Der Kurznachrichtendienst X ändert seine Datenschutzrichtlinien und Nutzungsbedingungen. Das teilte das Unternehmen von Elon Musk im hauseigenen Privacy Center mit. Mit den Anpassungen erlaubt der Dienst künftig Dritten, die auf der Seite veröffentlichten Beiträge als Futter für KI-Modelle zu nutzen. Der Zusatz zu den Richtlinien deutet darauf hin, dass X, ähnlich wie Reddit, die Lizenzierung von Daten an KI-Unternehmen als potenzielle neue Einnahmequelle in Betracht zieht.
Was ist neu?
Die überarbeitete Datenschutzrichtlinie wurde am 16. Oktober 2024 veröffentlicht und tritt am 15. November 2024 in Kraft. In Abschnitt 3 der aktualisierten Fassung hat X einen Absatz hinzugefügt, in dem beschrieben wird, wie die Daten der Nutzer in Zukunft verwendet werden können und wie sich Widerspruch einlegen lässt. Dieser lautet: “Wenn Sie die entsprechenden Einstellungen vorgenommen haben oder sich dazu entschließen, Ihre Daten weiterzugeben, können wir Ihre Informationen an Dritte weitergeben (…). Wenn Sie sich nicht abmelden, können die Empfänger der Informationen diese in einigen Fällen zusätzlich zu den in der Datenschutz-Richtlinie von X genannten Zwecken auch für ihre eigenen unabhängigen Zwecke verwenden, darunter beispielsweise zum Trainieren ihrer Modelle künstlicher Intelligenz (…).“
Wenn Sie nicht möchten, dass X Ihre Posts zum Zwecke des KI-Trainings an Dritte weitergibt, sollten Sie in den Datenschutzeinstellungen der Seite das Kontrollkästchen “Zusätzlichen Informationsaustausch mit Geschäftspartnern erlauben” umgehend deaktivieren. Dieses bezieht sich zwar noch nicht explizit auf den Gebrauch von Daten im Zusammenhang dritter KI-Unternehmen, jedoch ist davon auszugehen, dass X den Abschnitt überarbeitet, sobald die neue Datenschutzrichtlinie in Kraft tritt.
X, die Datenkrake
Bereits in der Vergangenheit war X in Kritik geraten, weil der Online-Dienst seinen KI-Chatbot Grok mit Beiträgen von Usern fütterte, ohne diese darüber zu informieren – nach Angaben der europäischen Datenschutz-Organisation Noyb ein rechtswidriges Vorgehen. Im August 2024 folgten diverse Beschwerden nach der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung – und zwar in neun EU-Ländern. “Unternehmen (…) müssen vor der Datenverwendung einfach eine Ja/Nein-Frage stellen. Sie tun dies regelmäßig für viele andere Dinge, also wäre es definitiv auch für das KI-Training möglich”, erklärt Max Schrems, Vorsitzender von Nyob. Und auch die irische Datenschutzkommission sieht Handlungsbedarf: Sie hat ein Gerichtsverfahren gegen die Website eingeleitet, um die rechtswidrige Verarbeitung von Nutzerdaten zu stoppen.
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Weitere Änderungen
Zusätzlich macht das Unternehmen folgende Anpassungen in den AGB: Künftig werden bestimmte Informationen je nach Bedarf unterschiedlich lange gespeichert. Öffentliche Inhalte können dabei auch nach dem Löschen von X weiterhin durch Dritte wie Suchmaschinen aufbewahrt werden. Zudem wurde eine neue Regelung zu “Schadenersatz” hinzugefügt. Organisationen, die mehr als eine Million Beiträge innerhalb von 24 Stunden scrapen (also Daten sammeln), müssen 15.000 US-Dollar (circa 13.800 Euro) pro Million Beiträge zahlen.
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