Ding, dong! Steht da ein lästiger Vertreter vor der Tür oder doch der herbeigesehnte Paketbote? Wer eine smarte Türklingel mit Kamera hat, schaut das einfach auf seinem Smartphone nach. Da ist zu sehen, wer gerade läutet – auch wenn man mal nicht zu Hause sein sollte. Per Sprechanlagen-Funktion sind sogar Gespräche mit dem Besucher möglich. So besteht keine Gefahr, dass der ungeduldige Postmann das heiß ersehnte Paket wieder mitnimmt. COMPUTERBILD ließ beliebte Video Doorbells zum Klingelstreich antreten. Kostenpunkt: zwischen 60 und 250 Euro. Alle lassen sich leicht nachrüsten. Weiter unten klären wir wichtige Fragen zu den Kamera-Kingeln.
Testsieger: Eufy Video Doorbell Dual
Preistipp: Ring Video Doorbell Wired
So testet COMPUTER BILD Video Doorbells
- Montage und Einrichten: COMPUTER BILD prüft, ob und wie leicht die Doorbell die vorhandene Türklingel ersetzt. Wie gut klappt das Anbringen an der Haustür und das Ausrichten aufs Geschehen. Und wie bequem nimmt das Gerät Kontakt zum Handy und zum heimischen WLAN auf?
- Video- und Tonqualität: Die eingebaute Kamera soll möglichst knackscharfe Bilder liefern, sich auch nachts um helle Aufnahmen kümmern und beim Gegensprechen Stimmen verständlich wiedergeben. COMPUTER BILD lässt die Doorbells daher zum Sicht- und Hörtest antreten.
- Bedienung und Funktionen: Die jeweilige Handy-App ist die Steuerzentrale für die Doorbells. Wie sieht es mit dem Bedienkomfort aus? Sind alle wichtigen Funktionen vorhanden? Und lassen sich alle Einstellungen schnell auffinden und justieren?
- Bewegungserkennung und Benachrichtigungen: Alle Doorbells liefern Benachrichtigungen auf Handy, Smart Speaker oder Smart Display, sobald jemand klingelt oder sich vor der Haustür etwas regt. Wie schnell kommen die Meldungen an? Und unterscheiden diese zwischen Personen, Paketen und sonstigen Bewegungen, um Fehlalarme zu reduzieren.
- Beweissicherung und Videospeicher: Fürs spätere Stöbern sichern alle Doorbells kurze Videoclips beim Klingeln oder bei Bewegung. Landen die direkt auf Klingel und Handy, auf einem Hub, der am Router hängt, oder gar in der Cloud? Und braucht es dafür Extrazubehör oder ein kostenpflichtiges Abo?
Arlo, Netatmo, Google: Spezialisten für HomeKit & Co.
Ring Door View Cam: Smarter Türspion
Smarte Video-Türklingeln: Kabel oder Akku?
Dem Besucher fallen die Video-Türklingeln als Plastikriegel außen neben der Haustür auf. In der Regel sitzt unten im Gehäuse der große Klingelknopf, oberhalb wartet die Kamera auf ihren Einsatz. Anbringen, einschalten, fertig? Nicht ganz. Viele Geräte, etwa von Ring Arlo und Blink, ersetzen die vorhandene Türklingel. Sie nutzen deren Verkabelung und die vorhandene Glocke. Beim Anbringen helfen die Smartphone-Apps der Hersteller mit detaillierten Beschreibungen. Damit die Montage gelingt, müssen die Drähte der heimischen Klingelanlage passen, etwa die richtige Spannung (8 bis 24 Volt) und Leistung liefern. Ist das nicht der Fall, muss ein Elektriker ran. Da sind locker weitere 100 Euro fällig. Einige Modelle bei Eufy, Google, Ring, Blink und Arlo wollen Frust und Zusatzkosten ersparen: Hier steckt (mitunter zusätzlich zum möglichen Kabelbetrieb) in den Klingeln ein Akku, damit der Betrieb ohne Kabelsalat klappt. Das ist unkompliziert, doch muss der Hausherr dann die Batterieladung im Blick behalten. Geht der Saft aus, bleibt die Klingel nämlich stumm. Die wiederaufladbaren Akkus halten laut Hersteller mindestens ein halbes Jahr. Mal ist der Akku wechselbar, mal fest verbaut – da ist dann Klingel abnehmen und über Nacht laden angesagt. Neben Strom brauchen die Klingeln Kontakt zum heimischen WLAN. Zwar bimmeln sie auch “offline”, aber nur mit Internetverbindung gibt es eine Meldung aufs Handy des Nutzers. Alle Klingeln funken im oft überlasteten 2,4-GHz-WLAN. Das flinke 5-GHz-Frequenz beherrschen nur wenige.
