Systemkameras versprechen bessere Fotos und Videos als Smartphones und Kompaktkameras: Sie haben größere und damit lichtstärkere Aufnahmesensoren, bessere Autofokus-Technik und sie erlauben den Tausch der Objektive. So lässt sich vom Weitwinkel bis zum Tele oder Makro für jedes Motiv die perfekte Linse wählen. Außerdem bieten Systemkameras mit ihren Einstelloptionen etliche kreative Möglichkeiten. Der Spaß muss nicht einmal teuer sein: Günstige Systemkameras mit guter Testnote gibt es schon für unter 750 Euro. Welches Modell ist das beste für Einsteiger oder für kleine Budgets? Das verrät dieser Test. Außerdem gibt die Kaufberatung wertvolle Tipps zur Auswahl des richtigen Modells.
Testsieger: Canon EOS R50
Schön klein, leicht und einfach zu bedienen: die Canon EOS R50 macht als Einstiegsmodell eine gute Figur. Sie arbeitet mit einem 24-Megapixel-Sensor im APS-C-Format plus flottem Prozessor mit aufwendiger Bildbearbeitung. Der zahlt sich vor allem bei Schummerlicht aus, zusätzlich beschert er der Canon einen sehr leistungsstarken Autofokus. So erkennt die Kamera Motive in der Praxis gut, stellt sehr schnell scharf und führt die Schärfe genauer nach als günstige Spiegelreflexkonkurrenten. Für Actionfotografie ist sie mit einem Serien-Tempo von 8,0 Bildern pro Sekunde nicht ideal, für kurze Serien oder einen Schnappschuss reicht es aber locker. Videoaufnahmen gelingen in 4K und sehen mit 30 Bildern pro Sekunde richtig gut aus. Nur der Ton klingt über das eingebaute Mikrofon etwas hallern. Eine Pause legt sie dabei nach maximal einer Stunde ein. Extra zum Filmen sitzen HDMI- und USB-Anschlüsse auf der rechten Seite, sodass angeschlossene Kabel nicht mehr vor das nach vorn ausgeklappte Display drängen. Der Sucher der EOS R50 fällt ziemlich klein aus, doch zeigt er ein detailreiches Bild mit genauer Farbdarstellung. Auf einen Bildstabilisator im Gehäuse verzichtet der Hersteller aufgrund der übersichtlichen Maße komplett. Über die Ladentheke geht die Canon EOS R50 als Gehäuse für 700 Euro, mit dem getestete Zoom kostet sie 750 Euro (Stand: September 2024).
Preis-Tipp: Canon EOS R100
Die Canon EOS R100 ist eine tolle Kamera für Fotofans mit beschränktem Budget, denn beim Fotografieren punktet sie mit einfacher Bedienung, toller Bildqualität und einem schnellen Autofokus mit guter Motiverkennung. Genau richtig, um ohne langes Einstellen der Kamera loszulegen. Ihre Spiegelreflex-Ahnen hängt sie dabei locker ab. Gespart hat Canon bei der Ausstattung und beim Serienbildtempo – da schafft die EOS R100 gerade einmal 3,5 Bilder pro Sekunde. Die EOS R100 ist keine Videospezialistin. In 4K filmt sie mit maximal 25 Bilder pro Sekunde und der sonst so schnelle Autofokus schaltet zur deutlich langsameren Kontrastmessung um. Über die Ladentheke geht die Canon EOS R100 für etwa 540 Euro, im Sonderangebot ab etwa 500 Euro (Stand: September 2024).
Vorsicht bei supergünstigen Angeboten
Sie haben ein Angebot für Ihre Lieblingskamera gefunden, dass ein paar Hundert Euro günstiger ist als bei allen anderen Händlern? Dann bitte aufpassen und ganz genau hingucken. Denn dafür gibt es mehrere mögliche Ursachen:
Der Händler hat versehentlich einen falschen Preis eingetragen – dann wird er versuchen, die Bestellung abzulehnen oder zu verzögern.
