Dank moderner Smartphones hat man eine technisch starke Kamera immer in der Hosentasche. Doch viele Bilder versauern auf dem Handy und werden nie ausgedruckt, über das perfekte Foto macht man sich ohnehin kaum Gedanken. Anders sieht es da bei Sofortbildkameras aus. Hier muss man genau überlegen, was man auf Foto bannt, denn ein Zurück gibt es nicht. Nach dem Knipser surrt das fertige Bild aus der Sofortbildkamera und präsentiert Aufnahmen mit Retro-Charme. COMPUTER BILD zeigt im Vergleich die besten Modelle von Fujifilm, Polaroid, Canon, Kodak, Lomography und Leica.

Instax Mini 99 auf der Straße.

Mit einer Sofortbildkamera fällt man auf der Straße definitiv auf. Die Fotos sind dafür aber auch einzigartig.

Foto: COMPUTER BILD

  • Sofortbildkameras drucken Bilder meist sofort nach der Aufnahme aus. Dann dauert es einige Minuten, bis das Bild entwickelt ist.
  • Nahezu jeder Hersteller setzt auf eigene Sofortbilder. Die Preise variieren teils stark.
  • Einige Sofortbildkameras sind sogar als Drucker für Smartphone-Aufnahmen nutzbar
Sofortbild-Fans bekommen mit der Instax mini 99 eine richtig tolle Kamera. Die ohnehin sehr schicken Sofortbilder werden dank vieler verfügbarer Modi, Farbeffekte und verschiedener Helligkeiten noch vielfältiger. Hier muss man nicht nur das perfekte Motiv im Blick behalten, sondern hat die Möglichkeit, sich künstlerisch auszuleben.

Eine ikonische, schicke und gleichzeitig leicht zu bedienende Sofortbildkamera? In diese Kategorie fällt die Polaroid Go in der 2. Generation. Die Kamera ist kompakt und passt in die meisten Taschen und Rucksäcke. Die Bilder sehen nach einiger Entwicklungszeit klasse aus, allerdings sollte man Fotos nur bei guten Lichtverhältnissen aufnehmen. Für verschiedene Einsatzzwecke stehen ein Selfie-Spiegel, Selbstauslöser sowie Doppelbelichtung bereit.

Die technischen Unterschiede bei Sofortbildkameras sind auf dem Papier eher marginal. Neben den unterschiedlichen Größen der fertigen Sofortbilder kommt es vor allem auf Dinge wie den Fokus oder die Aufnahmemodi an. Auf folgende Punkte hat die Redaktion bei der Auswahl der Geräte geachtet:

Ausstattung: Eine Sofortbildkamera soll nicht einfach nur irgendwie Fotos schießen. Wer die Kamera regelmäßig und vielleicht sogar professionell nutzt, freut sich über jede Annehmlichkeit. Dazu zählen bei guten Modellen etwa ein Bildzählwerk. Nutzerinnen und Nutzer wissen so auf Anhieb, wie viele Bilder noch bleiben, bevor man die Sofortbildkartusche wechseln muss. Ein Blitz erleichtert hingegen Aufnahmen bei Dunkelheit, ein Stativgewinde den stationären Einsatz. Wer sich gerne selbst auf Sofortbilder bannt, freut sich zudem über einen Selfie-Spiegel an der Vorderseite.

Fokussierung: Es gibt zwei Fokus-Typen bei Sofortbildkameras: Fixfokus und Autofokus. Der Fixfokus setzt auf eine feste Brennweite, in der ein Objekt oder Motiv scharf erscheint. Gerade bei guten Lichtverhältnissen und eher unbeweglichen Motiven entstehen bei der richtigen Entfernung tolle Aufnahmen. Auch eine künstlerische Unschärfe klappt hier ohne Probleme. Wer lieber dynamische Szenarien fotografiert, ist aber mit dem Autofokus besser bedient. Dieser passt die Brennweite des Objektivs automatisch an und stellt das gewünschte Motiv ohne manuelles Nachbessern scharf.

