Während Windows 11 24H2 auf der innovativen Geräteklasse Copilot+ PC schon seit Juni 2024 im Einsatz ist und gemeinsam mit brandneuen ARM-Prozessoren die technische Grundlage vieler KI-Funktionen bildet, erscheint das dritte Windows-11-Funktions-Update für herkömmliche Computer mit “x86”-Prozessoren – also für die meisten PC-User – erst im kommenden Herbst. Welche Neuerungen das “Windows 11 2024 Update” bringt, wann es erscheint und wo Sie den Download finden, lesen Sie hier.

Windows 11

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Bot Microsoft frühere Funktions-Updates im Vorweg noch als kostenlose Testversionen für alle Interessierten in seinem Insider-Programm an, sind Vorabversionen von Windows 11 24H2 derzeit nur für die wenigen Geräte verfügbar, die die Spezifikationen der neuen “Copilot+ PC”-Klasse erfüllen, siehe unten. Wer einen herkömmlichen PC etwa mit Windows 11 23H2 hat, bekommt das 24H2-Update also erst im Herbst als fertige Version zu Gesicht. Folgt Microsoft bei der Veröffentlichung dem Zeitschema der Vorgängerversionen 23H2 (31. Oktober 2023), 22H2 (20. September 2022) und 21H2 (4. Oktober 2021), erscheint das 24H2-Update noch in diesem Monat oder spätestens im Oktober 2024.

Windows 11 24H2: Download

Weil Windows 11 24H2 einen neuen Systemkernel namens “Germanium” erhielt, kann es nicht wie seit Jahren gewohnt im Hintergrund überspielt und dann einfach per “Enablement Package” aktiviert werden. Da zur Installation ein echtes System-Upgrade nötig ist, gibt es diesmal nur diese zwei Optionen zum Download:

Windows 11 24H2: Systemanforderungen

Mit den Windows-11-Systemanforderungen hatte Microsoft viele Windows-10-Geräte vom Gratis-Update ausgeschlossen. Kein Wunder, dass viele Windows-Fans eine erneute Anhebung der Hardware-Voraussetzungen fürchten. Die gute Nachricht: Microsoft bleibt auch beim dritten Funktions-Update bei den bekannten Windows-11-Hardware-Anforderungen:

Anforderungen im Vergleich

Eine Verschärfung gibt es dennoch: Da sich Windows 11 durch das Umgehen der Systemanforderungen bislang auch auf PCs mit sehr alten Prozessoren installieren ließ, sperrt Microsoft diese mit dem 24H2-Update kategorisch aus. Windows 11 24H2 setzt einen Prozessor voraus, der die sogenannte POPCNT-Instruktion (Population Count) unterstützt. Diese ist Bestandteil der Befehlssatzerweiterung SSE4.2, die seit vielen Jahren Standard ist – bei Intel etwa seit 2008, bei AMD seit 2011. Auf Geräten, in denen noch ältere Prozessoren stecken, verweigert das 24H2-Update somit den Start.
Eine schlechte Nachricht gibt es auch für ältere ARM-Prozessoren unter Windows 11. Diese benötigen ab dem 24H2-Update die ARM-Version 8.1. Damit wird mindestens ein Snapdragon-850-Prozessor vorausgesetzt und die erste Generation des Qualcomm-Chips Snapdragon 835 von 2016 nicht mehr unterstützt. Das war offiziell zwar auch bisher schon so, ließ sich jedoch “auf eigenes Risiko” umgehen. Brandaktuelle ARM-CPUs wie Qualcomms Snapdragon X-Chips oder AMDs Ryzen AI-Prozessoren benötigen Sie hingegen, um in den Genuss der neuen “Copilot+”-Features zu kommen.

Copilot+: Windows 11 24H2 als KI-Update

Nicht wie erwartet Windows 12, sondern Version 24H2 ist Microsofts großes KI-Update, setzt also voll auf künstliche Intelligenz. Daher läuft das Funktions-Update unter der Marke Copilot+ bereits seit Juni 2024 auf neuen Geräten mit eigener Copilot-Schaltfläche, die dank ARM-Architektur und Neural Processing Unit (NPU) die nötige Leistung bringen, um aufwendige KI-Funktionen lokal und offline durchzuführen. Weil das mindestens 16 Gigabyte RAM, 256 GB Speicher und eine NPU mit wenigstens 40 TOPS (Tera Operations Per Second) Leistung voraussetzt, dürften neue Copilot-Funktionen wie Recall, der Paint-Cocreator, die Windows Studio Effects und Live-Untertitel (siehe unten) auf herkömmlichen Windows-PCs fehlen.

