Systemkameras sind genau das Richtige, wenn Sie mit den Fotos und Videos von Ihrem Smartphone oder von Ihrer Kompaktkamera unzufrieden sind. Besonders beliebt ist die Sony Alpha 6000 Serie von Sony. Diese Systemkameras sind sehr schön handlich und bereits die 2014 erschienene Sony Alpha 6000 überzeugte im Test mit hohem Tempo und richtig guter Bildqualität. Seitdem hat Sony mehr als ein halbes Dutzend weitere 6000er-Kameras vorgestellt: Einen günstigen Einstieg verspricht die Alpha 6100, jüngstes Top-Modell ist die Sony Alpha 6700. Mit besonderen Video-Talenten ergänzen die ZV-E10 und die ZV-E10 II das Angebot, die auf der gleichen Plattform basieren. Von außen sind die Modelle der Alpha 6000 Serie schwer auseinanderzuhalten, innen sind die Unterschiede aber ziemlich groß. Was können die kleinen Sony-Kameras – und welche Schwächen haben sie?
Ein echter Sprung nach vorn! Mit neuem Bildsensor und schnellem Bildprozessor lässt die Sony Alpha 6700 alle Vorgänger alt aussehen und sichert sich eine Top-Platzierung in der Bestenliste der Systemkameras mit sogenanntem APS-C-Sensor. Diese mittlere Sensorgröße ist besonders weit verbreitet und ermöglicht hervorragende Bildqualität bei handlichen Abmessungen für Kamera und Objektive. Die Sony Alpha 6700 punktet mit einer verbesserten Bildqualität, einem extrem schnellen Autofokus, einer sehr aufwendigen Motiverkennung dank KI-Zusatzchip und üppiger Ausstattung. Dazu gehören beispielsweise besonders viele Videofunktionen und die Möglichkeit, Video in 4K mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde aufzunehmen. Das Ganze verpackt in einem kompakten und äußerst griffigen Gehäuse. Die Alpha 6700 leistet sich nur eine echte Schwäche: Der Sucher zeigt lediglich 1024×768 Bildpunkte – etwas pixelig für die Preisklasse. Mit dem getesteten Zoom E 18-135mm f3.5-5.6 OSS kostet sie etwa 1.900 Euro, mit dem Profi-Zoom E 16-55mm f2.8 G knapp 2.400 Euro (Stand: August 2024).

Sony Alpha 6700 im Test

Die Sony Alpha 6700 liegt gut in der Hand und punktet mit tollen Aufnahmen.

Foto: COMPUTER BILD

Die Sony Alpha 6100 ist das aktuelle Einstiegsmodell und übernimmt einiges an Technik von den teureren Schwestermodellen 6400 und 6600. Dazu gehört der superschnelle und sehr genaue Autofokus. Verzichten muss die Alpha 6100 aber auf einige Schmankerl wie Videoaufnahmen in HDR oder die Augenerkennung durch den Autofokus beim Filmen – das klappt bei der Alpha 6100 nur beim Fotografieren. Zudem ist der Sucher wie bei der Alpha 6000 ziemlich pixelig (800×600 Pixel) und nicht so kontrastreich wie bei den teureren Schwestermodellen. Mit dem getesteten Zoom E PZ 16-50mm f3.5-5.6 OSS kostet sie etwa 700 Euro (Stand: August 2024).

Sony Alpha 6600 Rückseite

Ein großer Sucher steckt in allen Sony-Alpha-6000-Modellen, dafür fällt das Display meist etwas kleiner aus – zum Filmen ist es dank 16:9-Format perfekt, beim Fotografieren (Seitenverhältnis 3:2) bleiben links und rechts schwarze Balken.

