Geht es um schnelles Internet, stehen sich in Deutschland insbesondere die Telekom mit DSL und Vodafone mit Kabel als größte Konkurrenten gegenüber. Doch die Zukunft gehört Internet per Glasfaser. Beide Unternehmen treiben gleichzeitig mit eigenen Firmen den Glasfaserausbau voran, den auch viele kleinere, regionale Anbieter betreiben. Für Konsumenten ist die Lage derzeit oft verwirrend. Doch jetzt hat Vodafone laut eigener Aussage das “größte vereinte Glasfasernetz” zusammengeschaltet. Was steckt dahinter?
Wie kommt Vodafone auf 11,5 Millionen Haushalte?
Tatsächlich hat Vodafone nicht über Nacht Millionen neuer Glasfaserleitungen verlegt, sondern erhält vor allem Zugriff auf bereits bestehende Glasfasernetze. Mit einheitlichen Schnittstellen, Buchungs- und Aktivierungsprozessen können Vodafone-Tarife ab sofort auch in den Glasfasernetzen von Deutscher Telekom, Deutscher Glasfaser und weiteren Anbietern gebucht werden. Damit erhöht sich die Zahl potenziell buchbarer Anschlüsse auf einen Schlag um 9,5 Millionen. Zusammen mit eigenen Ausbauprojekten (0,5 Millionen eigene und 1,3 Millionen über die Glasfaser-Tochter OXG) will man Glasfaser für mehr als 11 Millionen Haushalte und Unternehmen anbieten. Vodafone-Deutschland-Chef Marcel de Groot betont, nachdem man 2019 via Kabel das größte deutsche Gigabitnetz gestartet habe, schalte man jetzt “das größte vereinte Glasfaser-Netz” zusammen. Damit könne man jetzt mehr Glasfaseranschlüsse als alle anderen Wettbewerber anbieten – obwohl bislang Konkurrent Telekom mehr Glasfaserkabel für FTTH-Zugänge (Glasfaser bis ins Haus) verlegt. Parallel dazu rüstet Vodafone seine bestehenden 24 Millionen Gigabit-fähigen Kabelanschlüsse weiter auf. Hier erfolgt der Zugang ins Haus noch per Kupfer-Koaxialkabel, doch die Glasfaserzuleitungen werden ähnlich wie bei VDSL schrittweise immer näher zum Kunden gebaut. Kabelanschlüsse liefern hohe Geschwindigkeiten für weniger Geld, allerdings bei langsamerem Upload und mit weniger Zuverlässigkeit.