Microsoft Recall: Segen oder Fluch?

Umstrittenes “Highlight” von “Copilot+ PC” ist das “KI-Gedächtnis” Recall. Die ursprünglich unter der Bezeichnung “AI Explorer” gehandelte Funktion soll Usern dabei helfen, “schnell Dinge auf ihrem PC zu finden – Dokumente, Bilder, Webseiten und mehr”. Weil die Erinnerungs-Funktion zu diesem Zweck jedoch sämtliche Nutzeraktivitäten inklusive sensibler Daten lückenlos dokumentiert und auswertet, rief sie Ende Mai 2024 britische Datenschützer auf den Plan, die vor einem “Privatsphäre-Albtraum” warnten. Anfang Juni 2024 reagierte Microsoft auf die Kritik und ruderte teilweise zurück: Wie der Konzern im Windows-Blog mitteilte, wolle man die Recall-Funktion optional machen und nicht wie geplant ab Werk aktivieren. Windows-User müssen somit selbst aktiv werden und die Funktion händisch aktivieren. Zudem werde die nötige Datenbank mit einer zusätzlichen Verschlüsselung geschützt und erfordere neben der Windows-Anmeldung eine separate biometrische Authentifizierung per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung.
Die von einer Vorabversion genährte Annahme, PC-User könnten Recall einfach deinstallieren, zerschlug sich Anfang September. Zum aktuellen Zeitpunkt (Stand: 6. September 2024) ist Recall aber noch ein Gespenst. Wie Microsoft unlängst per Update im Windows-Blog verkündete, will der Konzern das Feature im Oktober als Insider-Vorschau reaktivieren. Für das 24H2-Update kommt es damit wohl zu spät.

Weitere Copilot+ Funktionen

  • Cocreator: Mittels Cocreator erzeugen Sie Bilder in Paint. Nach Eingabe eines Textprompts im angezeigten Textfeld fangen Sie einfach an zu zeichnen, und die KI verwandelt selbst stümperhaftes Gekritzel in ein Kunstwerk. Der Cocreator lässt sich auch in älteren Windows-Versionen schon seit 2023 ausprobieren.
  • Restyle Image: Das KI-Tool steckt in der App “Fotos” und startet nach einem Klick auf Neu gestalten. Im Textfeld beschreiben Sie den gewünschten Kunststil oder wählen einen der angezeigten Stile wie etwa Surrealismus, Cyberpunk oder Pixel Art. Schon erstrahlt Ihr Bild in neuem Glanz.
  • Image Creator: Der Image Creator ergänzt die Fotos-App und wird aus dem Optionsmenü auf der linken Seite geöffnet. Sie können danach eine kreative Vorlage auswählen oder das gewünschte Bild direkt per Text beschreiben. Anschließend erstellt der Image Creator 20 Vorschläge, die Sie bei Bedarf mittels zusätzlicher Kreativitätsschieberegler variieren.
  • Live Captions: Die Live-Übersetzungen werden in den Schnelleinstellungen der Taskleiste aktiviert und können alle Audioinhalte auf dem PC, also beispielsweise Filme, Podcasts und Videoanrufe in Echtzeit mit Untertiteln versehen. Bislang übersetzt die KI 44 Sprachen ins Englische.
  • Windows Studio Effects: Dank künstlicher Intelligenz setzt Windows Sie in Videokonferenzen künftig optimal in Szene. Nach der Aktivierung der gewünschten Effekte in den Schnelleinstellungen der Taskleiste optimiert Windows zum Beispiel mit “Portraitlicht” die Beleuchtung, sorgt mit Kreativfiltern für einen stilisierten oder künstlerischen Look und hält per “Teleprompter” Blickkontakt, während Sie ein Dokument lesen.
Der Copilot für Windows (vormals “Bing Chat”) war ursprünglich als Seitenleiste entwickelt worden und tief ins Betriebssystem integriert. Auf diese Weise konnte der KI-Assistent nicht nur Fragen beantworten, sondern – mehr schlecht als recht – auch Programme öffnen, die WLAN-Verbindung trennen oder den Dark Mode starten. Im Frühjahr 2024 nahm Microsoft die Integration zurück und ersetzte die Seitenleiste weltweit durch eine separate App, die keinerlei Systemfunktion mehr hat. Während wohl nur wenige den integrierten Copiloten vermissen dürften, hat das Ganze zwei Vorteile: Die Copilot-App lässt sich deinstallieren und steht Bedarf auch für klassische PCs im Microsoft Store bereit.

