Wer zusätzlichen Speicherplatz möchte, ohne Lieblingsfotos oder wichtige Dateien zu löschen, muss nicht lange suchen. SD-Karten helfen aus der Patsche. Fast alle der hier getesteten Karten bieten zusätzliche Speicherkapazitäten von 256 Gigabyte (GB) oder sogar 512 GB. Modelle mit 128 GB oder weniger gibt es nur noch selten – oder sie lohnen sich kaum angesichts der generell günstigen Preise. Denn die getesteten Modelle gibt es schon für unter 25 Euro (Stand: August 2024). Doch welche Unterschiede gibt es bei den kleinen Kärtchen? Und welche ist die beste? Die Antworten liefert der große Vergleich mit Modellen mit 128, 256 und 512 GB.
Tempo, Tempo: Die Kingston Canvas Go! Plus SDXC 256GB ist die schnellste Karte im Test. Sie liest mit bis zu 95 Megabyte pro Sekunde und schreibt mit bis zu 86 Megabyte pro Sekunde. Dadurch gelangen etwa Bilder und Videos besonders flink vom internen Speicher der Kamera auf die Karte. Ein Top-Angebot für den Preis von etwa 25 Euro (Stand: August 2024).
Viel Platz für Fotos und mehr: Die Samsung EVO Plus (2021) SD 256GB ist nicht ganz so schnell wie der Testsieger, vor allem beim Schreiben. Dafür bietet sie ebenso viel Speicherplatz. In der Praxis machte das Kärtchen einen sehr soliden Eindruck und hält laut Hersteller auch ein Bad in Salzwasser aus. Erhältlich ist sie für knapp 30 Euro (Stand: August 2024).
Richtig groß, richtig schnell und günstig: Die Transcend SDXC 340S 512GB gehört zu den schnellen SD-Karten. So lassen sich etwa Schnappschüsse in Windeseile auf die Karte übertragen. Und davon dürfen besonders viele auf die Karte, denn sie bietet 470 Gigabyte nutzbaren Speicherplatz. Der Preis dafür: etwa 55 Euro (Stand: August 2024).
![So testet COMPUTER BILD Speicherkarten](https://hype.com.de/wp-content/uploads/2024/08/So-testet-COMPUTER-BILD-Speicherkarten-1024x576-fb3131c22460318a.jpg)
So misst COMPUTER BILD: Bei den Tempomessungen kommt ein spezieller Messaufbau mit mehreren Lesegeräten zum Einsatz. Jede Karte durchläuft über 100 Messungen hinsichtlich Lese- und Schreibgeschwindigkeit sowie Reaktionszeit. Damit die Erwärmung der Speicherkarten während der Benchmarks nicht das Tempo vermindert, sorgt ein Lüfter für Kühlung.
Foto: COMPUTER BILD
Das Wichtigste bei einer Speicherkarte? Daten müssen sich schnell überspielen lassen! Egal, wie groß sie sind. Daher testet COMPUTER BILD das Tempo der SD-Karten mit sehr großen Dateien (1 Gigabyte pro File), mittelgroßen Dateien (mehrere Megabyte pro File) und kleinen Dateien (wenige Kilobyte pro File) beim Lesen und Schreiben. Das entspricht dem Einsatz in der Praxis mit Videos (sehr große Dateien), Fotos oder Musiktiteln (mittelgroße Files) oder Texten (kleine Dateien). Neben dem Übertragungstempo ermittelt das Testlabor, wie schnell die SDs beim Dateizugriff reagieren. Das ist wichtig, wenn mehrere Dateien zu schreiben oder lesen sind, etwa beim Start einer Software von der SD-Karte. Für die Tests verwendet COMPUTER BILD einen speziellen Aufbau (siehe Bild oben), damit die Karten während der Messungen mit vollem Tempo laufen.
Wer Musik, Fotos im Standardformat JPEG oder Apps auf seiner Speicherkarte unterbringen will, kommt auch mit einer 128-Gigabyte-Speicherkarte aus. Wer gerne fotografiert und filmt, nimmt dagegen besser eine 256-Gigabyte-Variante. Da passen gut fünf Stunden Video in 4K mit einer Datenrate von 100 Megabit pro Sekunde – also mit sehr hoher Qualität – drauf. Wer Fotos im speicherfressenden RAW-Format fotografiert, bekommt mit 256 Gigabyte meist einige Tausend Fotos auf einer Karte unter. Noch größere Speicherkarten lohnen sich vor allem für leidenschaftliche Videofilmer – die füllen auch eine Speicherkarte mit 512 Gigabyte zügig.
