Warum ein USB-Stick und nicht gleich eine externe Festplatte? Er passt locker in die Hosen- oder Jackentasche, einige Sticks lassen sich sogar als Schlüsselanhänger durch die Gegend tragen. Und sie sind längst keine lahmen Speicherzwerge mehr. Moderne USB-3-Sticks sind richtig schnell, bieten viel Platz und kosten nicht die Welt. Nur: Welches der vielen Modelle ist das richtige? Das beantwortet der USB-Stick-Test von COMPUTER BILD. Die Redaktion hatte 25 Modelle auf dem Prüfstand: Sticks mit 128 Gigabyte (GB) und 256 GB sowie extraschnelle und extragroße Varianten mit 512 GB Speicher.
(128 Gigabyte)
Wenn es beim Patriot Supersonic Rage Pro etwas zu meckern gab, dann über die etwas lose sitzende Schutzkappe. Die können Nutzer leicht verbummeln. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Der Patriot Supersonic Rage Pro schreibt Daten beinahe genauso schnell wie er Fotos, Videos und Musik liest. Und weil er zum Testzeitpunkt nur knapp 29 Euro kostete, ist er auch der Preistipp unter den 128-Gigabyte-Modellen in diesem Vergleich.
Hunderte Gigabyte per Mail versenden? Vergessen Sie es! Die Alternative sind USB-Sticks. Auf dem Markt mangelt es nicht an Angeboten, aber was macht eigentlich einen guten USB-Stick aus? COMPUTER BILD testet USB-Sticks unter anderem nach folgenden Kriterien.
Tempo beim Kopieren
Bei USB-Sticks zählt neben der Speicherkapazität vor allem eines: das Tempo! Um die exakte Geschwindigkeit beim Datentransport zu ermitteln, setzt das COMPUTER BILD-Labor auf selbst entwickelte Benchmark-Tools, die eigens für den Einsatz in unserem Labor programmiert wurden. Die messen die Lese- und Schreibgeschwindigkeit der Speichermedien in Kopierdauertests. Da je nach Dateigröße Geschwindigkeitsdifferenzen üblich sind, kopiert COMPUTER BILD kleine, mittlere und große Dateien in unterschiedlichen Datensätzen. Im Anschluss an jeden Testlauf werden die Daten samt Speicherbereichen komplett gelöscht.
Zugriffszeit
Auch die durchschnittlichen Zugriffsgeschwindigkeiten ermittelt das Labor mithilfe diverser Benchmark-Tests. Hier setzt COMPUTER BILD sowohl auf Industriestandards als auch auf selbst programmierte Tools, um die ausgeführten Operationen pro Sekunde (IOPS) zu ermitteln. In den Benchmark-Tests berücksichtigt das Labor außerdem, wie sich die Hardware auf unterschiedlichen Systemen verhält.
Ausstattung und Verarbeitung
Bei externer Hardware, die nicht fest im PC verbaut ist, kann eine robuste Verarbeitung entscheidend sein. Was beispielsweise passiert, wenn jemand den USB-Stick versehentlich vom Tisch wirft, ermittelt der Falltest. Eine spezielle, genormte Falltesttrommel simuliert den Sturz aus einem halben Meter Tiefe. Nach 20 Testrunden prüft das Labor erneut die mechanische Lauffähigkeit. Bei der Benotung findet außerdem die Ausstattung Berücksichtigung, etwa welche Übertragungsstandards der USB-Stick unterstützt. Auch Zubehör wie Adapter, Kabel oder Software berücksichtigen die Tester. Und das Verhältnis von Speicherkapazität zu den Produktabmessungen und ein eventuell vorhandener Kontaktschutz fleißen mit ein.
