Jeder sollte eine haben. Das war unsere einhellige Meinung nach den Praxistests zur BenQ Screenbar Pro und Xiaomi Mi Computer Monitor Light Bar. Den Schreibtisch erhellen beide Monitorlampen. Der größte Unterschied? Der Preis. Während die BenQ mit 140 Euro zu Buche schlägt, ist die Xiaomi für knapp 50 Euro zu haben. Lohnt sich der Aufpreis zum Top-Modell und wenn ja, für wen? Das klärt COMPUTER BILD im Test-Duell der Monitorlampen.

Der Preis für die umweltbewusstere Verpackung geht klar an die BenQ. Die Screenbar Pro kommt in einer Verpackung aus Pappe und Papier, während Xiaomi seine Leuchte in Plastik steckt. Dafür kommt die Mi Computer Monitor Light Bar in mehr Einzelteilen als die BenQ: Lampe, Klemmhalterung und USB-Kabel sind unabhängige Komponenten, während die Licht-Leiste der BenQ untrennbar mit Halterung und Stromkabel verbunden ist. Der Nachteil? Bei Teil-Defekt müssen Nutzerinnen und Nutzer gleich die ganze Lampe tauschen. Immerhin gibt BenQ zwei Jahre Garantie auf seine Screenbar. Die zweifarbigen LEDs sollen laut Hersteller sogar 17 Jahre durchhalten.

Trotz des gewaltigen Preisunterschieds sind beide Leuchten ähnlich hochwertig verarbeitet. Beide besitzen ein Aluminium-Chassis und eine Klemmhalterung aus Metall, die bei beiden Lampen den Großteil des Gewichts ausmacht. Das muss sie auch, damit die Leuchtleiste nicht kopfüber auf die Tastatur stürzt. 950 Gramm bringt die Xiaomi auf die Waage, während die Screenbar Pro stattliche 1,4 Kilogramm wiegt. Am Bildschirm selbst macht sich das Mehr-Gewicht der BenQ nicht bemerkbar. Beide Lampen besitzen einen gut austarierten Schwerpunkt und sitzen im Test fest auf unterschiedlichsten Monitoren.

Das Test-Duell: BenQ Screenbar Pro gegen Xiaomi Mi Computer Monitor Light Bar

Auf durchschnittlich dicke Monitore wie diesen Dell passt die ultraflexible Klemmhalterung der Screenbar Pro locker. Die Mi Computer Monitor Light Bar lässt sich auf diesem Monitor dagegen gerade noch platzieren, ohne schief zu sitzen.

Foto: COMPUTER BILD

Die BenQ ist besser für dicke Brocken geeignet ist. Um rund 110 Grad lässt sich die flexible Klemmhalterung nach hinten biegen. Bei der Xiaomi ist dagegen bei 90 Grad Schluss. Im Test passte die Budget-Lampe gerade noch auf einen durchschnittlich dicken 27-Zoll-Dell-Monitor aus dem Jahr 2020. Wer ein Ultrawide- oder Curved-Modell zu Hause hat, sollte daher unbedingt zur Screenbar Pro greifen. Die ist mit ihrer 50 Zentimeter langen Licht-Leiste auch besser für große Schreibtische geeignet. Für kleine bis mittelgroße Arbeitsplätze reicht hingegen die 45 Zentimeter große Xiaomi. Sie leuchtet einen Bereich von beachtlichen 80×160 Zentimetern aus – die BenQ schafft gewaltige 90×200 Zentimeter (jeweils Tiefe x Breite). Zwar nimmt die Lichtleistung beider Modelle zu den Rändern hin ab, komfortabel arbeiten lässt es sich indes auch in den Randbereichen des Lichtkegels. Der strahlt nach unten sowie nach vorn ab, trifft dabei aber weder Display noch Gesicht des Users. Nervige Reflexionen und Blendungen gibt es damit keine.

Das Test-Duell: BenQ Screenbar Pro gegen Xiaomi Mi Computer Monitor Light Bar

Der Abstrahl-Winkel der LEDs ist bei beiden Monitorlampen so gewählt, dass Nutzerinnen und Nutzer nicht geblendet werden.