Foto: Sony

Die Sony Alpha 6400 markiert die goldene Mitte der 6000er-Serie: Sie hat fast die gesamte Ausstattung des früheren Top-Modells 6600, nur der größere Akku und der eingebaute Bildstabilisator fehlen. Den Aufpreis gegenüber der 6100 rechtfertigt schon der bessere Sucher mit OLED-Technik. Im Test zeigte die Alpha 6400, dass es sich lohnt, gute Objektive an die Kamera zu schrauben – das Sony E 18-135mm f3.5-5.6 OSS liefert deutlich schärfere und etwas detailreichere Bilder als das Sony E PZ 16-50mm f3.5-5.6 OSS. Mit dem getesteten Zoom kostet sie 1.100 Euro, mit dem kleineren 16–50mm gibt es sie für etwa 800 Euro (Stand: August 2024).

Kompakte Klasse: Die Sony Alpha 6000er Serie im Überblick Praktisch für Festbrennweiten: Der eingebaute Bildstabilisator der Sony Alpha 6500 und Alph 6600. Er verhindert Verwackler mit allen Objektiven. Zooms brauchen ihn aber nur selten, die meisten haben einen Stabilisator eingebaut.

Praktisch für Festbrennweiten: der eingebaute Bildstabilisator der Sony Alpha 6500, Alpha 6600 und Alpha 6700. Er verhindert Verwackler mit allen Objektiven. Zooms brauchen ihn aber nur selten, die meisten haben einen Stabilisator eingebaut.

Foto: Sony

Die Sony ZV-E10 II ist ein Videoprofi im Miniformat. Sie liefert Aufnahmen in hoher Qualität bei Bild und Ton. Durch den größeren Akku hält sie deutlich länger durch als die Vorgängerin. Dazu kommen sehr, sehr viele Zusatzfunktionen für Video. Der reaktionsschnelle Autofokus mit sehr genauer Motiverkennung ist beim Filmen eine echte Hilfe. Beim Fotografieren schlägt sich die ZV-E10 II wacker: Der 26-Megapixel-Sensor liefert sehr detailreiche Fotos. Bis ISO 1600 sehen die Bilder richtig gut aus, danach lässt die Qualität langsam nach. Für Fotografinnen und Fotografen ein echter Nachteil: Die ZV-E10 II verzichtet auf einen eingebauten Sucher. Mit dem getesteten Zoom E PZ 16-50mm f3.5-5.6 OSS II kostet sie etwa 1.200 Euro (Stand: August 2024).
Auch wenn hier nicht Alpha im Namen steht: Die Sony ZV-E10 ist eng mit der Alpha-6000-Serie verwandt. Die ZV-E10 ist voll auf Videoaufnahmen in Top-Qualität ausgerichtet – hier punktet sie mit tollem Bild und Ton, langer Aufnahmedauer und vielen Zusatzfunktionen wie Hochformatvideo, Mikrofonanschluss oder der Möglichkeit, im Log-Format aufzunehmen. Auch beim Fotografieren liefert die ZV-E10 Aufnahmen in toller Qualität, sogar bei wenig Licht. Wer kaum filmt und den Fokus eher aufs Fotografieren legt, greift jedoch besser zu den Schwestermodellen wie der Alpha 6100 oder der Alpha 6400. Die bieten zwar weniger Videofunktionen, kommen aber mit eingebautem Sucher und Blitz. Mit dem getesteten Zoom E PZ 16-50mm f3.5-5.6 OSS kostet sie etwa 700 Euro (Stand: August 2024).

Drei-Kapsel-Mikrofon des Sony ZV-E10

Bei der Sony ZV-E10 kommt ein sehr aufwendiges Mikrofon mit drei Kapseln zum Einsatz. Es sitzt unter der gelochten Abdeckung neben dem Zubehörschuh.

