Der in Windows integrierte Audio-/Video-Abspieler Windows Media Player (WMP, wmplayer.exe) ist ein Überlebenskünstler: Es gab ihn etwa bereits unter Windows 7 und er musste dort noch keinen Konkurrenzkampf gegen eine oder mehrere funktionsäquivalente Apps austragen. Anders stellt sich dies seit Windows 8 dar; Microsoft-OS seit dieser Generation bringen einen generellen App-Support und auch (Multimedia-)Bordmittel-Apps mit. Unter Windows 11 heißt der WMP mittlerweile, je nach System-Version, anders: “Legacy-Windows Medienwiedergabe”. Der Begriff “Legacy” bedeutet so viel wie “veraltet”. Trotz dieser Umbenennung und zum Beispiel der systemeigenen “Medienwiedergabe”-App hält sich der WMP bis heute in Microsofts OS. Bei Bedarf rufen Sie das Programm noch immer auf: Dies gelingt etwa, indem Sie Windows-R drücken und den Befehl wmplayer eingeben.

Die Performance des WMPs stagniert bei Ihnen? Und/oder darin wiedergegebene Audio- oder Video-Dateien haben mit Aussetzern zu kämpfen? Die folgenden Anregungen helfen Ihnen aus der Patsche.

Überflüssige Hintergrund-Programme beenden

Es bietet sich an, dass Sie Ihren PC entlasten, indem Sie etwa mit Strg-Umschalt-Escape den Windows-Task-Manager (taskmgr.exe) aufrufen und mit ihm verzichtbare laufende Programme beenden.

Eventuell schaufelt dies hinreichend Ressourcen frei, um den WMP zu befähigen, mit gefälliger Reaktionsfähigkeit zu agieren.

Den Windows Media Player mit hoher Priorität betreiben

Läuft der WMP bereits, dann weisen Sie dessen CPU-Abarbeitungs-Priorität den Status “Hoch” zu. Hierfür wechseln Sie im Task-Manager des Betriebssystems auf den Tab “Details”, suchen dort nach der Zeile “wmplayer.exe” und führen auf diese einen Rechtsklick aus. Es geht weiter, indem Sie im Kontextmenü nacheinander “Priorität festlegen > Hoch” ansteuern.

Klicken Sie im Anschluss daran erneut “wmplayer.exe” mit der rechten Maustaste an, sollten Sie feststellen, dass unter “Priorität festlegen” ein Radiobutton-artiger Punkt vor “Hoch” gesetzt ist.

In der Registry eine generelle hohe Priorität für den WMP festlegen

Beenden Sie den WMP, wenn Sie dessen Priorität wie im vorigen Artikel-Absatz beschrieben hochgestuft haben, und rufen Sie ihn erneut auf, verfällt seine EXE-RAM-Datei-Priorität hinsichtlich der CPU-Abarbeitung von Tasks auf das Standard-Level “Normal”. Es ist mit einem kaum bekannten Registry-Hack möglich, etwa den WMP dauerhaft mit einer “hohen” Priorität werkeln (genauer: damit starten) zu lassen. Für einen vergleichbaren Effekt könnten Sie diverse Tuning-Tools einsetzen, doch diese müssten im Hintergrund mitlaufen – der besagte Registry-Eingriff kommt ohne einen derartigen Live-Wächter aus und stellt sich daher ressourcenschonender dar.

Los geht es, indem Sie mit Windows-R und dem Befehl regedit den Registry-Editor von Windows aufrufen. In diesem begeben Sie sich zu dem folgenden Schlüssel-Pfad:

HKLM\Software\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\Image File Execution Options

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Foto: ©istock.com/SasinParaksa, VLC

Sie können den genannten Schlüssel-Ressourcen-Identifizierer in die Adressleiste von “regedit.exe” einfügen, die dort seit Windows 10 (in neueren OS-Major-Releases) und in Windows 11 vorhanden ist. Wenn “Image File Execution Options” markiert ist, legen Sie unterhalb davon einen Schlüssel an: Dem dienen Klicks auf die obigen Menüleisten-Schaltflächen “Bearbeiten > Neu > Schlüssel”. Sie geben dem Subkey die Bezeichnung “wmplayer.exe” (ohne Anführungszeichen) und erzeugen danach mit der genannten Klickfolge einen “wmplayer.exe”-eigenen Subkey, zu bezeichnen als “PerfOptions”.

In “PerfOptions” vollziehen Sie im rechten Fensterbereich einen rechten Mausklick, woraufhin Sie im Kontextmenü auf “Neu > DWORD-Wert (32-Bit)” gehen. Sodann vergeben Sie “CpuPriorityClass” (ohne Anführungszeichen) als Namen und drücken zweimal die Eingabetaste. Als Wert tragen Sie eine 3 ein und danach schließen Sie mit [Eingabe] ab.

Schnellere Wiedergabe: Geheimes Kontextmenü von Abspiel-Button

Windows Media Player schneller machen

Soll der WMP von der schnellen Truppe sein? Das impfen Sie ihm mittels weniger Klicks ein.

