Der Netflix-Stream läuft nicht flüssig, im Home-Office hat sich die Videokonferenz schon dreimal aufgehängt: Wenn der Router nicht genug Leistung hat, dann sind nervige Probleme häufig vorprogrammiert. Damit es im Heimnetz wieder flutscht, kommen bei modernen Geräte diverse Tricks zum Einsatz, um WLAN-Geschwindigkeit und -Reichweite zu erhöhen. So reduzieren aktuelle Modelle mit schlauen Funktionen etwa WLAN-Störungen. Wir haben die Top-Router durch den Test geschickt und erklären, welche Techniken das drahtlose Netzwerk optimieren.

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WLAN-Router

  • stabiles Netz fürs Zuhause

Prime Deal Days 2024: Die besten Angebote

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WLAN-Router-Test: Das Wichtigste in Kürze

Testsieger DSL: AVM FritzBox 7690

An der Spitze der besten bislang von COMPUTER BILD getesteten DSL-Router liegt die AVM FritzBox 7690. Sie bietet viele Funktionen und beherrscht Supervectoring 35b für die derzeit schnellsten DSL-Tarife. Im Test schlug sie sich besser als der Vorgänger FritzBox 7590 AX. Die 7690 hat den neuen WLAN-Standard Wifi 7 (WLAN-be) auf dem Kasten, der weitere Optimierungen fürs drahtlose Netzwerk bringt. Sie funkt zwar nicht in der “neuen” 6-Gigahertz-Frequenz, macht aber auch in den 2,4- und 5-Gigahertz-Frequenzen richtig viel Tempo. Zusammen mit AVMs FritzRepeatern rüstet der Router das WLAN mit cleveren Mesh-Funktionen auf, die Geräte automatisch optimal verbinden. Preis zum Testzeitpunkt: 269 Euro.

Preistipp DSL: AVM FritzBox 7530 AX

Wenn Sie eine günstige DSL-FritzBox suchen: Die FritzBox 7530 AX besitzt eine für kleine Haushalte ausreichende WLAN-Leistung und ist wie die FritzBox 7690 ebenfalls für Supervectoring-Anschlüsse geeignet. Sie beherrscht Wifi 6 (WLAN-ax) und überholte den älteren Preistipp FritzBox 7530 im Test. Preis zum Testzeitpunkt: 150 Euro.

Testsieger Kabel: AVM FritzBox 6690 Cable

Die FritzBox 6690 Cable ist zu Recht AVMs aktuelles Top-Modell für TV-Kabel. Sie eignet sich für die schnellsten Kabelanschlüsse und drückt beim WLAN unabhängig von Standard und Frequenz mächtig aufs Tempo. Daher empfiehlt sie sich auch für Nutzerinnen und Nutzer, die keine oder nur sehr wenige Geräte mit Wifi 6 besitzen. Mit ihrer hohen Reichweite ist sie die deutlich bessere Wahl für Häuser und große Wohnungen als das Mittelklassemodell FritzBox 6660 Cable – und schlägt auch den Vorgänger FritzBox 6591. Die 6690 glänzt mit etlichen Funktionen sowie einfacher Bedienung. Preis zum Testzeitpunkt: 257 Euro.

Preistipp Kabel: AVM FritzBox 6660 Cable

So testet COMPUTER BILD WLAN-Router

WLAN-Router-Test

Das WLAN-Tempo erfasst COMPUTER BILD mit dem Windows-Bordprogramm iperf und der grafischen Benutzeroberfläche jperf.

Foto: COMPUTER BILD

Ein Router soll möglichst aufs Tempo drücken – daher sind WLAN-Messungen ein wichtiger Bestandteil der Tests von COMPUTER BILD. Für eine gute Testnote reicht schnelles WLAN allein aber nicht immer: Die Geräte müssen eine clevere WLAN-Optimierung, eine überzeugende Telefonanlage und einen hohen Funktionsumfang besitzen. Punktet der Router auch bei Einrichtung und Bedienung, stehen die Chancen auf einen Platz auf dem Treppchen gut. Aus diesen Disziplinen setzt sich der Test von COMPUTER BILD zusammen:

