Webcams im Test: Das Wichtigste in Kürze
- COMPUTER BILD hat 23 aktuelle Webcams getestet.
- Der Sieger bei der Bildqualität ist die Insta360 Link.
- Der Sieger bei der Tonqualität ist die Logitech Brio 500.
- Nicht zu empfehlen ist die Trust Tyro Full HD Webcam.

Bei der Insta360 Link stehen Nutzerinnen und Nutzer immer im Fokus.
Foto: Insta360, COMPUTER BILD

Die Aukey PC-LM1E glänzte im Test mit leichter Inbetriebnahme.
Foto: Aukey, COMPUTER BILD, Apple
Mithilfe eines selbst entwickelten Teststands prüft COMPUTER BILD die Bildqualität der einzelnen Webcams. Dafür fertigen die Tester Standbilder in unterschiedlichen Situationen wie Tages- oder Dämmerlicht an. Als technisches Motiv dient dabei das Test-Chart TE42 der Firma Image Engineering. Anhand der Daten lassen sich zum Beispiel Farbabweichungen genau festhalten. Im Anschluss erfolgt ein Sichttest mit Bewegtbild, bei dem die Tester die Alltagstauglichkeit der Webcams überprüfen.

Im Labor testen die Redakteure die Videoqualität der Webcams. Neben der Farbwiedergabe prüft COMPUTER BILD die Schärfe und untersucht die Aufnahmen auf ein mögliches Bildrauschen.
Foto: COMPUTER BILD
Webcam-Test: Welche hat das beste Mikrofon?
Wie gut erfasst das eingebaute Mikrofon Anweisungen, Absprachen und Unterhaltungen? Überträgt die Webcam Sprache originalgetreu zum Gesprächspartner? Wie gut filtert das Mikrofon störende Umgebungs- und Atemgeräusche oder scharfe S- und Plopp-Laute heraus? Auch das prüft COMPUTER BILD in einem aufwendigen Testverfahren. Die Resultate aus den Messungen der Bild- und Tonqualität fließen übrigens zu 60 Prozent in die Endnote ein.
Webcam-Test: Bedienung und Ausstattung
Außerdem prüft die Redaktion, wie die Webcams ausgestattet sind: Lässt sich die Webcam auf ein Stativ montieren? Informiert die Webcam die Nutzerin oder den Nutzer per LED, sobald sie eine Aufnahme startet? Lässt sich die Linse per Schiebeschalter verschließen? Wie gut ist die Webcam-Software? Lässt sich die Webcam per Gesichtsscan und “Windows Hello” als Zugangsentsperrung am Notebook oder PC nutzen? Und wie gut ist die Bedienung? All das fließt zu 40 Prozent in die Endnote ein.

Alle Webcams im Test (hier Asus C3) haben eingelassene Gewinde zum Befestigen auf einem Stativ.
Foto: COMPUTER BILD

Aus dem Stand: Logitech packt seiner C922 Pro Stream ein kleines Dreibeinstativ mit in den Karton.
Foto: Logitech
Webcam und User haben ihre Positionen eingenommen? Dann kann’s ja losgehen: Die Testkandidaten lassen sich einfach per USB mit dem PC oder Notebook verbinden, ab Windows 7 ist keine separate Treiberinstallation notwendig. Nach wenigen Augenblicken ist die Webcam einsatzbereit für Zoom & Co.
Logitech bietet Einrichtungssoftware mit Sonderfunktionen
Als einziger Hersteller bietet Logitech auf seiner Website eine optionale Software zum kostenlosen Download an. Gut so, denn das Programm “Logitech Capture” bietet zusätzliche Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten. So lassen sich beispielsweise die Farben anpassen, sollte das Video mal zu rot- oder blaustichig sein. Doch nicht nur Videotelefonisten freuen sich über die Möglichkeiten der Software. Wie der Name “Pro Stream” schon andeutet, richtet sich die Webcam auch an Nutzerinnen und Nutzer, die gerne eigene Live-Videos übertragen (streamen) oder Clips auf YouTube & Co. hochladen möchten. So kann die Logitech-Software mit der “Green Screen”-Funktion den gefilmten Hintergrund durch ein anderes Bild oder Video ersetzen. Dazu setzen sich User vor eine grüne Leinwand, die Software kann deren Giftgrün sauber von der Person im Vordergrund trennen. Gamer nutzen das zum Beispiel, um sich selbst in ein laufendes Videospiel zu montieren. Die übrigen Testkandidaten gucken da in die Röhre. Eine Software, um etwa die Farbsättigung zu ändern und das Bild etwas lebendiger zu machen, gibt es nur von Drittherstellern wie CyberLink.