Aufnahmeprogramme: Einfache Fotos sind Ihnen zu langweilig? Viele Hersteller bieten mittlerweile unterschiedliche Aufnahmeprogramme, um künstlerisch aktiv zu werden. So kann eine Langzeitbelichtung gerade bei dunklen Szenarien für großartige Effekte aus Lichtquellen sorgen. Auch Kunst- und Farbfilter sind bei Modellen wie der Instax Mini 99 oder Leica Camera Sofort 2 an Bord.

Der Sofortbildkamera-Vergleich von COMPUTER BILD zeigt, welche Kameras welche Funktionen bieten. Foto-Experten bekommen außerdem einen Überblick bei Blende, Brennweite und Verschlusszeit.

Sie sind definitiv etwas ganz Besonderes: Sofortbildkameras und -drucker liefern bei jedem Anlass tolle Erinnerungen für Jung und Alt. Die Bilder bieten einfach viel mehr Charme als der Blick auf ein Handy-Display. Und Spaß macht das Fotografieren damit allemal. Preislich überzeugt vor allem die wunderschöne Polaroid Go Gen2. Wer sich ein ganzes Füllhorn an Einstellmöglichkeiten wünscht, der ist hingegen mit unserem Redaktionstipp Instax Mini 99 von Fujifilm gut beraten.

Instax mini Evo Display.

Modelle wie die Instax mini Evo oder Leica Sofort 2 setzen auf der Rückseite auf ein Display für Einblicke auf Einstellungen und geschossene Fotos.

Foto: COMPUTER BILD

Alt und neu

Die Digitalisierung macht auch vor Sofortbildkameras nicht halt. Während das Ur-Modell Fotos nicht speicherte und somit kein Foto wie das andere aussah, helfen heute Speicherkarten und Smartphone-Apps dabei, Fotos zu löschen, nachzubearbeiten oder beliebig oft auszudrucken.

Drei Druckverfahren

  • ZINK: Steht für Zero Ink (“Null Tinte”). Die Farbpartikel sind direkt im Fotopapier enthalten, Wärmezufuhr macht sie sichtbar. Die Druckqualität ist gut, es gibt aber nur kleine Fotoformate.
  • Chemische Entwicklung: Bei der analogen Belichtung des Fotopapiers ist die Entwicklungspaste im Bildrand integriert und wird bei Ausgabe des Fotos aus der Kamera über das Papier verteilt. Mehr Charme, aber weniger Details und Farbtreue als ZINK.
  • Thermo-Sublimation: Mit einer Trägerfolie und Wärme kommen die Farben Gelb, Magenta und Cyan in drei Durchgängen nacheinander auf das Papier. Gute Farbdarstellung, Papier und Toner sind aber im Vergleich zu Tintenstrahldruckern teurer.

Sofortbild-Drucker

Einige Sofortbildkameras wie die Leica Camera Sofort 2 und Canon Zoemini S2 sind so modern, dass sie nicht nur eigene Bilder ausspucken, sondern auf Wunsch sogar Bilder vom Smartphone ausdrucken. In der Regel klappt der Bildaustausch zwischen den Geräten über eine Bluetooth-Verbindung.

Instax mini 99 Kartusche.

Die Filme legt man bei den meisten Kameras bequem auf der Rückseite ein.

Foto: COMPUTER BILD

Die Leica Sofort 2 knipst Fotos nicht nur mit einer Auflösung von 2560×19020 Pixeln, die Sofortbildkamera steckt auch voller toller und moderner Funktionen. Bilder lassen sich im internen Speicher oder auf deiner microSD-Karte speichern. Wer mag, darf Aufnahmen sogar via Bluetooth ans Handy übertragen. Auf der Rückseite steht ein Display bereit, um fertige Fotos noch einmal zu betrachten und bei Bedarf zu löschen, bevor es an den Ausdruck geht. Die Kamera lässt sich via App sogar aus der Entfernung steuern. Der Sofortbildkamera-Spaß ist mit einem Preis von 380 Euro aber nicht ganz billig.

