Netatmo-Kundschaft zeigt kaum Interesse
Die meisten Kundinnen und Kunden haben laut Netatmos Entwicklungs-Chef Marc Chachereau keinen Bedarf für Matter und sind mit der Nutzung der hauseigenen Apps zufrieden. Obendrein habe Matter auch funktionale Einschränkungen gegenüber anderen Protokollen. Demnach sind Sicherheitskameras noch nicht dafür spezifiziert, und für Thermostate gibt es keinen Heizphasen-Editor. Vollständig links liegen lassen will Netatmo die Matter-Entwicklung aber wohl nicht. Laut Bericht unterstützt das Unternehmen weiterhin die Zertifizierungsorganisation CSA bei der Erarbeitung von Standard-Spezifikationen. Auch eigene Matter-Produkte seien nicht für immer vom Tisch, hätten gegenwärtig aber keine Priorität.
Mit der Enttäuschung über den Thread-Standard ist Netatmo nicht allein. Dem Bericht zufolge verabschiedet sich mit dem Leuchtmittelhersteller Nanoleaf ein weiterer namhafter Hersteller von dem Funkprotokoll. Neue Produkte kommen demnach ohne Thread auf den Markt. Zwar wolle das Unternehmen weiterhin Matter unterstützen, die Kommunikation dabei aber ausschließlich via WLAN abwickeln. Das Unternehmen erklärt diesen Schritt ebenfalls mit der starken Erklärungsbedürftigkeit und den zu hohen Voraussetzungen für die Kundschaft, um Thread tatsächlich nutzen zu können. Der Einsatz von Thread sei gegenwärtig noch so kompliziert, dass die meisten User kein Interesse daran hätten. Entsprechende Produkte seien aus diesen Gründen eine kommerzielle Enttäuschung gewesen.