Die Kamera ist ein Gebrauchtmodell – die können neuwertig sein, etwa wenn es sich um eine von der Kundschaft zurückgegebene Kamera handelt, können aber auch deutliche Gebrauchsspuren aufweisen oder beim Lieferumfang unvollständig sein.
Die Kamera ist ein sogenannter Grauimport, der eigentlich nicht für den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gedacht war. Dafür verweigern die meisten Hersteller die Garantie – bei einem Schaden haben Sie dann nur den Gewährleistungsanspruch gegenüber dem Händler.
Es kann schlicht und einfach ein Betrugsversuch sein. Besteht der Händler auf Vorkasse, sollten Sie misstrauisch werden.
Lassen Sie sich daher am besten schriftlich zusichern, dass es sich um ein Produkt für den Europäischen Wirtschaftsraum handelt, dass Sie ungeöffnete und vollständige Neuware kaufen und dass im Preis die Mehrwertsteuer enthalten ist.
So testet COMPUTER BILD Digitalkameras
Egal, ob Profi-Systemkamera für über 7.000 Euro oder günstiges Modell für Einsteiger – alle Digitalkameras müssen sich dem gleichen komplexen Test-Parcours stellen. Los geht es mit einer aufwendigen Bestimmung der Fotoqualität bei Tageslicht (1.000 Lux), etwas weniger Licht (300 Lux) und Schummerlicht (60 Lux). Dabei setzt COMPUTER BILD Spezial-Testvorlagen von Image Engineering sowie eine besonders farbtreue Beleuchtung mit Profi-LED-Leuchten ein. Damit lassen sich beispielsweise Auflösung, Farbtreue und Bildrauschen genau messen. Messwerte alleine sind aber nur die halbe Miete bei der Bildqualität, denn in der Praxis kommt es immer wieder vor, dass Kamerahersteller die Elektronik gezielt darauf optimieren. Das sorgt dann für tolle Zahlen in der Auswertung, ohne dass die Bilder unbedingt richtig gut aussehen.
Daher macht die Redaktion mit jeder Kamera Aufnahmen einer Testszenerie und vergleicht die Bilder auf einem farbkalibrierten Monitor. Dazu kommt eine Beurteilung der Videoqualität. COMPUTER BILD nimmt einen Clip bei Innenraumbeleuchtung auf und bewertet anschließend Bild- und Tonqualität. Die Ausstattung der Kamera prüft die Redaktion ebenfalls ausgiebig: Wir ermitteln beispielsweise, wie schnell sie bei Serienaufnahmen ist, wie fix und genau der Autofokus die Schärfe einstellt und wie gut der Bildstabilisator verwackelte Fotos verhindert. Einen Großteil des Tests nehmen praktische Prüfungen ein, etwa: Wie einfach lässt sich die Kamera bedienen, wie gut per App steuern und wie lange hält der Akku beim Filmen in 4K durch?
Kompakt und gut für Videos: Sony ZV-E10
Die Sony ZV-E10 ist eine sehr kompakte Systemkamera und voll auf Videoaufnahmen in Topqualität ausgerichtet – hier punktet sie mit tollem Bild und Ton, langer Aufnahmedauer und vielen Zusatzfunktionen wie Hochformatvideo, Mikrofonanschluss oder der Möglichkeit, im Log-Format aufzunehmen. Auch beim Fotografieren liefert die ZV-E10 Aufnahmen in toller Qualität, sogar bei geringem Licht. Wer wenig filmt und den Fokus eher aufs Fotografieren legt, greift jedoch besser zu den Schwestermodellen aus der Alpha-6000-Serie wie der Alpha 6100 oder Alpha 6400: Die bieten zwar weniger Videofunktionen, kommen dafür aber mit eingebautem Sucher und Blitz. Erhältlich ist die ZV-E10 mit dem getesteten Objektiv für etwa 740 Euro (Stand: September 2024).
