Einen betagten oder lahmen Fernseher mit Streaming-Funktionen aufrüsten? Dafür gibt es günstige Sticks und Boxen. Zu den beliebtesten Modellen zählte der Google Chromecast. Der ist jedoch Geschichte, der Nachfolger Google TV-Streamer ist mit 120 Euro nicht mehr günstig. Gut, dass es Alternativen mit dem Android-Betriebssystem von anderen Herstellern gibt. Der Strong Leap-S3+ fällt dabei mit winzigen Abmessungen und guter Ausstattung auf. Ein guter Kauf, um Netflix, Mediatheken, YouTube und mehr auf den TV-Bildschirm zu bringen? Der Test zeigt es!
Kleine Box mit zusätzlichen Anschlüssen
Die quadratische Strong Leap-S3+ findet mit einer Kantenlänge von nur 9,6 Zentimetern und mit 2,3 Zentimeter Höhe leicht ihren Platz in der Nähe des Fernsehers. Zur Stromversorgung gehört ein Steckernetzteil zum Lieferumfang, der Stand-by-Verbrauch hielt sich im Test mit 1,5 Watt im Rahmen. Im laufenden Betrieb ist die Box erst recht genügsam, bei Streams waren es im Test um 2,5 Watt. Vorteil der Bauform im Vergleich zu Streaming-Sticks wie einem Amazon Fire TV: Die Leap-S3+ hat mehr Platz für Anschlüsse.
HDMI: Über den digitalen Audio- und Video-Ausgang gibt die Strong Leap-S3+ Videos bis zur UHD-Auflösung mit 3840×2160 Bildpunkten aus. Die Version HDMI 2.1 liefert den Ton in Stereo und als Raumklang einschließlich Dolby Atmos. Ein HDMI-Kabel gehört zum Lieferumfang.
Digital Audio: Für ältere Audio-Anlagen oder Soundbars hat die Streaming-Box einen optischen Digitalausgang.
Netzwerk: Außer per WLAN lässt sich die Box per Kabel mit dem heimischen Router verbinden. Das ist nützlich, wenn in der Nähe des Fernsehers das WLAN zu schwach ist für hochaufgelöste Videos. Streaming-Sticks und -Dongles können in der Regel nicht damit dienen.
USB: An der Seite der Box dient ein USB-Anschluss zur Wiedergabe von Fotos und Videos von Speichersticks und Festplatten. Auch das ist bei kleineren Streamern nicht möglich. Strong liefert den Leap-S3+ ohne vorinstallierte Mediaplayer-App aus, geeignet für die gängigsten Datei-Formate ist zum Beispiel die kostenlose VLC-Player-App.
Bluetooth: Die Streaming-Box kann den Ton per Bluetooth auf einen entsprechenden Kopfhörer oder Lautsprecher übertragen, außerdem koppelt sich die mitgelieferte Fernbedienung per Bluetooth.
Die Strong Leap-S3+ hat Streaming-Sticks den Netzwerkanschluss und den seitlichen USB-Anschluss voraus.
Foto: COMPUTER BILD
Sehr praktische Fernbedienung
Die Fernbedienung der Strong Leap-S3+ ist leicht und schlicht, erwies sich im Test aber als sehr funktional: Die Anordnung der Tasten passt, die Beschriftung ist gut lesbar. Die Tasten für Lautstärke, Eingangswahl und Stand-by können den angeschlossenen Fernseher steuern, sodass zumindest beim Streaming dessen Fernbedienung auf dem Couchtisch liegen bleiben kann. Die entsprechende Einrichtung findet sich im Einstellmenü der Box unter “Fernbedienungen & Zubehör”, im Test klappte das mit Fernsehern von LG und Samsung problemlos. Für den TV-Empfang per Internet (IPTV) sind außerdem Tasten für den Programmwechsel (“Zappen”) vorgesehen sowie eine 10er-Tastatur. Je nach verwendeter App sind darüber hinaus die vier Farbtasten nützlich. Auch diese Extras sind bei Streaming-Sticks nicht selbstverständlich. Typisch hingegen für Streaming-Geräte sind das eingebaute Mikrofon nebst Sprechtaste, in diesem Fall für den Google Assistant.
Die Fernbedienung des Strong Leap-S3+ ist übersichtlich und klar beschriftet.
