Das Wichtigste in Kürze
- Powerbanks mit Solarmodul gibt es grundsätzlich in zwei Bauweisen: mit nur einem Modul von rund 1 bis 1,5 Watt auf der Rückseite des Geräts oder in Varianten mit ausklappbarem Solarmodul. Durch die größere Fläche bieten die eine höhere Leistung. 8 Watt sind es im Fall unserer Testmuster Solar 4-Panel Powerbank 25000 von Sandberg und PB-90.S von Revolt, der Eigenmarke des deutschen Versandhändlers Pearl.
- Die Kapazität des Akkus einer Powerbank geben die Hersteller in Milliamperestunden (mAh) an. Im Test haben wir nachgemessen, wie viel der versprochenen Kapazität die Powerbanks tatsächlich ausliefern.
- Für das Aufladen einer Powerbank per Ladekabel müssen sie mehrere Stunden Zeit einplanen. Die getesteten Geräte benötigen zwischen vier und acht Stunden, um komplett aufzutanken.
- Das Gewicht der Powerbanks unterscheidet sich enorm. Je größer der Speicher, desto schwerer wiegt oft das Gerät.
- Stromhungrige Geräte lassen sich per USB-A- und manchmal auch per USB-C-Anschluss an der Powerbank auftanken. Alle Solar-Powerbanks in unserem Test versorgen Geräte über mehrere Anschlüsse zugleich.
Testsieger: Sandberg Solar 4-Panel Powerbank 25.000 mAh
Preis-Leistungs-Sieger: Revolt PB-90.s
So testet COMPUTER BILD Solar-Powerbanks
Große Lampe, kleine Solarladung: Boompods Neutron Solar Powerbank 10.000 mAh
Kleinste Solar-Powerbank im Test: Voltcraft SL-80
Mogelpackung: XLayer Powerbank Plus Solar 15.000 mAh
Alle getesteten Solar-Powerbanks im Überblick
Testfazit
Das bringt die Solarladung
Selbst unter optimalen Bedingungen sind von der Solarladeleistung der Solar-Powerbanks keine Wunder zu erwarten: Angenommen, die Sonne würde zwölf Stunden im idealen Winkel auf ein 1-Watt-Solarmodul scheinen, kämen nur maximal 12 Wh zusammen. Zur Einordnung: Zum Aufladen eines typischen Smartphones benötigen Sie fast die doppelte Menge – rund 22 Wh. Etwas besser sieht die rechnerisch mögliche Solarausbeute eines 8-Watt-Solarmoduls aus. Hier wären bei zwölf Stunden direktem Sonnenschein 96 Wh abzüglich Ladeverlusten drin.
Langes Aufladen per USB-Kabel
Wer die Solar-Powerbank unterwegs nutzen will, sollte sie also lieber auf herkömmlichem Weg komplett aufladen wie eine normale Powerbank. Wichtig: Zeit einplanen. Für eine Vollladung brauchen die Powerbanks mehrere Stunden. Von 0 auf 100 Prozent ging es mit gut vier Stunden am schnellsten bei der Powerbank von XLayer. Rund fünfeinhalb Stunden dauerte die Ladung bei den Kandidaten von Boompods und Voltcraft. Das Modell von Sandberg mit der größten Kapazität war nach knapp sieben Stunden gefüllt, noch länger brauchte nur die Revolt PB-90.S: acht Stunden.
Doch der Vergleich hinkt, die Geräte haben ja unterschiedlich große Akkus. Wir haben die Ladedauer daher auch von anderer Seite betrachtet: der Dauer, die festgelegte Energiemenge von 1 Wh zu erzeugen. Dabei war Sandberg mit fünf Minuten am schnellsten. Pearl Revolt benötigt neun Minuten, alle anderen über zehn Minuten je Wattstunde. Die Anschlüsse zum Aufladen sind übrigens unterschiedlich: Voltcraft und XLayer verbauen den veralteten Micro-USB-Anschluss und legen ein USB-A-Kabel bei. Boompods, Revolt und Sandberg setzen auf USB-C-Ladeanschlüsse am Gerät und legen ebenfalls USB-A-Ladekabel bei, wobei Sandberg zusätzlich ein USB-C-Kabel spendiert. Ein Netzteil liefert kein Hersteller mit.
So viel Kapazität steckt drin
Die Hersteller geben die Kapazität der Powerbank in Milliamperestunden (mAh) an – ähnlich wie bei der Akkugröße von Smartphones. Sie nennen dabei die Kapazität der verbauten Akkuzellen im Lithium-Polymer-Akku. Typischerweise ist jedoch nicht die gesamte Energie nutzbar. Wer hält sein Versprechen also am besten? 14 Prozent weniger als versprochen liefert die Powerbank von Pearl Revolt aus, es folgen mit 16 Prozent Abweichung von der Herstellerangabe die Geräte von Sandberg, Boompods und Voltcraft. Beim Gerät von XLayer ist die Abweichung jedoch viel zu groß: Weniger als die Hälfte der Kapazität steckt drin – nur 6.215 statt 15.000 Milliamperestunden, 59 Prozent weniger als vom Hersteller angegeben!
Achtung bei Flugreisen: Hier sind Powerbanks aus Sicherheitsgründen ausschließlich im Handgepäck zulässig. Und pro Person sind zwei Stück mit nur maximal 100 Wh (entspricht 27.000 mAh) erlaubt. Unsere Testkandidaten liegen also allesamt unter dieser Grenze.
Anschlüsse & Co. im Blick
Genug zur Aufladung der Stromspender. Energiehungrige Geräte können bei jedem der Testkandidaten über zwei USB-A-Anschlüsse Energie von den Powerbanks saugen. Lediglich an die Powerbank von Sandberg und an das Modell von Pearl Revolt lassen sich Smartphone & Co. auch über den moderneren USB-C-Port anschließen. Und einzig Sandberg geht über eine Maximalleistung von 10 Watt hinaus, liefert laut Hersteller bis zu 15 Watt via USB-A und bis zu 20 Watt via USB-C.