  • WLAN-Tempo (32 Prozent der Gesamtnote): COMPUTER BILD erfasst die WLAN-Geschwindigkeit von Routern jeweils zu einer PC-Netzwerkkarte mit Wifi 7 (TP-Link Archer TBE55E mit zwei Antennen), Wifi 6 (TP-Link TX3000E mit zwei Antennen) sowie zu einer Karte mit den älteren Standards Wifi 4 und 5 (Asus PCE-AC88 mit vier Antennen). Es gibt vier Messpunkte mit steigender Entfernung zwischen Router und Test-PC, an denen die Redaktion jeweils die Sende- und Empfangsleistung ermittelt.
  • WLAN-Optimierung (12,5 Prozent der Gesamtnote): Bessere Router optimieren das WLAN mit diversen Funktionen. Per Band Steering schubst der Router Endgeräte etwa stets auf die schnellste WLAN-Frequenz. Mit Multi-User MIMO (MU-MIMO) tauschen Router mit mehreren Geräten parallel Daten – ohne MU-MIMO springt die Verbindung hin und her. Und mit einer Datenpriorisierung legen Nutzerinnen und Nutzer im Menü fest, welche Geräte der Router bei der Datenverteilung bevorzugt behandeln soll.

WLAN-Router-Test

Der Router ist per LAN mit einem Notebook und per WLAN mit einem PC verbunden. Notebook und PC schicken bei der Tempomessung Daten hin und her.

Foto: COMPUTER BILD

WLAN-Router-Test

COMPUTER BILD-Redakteur Patrick Skoruppa bereitet den Test-PC vor. Anschließend sendet und empfängt der Rechner an mehreren Messpunkten Daten.

Foto: COMPUTER BILD

Testsieger Glasfaser: AVM FritzBox 5590 Fiber

Bei einigen Anschlüssen landet die Glasfaser direkt im Router, das Gerät braucht dann ein entsprechendes Modem. Hier kommt etwa die FritzBox 5590 Fiber mit dem neueren WLAN-Standard Wifi 6 ins Spiel: Sie ist für aktive (AON) und passive Glasfaseranschlüsse (GPON) geeignet. Im Test punktete sie mit sehr schnellem WLAN, zahlreichen Anschlüssen und nützlichen Funktionen. Preis zum Testzeitpunkt: 239 Euro.

Testsieger Mobilfunk: AVM FritzBox 6890 LTE

Die FritzBox 6890 LTE hat schnelles WLAN und verfügt nicht nur über ein 4G-, sondern auch über ein DSL-Modem. Optional verteilt sie so die Datenlast auf beide Verbindungsarten. Sie eignet sich aber nicht für die Hybrid-Option der Telekom, sondern erfordert zwei separate Tarife für DSL und Mobilfunk – das kann schnell teuer werden. Preis zum Testzeitpunkt: 349 Euro.

Testsieger ohne Modem: AVM FritzBox 4060

Die FritzBox 4060 besitzt kein eigenes Modem, eignet sich dank integrierter Telefonanlage aber ideal für Glasfaseranschlüsse mit externem Modem im Wohnraum. Dank dreier WLAN-Funkeinheiten und viel Tempo versorgt sie zahlreiche Geräte gleichzeitig schnell mit Daten. Die schlauen Mesh-Funktionen verbinden Geräte automatisch optimal mit dem Router. Preis zum Testzeitpunkt: 213 Euro.

Für Smart Home und Hybrid: Telekom Speedport Pro Plus

Provider-Router halten in puncto Funktionen nicht mit den AVM-Modellen mit, der Telekom Speedport Pro Plus hatte im Test jedoch schnelles WLAN und eine enorme WLAN-Reichweite. Besonderheit: Der Telekom-Router dient als vollwertige Smart-Home-Zentrale für viele Standards und bündelt Mobilfunk- und DSL-Tempo dank integriertem SIM-Fach und Hybrid-Modus. Die Telekom hat den Vertrieb des Speedport Pro Plus zwar eingestellt, im freien Handel finden sich aber immer noch Angebote. Preis zum Testzeitpunkt: 251 Euro.

WLAN-Router-Test: Fazit

AVMs Top-Modelle – etwa FritzBox 7690 und 6690 Cable – eignen sich mit hohem Tempo und großem Funktionsumfang für viele unterschiedliche Nutzerinnen und Nutzer. Kleinere Haushalte erhalten mit den günstigeren AVM-Routern FritzBox 7530 AX und 6660 Cable ausreichend Leistung. Die aktuellen Speedport-Router der Telekom haben weniger Funktionen, liefern aber hohes WLAN-Tempo und verfügen über einige Besonderheiten für Smart Home und DSL-Hybrid.

Was beim Kauf eines WLAN-Routers zu beachten ist

Wie teuer ist ein guter Router?

