Ein neues Jahr, eine neue GoPro. Mit der Action-Cam GoPro Hero13 Black geht es in die nächste Runde. Doch auf der technischen Ebene gibt es wenig Neues zu entdecken, Auflösung und Aufnahmemodi gleichen denen der Vorgängerin Hero12 Black. Dafür stehen nun mehrere Linsen, ein Stromanschluss und die frische Halterung im Rampenlicht. Ob sich eine Anschaffung lohnt und was der ganze Spaß kostet, verrät unser Test.

Flexibler als je zuvor

Äußerlich gleichen sich die neue Action-Cam und die Hero12. Die rechteckige Kamera ist kompakt und wiegt mit Akku knapp unter 160 Gramm. Natürlich ist die GoPro Hero13 Black staub- und wasserdicht bis zu einer Tiefe von 10 Metern. Wen es weiter nach unten zieht, braucht ein Tauchgehäuse. Schaut man frontal auf die Kamera, befindet sich an der linken Seite ein Einschubfach für den tauschbaren Akku, der über den darunter liegenden USB-C-Anschluss geladen wird. Auch der Datentransfer ist darüber möglich. Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Power-Taste platziert, mit der Sie zusätzlich durch die verschiedenen Modi schalten. On top gibt es den Knopf zum Start der Aufnahme.

GoPro Hero13 Black im Test

Optisch unterscheiden sich GoPro Hero12 Black und Hero13 Black kaum.

Foto: COMPUTER BILD

GoPro bietet zudem noch mehr Flexibilität bei den Halterungen – und bedient sich bei der Konkurrenz. So steht erstmals eine Magnetverriegelung bereit, auf die man die Action-Cam einfach aufsetzt. Dann rasten zwei kleine Haken ein, und die Kamera sitzt sicher auf jeglichem Zubehör. Das kennt man bereits von der Insta360 Ace Pro und Vorgängern. Der Clou: Besitzen Sie mehrere Halterungen für verschiedene Einsatzorte, können Sie die Hero13 Black in wenigen Sekunden umpositionieren. Die ikonische ausklappbare GoPro-Gabel und das Schraubgewinde sind wieder mit von der Partie.

Auf der Rückseite befindet sich ein schnelles Touchdisplay mit einer Bilddiagonale von 5,8 Zentimetern. Eingaben werden hier leicht verzögert umgesetzt. An der Front gibt es ein zweites Display, das Informationen zur Aufnahme und zum jeweils aktuellen Bild zeigt – gut für Selbstaufnahmen. Direkt daneben befindet sich die Linse, die sich austauschen lässt. Und hier hat sich GoPro für die neueste Generation etwas überlegt.

GoPro Hero13 Black Test

Dank der neuen Magnethalterung stehen nun drei Optionen zur Befestigung bereit.

Foto: COMPUTER BILD

Linsen für alle Lebenslagen

Statt großer Sprünge bei der Auflösung oder komplett neuer Aufnahmemodi hat GoPro nun allen Film-Fans abseits der Action etwas zu bieten: Gleich vier Linsen, davon drei neue Modelle, stehen für einen schnellen Wechsel bereit.

Die Lens Mod Ultraweit nimmt Bilder im 1:1-Format auf, wodurch sich Videos in der Nachbearbeitung auf das gewünschte Format zuschneiden lassen – also etwa 16:9 für Monitore und Fernseher oder 9:16 für Instagram, TikTok & Co. Das enorme Sichtfeld eignet sich hervorragend für Aufnahmen aus der Ego-Perspektive (Point of View, POV). Solch ein Objektiv gibt es bereits seit geraumer Zeit als Max Lens Mod 2.0, die ebenfalls mit der neuen Hero13 Black kompatibel ist.

Ganz neu hingegen ist die Lens Mod Makro, die laut GoPro für deutlich bessere Nahaufnahmen sorgen soll. Der Fokus lässt sich über einen Objektivring zusätzlich einstellen. Cool: Um zu sehen, was sich gerade im Fokus befindet, können Sie in den Einstellungen die Fokus-Peaking-Funktion aktivieren. Das Scharfgestellte wird dann auf beiden Bildschirmen farblich hervorgehoben.

GoPro Hero13 Black im Test

Die Makrolinse fällt auf. Damit können sich die Bilder (rechts) selbst ohne Nachbearbeitung sehen lassen.

Foto: COMPUTER BILD

Ab dem Jahr 2025 dürfen sich Film-Fans zudem über die Lens Mod Anamorph freuen. Das ultraweite Sichtfeld erlaubt unter anderem Aufnahmen im 21:9-Format. Die verzerrten (anamorphen) Aufnahmen sollen mit besonderen Lichteffekten (Lens Flare) sowie weichgezeichneten Ecken für hollywoodreife Aufnahmen sorgen. Gerade in der Film- und Serienwelt sind solche Effekte ein beliebtes Stilmittel – GoPros kommen übrigens seit Jahren in der Filmindustrie zum Einsatz.

