKB-Kundinnen und -Kunden erhalten mit dem kostenlosen Girokonto eine kostenlose Visa-Debitkarte, mit der ab einem monatlichen Geldeingang von mindestens 700 Euro kostenfreie Abhebungen weltweit möglich sind. Wer eine echte Kreditkarte will, erhält die DKB Visa Karte für 2,49 Euro pro Monat.

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Kreditkarten im Vergleich

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