So stoppen moderne Router den WLAN-Stress

Es gibt einige Faktoren, die die Qualität des WLAN-Signals beeinträchtigen. Eines der häufigsten Probleme sind WLAN-Störungen. Vor allem in Mietwohnungen oder Reihenhäusern beeinträchtigen sich die WLAN-Signale benachbarter Router. Die Folge: Abbrüche und scheinbar unerklärliches Stocken der Verbindung. Auch Reichweitenprobleme gehören längst nicht der Vergangenheit an. Aktuelle Router funken für gewöhnlich in den Frequenzbereichen 2,4 und 5 Gigahertz (GHz). WLAN im 5-GHz-Bereich ist mit den Standards Wifi 5 (WLAN-ac), 6 und 7 sehr schnell. Die Reichweite ist aber geringer als im 2,4-GHz-WLAN – und nicht jedes Gerät funkt im 5-GHz-WLAN.

WLAN-Tricks

Um WLAN-Probleme zu beseitigen, arbeiten moderne Router mit ein paar Tricks.

Foto: COMPUTER BILD

In Zeiten stationärer Computer war die Welt noch in Ordnung: Der PC suchte sich das beste WLAN-Signal – fertig! Bei mobilen Geräten ist alles anders. Ein Beispiel: Die Tochter schaltet ihr Smartphone im Erdgeschoss ein. Hier ist der Empfang top, das Smartphone verbindet sich mit dem schnellen 5-GHz-Netz. Doch danach lässt sie sich im Dachgeschoss auf dem Sofa nieder. Dort ist das 5-GHz-WLAN so schwach, dass YouTube ruckelt. Eigentlich könnte das Smartphone unterm Dach auf das reichweitenstärkere 2,4-GHz-WLAN wechseln, macht das jedoch nicht: Viele Geräte “kleben” lange an dem WLAN, mit dem sie zuerst verbunden waren. Auch die stets wechselnde Übertragung zwischen vielen Geräten gleichzeitig bremst die Übertragung, sorgt etwa für Mikroruckler bei Videos. Um diese Probleme in den Griff zu bekommen, nutzen moderne Router Techniken wie Multi-User-MIMO, Beamforming, Band Steering und eine dritte WLAN-Funkeinheit.

WLAN-Mesh: Intelligent vernetzt

Vor einigen Jahren brachte die Router-Branche einen Trendbegriff auf: Mesh. Das meint ein einheitliches Netzwerk mit cleveren Funktionen, die das WLAN-Management optimieren. Anfangs auf teure Geräte (etwa Netgear Orbi) beschränkt, sind Mesh-Funktionen mittlerweile bei deutschen Herstellern und Providern angekommen. Bei AVM sind alle Geräte vollständig mit Mesh-Funktionen ausgestattet, sofern sie mit der Betriebssystemversion FritzOS 7.10 laufen. Dazu zählen FritzBoxen, FritzRepeater sowie Powerline-Adapter mit WLAN. Toll: Auch viele ältere Geräte haben dank des Firmware-Updates die cleveren Funktionen erhalten. Bei AVM verbessern vor allem Band Steering und Access Point Steering den Datenverkehr im Heimnetz. Mit Letzterem erkennt das Netzwerk automatisch, ob der Router oder etwa der Repeater gerade das beste Signal liefert – und verbindet das Gerät entsprechend. Die Telekom bietet mit Speed Home WLAN eigene Repeater mit Mesh-Funktionen an. Es gibt sie zum Kauf – und zur Miete im “WLAN-Paket” inklusive telefonischer Beratung.

Was bringt Wifi 7?

Die neuesten Geräte aus dem Test beherrschen Wifi 7. Der WLAN-Standard bringt vor allem einen Temposchub – im Nahbereich schafften die schnellsten Router im Test teilweise mehr als 2.200 Mbps. Auf größere Entfernung sind die älteren Standards Wifi 4 (WLAN-n) und Wifi 5 mitunter aber die bessere Wahl. Denn Endgeräte mit Wifi 7 verfügen bisher über maximal zwei Antennen. Wifi-7-Router mit vier oder mehr Antennen zeigen zumindest mit einem Gerät als Gegenstelle so noch nicht ihr volles Potenzial. Der WLAN-Standard bringt aber nicht nur mehr Tempo, sondern auch weitere Optimierungen – etwa die spannende Funktion Multi-Link Operation (MLO). Damit können Router und Gerät bei Datenübertragungen schnell zwischen den Frequenzen wechseln, was die Ausfallsicherheit erhöht.