Smartphone-Link im Startmenü

Nutzerinnen und Nutzer von Smartphone-Link sehen Ihre Handy-Benachrichtigungen künftig direkt im Startmenü.

Foto: Microsoft

Weitere Neuerungen in Windows 11 24H2

Neben den oben genannten KI-Funktionen kommen voraussichtlich diese Neuerungen mit dem 24H2-Update, sofern Sie nicht bereits verteilt wurden:

  • Startmenü: Haben Sie Ihr Handy über die App Smartphone-Link mit dem PC verbunden, erscheinen neue Nachrichten, Fotos oder Anrufe direkt in einer neuen Seitenleiste im Windows-Startmenü, siehe Bild oben. Die App muss somit nicht mehr separat geöffnet werden.
  • Windows Explorer: Im Dateimanager lassen sich Dateien endlich wieder über die Adressleiste verschieben oder kopieren.
  • Kontextmenü: Die in Kontextmenüs angezeigten Symbole zum Ausschneiden, Kopieren, Umbenennen, freigeben und löschen sind nun beschriftet.
  • Taskleiste: Der Infobereich der Taskleiste erlaubt ab Version 24H2 das Ausblenden der Benachrichtigungsglocke und die Anzeige eines vereinfachten Datums ohne Jahreszahl. Damit wird die Anzeige etwas aufgeräumter. In den WLAN-Schnelleinstellungen findet sich ein neuer Schalter zum händischen Aktualisieren der WLAN-Liste.
  • SUDO: Das Update holt den aus Linux bekannten SUDO-Befehl ins Windows-Terminal. Damit lassen sich Prozesse schnell auch mit höheren Rechten ausstatten, was Windows so bisher nicht ermöglicht.
  • HDR-Hintergründe: Wer einen Monitor mit hohem Dynamikbereich (HDR) besitzt, darf sich auf die Unterstützung von HDR-Hintergrundbildern freuen. Auf den neuartigen Copilot+-Geräten sollen Wallpaper dank KI auch dynamische Tiefen-Effekte bieten und sogar auf Mausbewegungen reagieren.
  • Neuer Energiesparmodus: Ein neuer Energiesparmodus ergänzt die bestehenden Energiesparpläne und lässt sich jederzeit über die Schnelleinstellungen in der Taskleiste aktivieren. Der “Energy Saver” kann auch automatisch starten, wenn der Akku einen bestimmten Ladestand unterschreitet.
  • Wifi 7: Das 24H2-Update unterstützt den neuen WLAN-Standard Wifi 7, der zusätzlich in der 6-Gigahertz-Frequenz funkt und für mehr Tempo sorgt. Wie Microsoft in einem Supportdokument vermerkt, ist Wifi 7 derzeit ausschließlich mit dem 24H2-Update verfügbar. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass der Konzern die Option per Update später auch für ältere Windows-11-Versionen nachliefert.
  • Protected Print Mode: Ab Version 24H2 nutzt Windows ausschließlich den neuen Druckstapel “Windows Protected Print Mode”, der nur mit Mopria-zertifizierten Druckern funktioniert. Diese benötigen keine Treiber-Software von Drittanbietern mehr.
  • Rust: Mit dem 24H2-Update stellt Microsoft den Windows-Kernel – also die Betriebssystem-Basis – auf die Programmiersprache Rust um. Diese gilt als besonders sicher und löst das bisher verwendete C++ ab, bringt aber auch Änderungen beim System-Update mit sich. Denn anders als gewohnt kann Windows das Update nicht mehr vorab laden und einfach mittels Schalter – dem sogenannten Enablement Package – aktivieren. Das bedeutet: Bei dem 24H2-Update handelt es sich erstmals seit vier Jahren wieder um ein vollständiges System-Upgrade, das über Windows-Update angeboten wird. Alternativ ist das sogenannte Inplace-Upgrade über die entsprechende Windows-11-ISO-Datei möglich.
  • 7-Zip und TAR: Bereits mit Windows 11 23H2 rüstete Microsoft die bislang auf Zip-Dateien beschränkte Packfunktion des Windows Explorers um die Archivformate 7-Zip und TAR nach – erlaubte jedoch nur deren Entpacken. Mit dem 24H2-Update gelingt auch das Erstellen solcher Dateien.
  • Neues Wallpaper: Bei der Entwicklermesse “Build” im Mai 2024 enthüllte Microsoft mit den neuen Copilot+-Geräten auch ein neues Windows-11-Hintergrundbild, das bereits als kommendes Standard-Wallpaper für den Desktop gehandelt wird. Wie Sie das Bild schon heute herunterladen und als Desktop-Hintergrund nutzen, lesen Sie im Artikel “Neues Hintergrundbild geleakt“.
  • Microsoft PC Manager: Lange sträubte sich Microsoft gegen Tuning-Tools, brachte Ende 2022 mit dem PC Manager dennoch seine eigene CCleaner-Alternative heraus. Wie Neowin berichtet, hat Microsoft in einigen Regionen damit begonnen, die App in Windows 11 zu integrieren, was sie zum potentiellen Kandidaten für das 24H2-Update macht.
  • Prism-Emulation: Im DirectX-Entwicklerblog kündigt Microsoft noch einige Gaming-Neuerungen speziell für ARM-basierte Copilot+-Geräte an. Im Zentrum steht die Emulationstechnik Prism, die den Start herkömmlicher Spiele (x86 oder x64) auf ARM-Geräten überhaupt erst ermöglicht. Auf der genannten Webseite demonstriert Microsoft die Technik per Video am Beispiel von “Baldur’s Gate 3” auf einem Snapdragon X-Gerät.
  • Anti-Cheat: Auf ARM-Geräten soll Windows 11 24H2 laut der Ankündigung auch Anti-Cheat-Programme wie BattlEye, Denuvo Anti-Cheat und Wellbia Xigncode3/Uncheater unterstützen.
  • Linaro: Im Rahmen der Gaming-Initiative für ARM-Geräte validierten Microsoft und Qualcomm zudem fast 1.400 kompatible Spiele für ARM und gaben die Daten an die Open-Source-Datenbank Linaro weiter.

