Das Xounts Soundsystem ist in jeder Hinsicht ungewöhnlich: Mit einer Obelisk-artigen Form ist es eher eine Skulptur als eine Box. Es bietet eine modulare Technik und raumfüllenden Rundumklang, außerdem hat der Hersteller Leuchtmittel eingebaut, wodurch Besitzer den Lautsprecher bei Bedarf als dekorative Stehlampe nutzen. Die äußere Hülle lässt sich leicht tauschen, so ist ein individuelles Design möglich. Dank einer Kooperation mit den Veranstaltern des “Wacken Open Air”-Festivals gibt es drei Cover mit passenden Motiven für Fans des norddeutschen Metal-Events. Alternativ sind etliche weitere Dekors sowie Individualanfertigungen nach Fotovorlage erhältlich. Doch mindestens so spannend ist, was unter der Hülle dieses ungewöhnlichen Bluetooth-Lautsprechers steckt. COMPUTER BILD hat nachgeschaut – und hingehört.

Die Xounts-Technik im Detail: Auf dem Sockel mit unterwärtigem Basslautsprecher befinden sich das Leuchtmittel (hier ohne Abdeckhaube), dahinter die Lautsprecherausgänge und rechts davon der Bluetooth-Empfänger.

Die Xounts-Technik im Detail: Auf dem Sockel mit unterwärtigem Basslautsprecher befinden sich das Leuchtmittel (hier ohne Abdeckhaube), dahinter die Lautsprecherausgänge und rechts davon der Bluetooth-Empfänger. Rechts oben ist einer der beiden Lautsprechertreiber zu sehen.

Foto: COMPUTER BILD

Ähnlich flexibel ist die Audio-Technik bei Xounts: Zum Lieferumfang gehört ein Bluetooth-Empfänger im Format eines kleinen Steckernetzteils. Die passende Steckdose dafür findet sich ebenfalls auf der Oberseite des Sockels. Von dem Empfänger führt ein kurzes Kabel zur Eingangsbuchse auf dem Sockel. Alternativ lässt sich darauf ein WLAN-Streaming-Modul parken, etwa der Geheimtipp WiiM Mini mit AirPlay, Spotify Connect und vielen weiteren Abspielmöglichkeiten. Ganz unten im Karton liegt flach zusammengelegt das Lautsprecher-Oberteil aus transparenten Kunststoffstegplatten. Die auseinanderzufalten und in die dafür vorgesehene Nut auf dem Sockel zu stecken, erfordert etwas Fingerfertigkeit, ist aber nicht komplizierter als der Zusammenbau einer IKEA-Lampe.

Die speziellen Lautsprechertreiber von Xounts nutzen die leichten Kunststoffplatten über ihre gesamte Fläche zur Schallabstrahlung.

Die speziellen Lautsprechertreiber von Xounts nutzen die leichten Kunststoffplatten über ihre gesamte Fläche zur Schallabstrahlung.

Foto: COMPUTER BILD

An zwei Seiten des Oberteils sind an den Innenseiten spezielle Lautsprechertreiber montiert. Die nutzen die gesamten Kunststoffplatten als Membran zur Schallabstrahlung. Das gleiche Prinzip findet sich zum Beispiel beim Sony Bravia 8 und bei anderen OLED-Fernsehern des Herstellers, da nutzen solche Treiber die Bildschirme zur Klangerzeugung. Der Vorteil der großflächigen Schallwandlung: Der Klang breitet sich sehr gleichmäßig im Raum aus. Und sie ermöglicht erst das lichte Design von Xounts. An den Treibern ist jeweils ein Kabel mit Klinkenstecker angelötet, die passenden Buchsen finden sich wiederum auf dem Sockel. Zum Abschluss der Montage kommt die ebenfalls mitgelieferte Deko-Hülle darüber und ein kleines Dach obendrauf. Der Nachteil des zusammengesteckten Aufbaus: Das Oberteil rutscht bei einem Rempler leicht aus dem Sockel. Davon geht er nicht kaputt, das anschließend erforderliche Zusammenfriemeln ist aber lästig. Wer das Teil häufiger bewegen will, bekommt für 89 Euro einen Untersatz mit Rollen.

Am Sockel des Xounts Soundsystems finden sich Regler für Lautstärke und Bässe, ein Stereo-Eingang und ein USB-Anschluss zur Wiedergabe vom PC.

Am Sockel des Xounts Soundsystems finden sich Regler für Lautstärke und Bässe, ein Stereo-Eingang und ein USB-Anschluss zur Wiedergabe vom PC. Daneben liegen Schalter für Audiosystem und Licht.

Foto: COMPUTER BILD

Nach der Verbindung mit einer Steckdose ist das Xounts Soundsystem in der Bluetooth-Geräteliste des Smartphones zu sehen und mit einem Fingertipp verbunden. An der Vorderseite ist mit einem Bassregler die Klangbalance einstellbar, im Test passte die Mittelstellung sehr gut. Damit klang die Skulptur warm und weitgehend unverfälscht, mit vollem, aber unaufdringlichem Bass. Für hart getretene Doppel-Bass-Drums fehlt etwas Punch, sägende Metal-Gitarren sind dagegen kein Problem. Festival-Lautstärke darf man nicht erwarten, mit maximal 88 Dezibel ist das Xounts Soundsystem eher etwas für den entspannten Feierabend. Da gefällt es mit loungigen Elektro-Klängen genauso wie mit gediegenem Jazz oder klassischem Rock. Statt via Blueooth lässt es sich außerdem per USB vom Computer ansteuern. So klingt die Xounts-Lampe deutlich klarer und sauberer.

Das Xounts Soundsystem ist wie jeder gute Lautsprecher für alle Genres geeignet, wobei es für Metal und Headbanging nicht unbedingt die Idealbesetzung ist – Wacken-Cover hin oder her. Mit seinem weiträumigen und warmen Klang ist es eher zur dezenten Hintergrundbeschallung geeignet. Dazu passt auch das gemütliche Licht. Für optimalen Klang lässt sich das Bluetooth-Modul leicht gegen einen WLAN-Audio-Player tauschen, auch per USB angeschlossene Computer sind ideale Musik-Lieferanten.


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