Schön bequem auf der Couch surfen, zocken, shoppen und Filme gucken? Dafür sind Tablets wie gemacht. Das Beste: Diesen Komfort gibt es zu überschaubaren Kursen. Aber welche günstigen Tablets sind auch wirklich gut? COMPUTER BILD hatte aktuelle Modelle mit Verkaufspreisen von maximal 400 Euro im Test.

Bildqualität, Arbeitstempo, Kameras: Xiaomi hat an vielen Stellschrauben gedreht und so das Pad 6 zu einem gegenüber dem Pad 5 (noch) besseren Tablet gemacht. Wer mehr Pixel zum Leuchten bringen und schneller arbeiten möchte, benötigt aber auch mehr Energie – deshalb ist die Akkulaufzeit etwas geringer als beim Vorgänger. Dennoch: Das zum Testzeitpunkt rund 270 Euro teure Xiaomi Pad 6 löst das Pad 5 an der Spitze der Tablets mit Verkaufspreisen von maximal 400 Euro ab. Den vollständigen Test des Xiaomi Pad 6 lesen Sie hier.
Edles Gehäuse, tolle Verarbeitung, gutes Display und lange Akkulaufzeit – das zum Testzeitpunkt unter 200 Euro teure Redmi Pad hat in den Prüfungen mächtig Punkte gesammelt. Klar, es dürfte gern schneller arbeiten. Trotzdem ist es in dieser Preisklasse aktuell das beste Tablet. Den vollständigen Test des Redmi Pad lesen Sie hier.

Schneller, brillanter, vielseitiger: Die Hersteller haben Tablets technisch verfeinert – mit schnelleren Prozessoren, größeren Speichern, schärferen Displays und vielseitigeren Apps. Das erfordert ein ausgefeiltes Testverfahren. Die wichtigsten Prüfungen für die Tablet-PCs erklärt die Redaktion hier.

Tablet-Test: Bildqualität

Bei der Bildqualität ist beides wichtig: Der Farbraum gibt an, wie viele Farben das Display anzeigen kann, eine hohe Farbtreue ermöglicht eine originalgetreue Darstellung der Inhalte.

Foto: COMPUTER BILD

Bildqualität

Das A und O eines Tablets ist und bleibt das Display. Denn fürs Arbeiten braucht es genauso eine gute Anzeige wie fürs Surfen im Netz oder für die Wiedergabe von Fotos und Videos. Ist das Display zu dunkel, lässt sich wenig erkennen – vor allem, wenn starkes Sonnenlicht auf den Bildschirm trifft. Es ist extrem wichtig, welche Farben das Display anzeigen kann. Auch mitentscheidend: Wie originalgetreu zeigt das Tablet Farben? Ein spezieller Sensor misst Farbumfang und Farbtreue. Die Prüfer ermitteln den Kontrast und die Pixeldichte – sie bestimmt, wie scharf Tablets Bilder zeigen.

Arbeitstempo

Ein gutes Display ist Pflicht, hohes Tempo aber auch! In den Prüfungen müssen die Tablets nicht nur alltägliche Aufgaben wie das Schreiben von Nachrichten oder das Surfen im Netz zügig bewältigen, sondern auch Fotos und Videos fix bearbeiten. Ausgefeilte Benchmark-Apps treiben die Tablets dabei an ihre Leistungsgrenzen, um das maximale Arbeitstempo zu ermitteln. Eine gute Tempo-Note erhält, wer zudem kurze Lade- und Reaktionszeiten zeigt.

Tablet-Test: Akkulaufzeit

Akku-Test: Der Dobot-Roboter bedient das Tablet, wie es Nutzer tun – bis das Display schwarz ist.

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Akkulaufzeit

Ein schnelles Tablet ist super. Aber geht es auch clever und sparsam mit der Energie im Akku um? COMPUTER BILD hat auch für die Messung der Akkulaufzeit ein neues Verfahren entwickelt. Der Dobot-Roboter-Arm der Firma Variobotic (siehe Bild oben) bedient das Tablet wie ein Nutzer: Nachrichten schreiben, im Web surfen, shoppen, Filme gucken und vieles mehr. Das macht er in einer Endlosschleife – bis der Akku leer ist und sich das Tablet ausschaltet. Diese intensive Nutzung ist somit ein aussagekräftiger Härtetest. Das Testlabor ermittelt die Dauer eines Ladevorgangs von 0 auf 100 Prozent.

Ausstattung

Weitere Fähigkeiten der Tablets sind im Prüfpunkt “Ausstattung” gefragt. Bewertet wird hier die Geschwindigkeit im WLAN sowie im mobilen Netz, wobei auch der neue 5G-Standard Berücksichtigung findet. Biometrische Sperren wie Fingerabdrucksensor und Gesichtserkennung testet COMPUTER BILD ebenfalls. Hierbei geht es um den Komfort und um die Sicherheit: Wie einfach oder schwer lassen sich die Sensoren zur Entsperrung des Geräts austricksen?

