Um auf Ihrem Monitor etwas zu erkennen, brauchen Sie fast eine Lupe? Schluss damit. Maximalen Platz bieten sogenannte Ultrawide-Monitore. Ob Office, Gaming oder Multimedia – hier ist für jeden was dabei. Im Test hat sich COMPUTER BILD 13 Geräte genau angeschaut und präsentiert hier die Ergebnisse.

Die originalgetreue Darstellung von Farben ist ein wichtiges Kriterium im Monitor-Test.
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Wichtig ist zudem die Anzahl der Pixel, also die Auflösung. Pluspunkte gibt es für gute Ergonomie, eine komfortable Bedienung, mitgelieferte Kabel und zusätzliche Anschlüsse. Auch integrierte Extras wie Webcam, Lautsprecher und USB-Verteiler (Hub) machen sich positiv in der Note bemerkbar. Verbraucht der Monitor wenig Strom, verbessert auch das die Bewertung.
Die meisten Monitore haben heute eine Bilddiagonale von 27 Zoll oder 69 Zentimeter. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich Bildschirme mit 32 Zoll oder 81 Zentimeter Diagonale. Die bieten aber gerade einmal eine 10 Zentimeter breitere Arbeitsfläche. Interessanter wird es bei 34 Zoll. Die Bildschirmdiagonale wächst zwar im Vergleich zu 32 Zoll nur um fünf Zentimeter, geht aber aufgrund des Ultrawide-Formats weitere zehn Zentimeter in die Breite. Gleichzeitig büßt es sechs Zentimeter an Höhe ein, die 34er sind damit nicht höher als 27-Zöller. Zum Arbeiten ist breiter aber fast immer besser als höher. Denn fürs Multitasking ist es sinnvoller, ein weiteres Fenster auf den Bildschirm holen zu können, anstatt etwas weniger hoch- und runterscrollen zu müssen.
Zudem besitzen 27- und 32-Zoll-Monitore ein Seitenverhältnis von 16:9. Das Format ist ideal für die meisten Filme und Spiele. Viele aktuelle Games unterstützen allerdings auch das ultrabreite 21:9-Format der 34-Zöller. Bei Filmen und Serien kommt es darauf an: Ist ein Kinofilm in Cinemascope gedreht, füllt er den kompletten Bildschirm aus. Das Seitenverhältnis beträgt 2,35:1, was in etwa 21: 9 entspricht. Ansonsten muss man mit schwarzen Balken links und rechts leben.

Da staunten wir nicht schlecht, denn formatfüllende Filme im Cinemascope-Format wie “Harry Potter und der Feuerkelch” sind auf dem Samsung OLED G8 die Ausnahme.
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Das Ende der Fahnenstange ist bei den 49-Zoll-Ultrawides erreicht. Filme und Serien sind immer seitlich abgeschnitten. Gamer können dagegen aufatmen: Viele aktuelle Spiele unterstützen das ultrabreite 32:9-Format. Vollflächig ist Gaming auf den Monitor-Riesen einfach fantastisch. Besonders eindrucksvoll bewiesen das die beiden Samsung-Monitore Odyssey Neo G9 und OLED G9 im Test. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Arbeiten lässt es sich auf den Ultrawides immer formatfüllend – unabhängig vom Seitenverhältnis.

Zocken ist die Paradedisziplin des OLED G9. Besonders bei Spielen, die den ganzen Bildschirm ausnutzen wie “Cyberpunk 2077”.
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Ebenfalls wichtig ist die Frage nach der Auflösung. Dabei gilt die Faustformel: Je größer der Monitor, umso höher sollte die Auflösung sein. Der Grund? Je weniger Pixel ein Monitor darstellt und desto näher man vor dem Schirm sitzt, umso eher wirkt das Bild unscharf. Aus diesem Grund sind die Ultrawide-Monitore aus dem Testfeld mindestens mit UWQHD-Auflösung ausgestattet – also Ultra-Wide-Quad-High-Definition mit 3440×1440 Pixeln. Das ist ausreichend scharf zum Arbeiten und Filmeschauen, denn die Auflösung entspricht der eines WQHD-Monitors mit 880 zusätzlichen Pixeln in der Breite.