Einen schnellen USB-Anschluss bringen alle Testkandidaten mit – hier gibt es zwar Unterschiede bei der eingesetzten Technik (siehe unten “USB-Standards erklärt”), aber keine bei der Geschwindigkeit: Die USB-Sticks arbeiten alle mit einem Tempo von maximal 5 Gigabit pro Sekunde. Ein schneller Anschluss ist jedoch keine Gewähr für eine schnelle Datenübertragung, hier kommt es auf die eingebauten Speicherchips und die Steuerungselektronik an. Und so zeigten sich im Test drastische Geschwindigkeitsunterschiede (siehe Grafik oben). Beim Lesen von Daten schafften fast alle USB-Sticks im Schnitt mehr als 100 Megabyte pro Sekunde. Nur der Kingston DataTraveler 80 kam im Test nicht über 40 Megabyte pro Sekunde und kassierte so als einziger Stick in dieser Rubrik eine “mangelhafte” Note. Das Gros lag dagegen bei mehr als 200 Megabyte pro Sekunde im Mittel, vier Sticks schafften sogar mehr als 300 Megabyte pro Sekunde: Patriot Supersonic Rage Pro 512 GB, Verbatim Store’n’Go V3 MAX 128 GB, Samsung Flash Drive Duo Plus 256 GB und PNY Pro Elite 512 GB.
Die Achillesferse eines USB-Sticks ist die USB-Buchse. Da sollte sich möglichst kein Schlüssel drin verhaken, sonst können die Kontakte verkratzen. Wenn der USB-Stick keine eigene Tasche bekommt, helfen Schutzkappen oder eine Schiebemechanik, mit der sich die Kontakte des Sticks ins Gehäuse zurückziehen lassen. Das bieten 18 Sticks im Test, die restlichen sollten besser nicht mit dem Schlüsselbund in der Hosentasche landen.
Doppelsieg für Patriot bei den USB-Sticks mit 128 und 256 Gigabyte. Bei den 128-Gigabyte-Modellen setzte sich der Patriot Supersonic Rage Pro USB 3.2 Gen1 mit dem höchsten Tempo durch, bei den 256-Gigabyte-Pendants war der Corsair Flash Voyager GTX USB 3.0 die Nummer eins. Mithalten konnte da nur der SanDisk Extreme Pro USB 3.2 Flash Drive mit 256 GB. Noch schneller ist lediglich der Transcend JetFlash 930C, der den Testsieg bei den USB-Sticks mit 512 GB abräumte.
USB 3.0 war die erste Variante von USB, die Daten schnell übertragen konnte. Inzwischen gibt es drei weitere USB-Standards:
- USB 3.0: Der erste USB-Standard mit genügend Tempo für schnelle USB-Sticks, maximal 5 Gigabit pro Sekunde (Gbps).
- USB 3.1: Kann das Tempo auf 10 Gbps verdoppeln, das gilt aber nur für Geräte und Buchsen mit dem Zusatz Gen2. Gen1 schafft wie USB 3.0 maximal 5 Gigabit pro Sekunde.
- USB 3.2: Noch mehr Tempo mit Gen2x2 – damit sind bis zu 20 Gbps möglich, Gen1 und Gen2 sind so schnell wie bei USB 3.1.
- USB 4: Der neue Standard USB 4 will die diversen USB-3-Standards ablösen und schafft mit der integrierten Thunderbolt–Technik bis zu 40 Gbps.
Worauf muss man bei USB-Sticks achten?
Neben einer kompakten wie robusten Bauweise sollte der USB-Stick möglichst viel Speicher und ein hohes Tempo beim Kopieren von Daten bieten.
Welcher USB-Stick hält am längsten?
Das ließe sich nur in einem langen, aufwendigen Dauertest ermitteln. COMPUTER BILD hat bis dato keinen Dauertest von USB-Sticks durchgeführt.
Wie viel kostet ein guter USB-Stick?
Wie viel Gigabyte sollte ein USB-Stick haben?
Das hängt davon ab, wie viele Daten Sie speichern wollen. Ein Beispiel: USB-Sticks mit 128 Gigabyte Speicher bieten Platz für bis zu 25.000 Fotos, 42.000 Musiktitel oder 27 Full-HD-Spielfilme.
Welche Größen gibt es bei USB-Sticks?
Die gängigsten Speichergrößen sind 2 Gigabyte, 4 Gigabyte, 8 Gigabyte, 16 Gigabyte, 32 Gigabyte, 64 Gigabyte, 128 Gigabyte, 256 Gigabyte, 512 Gigabyte, 1 Terabyte und 2 Terabyte.
Was ist der wichtigste Unterschied von SATA und USB?
SATA wird für den Anschluss von internen Festplatten und SSDs verwendet, USB für externe Festplatten, SSDs und USB-Sticks.