Tablet-Test: Verarbeitung

Der Kratztest zeigt, wie leicht sich dem Tablet-Bildschirm Schäden zufügen lassen.

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Verarbeitung

Zu guter Letzt geht es an die sogenannten destruktiven Tests: Mit zehn unterschiedlichen Härtegraden eines speziellen Kratzstifts lässt sich genau bestimmen, wie anfällig das Gerät für Blessuren ist. Das überprüft COMPUTER BILD am Bildschirm und am Tablet-Gehäuse.

Vielleicht bringt das eher profane Plastikgewand dem Fire HD 10 Plus ja wenigstens einen Vorteil auf der Waage? Nein! Die Tablets wiegen trotz unterschiedlicher Größen alle zwischen 450 und 500 Gramm und liegen damit dicht beisammen – mit einer Ausnahme: Das Lenovo Yoga Tab 11 hat mit 630 Gramm etwas Übergewicht. Und das merken Nutzer, wenn sie das Tablet eine längere Zeit einhändig bedienen. Andererseits lässt sich das Yoga Tab 11 besonders im Hochkantbetrieb durch die seitliche Wulst gut festhalten. Darin versteckt Lenovo übrigens den Akku und den Mechanismus für den verstellbaren Kickstand – ein nützliches Extra.
Die Tablets in diesem Test nehmen sich bei den Bilddiagonalen nicht viel. Die Größen bewegen sich zwischen knapp 26 Zentimeter (10,1 Zoll) beim Amazon Fire HD 10 Plus hin zu knapp 28 Zentimeter (11 Zoll) beim Xiaomi Pad 6, Xiaomi Pad 5 und den Lenovo-Geräten Tab P11 Plus und Yoga Tab 11. Diese marginalen Unterschiede sollten nicht das Kaufkriterium sein, weil sie im Alltag kaum spürbar sind.

Xiaomi Pad 5: Kamera

Gutes Display, ordentliche Kameras: Das Xiaomi Pad 5 fiel im Test mit guten Bildern und Videos auf.

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Viel wichtiger als die Displaygröße ist ohnehin die Bildqualität, mit der die Tablets Inhalte wie Webseiten, Urlaubsfotos oder Spielfilme wiedergeben. Und hier offenbarte der Test signifikante Unterschiede: So war in den Prüfungen das Xiaomi-Pad-6-Display einsame Spitze: Es zeigte Inhalte mit 2560×1600 Pixeln schön scharf, bei Bedarf hell (534 Candela pro Quadratmeter) und mit viel Kontrast (1199:1). Es gab Farben fast originalgetreu wieder (98,3 Prozent Farbtreue) und zeigte selbst die erweiterten Farbräume sRGB und DCI-P3 in einem großen Umfang. Auch wenn fünf weitere Testkandidaten eine ebenfalls hohe Bildqualität boten – an das Xiaomi kam kein Prüfling ran. Das Nokia T20 schon gar nicht, das mit einer verfälschten Farbwiedergabe patzte.

Nokia T20

Das Display des Nokia T20 ist hell und kontrastreich, zeigt Farben aber verfälscht.

Foto: COMPUTER BILD

Neben der Bildqualität ebenfalls wichtig: Die Touchscreens müssen Eingaben per Fingertipp möglichst ohne Verzögerungen umsetzen. Die gute Nachricht vorweg: Eine richtig lahme Ente gab es in dieser Prüfung nicht – die Bedienverzögerungen lagen allesamt auf einem erträglichen Niveau. Mit 38 Millisekunden Bedienverzug auch hier die Nummer 1: das Xiaomi Pad 6.

Tablet-Test: Tempo und Akkulaufzeiten im Vergleich

Das mit Abstand schnellste Tablet in diesem Vergleich war das Apple iPad 10.2. Doch Tempo allein reicht nicht. Ein Tablet muss Eingaben per Fingertipp ohne Verzögerungen umsetzen. In dieser Prüfung war das Xiaomi Pad 5 die Nummer 1. Bei Tempo und Bedien­verzögerung hatte das Fire HD 10 Plus das Nachsehen, im Prüfpunkt Akkulaufzeit war das Amazon-Tablet aber einsame Spitze.

