Beim 14T und dem 14T Pro schlägt Xiaomi einen anderen Weg ein. Trotz ähnlicher Abmessungen unterscheiden sich die beiden optisch und haptisch deutlich. Das Xiaomi 14T (160,5×75,1×8 mm) ist eher geradlinig, formal eine Mischung aus Redmi und iPhone. Die Oberflächen sind leicht matt, der Rahmen ist aus Kunststoff, der Rand um das Display fällt schmal aus. Das ist schon eine ganze Ecke schicker als das 13T. Es kommt aber noch besser. Auftritt Xiaomi 14T Pro (160,4×75,1×8,4 mm): Der matte Aluminiumrahmen schmiegt sich ohne störende Kante an die am Rand leicht abgerundete und schön griffige Rückseite. Optik und Haptik sind prima. Hier erinnert nichts an einen T-Sparkurs. So eingekleidet käme das 14T Pro auch in der Oberklasse am Türsteher vorbei.
Die Smartphones liegen trotz asymmetrischer Kameraanordnung einigermaßen stabil auf einem Tisch, solange man nicht im zweiten Quadranten (links oben) rumtippt. Beide sind nach IP68 vor Wasser und Staub geschützt.
Displays: Sensationell hell, aber …
MediaTek statt Qualcomm
Schon fast traditionell setzen die T-Modelle nicht auf Qualcomms Prozessoren, sondern auf Chips von MediaTek. Das 14T wird vom MediaTek Dimensity 8300 Ultra befeuert, das 14T Pro setzt auf den Dimensity 9300+. Schnell sind beide, aber sowohl beim Bedientempo, wo die Zeiten für das Öffnen von Apps und Dokumenten gemessen werden, als auch beim Arbeitstempo, das maßgeblich durch Benchmarks definiert wird, ist das 14T Pro schneller. Mit der Temponote 1,2 ist das 14T Pro auf Augenhöhe mit dem Xiaomi 14 und dem 13T Pro. Das Xiaomi 14T tritt mit der Temponote 1,6 in die Fußstapfen des Xiaomi 13T.
Gute Ausdauer, sehr schnelles Laden
Leica-Kameras
Beim ersten Start der Kamera erinnert die Auswahl von einem der beiden Farbprofile (“Leica Authentic” oder “Leica Lebendig”) an die Kooperation mit dem deutschen Kameraspezialisten. Auf dem Papier teilen sich Xiaomi 14T und Xiaomi 14T Pro die Leica-Ultraweitwinkellinse (f/2.2) mit 12 Megapixel (MP) Auflösung und einem Aufnahmewinkel von 120 Grad.
Die Hauptkamera hat eine optische Bildstabilisierung (OIS) und löst mit maximal 50 Megapixeln (MP) auf, die mit Umweg übers Menü auch so gespeichert werden. Standardmäßig wird allerdings auf 12,6 MP gebinnt. Im 14T kommt Sonys IMX906-Bildsensor mit 2,0 μm großen Pixeln zum Einsatz. Im 14T Pro steckt der Light Fusion 900 Image Sensor, der mit f/1.6 zu f/1.7 noch etwas lichtempfindlicher ist und mit einer Pixelgröße von 2,4 μm einen größeren Sensor bietet.
Die Telelinse hat 50 MP Auflösung. Im 14T hat sie umgerechnet auf das Kleinbildformat eine Brennweite von 50 mm, also einen zweifachen optischen Zoom und eine Blende von f/1.9. Beim 14T Pro setzt Xiaomi auf 60 mm (2,6-fache Vergrößerung) und f/2.0.