Fast alle Monitore im Testfeld bieten eine Bildwiederholrate von 100 Hertz und mehr. Bei hohen Auflösungen brauchen User allerdings starke Hardware. Sonst ist bei 60 Hertz Schluss. Im Bild zu sehen ist die Desktopumgebung des Dell U4025QW.
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Am meisten profitieren Gamer von einer hohen Bildwiederholrate. Dadurch erscheinen Gegner buchstäblich früher auf dem Spielfeld – oft ein spielentscheidender Vorteil. Gaming-Monitore mit 60 Hertz? Die gibt es nicht. Los geht es bei 144 Hertz, wobei der Standard mittlerweile bei 180 und 240 Hertz zu finden ist. 240 Hertz schaffen die Samsung-Monitore Odyssey Neo G9, OLED G9 und Corsair Xeneon Flex; der Samsung OLED G8 landet mit 175 Hertz auf dem zweiten Platz. Der Test zeigte aber: Es lässt sich auch auf Office-Monitoren flüssig zocken, solange die Bildwiederholrate mindestens 100 Hertz beträgt.

Der MSI Pro MP341CQWDE beweist, dass es sich mit 100 Hertz auch auf Nicht-Gaming-Monitoren zocken lässt.
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Fürs Zocken unabdingbar sind zudem kurze Schaltzeiten, im Marketingsprech auch Reaktionszeit genannt. Je kürzer die Schaltzeit in Millisekunden (ms), desto weniger wahrscheinlich ist eine Schlierenbildung bei hektischen Bewegungen. Werte unter 20 Millisekunden gelten dabei als unproblematisch. Im Test verbuchten alle Ultrawide-Gaming-Monitore Rekordwerte. Erwartungsgemäß gut schnitten die OLED-Pixel des Samsung OLED G8 und OLED G9 ab. Die wechselten ihre Farbe rasend schnell in 2,6 beziehungsweise 2,7 Millisekunden. 2,6 Sekunden knackte auch das VA-Display des Samsung Odyssey G9. Testsieger Samsung Odyssey Neo G9 landete mit durchschnittlich 2,8 Millisekunden auf einem guten dritten Platz. Das Schlusslicht bildet Corsairs Xeneon Flex mit einer durchschnittlichen Schaltzeit von 2,9 Millisekunden.

Wenn perfekte Farben und sattes Schwarz auf eine hohe Bildwiederholrate und kurze Schaltzeiten treffen, dann wird klar: Die Paradedisziplin des OLED G8 ist Gaming.
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Um Zocker noch tiefer ins Spielgeschehen zu ziehen, statten Monitor-Hersteller ihre Ultrawide-Gaming-Monitore in der Regel mit Curved-Displays aus. Durch die Krümmung rücken die Bildränder näher an die Augen, sodass Spielerinnen und Spieler das Gefühl haben, mitten im Spiel zu stehen. Weiterer Vorteil: Durch die Krümmung müssen Nutzerinnen und Nutzer sich weniger den Hals verrenken, um Inhalte auf dem Bildschirm im Blick zu behalten. Diese Cockpit-Perspektive bieten alle Ultrawide-Gaming-Monitore im Testfeld.

Corsairs Xeneon Flex ist ganz schön biegsam: 800R beschreibt die Krümmung eines Kreises mit einem Radius von 800 Millimetern.
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Die stärkste Biegbarkeit besitzt der Corsair Xeneon Flex. Der OLED-Monitor lässt sich mit bis zu 800R verbiegen, wobei diese Flexibilität Allein- und Herausstellungsmerkmal des Monitors ist. Der Wert 800R bedeutet, dass der Biegeradius 0,8 Meter beträgt. Testsieger Samsung Odyssey Neo G9 sowie das Vorgängermodell Samsung Odyssey G9 besitzen ebenfalls eine starke 1.000R-Krümmung. Etwas weniger gestaucht sind die Samsung-Monitore OLED G8 und OLED G9. Sie haben eine Krümmung von 1.800R.

Dell staucht den S3423DWC mit hauchzarten 1.800R. Die Krümmung sorgt dafür, dass man sich weniger den Hals verrenken muss, um dem Geschehen auf dem Bildschirm zu folgen.
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Aber wie sieht es beim Office-Gebrauch aus? Braucht es da Curved-Monitore? Grundsätzlich nein. Für Arbeiten mit Excel & Co. ist eine Krümmung aufgrund der unebenen Zeilendarstellung sogar unpraktisch. Auch für Videoschnitt ist ein flaches Panel besser. Allerdings übertrifft ab einer Größe von 34 Zoll der Vorteil der Krümmung (Bildschirminhalt auf einen Blick erfassbar) deren Nachteile. Daher haben auch die 34-Zoll-Office-Monitore im Testfeld ein Curved-Display mit 1.500 oder 1.800R.

