Während man als junger Mensch in Videotheken früher noch seinen Personalausweis vorzeigen musste, um sich Schmuddelfilmchen auszuleihen, lassen sich Pornos heutzutage meist mit wenigen Klicks und ohne echte Alterskontrolle im Internet aufrufen. Der Europäischen Union ist das ein Dorn im Auge. Seit April 2024 müssen die Erwachsenenseiten Pornhub, Stripchat und XVideos verschärften Regeln aufgrund des Digital Services Act der EU folgen. Zu den Empfehlungen gehört auch die Einführung eines digitalen Altersverifikationssystems. Wenn Verstöße festgestellt werden, drohen saftige Geldstrafen. Wie aus einem Medienbericht hervorgeht, möchte die spanische Regierung nun die sogenannte “Cartera Digital Beta” einführen. Porno-Konsumentinnen und -Konsumenten sollen den “Porno-Pass”, wie die neue Maßnahme auch genannt wird, noch im Spätsommer 2024 als Smartphone-App herunterladen können.

Das Schlüsselsystem

Nutzerinnen und Nutzer der App müssen sich einmalig mit ihrem Personalausweis anmelden. Anschließend können sie sich bis zu 30-mal monatlich anonym auf den Seiten registrieren. Hierfür generiert der “Porno-Pass” für jede Anmeldung auf einem Pornoportal einen öffentlichen Schlüssel (Public Key) und einen privaten Schlüssel (Private Key). Wenn sich ein User nun mithilfe der App auf einer entsprechenden Seite einloggt, fragt der Server der Webseite den entsprechenden Public Key in der Anwendung ab. Gibt es zu dem öffentlichen Schlüssel auch einen passenden Private Key, leitet die App das an den Server weiter und bestätigt somit das Alter des Users. Die Identität der Konsumentinnen und Konsumenten soll dabei durchgehend unsichtbar und über den “Porno-Pass” nicht auslesbar sein.

Verwendung ist freiwillig

Dem Medienbericht zufolge ist das Verfahren aus Angst vor Datenlecks nicht ganz unumstritten. Ab Spätsommer 2024 steht es Erotikportalen in Spanien frei, ob sie den “Porno-Pass” verwenden. Spaniens Digitalminister José Luis Escrivá wendete sich mit einem Appell an die Pornoseitenbetreiber: “Wir handeln im Voraus und bitten die Plattformen, dies auch zu tun, da das, was auf dem Spiel steht, es erfordert.” Künftig wird das System voraussichtlich vom digitalen Identitätssystem der EU, eIDAS2, ersetzt. Die EU-Verordnung sieht vor, dass alle Mitgliedsstaaten ihren Bürgerinnen und Bürgern eine digitale Geldbörse als App anbieten, die einfaches Nachweisen der eigenen Identität im Internet ermöglicht.

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