Wichtige Funktionen: Gucken, hören, sprechen
Schellt eine Besucherin oder ein Besucher an der Tür, schicken alle Klingeln fleißig Benachrichtigungen auf das Smartphone und stellen den “Sichtkontakt” per Live-Video her. Ein aufleuchtender Lichtring am Klingelknopf informiert den Gast darüber, dass der Bereich vor der Haustür gerade gefilmt wird. Die Kamera darf nur den Bereich unmittelbar vor der eigenen Haustür dokumentieren, nicht den öffentlichen Raum oder den Privatraum anderer Personen; dazu zählen etwa der Bürgersteig, das Nachbargrundstück, der Hausflur. Im Mehrfamilienhaus müssen Vermieter und Mieter zustimmen. Kritisch sind auch Aufnahmen per Bewegungsmelder statt erst nach dem Klingeln, außerdem das Speichern in der Cloud. Nutzerinnen und Nutzer müssen ihre Besucherinnen und Besucher per Warnaufkleber darüber informieren – oder diese Funktionen deaktivieren. Alle Cams liefern mindestens HD-Auflösung, Nachtsicht und Tonübertragung zum Hören und Sprechen. Dank Gegensprechfunktion kommunizieren Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer via Smartphone mit dem Gegenüber. Stimmen klingen oft dumpf und blechern, kommen aber noch verständlich rüber.
Videospeicher im Haus oder in der Cloud
Gegen Diebstahl sind alle Doorbells nur mäßig gesichert. Oft genügen Schraubenzieher oder Büroklammer – schon sind die Klingeln weg. Einziges Beweismittel der Tat: aufgenommene Videos. Szenen lassen sich nachträglich im Verlauf ausfindig machen, ansehen, aufs Smartphone herunterladen und verschicken. Die kleinen Filme helfen natürlich auch dann, wenn der Hausherr willkommene Besucher knapp verpasst. Arlo, Ring und Google speichern die Clips in der Cloud, Eufy und Netatmo lokal auf einem Smart Hub im Haus, bei Blink geht beides. Für den Cloud-Komfort fallen häufig monatliche Abogebühren an, nur wenige Hersteller wie Arlo und Ring packen auch wichtige Funktionen wie Bewegungserkennung oder smarte Benachrichtigungen hinter die Bezahlschranke.
Smarte Türklingeln mit Kamera: Test-Fazit
Als smarte Türbutler wirklich überzeugen konnten im Test nur die Modelle von Eufy. Vor allem die Eufy Video Doorbell Dual gefiel dank Doppelkamera, guter Videoqualität und lokaler Videosicherung – Testsieg. Die Größte Auswahl gibt es bei der Amazon-Tochter Ring. Dabei ist die Ring Video Doorbell Wired das kompakteste und mit Abstand günstigste Modell, preiswert und kabellos klappt es bei Blink. Wer den Google Assistant zu Hause nutzt, holt sich mit der Google Nest Doorbell die passende Kamera-Klingel an die Haustür, Arlo und Netatmo liefern gute Glocken für HomeKit-Fans.
Welche Türklingel mit Kamera ist die beste?
Welche preisgüsntige Video Doorbell ist zu empfehlen?
Wie funktioniert Video-Türklingel?
Wer eine smarte Video-Türklingel hat, muss jetzt nicht hektisch vom Sofa aufspringen. Sie leitet das Klingeln ans Smartphone weiter. Dank eingebauter Kamera sieht der Hausbewohner sofort, wer da läutet, und kann auch gleich per Sprechanlagen-Funktion mit dem Besucher reden.
Ist eine Türklingel mit Kamera erlaubt?
Die Kamera darf nur den Bereich unmittelbar vor der eigenen Haustür dokumentieren, nicht den öffentlichen Raum oder den Privatraum anderer Personen; dazu zählen etwa der Bürgersteig, das Nachbargrundstück, der Hausflur. Im Mehrfamilienhaus müssen Vermieter und Mieter zustimmen. Kritisch sind auch Aufnahmen per Bewegungsmelder statt erst nach dem Klingeln, außerdem das Speichern in der Cloud. Nutzerinnen und Nutzer müssen ihre Besucherinnen und Besucher per Warnaufkleber darüber informieren – oder diese Funktionen deaktivieren.
Was kostet die Installation einer smarten Türklingel?
Viele Geräte ersetzen die vorhandene Türklingel. Sie nutzen deren Verkabelung und die vorhandene Glocke. Beim Anbringen helfen die Smartphone-Apps der Hersteller mit detaillierten Beschreibungen. Damit die Montage gelingt, müssen die Drähte der heimischen Klingelanlage passen, etwa die richtige Spannung (8 bis 24 Volt) und Leistung liefern. Ist das nicht der Fall, muss ein Elektriker ran. Da sind locker zusätzlich zum Kaufpreis der Klingel weitere 100 Euro fällig. Einige Modelle wollen Frust und Zusatzkosten ersparen: Hier steckt in den Klingeln ein Akku, damit der Betrieb ohne Kabelsalat klappt.