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Wer nicht aufs Geld gucken muss, fährt mit der Sony Alpha 6600 richtig gut: Die Bildqualität ist top, der Autofokus reagiert blitzschnell und arbeitet sehr genau. Der Griff fällt deutlich größer aus als bei den kleineren Modellen der 6000er-Serie. Dadurch liegt die Alpha 6600 besser in der Hand – ein Vorteil vor allem bei größeren Objektiven, etwa den beiden Zooms aus der G-Serie: Sony E 16-55mm f2.8 G und Sony E 70-350mm f4.5-6.3 G OSS. In den größeren Griff passt ein größerer Akku, der die Ausdauer verdoppelt. Damit sind über 3.000 Fotos oder rund anderthalb Stunden Videoaufnahme in 4K möglich. Der Autofokus bietet bei der 6600 besonders viele Automatikfunktionen: So stellt die Kamera auch beim Filmen automatisch auf die Augen scharf. Wie bei der 6500 steckt ein Bildstabilisator in der Kamera. Der verhindert Verwackler, egal welches Objektiv an der Kamera steckt. Mit dem getesteten Zoom (E 16-55mm) kostet sie stolze 2.000 Euro, das ebenfalls empfehlenswerte Kit mit dem E 18-135mm f3.5-5.6 OSS ist mit etwa 1.400 Euro deutlich günstiger (Stand: August 2024).

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Foto: COMPUTER BILD

Die Sony Alpha 6000 gibt es schon seit 2014. Die damalige Testnote (2,1) taugt aber nicht für einen aktuellen Vergleich, weil wir seitdem die Bewertungsmaßstäbe verschärft haben. Dass die Alpha 6000 viele Jahre auf dem Buckel hat, macht sich vor allem durch den pixeligen Sucher (800×600 Pixel) und die schwächere Bildelektronik bemerkbar: Die schafft nur Videos in Full HD (1920 x1080 Pixel) und liefert weniger Bildschärfe als neuere Modelle. Bei Schnappschüssen punktet die Alpha 6000 mit einem reaktionsschnellen Autofokus und hohem Serienbildtempo, nur die lange Einschaltzeit von über zwei Sekunden stört. Die günstigste Kamera der Serie ist sie nicht mehr, die Alpha 6100 bietet bessere Technik fürs gleiche Geld. Zudem bieten nur noch sehr wenige Händler die Alpha 6000 an.

Sony Alpha 6000 im Test

Die Sony Alpha 6000 ist immer noch kompakt und vielseitig. Das Nachfolgemodell Sony Alpha 6100 ist aber besser und inzwischen günstiger.

Foto: Sony

Die Sony Alpha 6300 ist ebenfalls keine Empfehlung mehr wert, dazu ist der Preisabstand zum besseren Nachfolger 6400 meist zu gering. Für sich betrachtet ist die Alpha 6300 dennoch eine richtig gute Kamera. Hauptvorteil gegenüber den kleineren Modellen 6000 und 6100 sind der eingebaute OLED-Sucher mit höherer Auflösung (1024 x768 Pixel) und deutlich besserer Farbdarstellung sowie das robustere Magnesiumgehäuse. Wer sie im guten Zustand gebraucht günstig bekommt, kann bedenkenlos zuschlagen.

Bildschirm der Sony Alpha 6300

Der Bildschirm der Sony Alpha 6300 nimmt einen Großteil der Rückseite ein, es bleibt aber noch Platz für Einstellräder und Tasten.

Foto: Sony

Die Sony Alpha 6500 war die erste 6000er mit eingebautem Bildstabilisator. Ein Vorteil, wenn beispielsweise lichtstarke Festbrennweiten ohne Stabi an der Kamera stecken. Im Vergleich mit dem Nachfolger 6600 zieht die Alpha 6500 trotz gleicher Note den Kürzeren: Der Autofokus ist klar langsamer und weniger vielseitig und die Videofunktionen sind nicht so ausgefeilt. Aktuell gibt es die Alpha 6500 nur noch gebraucht zu kaufen.

Schlecht ist keine Kamera aus der Erfolgsserie, einigen Modellen merkt man jedoch ihr Alter an. Das gilt besonders für die Alpha 6000. Die neuere Sony Alpha 6100 ist besser und sogar günstiger, außerdem zählt sie auch jenseits der Marke zu den besonders empfehlenswerten Kameras: kompakt, schnell und mit richtig guter Fotoqualität. Beim Filmen bietet die ZV-E10 II die meisten Funktionen und die beste Qualität. Und wenn es weniger aufs Geld ankommt und bestmögliche Technik im handlichen Format gefragt ist, leistet die Sony Alpha 6700 hervorragende Dienste.


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