Systemkameras in Hülle und Fülle
Systemkameras bieten eine große Vielfalt in puncto Bildsensorgrößen und Kamera-Bauformen – in jeder Preisklasse und von unterschiedlichsten Marken. Praktisch alle nennenswerten Kamerahersteller produzieren inzwischen Systemkameras und bringen fleißig neue Modelle auf den Markt. Wichtigster Trend waren in den vergangenen Jahren große Bildsensoren. Systemkameras mit Vollformatsensor (Sensorgröße etwa wie beim analogen Kleinbild 24×36 Millimeter) sind aber teuer: Neue Modelle bekommt man kaum unter 1.000 Euro (ohne Objektiv), besser ausgestattete Geräte kosten schnell 2.000 Euro und mehr. Deutlich günstiger sind Modelle mit kleineren Sensoren. Beim sogenannten APS-C-Format ist der Sensor halb so groß wie ein Vollformat-Modell, bei Micro-Four-Thirds-Kameras ein Viertel. Solche Systemkameras sind erheblich günstiger, aktuelle Modelle gibt es mit Objektiv ab rund 400 Euro. Außerdem sind sie oft auch einfacher zu bedienen als Profi-Modelle – genau richtig für Einsteigerinnen und Einsteiger. Besonders viele günstige Systemkameras für diese Zielgruppe gibt es aktuell von Canon und Panasonic.
So funktioniert eine Systemkamera
Systemkameras tragen häufig den Zusatz “spiegellos” – übersetzt vom englischen Begriff “mirrorless” für diese Kamerakategorie. Er steht für den entscheidenden Unterschied zur Spiegelreflexkamera: Das Objektiv sitzt direkt vor dem Bildsensor; bei einer Spiegelreflex sitzt der Spiegelkasten dazwischen, in dem ein Spiegel zur Aufnahme hochklappt. Ohne Spiegelkasten lässt sich eine Systemkamera kleiner bauen, zudem fällt das sogenannte Auflagemaß, der Abstand zwischen Objektiv und Sensor, deutlich geringer aus. Einige Hersteller haben den Bajonettdurchmesser vergrößert (Nikon beispielsweise von 44 auf 55 Millimeter). Damit lassen sich bessere Objektive herstellen, da das Licht fast senkrecht auf den Sensor fällt. Moderne Systemkamera-Objektive sind so oft klar besser als ältere Spiegelreflexoptiken, vor allem bei kürzeren Brennweiten. Besonders zeigt sich dieser Vorsprung an den Bildrändern und in den Bildecken. Hier sind die Aufnahmen schärfer, detailgenauer und kontrastreicher.
Und was ist der Unterschied zu einer Kompaktkamera? Zum einen lässt sich das Objektiv wechseln (das ist bei Kompaktkameras fest eingebaut), zum anderen ist der Bildsensor meist deutlich größer – das sorgt für eine höhere Bildqualität. Und selbst teurere Kompaktkameras wie die Sony Cyber-shot RX100 VII kommen meist nur mit einem 1-Zoll-Sensor (Sensorgröße 8,8×13,2 Millimeter) – da ist schon ein vergleichsweise kleiner Systemkamera-Sensor im MicroFourThirds-Format (MFT) doppelt so groß (Sensorgröße 13,0×17,3 Millimeter).