Die Lomo Instant Wide ist nicht nur aufgrund der großen Wide-Sofortbilder ein ziemlicher Brocken. Mit rund 730 Gramm Gewicht fällt die Kamera definitiv auf. Dafür überzeugt die ikonische Marke wieder mit gewollt unscharfen Fotos sowie einigen Einstellmöglichkeiten. Spannend sind zudem die für Sofortbildkameras eher untypischen Weitwinkelaufnahmen.

Was ist der Unterschied zwischen Sofortbildkamera und Polaroidkamera?

Es gibt keinen Unterschied. Eine Polaroidkamera ist eine Sofortbildkamera. Bei letzterem Begriff handelt es sich um ein Produktfeld, das viele Marken wie Fujifilm, Leica & Co. einschließt. Bei Polaroidkameras handelt es sich um Sofortbildkameras des Herstellers Polaroid. Allerdings ist der Name weit verbreitet und wird als Synonym für diese Technik verwendet. Ähnlich wie bei Tempo als Begriff für Papiertaschentücher. Der Grund dafür ist einfach: Die erste Sofortbildkamera, wie wir sie heute kennen, wurde 1947 vom US-Physiker Edwin Herbert Land entwickelt. Dessen Unternehmen Polaroid brachte die Kamera schließlich auf den Markt.

Wie viel kostet ein gute Sofortbildkamera?

Die Preise für Sofortbildkameras liegen teils weit auseinander, was allerdings nicht immer etwas über die Qualität des Geräts aussagt. So geht die Polaroid Go Gen2 preislich bei knapp unter 80 Euro los, die Leica Sofort 2 kostet hingegen stolze 380 Euro. Außerdem sind einige Modelle zu Deals-Tagen wie etwa dem Black Friday regelmäßig reduziert.

Was kostet ein Bild?

Sofortbilder sind ein teurer Spaß, vor allem, wenn man viele Aufnahmen am Stück damit macht und häufig die Kartusche wechseln darf. Doch was kosten Sofortbilder im Schnitt? Je nach aktueller Preislage und mögliche Deals und Angebote liegen die Preise pro Bild etwa in diesen Rahmen:

  • Fujifilm Instax Mini: ab 0,90 Euro pro Bild
  • Fujifilm Instax Square: ab 0,99 Euro pro Bild
  • Fujifilm Instax Wide: ab 1,09 Euro pro Bild
  • Polaroid Go Color: ab 1,10 Euro pro Bild
  • Leica Sofort Color: ab 0,99 Euro pro Bild
  • Canon Zink: ab 0,50 Euro pro Bild
  • Kodak Mini 2: ab 0,70 Euro pro Bild

Können Sofortbilder ablaufen?

Sofortbilder besitzen wie Lebensmittel ein Haltbarkeitsdatum. Doch wie auch bei Lebensmitteln gilt hier: “Haltbar bis. Und nicht tödlich ab.” Sprich: Ist das Fotopapier bereits abgelaufen, sind Aufnahmen weiterhin möglich – sofern die Bilder richtig gelagert wurden. Sofortbilder lieben dunkle, kühle und trockene Orte. So kann man die eingeschweißten Kartuschen beispielsweise ideal im Kühlschrank lagern. So zersetzen sich die für die Fotos wichtigen Chemikalien langsamer.

Können Sofortbilder ausbleichen?

Ja. Mit der Zeit können Sofortbilder ausbleichen und Motive verschwinden. Allerdings kann die richtige Lagerung die Lebenszeit von Sofortbildern deutlich verlängern. Vor allem Sauerstoff und Licht beziehungsweise direkte Sonneneinstrahlung schaden den Bildern. Wer das beherzigt, erfreut sich viele Jahre bis Jahrzehnte an den lieb gewonnenen Aufnahmen.

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