Diese Apps verschwinden mit 24H2

Mit jeder neuen Windows-Version setzt Microsoft bekanntlich auch den Rotstift an und streicht ältere Funktionen. Mit dem 24H2-Update schickt Microsoft folgende Windows-Funktionen in Rente:

  • Wordpad: Das Schreibprogramm Wordpad ist seit vielen Jahren fester Bestandteil von Windows und eine kostenlose Office-Alternative – schließlich unterstützt das Gratis-Tool neben TXT- und RTF-Dokumenten in beschränktem Umfang auch Word-Dateien. Mit Version 24H2 wird es leider aus Windows 11 entfernt.
  • Mail und Kalender: Microsoft will die Windows-Apps “Mail” und “Kalender” bis Ende 2024 durch das neue Outlook ersetzen. Dabei handelt es sich um eine auf outlook.com basierende Web-App, die später auch die klassische Win32-Anwendung aus dem Office-Paket ablösen soll. Bislang ist das neue Outlook unter Windows noch als Testversion deklariert; ein Schalter erlaubt die Rückkehr zu den bisherigen Apps. Diese Option dürfte mit dem 24H2-Update ein Ende finden.
  • Cortana: Microsofts ungeliebte Sprachassistentin Cortana wurde schon in Windows 11 23H2 stillgelegt und zeigt dort nur noch an, dass sie inzwischen veraltet ist. Mit dem 24H2-Update werden auch diese Relikte entfernt und endgültig durch den KI-Assistenten Microsoft Copilot ersetzt.
  • Tipps: Die wohl wenig beachtete Helfer-App “Tipps” bot Nutzerinnen und Nutzern jahrelang Infos zu Betriebssystem-Funktionen und Neuerungen. Im November 2023 schob Microsoft die App aufs Abstellgleis und entfernt sie mit dem Update auf 24H2 endgültig.
  • BitLocker: Im Falle einer Neuinstallation von Windows 11 24H2 wird Microsofts Verschlüsselungs-Funktion BitLocker anders als bisher auch in der günstigen Home-Version des Betriebssystems aktiv und soll die Festplatte vor Fremdzugriffen schützen. Weil dies zu Performance-Einbußen und im Falle eines verlorenen Passworts auch zu Datenverlust führen kann, sind nicht alle User davon begeistert.
  • Tweaking-Tools: Version 24H2 blockiert wohl auch wieder Drittanbieter-Programme, die den Windows-Desktop und das Startmenü anpassen. Tweaking-Tools wie ExplorerPatcher, Start11 und StartAllBack führen seit Jahren immer wieder zu Windows-11-Problemen.
  • AC3-Codec: Wie Microsoft in einem Supportdokument mitteilt, ist der Audiocodec AC-3 – besser bekannt unter dem Namen “Dolby Digital” – ab Version 24H2 nicht mehr in Windows 11 enthalten. Entsprechende Dateien mit Surround-Sound werden somit nicht mehr von der Medienwiedergabe-App abgespielt. Kein Problem: Mit anderen Programmen wie dem VLC Player klappt es weiterhin.

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