Die richtige Systemkamera für Neulinge
Wenn Sie eine besonders preiswerte Systemkamera suchen, greifen Sie zum Preis-Tipp Canon EOS R100. Die kleine Canon schießt richtig gute Fotos, tolle Videos in 4K und ist sehr kompakt und leicht. Der Autofokus funktioniert bei Schnappschüssen richtig gut, allerdings merkt man hier, dass der Sensor und die Bildelektronik der EOS R100 schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Bei Serien sind 3,5 Bilder pro Sekunde drin, wenn der Autofokus die Schärfe nachführen soll und bei Video in 4K schaltet der Autofokus der EOS R100 auf die langsame Kontrastmessung um. Wer auf der Suche nach einem Einsteigermodell mit sehr gutem Autofokus samt toller Motiverkennung ist, um sich voll aufs Motiv zu konzentrieren, fährt eigentlich mit Sony-Modellen wie der Sony Alpha 6100 besser – “eigentlich”, denn die aktuellen Modelle der Alpha-6000-Serie sind inzwischen spürbar teurer geworden: Bei der Sony Alpha 6100 mit Objektiv müssen Sie aktuell mit etwa 750 Euro rechnen, das besser ausgestattete Schwestermodell Sony Alpha 6400 kostet etwa 830 Euro. Grundsätzlich eignen sich alle günstigen Systemkameras für Anfängerinnen und Anfänger. Für einen einfachen Einstieg ins Fotografieren und Filmen bringen sie fast immer eine Vollautomatik mit, die alle Kameraeinstellungen übernimmt – auf dem Programmwahlrad meist grün markiert.
Systemkameras mit ordentlich Tempo
Action- und Sportfotografie war lange eine Domäne der Spiegelreflexkameras, doch inzwischen halten hier Systemkameras locker mit gleich teuren Spiegelreflexkameras mit. Bei günstigen Modellen müssen Einsteigende aber Abstriche beim Serienbildtempo gegenüber teureren Modellen machen. Erste Schritte in der Action- oder Sportfotografie lassen sich aber auch mit einer günstigen Systemkamera machen: Sie schießen im Serienbildmodus meist 6 bis 8 Bilder pro Sekunde, einige Modelle wie die Nikon Z30 schaffen sogar bis zu 11 Bilder pro Sekunde. Kein Vergleich mit Profi-Modellen wie der Canon EOS R3, Nikon Z9 oder Sony Alpha 1 (die schießen bis zu 120 Bilder pro Sekunde), aber schneller als jede günstige Spiegelreflex.
Scharf stellen per Autofokus
Lange Zeit war er die Achillesferse der Systemkameras, doch aktuelle Modelle bieten in dieser Disziplin mehr Komfort als eine Spiegelreflex: Der Autofokus deckt meist den größten Teil des Bilds ab. Neuere Kameras schaffen oft jeweils etwa 90 Prozent der Bildbreite und Bildhöhe. Da dürfen Fotografinnen und Fotografen das Motiv ruhig am Bildrand platzieren und ohne Kameraschwenk den Autofokus scharf stellen lassen. Das kann im Spiegelreflexlager nur die Nikon D500 (inzwischen nur noch gebraucht erhältlich), die die ganze Breite und knapp zwei Drittel der Bildhöhe mit Autofokus-Messfeldern abdeckt. Systemkameras haben auch mehr Messfelder: Selbst bei sehr günstigen Modellen sind inzwischen mehr als 100 Standard. Obendrein lässt sich der Punkt, auf den der Autofokus scharf stellen soll, meist bequem per Fingertipp auf eine beliebige Stelle des Displays festlegen. Systemkameras messen die Schärfe über den Bildsensor. So erkennt ihr Messsystem das Motiv leichter und stellt beispielsweise bei Porträts automatisch auf die Augen scharf. Der Augen-Autofokus funktioniert bei vielen neueren Modellen sogar mit Tieren.