Gleich vier USB-A-Schnittstellen bietet der Philips 34E1C5600HE. Links daneben: der begehrte USB-C-Anschluss für Notebooks. Für Desktop-PCs gibt es HDMI und DisplayPort.
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Fürs Gaming interessiert USB-C nicht. Ausschlaggebend sind HDMI und DisplayPort. Mit zweifach HDMI und einem DisplayPort ausgestattet sind der Xeneon Flex und der Odyssey Neo G9 – der G9 bietet zwei DisplayPorts und einen HDMI-Anschluss. Samsungs OLED-Varianten weichen von der Norm ab. So besitzt der OLED G9 zwar einen DisplayPort und eine HDMI-Buchse. Der zweite HDMI-Anschluss liegt jedoch in einer Micro-Variante vor. Der OLED G8 toppt das und bietet auch den DisplayPort als Mini-Variante an. Immerhin ist im Lieferumfang ein Mini-DisplayPort-auf-DisplayPort-Kabel enthalten.

Beim Samsung OLED G8 haben Gamer die Wahl zwischen Micro-HDMI (Version 2.1) und Mini-DisplayPort. Im Lieferumfang enthalten ist allerdings nur ein Mini-DisplayPort-auf-DisplayPort-Kabel.
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Preislich decken Ultrawide-Monitore ein breites Spektrum ab. Wer ein großes Display fürs Office für möglichst wenig Geld sucht, wird bei den 34-Zoll-Ultrawides für 300 bis 400 Euro fündig. Medienschaffende, denen eine UHD-Auflösung wichtig ist, müssen tiefer in die Tasche greifen. Die 40-Zöller Dell U4025QW und LG 40WP95X-W schlagen zum Testzeitpunkt mit 1.656 Euro und 1.099 Euro zu Buche. Zocker, die einen Ultrawide-Gaming-Monitor möchten, bekommen mit dem Samsung Odyssey OLED G8 das günstigste Modell (737 Euro). Wer sich einen von Samsungs 49-Zöllern ins Daddel-Zimmer stellen will, berappt mindestens 1.000 Euro.
Wer das Beste vom Besten will, kommt nicht am 1.218 Euro teuren Testsieger Samsung Odyssey Neo G9 vorbei. Der Gamer-Traum überzeugt mit seiner riesigen 49-Zoll-Diagonale, enormen Helligkeitsreserven und einer hohen Bildwiederholrate von 240 Hertz. Wem 34 Zoll reichen, schnappt sich Samsungs OLED G8 zum sehr fairen Preis von zum Testzeitpunkt 737 Euro. Fürs Home-Office eignet sich Preistipp Iiyama ProLite XCB3494WQSN-B5. Auf dem 34-Zöller lässt sich herrlich flüssig arbeiten und das Notebook via USB-C mit Strom versorgen. Für 370 Euro ist der Iiyama ein Schnäppchen.
Was ist der beste Ultrawide-Monitor?
Der beste Ultrawide-Monitor in unserem Test ist der Samsung Odyssey Neo G9.
Was bringt ein Ultrawide-Monitor?
Mit einem Ultrawide-Monitor haben Nutzerinnen und Nutzer extraviel Platz zum Arbeiten und Zocken. Da Ultrawides fast immer ein Curved-Display haben, lässt sich mehr vom Bild auf einen Blick erfassen als auf einem flachen Panel.
Welche Auflösung bei Ultrawide?
Gängige Auflösungen bei Ultrawide-Monitoren sind 2560×1080 Pixel (breites Full HD), 3440×1440 Pixel (UWQHD), 5120×2160 Pixel (breites 4K, auch 5K2K genannt), 3840×1080 Pixel (extrabreites Full HD), 5120×1440 Pixel (doppeltes WQHD) und 7680×2160 Pixel (extrabreites 4K).
Wie viel Zoll sollte ein Curved-Monitor haben?
Curved-Monitore machen Sinn ab einer Größe von 34 Zoll. Ein Curved-Monitor sollte also eine Bildschirmdiagonale von mindestens 34 Zoll haben.
Ist Ultrawide gut für Gaming?
Ultrawide-Monitore eignen sich aufgrund ihrer Breite ideal für Spiele – sofern diese das Seitenformat 21:9 oder 32:9 unterstützen.