Highlight bei all diesen Linsen: Sie werden automatisch von der GoPro Hero13 erkannt, und Einstellungen in der Kamera werden entsprechend angepasst. Man muss also nicht erst in die Optionen gehen, sondern kann theoretisch direkt losfilmen. Sinnvoll ist das bei den Linsen und vor allem bei den neuen ND-Filtern, die ausschließlich als Viererpack erhältlich sind. Dabei handelt es sich um ND-Filter, die für eine besondere Bewegungsunschärfe sorgen sollen. Das Problem: Für diesen wundervollen Effekt braucht es neben dem richtigen Filter auch die passende Verschlusszeit und Belichtung. Beides zu wählen bedarf in der Regel viel Erfahrung – oder der neuesten GoPro. Beim Linsenwechsel werden die Einstellungen nicht nur automatisch angepasst, die Kamera sagt sogar, ob der ND-Filter zu stark oder zu schwach ist, die Aufnahme dann also zu hell oder dunkel wird. Faustregel: Je heller das Szenario, also etwa strahlende Sonne, desto stärker sollte der ND-Filter ausfallen.

GoPro Hero13 Black Test

Wasserdicht? Aber klar! Bis zu zehn Meter Tiefe sind für die GoPro auch ohne Tauchgehäuse kein Problem.

Foto: COMPUTER BILD

Super-Slo-Mo, starker Stabi

Geht es um die Auflösung, so tritt GoPro seit der Hero11 Black auf der Stelle. Auch im Fall des neuesten Modells sind bei Videoaufnahmen maximal 5,3K-Auflösung (5312×2988 Pixel) bei bis zu 60 Bildern pro Sekunde (Frames per Second, fps) drin. Scharfe Zeitlupen gibt es in 4K (3840×2160 Pixel) mit bis zu 120 fps. Wer großen Wert auf verlangsamte Bilder legt, der darf nun die 13-fache Zeitlupe über “Serienfoto Slo-Mo” wählen. Dabei nimmt die GoPro für maximal 15 Sekunden 400 Bilder in der Sekunde auf. Die Auflösung ist dann allerdings bei 720p (1280×720 Pixel) gedeckelt, sodass Aufnahmen entsprechend matschig geraten. Über das Serienfoto gibt es auf Wunsch sogar 5,3K-Auflösung bei 120 fps, doch die Aufnahmezeit ist auf 5 Sekunden begrenzt. Fotos nimmt die GoPro mit 27 Megapixeln auf; Standbilder aus Videos liegen bei den besten Einstellungen (5,3K, Format 8:7) bei 24,7 Megapixeln. Sowohl Videos als auch Fotos lassen sich im Quer- oder Hochkantformat aufnehmen. Letzteres ist ideal für soziale Medien.

GoPro Hero13 Black Test

Farbenfroh und reaktionsschnell: Selbst die Motorräder des MotoGP fängt die Hero13 Black bei voller Fahrt ohne Schwierigkeiten ein.

Foto: COMPUTER BILD

Damit die Videos, gerade wenn es actionreich zugeht, nicht zu abenteuerlichen Wackelpartien verkommen, setzt GoPro einmal mehr auf den eigenen Bildstabilisator HyperSmooth 6.0. Das bedeutet Stillstand auf sehr hohem Niveau: Erschütterungen bügelt die Technik einfach aus, was für ein nahezu wackelfreies Bild sorgt. Selbst bei Kartrennen in der Hitze der spanischen Stadt Saragossa blieb das Bild im Test stets cool und ansehnlich. Zusätzlich steht wieder eine Horizontsperre bereit. Die hält das Bild konstant in der Waagerechten, selbst wenn Sie die Kamera um 360 Grad drehen. Im Fall zu starker Bewegungen und Erschütterungen beben die Ränder jedoch sichtbar.

GoPro Hero13 Black Test

Eine rumpelige Kartbahn in der Nähe von Saragossa? Für den Bildstabilisator HyperSmooth gar kein Problem.