Nikon Z30: Mit flinkem Autofokus
Besonders einstiegsfreundlich gibt sich auch die Nikon Z30. Wer will, kann erst einmal mit der Vollautomatik anfangen und später die Kameraeinstellungen nach eigenem Geschmack anpassen. Das Gerät ist außerdem zum Filmen eine gute Wahl, denn es bietet eine lange Aufnahmedauer, guten Ton bereits mit dem eingebauten Mikrofon und im Vlogger-Kit ein praktisches Mini-Stativ mit Fernbedienung sowie einen Windschutz für das Mikrofon. Die Bildqualität der Z30 ist richtig gut, nicht nur beim Filmen, sondern auch beim Fotografieren. Das verwundert nicht, denn die Technik ist in zentralen Teilen identisch mit der der Nikon Z50 und der Nikon Zfc. Der Autofokus reagiert schnell, führt die Schärfe genau nach und erkennt Augen automatisch. Zugunsten des kleinen Gehäuses und des aufwendigen Mikros verzichtet der Hersteller auf einen Sucher und einen eingebauten Blitz – wer das haben möchte, greift zum Schwestermodell Z50, muss dann aber auf einen Teil der Videofunktionen verzichten. Mit dem getesteten Objektiv kostet die Z30 um 700 Euro, besonders empfehlenswert ist das Vlogger-Kit für etwa 790 Euro mit Mini-Stativ und Fernbedienung (Stand jeweils: September 2024).
Unterschiede bei Suchern und Displays
Günstige Systemkameras haben meist kleinere Sucher, besonders kompakte Modelle wie die Sony ZV-E10 oder die Nikon Z30 verzichten sogar ganz auf einen, hier müssen Fotografinnen und Fotografen das Motiv über das eingebaute Display ins Visier nehmen. Bei den eingebauten Suchern gibt es deutliche Unterschiede, etwa bei der Auflösung: Varianten mit 800×600 Pixeln (Herstellerangabe 1,44 Megapixel, da man hier die Subpixel für Rot, Grün und Blau zählt) liefern einen ziemlich groben Blick aufs Motiv, mit 1024×768 Pixeln (Herstellerangabe: 2,36 Megapixel) ist das Sucherbild deutlich detailreicher. Noch mehr Pixel und damit ein noch detailreicheres Bild zeigt unter den Einstiegsmodellen nur die Panasonic Lumix G110 mit 1280×960 Pixeln (Herstellerangabe: 3,69 Megapixel) sowie deren Nachfolgemodell Panasonic Lumix G100D. Ebenfalls wichtig sind die Farbwiedergabe und das Tempo beim Bildaufbau – schließlich soll die Anzeige bei schnellen Kameraschwenks keine Schlieren ziehen. Da sind neuere Modelle oft etwas besser, weil hier schnellere Bildprozessoren zum Einsatz kommen, die die Bilddaten schneller verarbeiten können.
Bei den Displays sind die Unterschiede nicht ganz so drastisch. Meist bauen die Hersteller in ihre Einstiegsmodelle Bildschirme mit 640×480 Pixeln (Herstellerangabe: 0,92 Megapixel) oder 720×480 Pixeln (Herstellerangabe: 1,04 Megapixel) ein. Displays mit höherer Auflösung, etwa 800×600 Pixeln (Herstellerangabe: 1,44 Megapixel) oder 900×600 Pixeln (Herstellerangabe: 1,62 Megapixel), stecken meist nur in teureren Modellen. Wichtig vor dem Kauf: Der Bildschirm sollte ausklappbar sein, mindestens nach oben und unten für Aufnahmen in Bodennähe und über Kopf. Zur Seite klappen ist praktisch für Porträts im Hochformat, die nicht von oben herab entstehen sollen. Und ein Schwenk-Display ist hilfreich für Selfies – oder um sich selbst zu filmen.
Weiterer Vorteil einer Systemkamera gegenüber einer Spiegelreflex: Da der Autofokus im Bildsensor integriert ist, stellt das Gerät beim Filmen genauso schnell scharf wie beim Fotografieren. Die meisten Spiegelreflexmodelle (vor allem günstige Modelle für Anfängerinnen und Anfänger) fokussieren bei Videoaufnahmen deutlich langsamer als beim Knipsen, da das Autofokus-Messsystem im Spiegelkasten durch den hochgeklappten Spiegel brachliegt. Bei der Auflösung sind die Systemkameras ebenfalls oft im Vorteil: Fast alle Modelle nehmen Videos in 4K (3840×2160 Bildpunkte) mit maximal 30 Bildern pro Sekunde auf (4K30p).