Für Smartphones reicht das locker, um aber ein Notebook eine Weile über die Runden zu bringen, genügt das nicht – da braucht es eine leistungsstärkere Powerbank oder eine Powerstation mit Steckdosen. Übrigens sind alle Testkandidaten in der Lage, gleichzeitig über verschiedene Ausgänge Energie auszuliefern. Beim Modell von Voltcraft geht das aber nur, wenn der Akku vollständig geladen ist. Praktische Extras wie eine Fläche zum Drahtlosladen bietet kein Modell. Bei der Bedienung setzen alle Kandidaten aufs gleiche Prinzip: Es gibt einen An-Knopf, vier LEDs zeigen den Ladestand, eine weitere LED zeigt, dass Solarstrom produziert wird.
Handlich, praktisch, gut?
Powerbanks sind für unterwegs gedacht – daher ist die Handhabung ebenfalls entscheidend. Gut: Die USB-Anschlüsse liegen bei allen Modellen unter Schutzklappen und sind daher vor Regentropfen und Staub geschützt. Doch manch ein Gerät ist ganz schön schwer. Der größte Speicher von Sandberg wiegt mit knapp 900 Gramm am meisten, am wenigsten macht sich im Rucksack die kleine Voltcraft bemerkbar, denn sie wiegt nur gut 200 Gramm. Bei der Wertigkeit des Designs zeigen sich Unterschiede: Der Testsieger von Sandberg macht den edelsten Eindruck mit seinem Stoffmantel ums Solarmodul und seinem stabilen Gehäuse. Bei dem günstigeren Kandidaten von Revolt wirkt das klappbare Modul mit Kunststoffrückseite wacklig. Das Gerät von XLayer ist solide, beim Modell von Boompods haftet an der Gummibeschichtung der Seiten Staub. Ärgerlich: Die Voltcraft-Powerbank fiel mit großen Spaltmaßen auf, an einer Ecke begann sich sogar schon das Material zu lösen.
Vor- und Nachteile von Solar-Powerbanks
Wir haben Beim Testen die Vor- und Nachteile von Solar-Powerbanks herausgefunden. Gegenüber einer klassischen Powerbank sind sie vor allem dann im Vorteil, wenn das Solarmodul auch tatsächlich in der Lage ist, eine gewisse Menge Solarstrom zu erzeugen. Tendenziell gelingt das eher Modellen mit größerem Modul.
Vorteile
- Keine Stromquelle weit und breit? Dann lässt sich eine Solar-Powerbank bis zu einem gewissen Grad durch Sonnenladung wieder mit Energie füllen. Es lohnen sich am ehesten Geräte mit größerem, ausklappbaren Solarmodul – sonst reicht der produzierte Strom am Tagesende meist nicht mal, um dem Handy ein bisschen Notstrom zu geben.
- Jede Solar-Powerbank lässt sich nach dem gleichen Prinzip wie eine herkömmliche Powerbank verwenden – also per Ladekabel am Stromnetz betanken.
- Smartphone & Co. lassen sich über die USB-Anschlüsse der Powerbank aufladen.
Nachteile
- Bei Solar-Powerbanks mit nur einem Solarmodul auf dem Rücken ist die Stromproduktion minimal.
- Viele der Solar-Powerbanks sind recht klobig und schwer.
Unser Testsieger: Sandberg Solar 4-Panel Powerbank 25.000 mAh
Häufig gestellte Fragen
Lohnt sich eine Solar-Powerbank?
Das Smartphone ist leer, die Powerbank auch. Wer aber statt einer herkömmlichen eine Solar-Powerbank nutzt, kann ihren Akku durch Photovoltaikenergie wieder füllen. So genial die Idee klingt, so enttäuschend ist teilweise die Praxis. Denn Powerbanks mit nur einem kleinen Solarmodul auf dem Rücken müssen tagelang in der Sonne liegen, um das Smartphone etwas zu laden. Schon besser sieht es bei Varianten aus, die ein klappbares Solarmodul nutzen – damit lässt sich zum Beispiel ein Standard-Smartphone nach einer Tagesladung schon um die Hälfte auftanken.
Welche Solar-Powerbank ist am besten?
COMPUTER BILD hat fünf Solar-Powerbanks unterschiedlicher Größe und Bauart getestet. Die Sandberg Solar 4-Panel Powerbank mit 25.000 mAh holte dabei den Sieg. Ihr klappbares Solarmodul hat die höchste Ernte eingefahren, das Aufladen lief hier besonders effektiv. Geduld braucht man trotzdem, denn erst nach 7 Stunden ist der Akku wieder komplett geladen. Außerdem ist das Gerät vergleichsweise klobig, schwer und teuer. Eine leichtere und auch günstigere, wenn auch weniger hochwertige Alternative, stellt die Pearl Revolt PB-90.s dar, die ebenfalls auf ein klappbares Modul setzt.
Wie lange braucht eine Solar-Powerbank zum Laden?
Für das Aufladen am USB-Ladekabel haben die fünf Geräte in unserem Test zwischen 4 und 8 Stunden benötigt. Wer die Solar-Powerbank nur über das Solarmodul laden will, braucht viele sonnige Tage und Geduld. Selbst beim stärksten Solar-Lader in unserem Test (von Sandberg) waren nach einem Tag in der Sonne nur gut 15 Prozent des Akkus aufgeladen. Die schwächsten Geräte haben pro Tag nur rund eine Wattstunde geladen – das bringt so gut wie nichts.
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