Mit den beiden neuen Modellen LinkBuds Fit und LinkBuds Open hat Sony zwei neue In-Ear-Kopfhörer im Angebot, die gegenteiliger nicht sein könnten. Während die Fit ganz klassisch im Gehörgang stecken, liegen die Open mit ihrem offenen Donut-Design davor. Was die In-Ears sonst noch unterscheidet und wie gut sie sich schlagen, erfahren Sie in unserem Doppeltest.

Zu den LinkBuds Fit gibt es rein optisch wenig zu erzählen: Die In-Ears kommen über Gummi-Aufsätze direkt in den Gehörgang. Sony legt dafür vier verschieden große Paare bei. Solche Aufsätze gibt es bei der Open-Variante nicht, denn diese steckt zwar ebenfalls im Ohr, der Gehörgang bleibt jedoch frei. Dafür sorgt ein rundliches Design mit Loch in der Mitte, das frappierend an einen Donut erinnert. Mit Schutzklasse IPX4 sind beide Ausführungen vor Spritzwasser geschützt und somit vor kleinen Regenschauern oder schweißtreibenden Aktivitäten sicher.

Sony LinkBuds Fit und Open Test

Unterschiedliche Welten: Die beiden LinkBuds-Modelle setzen auf verschiedene Bauweisen.

Foto: COMPUTER BILD

Eine Besonderheit ist beiden Kopfhörern gemein: Der Gummi-Finger an der Oberseite. Diese weiche und bewegliche Verlängerung soll im Ohr für zusätzlichen Halt sorgen. Im Test klappte das meist zuverlässig. Der Gummi-Finger ist allerdings nur in einer Größe vorhanden und muss somit in jede Ohrform passen und halten. Beide Modelle wiegen als Paar knapp 10 Gramm und fallen kaum ins Gewicht. Während die LinkBuds Fit bei unterschiedlichen Test-Lauschern bequem saßen, sorgten die LinkBuds Open aber ab und an für Stirnrunzeln. Der Grund: Gefühlt saßen die Donut-In-Ears nie ganz richtig und immer wieder musste man nachkorrigieren. Ein wichtiger Faktor war hier zudem der Klang.

Sony LinkBuds Fit und Open Test

Der Gummi-Finger an der Oberseite der In-Ears ist weich und beweglich.

Foto: COMPUTER BILD

Einen großen Einfluss auf den Klang hat bei der rundlichen Aufliege-Bauweise der richtige Sitz im Ohr – bei den LinkBuds Open gar nicht so einfach. Auch beim Vorgänger-Modell in Form der Sony LinkBuds war das bereits ein Problem. Wenn sie einmal den richtigen Platz gefunden haben, klingen die LinkBuds Open insgesamt ordentlich. Dank der offenen Bauweise ist der Klang schön weiträumig, es fehlt jedoch an Brillanz und vor allem die Bässe sind zurückhaltend und ohne viel Tiefe. Die Höhen sind sauber und Stimmen meist klar, die Mitten fallen hingegen matschig aus.

Sony LinkBuds Fit und Open Test

Die LinkBuds Open liegen vor dem Gehörgang und lassen Umgebungsgeräusche durch.

Foto: COMPUTER BILD

Besser macht es da die Fit-Variante: Die Wiedergabe ist hier klar, der Bass gut dosiert und mit einer ordentlichen Portion Tiefe. Mitten und Höhen sind zwar etwas matt, dafür aber präsent und angenehm. Details sind hörbar, aber je nach Song recht leise. Stimmen klingen unverfälscht und klar, wirken aber minimal kraftlos.

Apropos Klang: Beide In-Ears eigenen sich sehr gut für Telefonate. Worte werden klar an Gesprächspartner übermittelt, während Hintergrundgeräusche nur leicht zu hören sind. Selbst im Flüsterton oder wenn man die Stimme einmal erhebt, gibt es keine Störungen bei der Übertragung.

Die Steuerung bei beiden In-Ears klappt bequem über Tipp-Befehle direkt an den Buds. So startet und stoppt ein Doppel-Tipper die Wiedergabe, bei einem Dreifach-Befehl springt man zum nächsten Titel. Sogar die Lautstärke lässt sich ändern, wenn man viermal auf die In-Ears pocht. Außerdem kann man den Bereich für Eingaben von den In-Ears auf das komplette Umfeld des Ohrs erweitern. So reicht ein deutlicher Tipper auf die Haut rund um die Lauscher, um die gleichen Kommandos zu übermitteln. Im Test klappte das jedoch nicht sehr zuverlässig.

Sony LinkBuds Fit & Open Test

Die beiden “Schmuck-Schatullen” sehen bis auf die Farben nahezu identisch aus.

Foto: COMPUTER BILD

Bei der Akkulaufzeit liefern sich die LinkBuds ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Im Test schafften beide über neun Stunden am Stück – ein klasse Wert, zumal die LinkBuds Fit zusätzlich noch die eher mäßige aktive Geräuschunterdrückung (ANC) stemmen mussten, die im Test leider nicht sämtlichen Umgebungslärm ausblenden konnte. Nach einer Schnellladung von gerade einmal 10 Minuten im Ladecase übersprangen beide Modelle im Laufzeittest problemlos die 2-Stunden-Marke. Beide Transportboxen sind kompakt, sehen nahezu identisch aus und erinnern an eine kleine Schmuck-Schatulle. Auf der Rückseite befindet sich eine kleine Taste zum Start der Bluetooth-Kopplung.

Sony LinkBuds Fit und Open Test

In der Sony-App “Sound Connect” nimmt man unter anderem Änderungen am Klang und der Geräuschunterdrückung vor.

Foto: Sony

Wer eines der beiden LinkBuds-Paare sein Eigen nennt, darf in der zugehörigen App “Sound Connect” (für iOS und Android) jede Menge Einstellungen ändern. So passen Nutzerinnen und Nutzer den Klang via Equalizer an, ändern die Steuerung oder aktivieren die Kopfgeste. Darüber kann man Anrufe einfach über Kopfnicken annehmen oder über Kopfschütteln ablehnen. Bei den LinkBuds Fit darf man zusätzlich an der aktiven Geräuschunterdrückung Hand anlegen und die Intensität ändern. Auch “Speak-To-Chat” ist wieder an Bord und stoppt die Musikwiedergabe automatisch, sobald man anfängt zu sprechen. Zusätzlich gibt es schnellen Überblick über die Akkustände der In-Ears sowie der Ladebox.

Ob offen oder geschlossen: Die neuen Sony LinkBuds machen in beiden Ausführungen eine gute Figur. Das liegt unter anderem an den sehr langen Akkulaufzeiten, der sehr guten Klangqualität bei Telefonaten und der klasse App. Dennoch gibt es hier und da kleinere Probleme: Die LinkBuds Open zwar schotten nicht so stark von der Außenwelt ab, dafür ist der Tragekomfort nicht immer ideal und der Klang bleibt gerade in den Tiefen teils auf der Strecke. Die LinkBuds Fit können zwar beim Klang punkten, die Geräuschunterdrückung ist jedoch vergleichsweise schwach. Die App “Sound Connect” ist bei beiden Modellen gleich gut.
Testnote Sony LinkBuds Fit: 1,7.
Testnote Sony LinkBuds Open: 2,4.

Call Now Button