Der global agierende Berufsverband für Ingenieurswesen, Technik und Naturwissenschaft geht davon aus, dass sich die aktuell geltende maximale Speicherkapazität von 30 Terabyte in den kommenden vier Jahren verdoppelt. Die ersten Festplatten mit 60 Terabyte könnten demzufolge schon 2028 verfügbar sein. Das wäre ein bemerkenswerter Sprung. Zur Orientierung: Die Roadmap trifft Voraussagen bis zum Jahr 2037. Erst in diesem soll der Grundstein für Festplatten mit 100 Terabyte Speicherplatz gelegt werden, die dann 2038 erscheinen könnten. Möglich machen die nächsten großen Schritte laut Bericht vor allem energiegestützte magnetische Aufzeichnungstechnologien (EAMR).
Fortschritte bei Materialien erforderlich
Zu denen gehört das mikrowellengestützte MAMR und das hitzebasierte HAMR. Letzteres wurde im ersten Quartal 2024 erstmals vom Hersteller Seagate eingesetzt, um die ersten 30-Terabyte-Festplatten auf den Markt zu bringen. Bei EAMR-Verfahren senken Wärme oder Mikrowellen den Widerstand des Speichermediums gegen die Änderung der polaren Magnetisierung. Dadurch verstärkt sich das Magnetfeld und die Beschreibbarkeit des Speichers wird verbessert. Ein Schlüsselelement für größere Speicherkapazitäten ist laut IEEE zudem eine Erhöhung der Flächendichte der Speicherplatten. Damit die Festplattenköpfe diese in brauchbarem Tempo auslesen und beschreiben können, bedarf es demnach entscheidender Fortschritte im Bereich der magnetischen und nichtmagnetischen Materialien.
So müsse man etwa optimierte Deckschichten entwickeln und Festplattenköpfe bauen, die eine Flächendichte von einem Terabyte pro Quadratzoll unterstützen. Während die Größe des Speichers durch diese und weitere Maßnahmen ansteigen sollte, ändert sich am Arbeitstempo der Festplatten wohl nichts. Auch die Geräte von morgen und übermorgen gehen mit 7.200 Umdrehungen pro Minute zu Werke. Das IEEE rechnet daher nicht mit spürbaren Verbesserungen bei der Geschwindigkeit. In Sachen der jährlichen Nachfrage nach Festplatten prognostiziert der Berufsverband eine Steigerung von 166 Millionen im Jahr 2022 auf 359 Millionen im Jahr 2037.