Kleinere SD-Karten gibt es günstig: Varianten mit 64 Gigabyte sind ab etwa 6 Euro zu haben, die getesteten Modelle gehen bei etwa 25 Euro (256 Gigabyte) los. 512 Gigabyte gibt es schon für unter 50 Euro. SD-Karten sind oft ein paar Euro teurer als die kleineren microSD-Pendants. Schnellere Karten mit UHS-II-Technik sind noch selten und kosten in der Regel deutlich mehr. Modelle mit 128 GB gibt es ab etwa 35 Euro, mit 256 GB kostet eine UHS-II-SD-Karte mindestens 55 Euro, für besonders schnelle Modelle verlangen Hersteller häufig deutlich über 100 Euro.
Prima: In ihrem Tempo unterscheiden sich SDs und microSDs mittlerweile kaum noch. Früher waren die kleineren microSD-Karten in der Regel deutlich langsamer, heute spielt die Baugröße kaum eine Rolle (siehe Tempovergleich Bild oben). Eine microSD-Karte kommt meist mit einem SD-Adapter. Damit lässt sie sich wie eine herkömmliche SD-Karte verwenden. Mit dem Adapter überspielen Sie von einer microSD beispielsweise nach dem Einsatz in der Action-Cam die Filme auf ein Notebook, das nur für SD-Karten einen Schacht besitzt. Allerdings sitzen microSD-Karten in den Adaptern nicht besonders fest. Beim Einstecken oder Rausnehmen sollte man genau hingucken und nicht zu schwungvoll vorgehen, sonst könnte das Kärtchen auf Nimmerwiedersehen aus dem Adapter fliegen.
Egal, ob microSD oder SD, die Karten sind oft mit Abkürzungen und Symbolen zugepflastert. Die wichtigsten im Überblick:
SD/SDHC/SDXC
Fast alle aktuellen SD-Karten entsprechen dem SDXC-Standard, der Karten mit 64 und mehr Gigabyte möglich macht. SDHC ist auf 32 Gigabyte beschränkt, SD auf 2 Gigabyte.
Class
Das war früher ein Hinweis auf das Tempo, die Zahl gibt das Lesetempo in Megabyte pro Sekunde (MB/s) an. Inzwischen schaffen alle neuen SD-Karten mehr als 10 MB/s und sind somit Class 10.
U1/U3
Hier geht es um das Schreibtempo. U1 steht für 10 MB/s, U3 für 30 MB/s – das schaffen viele aktuelle Karten.
V6-V90
Das ist noch eine Angabe zum Schreibtempo, diesmal als Dauertempo beim Schreiben von Videos. Die Zahl hinter dem V steht für MB/s. Mit V90 sind also 90 MB/s drin – die bieten nur die teureren UHS-II-Karten und lediglich Profi-Filmerinnen und -filmer benötigen diese Datenrate. Sollen die Videos ebenso rasant auf der Festplatte des PCs landen, brauchen Sie ein Lesegerät mit UHS-II-Technik.
A1/A2
Die Angabe steht für das Tempo, mit dem Kameras, PCs und andere Geräte auf die Karte zugreifen können. A1 bedeutet mindestens 500 Schreib- oder 1.500 Lesezugriffe pro Sekunde, A2 ist noch mal deutlich schneller – mit 2.000 Schreib- oder 4.000 Lesezugriffen pro Sekunde.
Alle getesteten Karten entsprechen dem 2010 vorgestellten UHS-I-Standard. Damit lassen sich theoretisch bis zu 104 MB/s beim Lesen übertragen – diesem Maximalwert kommen die getesteten Karten schon ziemlich nahe: Beim Lesen sehr großer Dateien (Videos mit 1 Gigabyte Dateigröße) schaffen alle Kandidaten knapp 95 MB/s, bei mittelgroßen Dateien wie Foto-JPEGs oder Musik-MP3-Dateien sind rund 80 MB/s drin. Viel mehr geht mit der UHS-I-Technik nicht.