Foto: COMPUTER BILD

Deutlichere Unterschiede offenbarte die Messung des Arbeitstempos. Da hilft es wenig, wenn die Tablet-Hersteller vollmundig mit viel Arbeitsspeicher und schnellen Achtkern-Prozessoren werben – so wie Amazon beim Fire HD 10 Plus. Im Internet surfen oder im Shop des Online-Händlers einkaufen, klappt ohne große Wartezeiten, Zwangspausen müssen Nutzer beim Amazon-Tablet aber hinnehmen, etwa wenn sie größere PDFs öffnen oder Fotos mit leistungshungrigen Apps wie Photoshop Elements bearbeiten. Kurzum: Das Fire HD 10 Plus war das mit Abstand langsamste Tablet im Test. Wie es sein soll, zeigte das iPad 10.2 von Apple – das schnellste Tablet in diesem Vergleich. Bei keiner Prüfung strapazierte es unnötig die Geduld der Tester. Und bei Alltagsaufgaben arbeitet es auffallend gleichmäßig. Egal, ob es die Bildschirmtastatur einblendet oder Apps wie Facebook oder Instagram öffnet: Alles geht angenehm geschmeidig vonstatten. Das klappte mit keinem der geprüften Android-Tablets so schön – am ehesten noch mit den Xiaomi-Geräten Pad 6 und Pad 5. Der Hersteller hat das Betriebssystem Android 11 aufgeräumt und angepasst, sodass es einfacher und angenehmer bedienbar ist.

Klasse: Das Pad 5 beweist Ausdauer: Es kam deutlich über zehn Stunden ohne Steckdose aus. Ein Beleg dafür, dass Xiaomi Hard- und Software perfekt aufeinander abgestimmt hat. Schließlich hat der Akku mit 8.720 mAh nur eine geringfügig größere Kapazität als der des Apple-Tablets (8.526 mAh), das rund achteinhalb Stunden durchhielt. Zumal das Xiaomi im Vergleich zum iPad knapp 600.000 Pixel mehr auf dem Display zum Leuchten bringen muss. Das Xiaomi war aber keinesfalls die Nummer 1 bei der Messung der Akkulaufzeiten: Die Krone ging mit gut zwölfeinhalb Stunden an das Fire HD 10 Plus – so lange hielt übrigens seit dem 2020 angepassten Testverfahren kein Tablet im Labor durch.

Realme Pad mit Dual SIM

Vielseitig: Das Realme Pad hat einen Steckplatz für zwei SIM-Karten oder eine SIM- und SD-Karte.

Foto: Realme

Was sollte bei einem Tablet zur Serienausstattung gehören?

  • Speicher: Mindestens 128 Gigabyte (GB) Speicher sind gefragt. Bietet ein Tablet die nicht, sollte der interne Speicher wenigstens per microSD-Karte erweiterbar sein. Das klappt mit dem iPad (64 GB intern), dem Xiaomi Pad 6 (256 GB), dem Xiaomi Pad 5 (128 GB) nicht, mit den restlichen fünf Kandidaten schon.
  • LTE: Wer auch mobil ohne Umweg über die Hot-Spot-Funktion des Smartphones ins Netz will, braucht ein Tablet mit LTE. Das gibt es auch in diesem eher günstigen Testfeld: beim Realme, Samsung und Nokia.
  • Bluetooth: Mit Ausnahme des Tab P11 Plus klingen die Lautsprecher aller Prüflinge tablettypisch eher mäßig. Wer eine Bluetooth-Box anschließen oder Handys und Smartwatches mit dem Tablet synchronisieren will, braucht eine Bluetooth-Schnittstelle. Und zwar in der aktuellen Fassung 5 – wie es alle Testkandidaten haben.
  • Biometrische Sperren: Fürs komfortable Entsperren sollte das Tablet biometrische Sperren wie einen Fingerabdrucksensor oder eine Gesichtserkennung besitzen. Mit Ausnahme des Fire HD 10 Plus haben alle Testkandidaten mindestens eines davon.
  • Kameras: Die rückseitige Linse nutzen nur wenige. Viel wichtiger ist eine hochwertige Frontkamera, die das eigene Konterfei in Videotelefonaten astrein einfängt. Gut: Mit Ausnahme des Galaxy Tab A7 und des Fire HD 10 Plus überzeugten die Frontlinsen aller Testkandidaten. Und wer doch mal ein paar Fotos oder Videos anfertigen will: Die rückseitigen Kameras des Xiaomi Pad 5 und des Xiaomi Pad 6 lieferten im Test die besten Resultate.

Das war eine handfeste Überraschung im Test: In der Preisklasse bis 400 Euro ist nicht das iPad die erste Wahl, sondern das Xiaomi Pad 6. Es ist toll verarbeitet, bietet ein astreines Display, arbeitet schnell und kommt fast neun Stunden ohne Steckdose aus. Wenn es etwas zu meckern gibt, dann, dass es nicht möglich ist, den Speicher zu erweitern. Das geht beim Preis-Leistungs-Sieger Realme Pad: Klar, das ist nicht so schnell, aber das Display bietet ebenfalls eine hohe Bildqualität und eine tolle Verarbeitung.

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