Für Nutzer der Logitech C922 Pro Stream ist die kostenlose Software “Logitech Capture” hilfreich. Über das Programm lässt sich zum Beispiel die Helligkeit anpassen.
Foto: COMPUTER BILD

Die Nulaxy C900 hat eine kleine Schiebeabdeckung. Das schützt bei Bedarf die Privatsphäre.
Foto: COMPUTER BILD

Doppelte Sicht: Die Lenovo 500 FHD Webcam hat neben der Kamera- eine Infrarot-Linse. Damit lässt sich via Windows Hello der Computer per Gesichtserkennung entsperren.
Foto: COMPUTER BILD

An der Unterseite der Halterung befindet sich ein Klebestreifen, mit dem sich die Logitech Brio 500 am Bildschirmrand fixieren lässt.
Foto: Logitech, COMPUTER BILD
Webcam-Test
Gute Sicht im Home-Office: Welche Webcam nutzen?
Foto: COMPUTER BILD
Den Testsieg holte die Insta360 Link. Die hohe Schärfe und die gute Farbwiedergabe überzeugten im Test. Die Mikrofonqualität ist ebenfalls ordentlich und die vielen Extras sorgen für die Top-Platzierung. Die Link ist Ihnen zu teuer? Dann greifen Sie zum Preis-Leistungs-Tipp – der Aukey PC-LM1E. Sie punktete mit einem passablen Bild und einer flexiblen Halterung.
Sie haben nicht das passende Modell gefunden? Eine andere Webcam im Visier? Dann achten Sie unbedingt auf die nachfolgenden Hinweise. Denn: Webcam ist nicht gleich Webcam. Die einzige Gemeinsamkeit: Alle Modelle haben einen USB-Anschluss – oft den klassischen, großen Typ-A-Anschluss, gelegentlich auch den modernen USB-C-Stecker. Aber der Reihe nach: COMPUTER BILD erklärt die wichtigsten technischen Merkmale von Webcams:
- Video-Auflösung: Die maximale Video-Auflösung gibt Auskunft darüber, mit wie vielen Bildpunkten (Pixeln) die Kamera den Nutzer einfängt. Günstige Webcams erfassen das Konterfei mit einer Auflösung von maximal 1280×720 Pixeln (HD). Das reicht zwar aus, ist aber nicht optimal. Warum? Selbst günstige Displays und die meisten Notebook-Bildschirme zeigen Inhalte heute in Full HD mit 1920×1080 Pixel. Für eine Vollbilddarstellung muss der Monitor die Aufnahme ins Full-HD-Format hochskalieren. Die Folge ist eine unscharfe Wiedergabe. Daher ist es besser, zu einem Modell zu greifen, dass Aufnahmen mit mindestens 1920×1080 Bildpunkten anfertigt. Aber muss es wirklich ein Exemplar sein, das 4K-Aufnahmen mit 3840×2160 Pixeln speichert? Klar, 4K-Videos, wie sie die Logitech Brio 4K anfertigt, sind noch detailreicher. Das ist aber nur sinnvoll, wenn Sie mit Kollegen oder Verwandten skypen, die auch einen 4K-Monitor haben. Andernfalls wird die Aufnahme herunterskaliert – zum Beispiel ins Full-HD-Format. Die 4K-Aufnahme ist dann sinnlos. Zudem sollten Sie über eine dicke Internetleitung verfügen. Denn: je höher die Auflösung, desto größer die zu transportierende Datenmenge des Videos. Generell gilt: Lassen Sie sich nicht von einer hohen Auflösung blenden! Denn sie sagt nichts über die tatsächliche Bildqualität aus.
- Bildrate: Die Bildrate gibt an, wie flüssig die Webcam die Bewegungen des Nutzers einfängt. Bereits bei 30 Bildern pro Sekunde (Englisch: frames per second) sind keine Ruckler für das menschliche Auge sichtbar. Allerdings wirken Bewegungen geschmeidiger, sollte die Bildrate höher sein. Gute Webcams wie die Logitech C922 Pro Stream zeichnen Videotelefonate mit 60 Bildern pro Sekunde auf.
- Mikrofon: Fast alle getesteten Webcams sind mit einem eingebauten Mikrofon ausgestattet. Das ist praktisch, sollte der Nutzer entweder kein Mikrofon am Computer haben oder das integrierte Laptopmikrofon nicht ausreichen. Die meisten Webcams eignen sich deshalb auch für Videokonferenzen. Für mehr allerdings auch nicht. Wer zum Beispiel Videospiele streamen und nebenbei reden möchte, greift besser zu einem separaten USB-Mikrofon oder einem Headset.
- Anschluss: Bis auf wenige Ausnahmen lassen sich alle Webcams an die übliche USB-Typ-A-Buchse des Laptops oder Desktop-PCs anschließen. Vereinzelt gibt es jedoch Ausnahmen wie die Logitech Stream Cam, die den moderneren USB-C-Anschluss nutzt.
- Abdeckung: Um die Privatsphäre des Nutzers zu schützen, liefern einige Hersteller eine praktische Abdeckung mit. Die lässt sich dann entweder darüberstülpen oder vor die Linse schieben. Damit ist der Nutzer vor ungewollten Blicken geschützt, ohne dass er die Webcam vom Computer abstöpseln muss.