Foto: Xiaomi

Licht ins Dunkel bringen beide Testkandidaten mithilfe zweifarbiger LEDs. Eine Farbe sorgt für warme Töne, eine für kalte. Damit lassen sich alle erdenklichen Mischfarben erzeugen. So können Nutzerinnen und Nutzer einen warmen Farbton für die Abendstunden wählen und einen etwas kühleren für tagsüber. Das Spektrum reicht bei beiden Monitorlampen von 2.700 Kelvin (gemütliche Kaminatmosphäre) bis 6.500 Kelvin (grell erleuchtetes Großraumbüro). Im Test gefiel uns eine mittlere Einstellung mit leichter Tendenz zu warmen Farbtönen am besten (circa 4.500 Kelvin).

Das Test-Duell: BenQ Screenbar Pro gegen Xiaomi Mi Computer Monitor Light Bar

Der Nachteil der BenQ? Das USB-C-Kabel ist fest mit der Klemmhalterung verbunden. Einzelne Komponenten lassen sich daher nicht tauschen.

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Die jeweiligen Einstellungen unterscheiden sich bei den Geräten. Bei der BenQ lassen sich Helligkeit und Farbtemperatur per Touch-Steuerung direkt an der Leuchtleiste feinjustieren, während Xiaomi eine Fernbedienung in Form eines gummierten Plastik-Pucks beilegt. Hier gibt es keinen klaren Sieger – beide Screenbars lassen sich intuitiv bedienen. Die BenQ hat allerdings drei Optionen, die die günstigere Xiaomi nicht hat. Zunächst gibt es eine Dimmer-Funktion, die Lampenhelligkeit und Farbtemperatur ans Umgebungslicht anpasst. Super für diejenigen, die nicht alle paar Stunden an den Einstellungen rumschrauben wollen.

Das Test-Duell: BenQ Screenbar Pro gegen Xiaomi Mi Computer Monitor Light Bar

Das macht die Xiaomi mit ihrem abnehmbaren USB-C-auf-USB-A-Kabel besser.

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Im Test der BenQ hat uns die Präsenzerkennung am besten gefallen. Ein Sensor in der Lampenhalterung erkennt, ob jemand vor dem Bildschirm sitzt. Er erkennt ebenfalls, wenn User vom Schreibtisch aufstehen und länger als fünf Minuten wegbleiben. Dann schaltet sich die BenQ automatisch aus. Das ist praktisch und stromsparend zugleich. Kehrt man an seinen Platz zurück, geht das Licht wieder an. Eine weitere nützliche Funktion hält der Favoriten-Modus bereit. Haben Nutzerinnen und Nutzer die perfekte Kombination aus Farbtemperatur und Helligkeit gefunden, merkt sich das Gerät auf Wunsch die Einstellung. So lässt sich gefahrlos mit möglichen Lichtszenarien herumexperimentieren – ohne Angst vor Verlust der perfekten Einstellung.

Das Test-Duell: BenQ Screenbar Pro gegen Xiaomi Mi Computer Monitor Light Bar

Wer Strom sparen möchte, schaltet die Präsenzerkennung ein. Ein Sensor in der Halterung erkennt, ob User vor dem Bildschirm sitzen.

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Keine Frage, die BenQ Screenbar Pro ist die bessere Monitorlampe. Sie ist größer, heller und bietet mehr Funktionen als die Xiaomi Mi Computer Monitor Light Bar. Wegen des viel günstigeren Preises empfiehlt sich für die meisten Nutzerinnen und Nutzer dennoch die Xiaomi. Die Verarbeitung ist hervorragend, die Lichtleistung ausreichend und die Komponenten austauschbar. Wer einen richtig dicken Bildschirm hat oder Spielereien wie Präsenzerkennung und Dimm-Funktion zu schätzen weiß, bekommt mit der BenQ dagegen die wohl beste Monitorlampe auf dem Markt.

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