Noch ein Pluspunkt vieler neuer Systemkameras: Die nervige 30-Minuten-Hürde bei der Aufnahmedauer entfällt. Vor allem bei teureren Modellen, die seit Anfang 2021 auf den Markt gekommen sind. Es geht aber auch mit etwas günstigeren Systemkameras wie der Panasonic Lumix G110, der Sony ZV-E10 oder der Nikon Z30. Die filmen, bis der Akku leer, die Speicherkarte voll oder die Kamera zu warm ist. Die ZV-E10 und die Z30 können sich den Strom für den Betrieb auch über ein USB-Netzteil besorgen, filmen Sie in Full HD sogar teils ein paar Stunden am Stück, etwa bei Nutzung einer 256-Gigabyte-Speicherkarte – empfehlenswerte Modelle finden Sie im großen SD-Speicherkarten-Test von COMPUTER BILD. Wichtig dabei: Wer lange filmen will, sollte überlegen, auf Full HD (1920×1080 Pixel) zu wechseln. Das senkt nicht nur den Speicherverbrauch, sondern sorgt auch dafür, dass sich die Kamera nicht so sehr erwärmt und damit indirekt für längere Aufnahmezeiten. Und: Bei Full HD mit 60 Bildern pro Sekunde gibt es weniger Bildruckler bei schnellen Bewegungen und Kameraschwenks als bei 4K30p.
Bei Regen und Sturm: Wetterfeste Systemkameras
Immer nur bei Sonnenschein zu fotografieren, ist auf Dauer unter Umständen langweilig. Feuchtigkeit und Staub machen einer Digitalkamera aber schnell den Garaus, wenn sie nicht dagegen gewappnet ist. Dazu sind Dutzende kleine Dichtungen nötig, etwa für die Einstelltasten oder den Auslöser. Das ist aufwendig und macht die Kameras teurer. Günstigeren Modellen fehlt dieser Schutz meist, unter 700 Euro gibt es da nur die Panasonic Lumix G81 mit Objektiv. Etwas teurer und ebenfalls wetterfest sind ihr Nachfolger Panasonic Lumix G91, aber auch die Nikon Z50 und die Olympus OM-D E-M5 Mark III und deren Nachfolger OM System OM-5.
Wichtig: Das Ganze funktioniert nur, wenn das an der Kamera montierte Objektiv ebenfalls wetterbeständig ist. Viele günstige Modelle verzichten auf eine aufwendige und teure Abdichtung. Fragen Sie daher vor dem Kauf eines Objektivs lieber nach, denn wenige von ihnen tragen wie im Fall von Fujifilm in der Typenbezeichnung Zusätze wie “WR” für “Weather Resistant” (wettergeschützt). Ein Indiz, dass ein Objektiv entsprechend ausgestattet ist, ist eine Dichtlippe am Bajonett. Wischen Sie ein Modell ohne Dichtlippe immer schnell ab, wenn Wasser darauf kommt, sonst dringt es womöglich über das Bajonett nicht bloß ins Objektiv, sondern auch in die Kamera ein. Wenn Sie ältere Modelle mit einem Adapter an einer Systemkamera verwenden wollen, vergewissern Sie sich, dass der gleichfalls abgedichtet ist – viele günstige Varianten verzichten auf Dichtungen an den Objektivanschlüssen.
Diese Systemkameras sind besonders klein
Einfach ein kleines Zoom oder eine kurze Festbrennweite auf die Systemkamera, schon bleibt die Fototasche im Schrank – die Kamera passt locker in die Jackentasche. Zu den kompaktesten Modellen, die es neu zu kaufen gibt, gehören die Nikon Z30 und die Sony ZV-E10. Im Gebrauchtmarkt gehören die Kameras aus Panasonics Lumix-GX-Serie wie die Panasonic Lumix GX80 oder die Panasonic Lumix GX880 sowie die Fujifilm X-E3 und deren Nachfolger X-E4 zu den kleinsten Kameras.