Überzeugt die Kombi aus Webcam und Monitor?
Foto: COMPUTER BILD, Microsoft

Ihnen ist eine neue Webcam zu teuer? Kein Problem! Auch das Smartphone lässt sich mit der passenden App in eine Webcam verwandeln.
Foto: COMPUTER BILD
Webcams: Die wichtigsten Fragen
Welche ist die beste Webcam?
Die beste Webcam im Test ist die Insta360 Link. Sie überzeugte mit einer tollen Bildqualität, praktischen Extras und vielen Einstellungsmöglichkeiten.
Ist eine eingebaute oder eine USB-Webcam besser?
Bei aktuellen Notebooks sitzt meist eine Webcam im Rahmen unter oder über dem Bildschirm. Die ist aber nur eingeschränkt empfehlenswert: Die Bildqualität ist im Vergleich zu externen Modellen oft schlechter, außerdem ist sie starr verbaut – eine individuelle Ausrichtung ist daher nicht möglich.
Wie richte ich eine Webcam ein?
Webcam und Nutzende haben ihre Positionen eingenommen? Dann kann es ja losgehen: Die Testkandidaten lassen sich einfach per USB mit dem PC oder Notebook verbinden, ab Windows 7 ist keine separate Treiberinstallation notwendig. Nach wenigen Augenblicken ist die Webcam einsatzbereit für Zoom & Co.
Hat jede Webcam ein Mikrofon?
Im Test waren alle Modelle mit einem Mikrofon ausgestattet. Die Klangqualität war aber bei vielen Webcams nicht überragend. Es gibt jedoch Ausnahmen wie die Logitech Brio 500, die Stimmen deutlich, unverfälscht, aber etwas leise überträgt.
Welche Webcam ist für Zoom geeignet?
Die im Test geprüften Webcams ließen sich alle mit Zoom, Teams, Skype & Co. nutzen.
Welche Logitech-Webcam ist die beste?
Die Logitech Brio Stream 4K ist die beste Logitech-Kamera. Das ist auch nicht verwunderlich: Sie erfasst das eigene Konterfei in Videotelefonaten scharf und mit guten Farben.
Welche Webcam eignet sich fürs Homeschooling?
Die geprüften Webcams lassen sich alle für das Homeschooling nutzen. Eine Empfehlung ist die besonders günstige Aukey PC-LM1E.
Wie schütze ich meine Webcam?
Möchten Nutzerinnen und Nutzer ihre Privatsphäre sichern, aber nicht gleich die Webcam vom PC abstöpseln, bietet die Hälfte der getesteten Webcams eine Objektiv-Abdeckung für diesen Zweck.
Was kostet eine gute Webcam?
Eine gute Webcam muss nicht teuer sein: In den COMPUTER BILD-Tests erreichte zum Beispiel die nur 20 Euro teure Aukey PC-LM1E Webcam ein “gutes” Testergebnis.
Was tun, wenn die Webcam nicht funktioniert?
Prüfen Sie bei externen Webcams, ob die Webcam richtig angeschlossen ist. Bei den in Notebooks eingebauten Webcams ist meist die Linse gesperrt. Sie lässt sich ganz einfach per Tastenkombination wieder aktivieren: Dazu müssen Sie die “FN”-Taste gedrückt halten und die passende “F”-Taste in der oberen Tastaturreihe drücken.
Welche Webcam zum Streamen?
Im COMPUTER BILD-Test waren die Insta360 Link und die Logitech Brio Stream 4K top fürs Streamen.
Welche Webcam eignet sich für Videokonferenzen?
Für Videokonferenzen eignen sich grundsätzlich alle getesteten Webcams. Es empfiehlt sich aber ein Modell mit Mikrofon. Die professionellste Ausstattung für Videokonferenzen lieferte die AnkerWork B600. An der Webcam befindet sich eine Leuchte, um die Nutzerin oder den Nutzer perfekt in Szene zu setzten. Hinzu kommt ein passables Mikrofon sowie eingebaute Lautsprecher.