Foto: COMPUTER BILD

Berieselt Sie der WMP gerade mit einer Audio- oder einer Videodatei, können Sie den Abspiel-/Play-Button unten in dem Fenster der Anwendung rechtsklicken. Es poppt ein kontextsensitives Menü mit den Optionen “Langsame Wiedergabe”, “Normale Wiedergabe” und “Schnelle Wiedergabe” auf, von denen Sie sich mit einem weiteren Mausklick für die dritte Variante entscheiden.

Das Besagte hilft Ihnen, Zeit beim Abspielen zu sparen, kompensiert aber keine unzureichende Tauglichkeit der PC-Hardware für eine performante Video-Ausgabe. Ein Workaround dagegen: Wandeln Sie große Video-Dateien mit einer Konverter-Software um, sodass sie weniger Speicherplatz verbrauchen. Wenn Sie die Inhalte in diesem Rahmen in ihrer Auflösung reduzieren, wuppt ein schwachbrüstiger Rechner sie (deutlich) besser. Der dabei eingebüßte Auflösungsverlust schlägt sich bei einem genutzten kleinen Bildschirm nicht in einer sichtbar geringeren Schärfe nieder.

Windows Media Player 64 Bit freischalten

Der Windows Media Player läuft unter Windows 64 Bit mit der 32-Bit-Technik. Stellen Sie ihn auf die 64-Bit-Architektur um. Hierfür bietet es sich an, einen bestimmten Kommandozeilen-Befehl auszuführen.

Ferner können Sie zum K-Lite Mega Codec Pack greifen. Das schaltet den WMP-64-Bit-Modus frei; dass dieser nach dem Aufruf des WMPs werkelt, verifizieren Sie über einen Blick in taskmgr.exe. Dass das K-Lite Mega Codec Pack den WMP hinsichtlich 64 Bit ertüchtigen kann, stellt einen Nebenaspekt dieses Sammelsuriums an Software-Codec-Modulen dar.

Nach dem Aufruf des Setup-Programms von K-Lite setzen Sie einen Punkt vor “Advanced” und klicken neun Mal auf “Next”. Im Anschluss setzen Sie ein Häkchen vor “^^Option: Use 64-bit WMP instead of system default 32-bit WMP”. Mit mehreren Klicks auf “Next” folgen Sie den weiteren Anweisungen des Assistenten.

Mplayer2: Ältere Lightware-Version des WMPs erwecken

Windows Media Player

Den Windows Media Player gibt es in verschiedenen Versionen, unter anderem als Mplayer2.

Foto: COMPUTER BILD

Windows XP hatte zwei Versionen des Windows Media Players an Bord: eine, die Sie dort mit Windows-R und dem Befehl wmplayer erreichen, und eine ältere sowie mutmaßlich zum Einsparen von Ressourcen geeignete Fassung, die über das Win-R-Kommando mplayer2 lädt. Seit Windows Vista starten die beiden Windows-R-Instruktionen ein und dasselbe Bord-Programm: wmplayer.exe – es existiert seitdem kein ab Werk installiertes Pendant “mplayer2.exe” mehr. Insofern fungiert unter Vista+ der Systembefehl “mplayer2” als ein Wrapper (Aufruf-Sprungbrett) für wmplayer.exe.

Der “normale” WMP unter XP ist etwa in der Version 9 und der Mplayer2-WMP in der Version 6.4 installiert.

Liegt Ihnen in einer virtuellen Maschine (VM) etwa von VirtualBox eine Windows-XP-Installation vor, können Sie dort den Mplayer2 nutzen. Er funktioniert unseren Erfahrungen nach aber nicht unter Windows 11: Als wir unter XP mit Windows-R und C:\Programme (Befehl/Pfad) sowie per Doppelklick den Ordner “Windows Media Player” öffneten und von dort die Datei “mplayer2.exe” (oder gar den gesamten WMP-Ordner) über einen VirtualBox-Austauschordner zu Windows 11 kopierten, startete dort mplayer2.exe nicht.
Alternativ zum Mplayer2 verwenden Sie bei einem der XP-Nachfolger-OS einen anderen (schlanken) Media-Player, zum Beispiel “Zinf“, VLC oder Media Player Classic. Wenn Sie sich daran machen, den WMP zu tunen, sei zum Schluss noch auf einen weiteren Artikel verwiesen: Schauen Sie doch mal in unseren Ratgeber zum Multimediaklassenplaner (MMCSS) von Windows. Dieser weist Programmen eine erhöhte Priorität zu, sodass sie reibungsloser arbeiten, unter anderem der Windows Media Player soll davon profitieren. MMCSS soll mit einer Heuristik arbeiten. Windows Vista hatte dieses OS-Feature eingeführt; es lässt sich konfigurieren. Details hierzu finden Sie in dem erwähnten, verlinkten Info-Artikel.

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