Objektive für Systemkameras
Wenn Sie eine neue Systemkamera kaufen, bekommen Sie die meist im Set (im Kit) mit einem Zoom-Objektiv. Diese Kit-Objektive sind klein, leicht und günstig, der Preisunterschied zum alleinigen Kameragehäuse ist oft überraschend klein. Für viele Motive sind aber spezielle Objektive besser geeignet, mit denen Sie dementsprechend noch bessere Bilder schießen. So sind lichtstarke Objektive mit leichtem Tele perfekt für Portraits, weitwinklige Zoom-Objektive eignen sich gut für Landschaftspanoramen und Städtetouren oder Makro-Objektive für überraschende Einblicke etwa in die Pflanzenwelt. Eine ausführliche Kaufberatung finden Sie hier: Kameraobjektive: Tipps zur Auswahl
Günstige Systemkameras als Zweitkamera nutzen
Wer eine günstige Systemkamera mit einem teureren Vollformatmodell kombinieren will, nimmt am besten eine, die den gleichen Objektivanschluss hat. Aktuell ist das bei Nikon und Sony der Fall. Alle Systemkameras von Nikon (Z30, Z50 und Zfc) kommen mit dem Z-Bajonett, alle von Sony mit dem E-Bajonett. So lassen sich die Objektive der “großen” Kamera an der “kleinen” nutzen und umgekehrt. Bei Canon gibt es inzwischen auch günstigere Systemkameras mit RF-Bajonett. Kleines Modell mit RF-Bajonett und APS-C-Sensor ist die Canon EOS R100, größtes die Canon EOS R7. Dazwischen liegen noch die EOS R50 und die EOS R10. Wichtig bei Canon: Bitte keine Kamera aus der EOS-M-Serie mehr kaufen. Die sind inzwischen teurer als vergleichbare EOS-R-Modelle und kommen mit dem EF-M-Bajonett – da passen keine RF-Objektive ran.
Test-Fazit Günstige Systemkameras für Einsteiger
Die beste Systemkamera für Einsteigerinnen und Einsteiger ist die Canon EOS R50 mit einfacher Bedienung und hoher Bildqualität bei Fotos und Videos sowie leistungsstarkem Autofokus. Ein echter Preis-Tipp ist die Canon EOS R100. Die ist zwar bei Serienbildern lahm und auch beim Autofokus bei Videoaufnahmen, schießt aber tolle Fotos und ist noch einmal deutlich günstiger.
https://hype.com.de/wp-content/uploads/2024/11/Cyber-Monday_Vorlage.jpg Unsere Tipps helfen euch dabei, am Cyber Monday Geld zu sparen. Business Insider Am 2. Dezember 2024 könnt ihr euch auf eines der wichtigsten Shopping-Events des Jahres freuen: den Cyber Monday. Der Schnäppchen-Tag findet Read more…
https://cdn.businessinsider.de/wp-content/uploads/2024/03/Das-sind-die-besten-Bluetooth-Kopfhoerer-2024-laut-Stiftung-Warentest.jpg?ver=1730896061 Stiftung Warentest: Die besten Bluetooth-Kopfhörer 2024 – Business Insider Qualitätsurteil von Stiftung Warentest: „gut“ (Note: 2,1) Stärken: Aktive Geräuschreduzierung, Haltbarkeit und Schadstoffe jeweils sehr gut, Ton und Akku gut Schwächen: Tragekomfort und Handhabung befriedigend Read more…
https://hype.com.de/wp-content/uploads/2024/11/Smartphone-Kamera.jpg Welches Smartphone hat die beste Kamera? PR/Business Insider Smartphones sind mittlerweile mit Kameras ausgestattet, die es locker mit Digitalkameras aufnehmen können. Doch welches Smartphone hat die beste Kamera? Die Antwort darauf liefert Stiftung Warentest. Read more…
0 Comments