Für Fotografinnen und Fotografen, die gern Serienbilder schießen, und für Videoaufnahmen ist ein hohes Schreibtempo wichtig. Beim Fotografieren verkürzt eine schnelle Karte die Wartezeit, in der die Kamera die Bilddaten aus dem internen Speicher auf die Speicherkarte überträgt. Was auch deshalb vorteilhaft ist, weil einige Kameras währenddessen den Zugriff auf das Kameramenü blockieren – nervig, wenn man nach einer Serie fix die Kameraeinstellungen ändern will. Besonders schnell waren die SanDisk Extreme Pro 128 Gigabyte und die Kingston Canvas Go! Plus SDXC 256 Gigabyte, die beim Schreiben von großen Videodateien über 80 MB/s schaffen und bei mittelgroßen Dateien mit 57 MB/s klar fixer als die Konkurrenten sind – die erreichen hier meist zwischen 40 und 48 MB/s.
Wer Programme auf einer SD-Karte installieren möchte, braucht eine möglichst kurze Reaktionszeit. Hier sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Karten eher gering: Viele schaffen Werte beim Schreiben um 1 Millisekunde. Beim Lesen fallen die Unterschiede geringer aus. Hier liegen die Werte zwischen 0,2 und 0,7 Millisekunden, die meisten Karten reagieren nach etwa 0,4 bis 0,5 Millisekunden.
Zubehör gibt es bei den Speicherkarten meist nur wenig: Selbst die früher obligatorische Schutzhülle fehlt inzwischen immer öfter. Kein großes Problem, denn wer mehrere Speicherkarten mitnehmen möchte, fährt mit einem Etui besser: Das ist meist robuster und oft wasserdicht – und schützt somit die wertvollen Daten besser.
Einige SD-Karten gibt es als UHS-II-Variante (mit zweiter Kontaktreihe). Sie sind gut doppelt so schnell und erreichen bis zu 205 Megabyte pro Sekunde beim Schreiben und bis zu 240 Megabyte pro Sekunde beim Lesen. UHS-II-Karten sind meist deutlich teurer als Standardkarten. Nur wenige Kameras und Kartenleser nutzen das Extratempo. Nachfolger von UHS II sollten ursprünglich UHS-III-Karten werden, doch inzwischen dürften das eher die noch in der Entwicklung stehenden SD-Karten mit SD Express sein. Dieser neue Standard erlaubt Karten mit bis zu 128 Terabyte und höherem Tempo bei der Datenübertragung – theoretisch könnten SD-Express-Karten mit dem Standard SD 8.0 (je nach Technik bis zu 1.970 oder 3.940 Megabyte pro Sekunde) so schnell wie CFexpress-Karten sein (aktuell als Typ B bis zu 2 Gigabyte pro Sekunde). Bislang haben Hersteller nur sehr wenige SD-Karten mit SD Express vorgestellt (und keine microSD). Die sind in Deutschland aber nur bei wenigen Händler und zu sehr hohen Preisen erhältlich.
Schnelle Speicherkarten mit viel Speicherplatz müssen kein Vermögen kosten: Den Testsieger und Preis-Tipp Kingston Canvas Go! Plus SDXC 256GB gibt es schon für etwa 25 Euro. Ebenfalls günstig ist die Samsung EVO Plus (2021) SD 256GB für rund 30 Euro. Extraviel Speicher bietet die Transcend SDXC 340S 512GB für knapp 55 Euro (Stand: August 2024). Die kleineren Karten mit 128 Gigabyte kosten oft genauso viel wie die 256er-Modelle und sind daher nur noch selten empfehlenswert, etwa wenn es sie in einem Angebot deutlich günstiger gibt.
Welche SD-Karte ist am besten?
Im Test von COMPUTER BILD liegt die Kingston Canvas Go! Plus mit besonders hohem Tempo auf dem ersten Platz. Sie liest mit bis zu 95 Megabyte pro Sekunde und schreibt mit bis zu 86 Megabyte pro Sekunde.
Welche SD-Karte bietet besonders viel Speicher?
Wer eine größere Anzahl an Fotos & Co. speichern will, sollte einen Blick auf die Transcend SDXC 340S 512GB werfen. Sie bot im Vergleich den größten Speicherplatz.
Was ist der Unterschied zwischen SD und microSD?
In ihrem Tempo unterscheiden sich SDs und microSDs mittlerweile kaum noch. Früher waren die kleineren microSD-Karten in der Regel deutlich langsamer, heute spielt die Baugröße kaum eine Rolle. Eine microSD-Karte kommt meist mit einem SD-Adapter. Damit lässt sie sich wie eine herkömmliche SD-Karte verwenden.
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