Glasfaser ist nicht gleich Glasfaser

Bei FTTB-Anschlüssen (Fiber to the Building) reicht die Glasfaser bis in den Keller, sie leiten die Daten mithilfe der Technik G.fast über die Telefonkabel im Haus weiter in die Wohnungen – es sind also keine reinen Glasfaseranschlüsse. Dennoch sorgt die Technik für deutlich mehr Tempo als bei normalem DSL. Der Router steckt wie bei DSL in der Telefondose, er muss aber auch G.fast beherrschen. Das aktuelle AVM-Modell mit G.fast ist die FritzBox 7583.
Vorsicht: Einige DSL- und Kabel-Provider sprechen von Glasfaseranschlüssen, auch wenn sie nur bis zum Verteilerkasten mit Glasfaser nachgebessert haben (VDSL, DOCSIS 3.1). Prüfen Sie vor dem Buchen also genau, ob es sich wirklich um FTTH oder FTTB handelt.

Vom Routerzwang befreit

WLAN-Router: Häufig gestellte Fragen

Was für einen WLAN-Router brauche ich?

Das Modem im Router muss für die Zugangsart Ihres Anschlusses (DSL/Telefondose, TV-Kabel/TV-Dose, Glasfaser oder Mobilfunk) geeignet sein. Zudem sollten Sie beim Kauf darauf achten, dass das Gerät für das Tempo Ihres Tarifs geeignet ist und etwa Supervectoring 35b für 250 Mbps über DSL oder DOCSIS 3.1 für 1.000 Mbps über TV-Kabel unterstützt. Alternative: Ihr bestehender Modem-Router kümmert sich weiterhin um den Internetzugang, der neue Router ums Netzwerk. Die beiden Geräte verbinden Sie per LAN-Kabel miteinander, das WLAN des alten Routers schalten Sie aus. Als Neugerät verwenden Sie entweder einen Modem-Router, dessen Modem sich ausschalten lässt, oder gleich einen Router ohne Modem.

Was ist ein WLAN-Router mit Modem?

Ein WLAN-Router mit Modem lässt sich direkt mit dem Internetanschluss verbinden und bringt Geräte ins Netz. Je nach Zugangsart muss der Router ein passendes Modem für DSL, TV-Kabel, Glasfaser oder Mobilfunk besitzen und für das Tempo Ihres Tarifs geeignet sein. Router ohne Modem müssen Sie per LAN-Kabel mit einem Modem-Router oder einem externen Modem verbinden, damit er Geräte etwa per WLAN ins Internet bringt.

Was ist besser: Wifi oder WLAN?

WLAN ist die Abkürzung für “Wireless Local Area Network” und bezeichnet ein lokales Funknetzwerk. Der Funkstandard eines WLANs ist nicht näher spezifiziert. Wifi steht wiederum für “Wireless Fidelity” und bezeichnet ein WLAN, das das Institute of Electrical and Electronics Engineers nach dem IEEE-802.11-Standard zertifiziert hat. Ein Wifi ist also immer ein WLAN – umgekehrt trifft dies aber nicht zu. Im Alltag werden beide Begriffe oft synonym verwendet. Einen generellen Qualitätsunterschied zwischen Wifi und WLAN gibt es nicht. In der Praxis kommen fast ausschließlich Wifis nach IEEE-802.11-Standard zum Einsatz – etwa Wifi 4, 5 und 6.

Wie viel kostet ein WLAN-Router im Monat?

Das hängt vom Provider und dem angebotenen Modell ab. Einige (meist hauseigene) Geräte gibt es kostenlos zum Tarif dazu.

Kann man in einem Haus zwei WLAN-Router haben?

Ja, das funktioniert. Aktivieren Sie aber nur bei einem der Router das DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol). Damit vergibt der Router IP-Adressen im Netzwerk. Ist bei zwei Routern das DHCP eingeschaltet, kommen sie sich in die Quere. Den zweiten Router verbinden Sie je nach Modell und damit verfügbarem Konfigurationsmodus (Repeater-, Access-Point- oder Bridge-Modus) per LAN-Kabel oder WLAN mit dem ersten Router.

Stören sich zwei WLAN-Router unter Umständen?

Ja. Wenn bei beiden Routern das DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) aktiviert ist, kommt das Netzwerk zum Erliegen. Mit dem DHCP vergibt der Router im Netzwerk IP-Adressen. Darüber hinaus können Router sich gegenseitig stören, wenn sie dieselben WLAN-Kanäle beim Funken verwenden. Moderne Geräte nutzen verschiedene clevere Techniken, um diese Störungen zu minimieren.

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