Auf dem Fotomessstand waren die Fotoqualitäten ausgeglichen, aber nicht besser als bei den Vorgängern. Beide Xiaomis bekommen auf zwei Nachkommastellen die gleiche Note für die Kamera (1,77). Bei Tageslicht und schlechter Beleuchtung gab es kaum Unterschiede, und die Fotos waren gut. Bei Teleaufnahmen mit vierfacher Vergrößerung passte die zweifache optische Vergrößerung des 14T offenbar besser ins Testszenario als der 2,6-fache Zoom des 14T Pro. Das Pro spielt seine Vorteile erst bei etwas höheren Zoomstufen aus. Allerdings gehen beiden die Bilddetails schon auf dem Weg zu zehnfacher Vergrößerung verloren. Das 14T interpoliert maximal auf 20x, das 14T Pro auf 30x. Toll sieht das aber nicht mehr aus. Schwächen haben wir bei der Blitzausleuchtung des 14T Pro festgestellt, unter denen das 14T nicht litt. Trotz hoher Auflösung (32 MP) liefern beide nur befriedigende Selfies bei schlechter Beleuchtung. Stimmt die Beleuchtung, sind auch die Fotos gut. Das Xiaomi 14T macht Videos maximal in 4K mit 60 fps, das 14T Pro unterstützt zusätzlich 8K mit 24 und 30 fps.
KI-Funktionen
Auf unseren Testgeräten waren noch nicht alle KI-Funktionen verfügbar. So konnten wir KI Interpreter, KI Notes, KI Recorder, KI Film, KI Bildbearbeitung und KI Portrait noch nicht ausprobieren. Um die Beta von KI Untertitel zu nutzen, muss man sich bei Xiaomi anmelden. Circle to Search soll per Update am 6. Oktober folgen. Immerhin lieferte Google Gemini schon vor dem Verkaufsstart leckere Rezepte mit Wurstwasser und andere KI-unterstützte Antworten. Viele Funktionen benötigen eine aktive Internetverbindung. Die (noch) fehlenden KI-Bildbearbeitungsfunktionen lassen sich bei Xiaomi mit zahlreichen Effekten überbrücken. Neben typischen Leica-Filtern gibt es allein über 40 Arten, um den Himmel mit Wolken, Sternen, Mond, Schnee und Regen anzupassen.
Ausstattung und Speicher
Die 14T-Modelle unterstützen Dolby Atmos und haben Stereo-Lautsprecher. Beide haben Bluetooth 5.4 und NFC. Während das 14T mit WiFi 6E antritt, bietet das 14T Pro auch WiFi 7. Klinkenbuchse oder Speicherkartenschächte gibt es nicht, dafür aber den für Xiaomi typischen IR-Sender. Die Smartphones laufen zum Start unter Android 14 (mit der hauseigenen Oberfläche HyperOS). Wie bei den Vorgängern dürfen Sie vier Android-Updates und fünf Jahre Sicherheitsupdates erwarten.
Preise und Vorbesteller-Aktionen (Early Bird)
- Xiaomi 14T mit 12/256 GB: 649,90 Euro (UVP)
- Xiaomi 14T mit 12/512 GB: 699,90 Euro (UVP) (Early Bird Preis: 649,90 Euro)
- Xiaomi 14T Pro mit 12/256 GB: 799,90 Euro (UVP)
- Xiaomi 14T Pro mit 12/512 GB: 899,90 Euro (UVP)
- Xiaomi 14T Pro mit 12/1024 GB: 999,90 Euro (UVP) (Early Bird Preis: 899,90 Euro)
Test-Fazit: Xiaomi 14T und 14T Pro
Wer angesichts der Preise aufschreit, sollte wissen, dass Xiaomi 13T und 13T Pro die gleichen Startpreise hatten und billiger wirkten. Und dass bei den 14T-Modellen offenbar noch Luft in der Kalkulation ist, zeigen die Angebote zum Start. Wer Geduld hat, dürfte mit fallenden Preisen belohnt werden. Und das Warten oder das Mitnehmen der Early-Bird-Goodies könnte sich lohnen, obwohl ein Kamera-, Tempo- oder Ausdauer-Boost ausbleibt: Besonders das Xiaomi 14T Pro streift das Günstig-Image ab. Die Displays sind bei HDR-Inhalten sensationell hell. Das 14T Pro bietet sogar kabelloses Laden und merzt damit auch dieses Manko aus. Auch wenn sich die Veränderungen und Verbesserungen nicht auf die Testnote auswirken, präsentieren sich Xiaomi 14T und 14T Pro hochwertiger und geschliffener als ihre Vorgänger – nur günstiger sind sie nicht.