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Tolle Bildqualität

Im Test konnte GoPro einmal mehr überzeugen! Aufnahmen unter verschiedensten Bedingungen und Einstellungen waren sehr detailreich, Bilder selbst bei schnellen Bewegungen flüssig und gut erkennbar. Auch die Farben sind erneut sehr natürlich und schön kräftig. Das liegt nicht zuletzt an der 10-Bit-Farbauflösung, die mit über einer Milliarde Farbtöne für stufenfreie Farbverläufe sorgt. Der mit der GoPro Hero12 Black eingeführte erweiterte Dynamikumfang (HDR) fällt bei der Hero13 noch besser aus. Dank HLG (Hybrid Log Gamma) HDR sind auch viele Fernseher in der Lage, den größeren Dynamikbereich darzustellen. Bei der Vorgängerin war das noch nicht der Fall. Allerdings ist HLG HDR weiterhin auf die Auflösungen 5,3K und 4K begrenzt. Experten verwenden bei Bedarf weiterhin das Log-Profil mit größerem Dynamikbereich. Das erlaubt in der Nachbearbeitung Tonwertanpassungen und Farbkorrekturen sowie die Ausgabe in einem gängigen HDR-Format wie HDR10.

GoPro Hero13 Black Test

Selbst bei sehr wenig Licht sehen die Aufnahmen gut aus.

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Selbst Aufnahmen bei wenig Licht sehen sehr ordentlich aus. Das Abgebildete ist gut erkennbar. Gerade in sehr dunklen Bildbereichen rauscht es nur wenig. Wenig Licht kann sogar richtig Spaß machen: Die Hero13 Black verfügt wie schon die Vorgängerkameras über spezielle Nachtmodi. Mit dabei sind wieder die Aufnahmeoptionen Lichtmalerei, Startrails (Sternspuren) und Auto-Lichtspuren. Auch die Aufnahmedauer und der automatische Aufnahmestart lassen sich vorab festlegen, um beispielsweise Sonnenaufgänge einzufangen.

Aufnahme-Modi und GPS

Doch nicht nur für Nachtschwärmer gibt es jede Menge zu entdecken. Auch die GoPro Hero13 Black hat natürlich ein ganzes Füllhorn spannender Aufnahmemodi an Bord. Neben Fotos mit Serienbildfunktion und Intervallaufnahmen bietet die Kamera für Videos Modi wie Zeitraffer, Zeitlupe und Videoschleifen. Dank QuikCapture zeichnet die Action-Cam außerdem sofort auf Knopfdruck auf, obwohl die Kamera genau genommen noch gar nicht für Eingaben empfänglich ist. So verpasst man keinen wichtigen Moment dadurch, dass die Technik noch hochfährt.

GoPro Hero13 Black Test

Ein Fall aus hoher Höhe? Das macht der GoPro nichts aus.

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Außerdem gibt es ein Comeback: GPS ist wieder da! Das Global Positioning System ermöglicht unter anderem Geotagging von Aufnahmen, was die Dateiverwaltung erleichtert. Über das Overlay in der GoPro-App Quik lassen sich zudem viele spannende Informationen einblenden: Geschwindigkeit, Strecke, Gelände, Höhe und G-Kraft gibt es während der Aufnahme zu sehen.

Ausdauernder Akku

Damit der Hero13 beim Dauereinsatz nicht die Puste ausgeht, hat GoPro die Akkulaufzeit noch einmal verlängert. Im Test bei Full-HD-Auflösung und 60 Bildern in der Sekunde reichte es für starke 164 Minuten. Ein klasse Wert für viele und lange Aufnahmen am Stück. Wichtig: Bei höheren Auflösungen und/oder mehr Bildern in der Sekunde geht die Kamera schneller aus. Bei 5,3K und und 60 fps waren es fast 80 Minuten im Test.

GoPro Hero13 Black Test

Mit der Hero13 Black legt GoPro vor allem beim Zubehör mächtig zu.

Foto: COMPUTER BILD

Spannend: GoPro bietet eine Möglichkeit für die dauerhafte Stromzufuhr, selbst ohne eingelegten Akku. Mit der Contacto-Magnetklappe ersetzt man die übliche Abdeckung an der Seite, anschließend lässt sich die Kamera kontinuierlich über eine Magnetverbindung mit Strom versorgen. Ein Segen für Zeitrafferaufnahmen, die meist eine lange Aufnahme erfordern. Highlight ist hier der Schutz vor Feuchtigkeit. Wer will, kann die Kamera dank Schutzklasse IPX7 theoretisch dauerhaft im Wasser am Strom laufen lassen. Da sich Strom und Wasser nicht so gut vertragen, sollte man jedoch gut aufpassen.

Fokus auf die Stimme

Beim Klang hat GoPro minimal nachgebessert. Der Standardklang ist weiterhin ordentlich, Stimmen und Umgebungsgeräusche fängt die Cam gut ein. Das Windrauschen filtert sie bis zu einer gewissen Intensität heraus.