Foto: COMPUTER BILD
Große Streaming-Auswahl dank Google TV
Die Strong Leap-S3 verwendet das Betriebssystem Android TV in der Version 11 mit Google TV als Nutzungsoberfläche. Die zeigt auf dem Startbildschirm die Schaltflächen für installierte Apps, die Reihe lässt sich leicht umsortieren. Darunter folgen Schaltflächen mit angefangenen Filmen oder Serien sowie Empfehlungen – entweder allgemein oder nach entsprechender Freigabe passend zu den bisherigen Vorlieben. Die App-Auswahl lässt keine Wünsche offen, es sind alle gefragten Mediatheken und Streaming-Anbieter verfügbar. Weitere Bildschirmseiten geben Empfehlungen zu Filmen und Serien, außerdem einen App-Überblick mit der Möglichkeit, weitere aus dem Google Play Store zu installieren. Das Arbeitstempo ist nicht so hoch wie beim Google TV Streamer oder wie bei aktuellen Fire TVs, bei der Installation und beim Start von Apps sind ein paar Wartesekunden einzuplanen. Läuft ein Stream erst einmal, spielt das Arbeitstempo keine Rolle mehr. Sehr gut ist die Speicherausstattung der Box mit 16 Gigabyte für Apps und Betriebssystem.
Auf dem Google TV Startbildschirm zeigt der Strong Leap-S3+ aktuelle Programmempfehlungen und Schaltflächen für installierte Apps.
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Mehrsprachige Einstellmenüs
Zur Erklärung der ersten Schritte vom Anschließen bis zur Einrichtung legt Strong der Leap-S3+ ein kleines Faltblatt bei. Darauf ist ein QR-Code zur ausführlichen Anleitung im Internet zu finden. So ist die Steuerung der Streaming-Box schnell durchschaut. Allerdings lassen die Menüs etwas Sorgfalt vermissen, da mischen sich englischsprachige Einträge in die deutsche Übersetzung. Die Verbindung mit dem WLAN gelingt während der Einrichtung entweder mithilfe der Google Home App auf dem Smartphone oder per Bildschirm-Dialog am Fernseher. Für bestmögliche Bildqualität lohnt sich anschließend ein Ausflug in das Einstellmenü: Unter Display & Ton ist in Erweiterte Displayeinstellungen m Menü unter Dynamischer Bereich & Farbformat und Inhalte an den dynamischen Bereich anpassen die Option Immer HDR oder je nach Fernseher Immer Dolby Vision voreingestellt. Damit gibt die Box auch normale Inhalte in HDR (High Dynamic Range) mit erweitertem Farb- und Kontrastumfang aus, das kann zu übertrieben heller Wiedergabe führen. Besser ist die Einstellung Adaptives HDR für die originalgetreue Ausgabe.
Im Einstellmenü lässt sich die Bildausgabe des Strong Leap-S3+ im Detail optimieren.
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Gute Bildqualität und top Ton
An der Bild- wie auch an der Tonqualität der Strong Leap-S3+ gibt es wenig auszusetzen: Sie gab im Test Streams fehlerfrei mit hoher Bildschärfe und korrekten Farben wieder. Einziges Manko ist die im Menü vorgegebene Bildwiederholrate. Ab Werk sind 60 Hertz vorgegeben, alternativ 50 Hertz einstellbar. Die Box kann hingegen nicht einfach die vorliegenden Bildraten der Inhalte unverändert wiedergeben. Daher können in langsamen Schwenks oder bei längeren Bewegungsabläufen Ruckler auffallen, weil sich zum Beispiel die 24 Bilder pro Sekunde von Kinofilmen nicht rund auf 50 oder 60 Hertz umwandeln lassen. Ansonsten lässt die Box keine Wünsche offen und gibt HDR auch in den verfeinerten Varianten HDR10+ und Dolby Vision wieder und kitzelt damit bestmögliche Bildqualität aus kompatiblen Fernsehern. Ist am Fernseher eine entsprechende Soundbar oder Heimkino-Anlage angeschlossen, kann die Leap-S3+ auch Raumklang inklusive der 3D-Variante Dolby Atmos ausgeben. Die findet sich immer häufiger bei großen Streaming-Anbietern wie Netflix und Apple.
Test-Fazit Strong Leap-S3+
Mit ihrer guten Ausstattung und dem breiten Streaming-Angebot von Google TV empfiehlt sich die Strong Leap-S3+ als günstige Nachrüstmöglichkeit für Fernseher. Gegenüber Streaming-Sticks kann sie Netzwerkanschluss und USB als Vorteile für sich verbuchen, im Vergleich zum Google TV Streamer ist sie deutlich erschwinglicher. Geübten Augen fallen gelegentliche Bildruckler auf, ansonsten sind Bild- und Tonqualität tadellos. Wer nicht ständig zwischen Apps wechselt, wird mit dem Arbeitstempo kein Problem haben, dank guter Fernbedienung gelingt die Handhabung problemlos. Dass sie nebenbei auch die Grundfunktionen des Fernsehers steuert, ist im täglichen Gebrauch sehr nützlich.
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