Gesprochenes ging in der Vergangenheit je nach Umgebungslärm schnell einmal unter. Um dieses Problem zu beheben, steht nun der Fokus auf Stimmen zur Auswahl. Worte werden dabei leicht verstärkt wiedergegeben. Hiervon profitieren in erster Linie Vlogger und Content-Creator, die Videos ohne zusätzliches Mikrofon produzieren.

App mit Abo-Modellen

Mit der App GoPro Quik (für Android und iOS) lässt sich die Kamera starten und bedienen und beispielsweise das GPS-Overlay einblenden. Die Bearbeitung fertiger Aufnahmen ist ebenfalls möglich. Von Farbfiltern bis zum Schnitt: alles an Bord, und GoPro bietet sogar eigene Musik für die Clips.

GoPro Hero13 Black im Test

Die GoPro-App Quik hat viele tolle Funktionen an Bord. Die volle Auswahl gibt es aber nur im Abo.

Foto: GoPro

Wer bei der Bearbeitung mehr will, muss Geld in die Hand nehmen und ein Abonnement abschließen. Das einfachste Modell heißt Quik Abo und kostet 10 Euro im Jahr. Dafür dürfen Sie auch eigene Inhalte vom Smartphone bearbeiten; außerdem stehen alle Tools für Änderungen beim Material zur Verfügung. Eine Schippe drauf legt das Abo GoPro Premium für 50 Euro im Jahr (das erste Jahr kostet 25 Euro). Hier steht unbegrenzter Cloud-Speicher bereit, die Hero13 Black lädt das Material im WLAN und bei aktiver Stromverbindung sogar selbstständig hoch. Eine kaputte Kamera lässt sich bei Bedarf tauschen, auf Zubehör gibt es Rabatt, und Sie sparen beim Kauf einer neuen Action-Cam des Herstellers bis zu 100 Euro, sofern Sie bereits im zweiten Abo-Jahr sind. Auch Live-Streaming ist dann möglich.

Wem das noch nicht reicht, der schreitet mit GoPro Premium+ für 100 Euro im Jahr eine Stufe höher. Darin sind bis zu 500 Gigabyte Cloud-Speicher für Aufnahmen abseits der GoPro-Kamera enthalten. Außerdem gibt es direkten Zugriff auf die Bildstabilisierung in Form von HyperSmooth Pro. In Verbindung mit dem GoPro-Player ist es möglich, im Nachgang Einfluss auf verschiedene Bereiche der Stabilisierung zu nehmen. GoPro Premium+ ist somit in erster Linie für Profis gedacht, während sich die anderen beiden Stufen bereits für Gelegenheitsnutzer lohnen können.

GoPro Hero13 Black Test

Lins-tastisch: Die neuen Linsen machen richtig Spaß. Wer sich für die Anamorph Lens interessiert, muss jedoch bis 2025 warten.

Foto: COMPUTER BILD

Starkes Zubehör, das kostet

In der Grundausführung kostet die GoPro Hero13 Black rund 450 Euro. Auch diese Action-Cam ist natürlich wieder in vielen Varianten verfügbar; für quasi jede (sportliche) Gelegenheit bietet der Hersteller ein passendes Set an. Allerdings: Alle vorgestellten Linsen sowie den Contacto gibt es nicht in einem großen Bundle, vieles muss einzeln als Zubehör erworben werden. Bei den neuen Linsen sind die vier ND-Filter für gut 80 Euro erhältlich, die Ultraweitlinse liegt bei knapp 110 Euro. Die Lens Mod Makro und Anamorph schlagen mit rund 140 Euro zu Buche. Wer die Hero13 Black gern dauerhaft am Strom halten will, muss für den Contacto noch einmal 90 Euro einplanen.

GoPro Hero13 Black: Test-Fazit

GoPro tippelt technisch ein wenig auf der Stelle. Zwar gibt es mit der Hero13 Black bis zu 400 Bilder in der Sekunde für extreme Zeitlupen, die Aufnahmen sehen aber mit einer 720p-Auflösung nicht sonderlich gut aus. Verbesserter Klang, überarbeitetes HDR sowie die Rückkehr von GPS sind toll, aber keine echten Highlights. Die vielen neuen Linsen dagegen schon. Sie erkennt die Action-Cam nach dem Anbringen automatisch und stellt die Kamera entsprechend ein. Allerdings kosten die Linsen einzeln ordentlich Geld. Gleiches gilt für das wasserdichte Ladesystem Contacto. Außerdem bemerkenswert: Die Kamera lässt sich auf gleich drei Wege an Zubehör befestigen, was insgesamt für eine enorme Flexibilität sorgt. Wer die wenigen Updates und Linsen nicht braucht, ist mit dem günstigeren Vorgänger weiterhin gut bedient. Testnote: 1,2.

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