Strauchelt das Tempo Ihrer Festplatte – was nicht immer so war –, tut ihr mutmaßlich eine Defragmentierung gut, die ihren Speed wieder ankurbelt. Man unterscheidet zwischen Single-Pass-Defrag- und Multi-Pass-Defrag: Die eine Technik ordnet die Datenstruktur und den freien Speicherplatz auf dem behandelten Laufwerk in einem Arbeitsgang (Single Pass), die andere Verfahrensweise besteht aus mehreren nacheinander ablaufenden Defrag-Schritten (Multi Pass).
Es gibt keine allgemeingültige Definition von Multi-Pass-Defrag: Je nach Ansichtsweise lässt sich hierunter verstehen, dass ein Defrag-Tool nach nur einem Klick zum Starten eines Defrags in mehreren Phasen defragmentiert. Und/oder Sie stoßen nach einer abgeschlossenen Defrag-Prozedur per erneutem Klick eine weitere an, um den Fragmentierungsgrad noch mehr zu reduzieren.
“O&O Defrag arbeitet mit einer sogenannten ‘single pass’-Strategie. Das bedeutet, dass ein einziger Durchlauf ausreicht, um eine vollständige und vollumfängliche Defragmentierung und Konsolidierung aller Dateien durchzuführen. Dieses Verhalten wird in der Informationstechnologie auch als ‘deterministisch’ bezeichnet, d.h. das Ergebnis ist – unter Berücksichtigung zwischenzeitlicher Veränderungen des Dateisystems – vorhersagbar. Oder anders ausgedrückt: wenn O&O Defrag ein Laufwerk defragmentiert hat, dann ist es defragmentiert.
Der Windows-7-Defragmentierer arbeitet mit einer ‘multi pass’-Strategie. Daraus lässt sich sofort erkennen, dass mehrere Durchläufe notwendig sind, um ein optimales Ergebnis analog zu O&O Defrag zu erzielen. Die Anzahl dieser Durchläufe ist nicht vorhersagbar, da sie auf einer Unschärfe der Betrachtung der Dateizustände beruht. Oder wiederum anders ausgedrückt: Der Windows-7-Defragmentierer ist nach einem Durchlauf noch lange nicht fertig.”
Single-Pass-Defragmentierer: Defraggler und O&O Defrag
Multi-Pass-Defragmentierer: Dfrgui (Bordmittel) und Konsorten
Ein Multi-Pass-Defragmentierer ist womöglich aufgrund seiner Einstellungsmöglichkeiten, die teilweise die praktizierten verschiedenen Defrag-Läufe (Passes) betreffen, interessant. In Sachen Konfigurationsspielraum stiefmütterlich entwickelt ist hier der Windows-eigene Defragmentierer, der seit Windows Vista intern “dfrgui” heißt. Sie rufen ihn mit Windows-R und dem Befehl dfrgui auf.
Es gelangt bei dem Startvorgang eine gleichnamige EXE-Datei aus dem C:\Windows\System32-Ordner ins RAM (Arbeitsspeicher). Eine Randnotiz für Profis: dfrgui arbeitet nicht nur multi-pass-basiert. Ferner ändert sich die interne PID-Nummer (Prozess-ID) dieses EXE-Prozesses im Arbeitsspeicher, wenn Sie darin per Klick eine Defragmentierung in Auftrag geben. Bereits bei diesem initialen Punkt der Benutzung erweist sich die Anwendung als nicht deterministisch.
Kommen wir auf den Aspekt “Multi-Pass-Defrag” zu sprechen: Ein Intervenieren in dieser Richtung schalten Sie im Rahmen der Assistent-/Wizard-basierten Bedienung optional ein. Hierfür aktivieren Sie durch das Setzen eines Radiobutton-Punkts die Einstellung “TriplePass(TM) Disk Defragmentation”. Die Anwendung defragmentiert in der Folge das im nächsten Schritt zu wählende Laufwerk multipel. Es existiert überdies eine Defrag-Option, um ein Laufwerk auf eine “normale” Weise mit bloß einem Durchgang intern zu ordnen. Des Weiteren beherrscht der Power Defragmenter das Defragmentieren einzelner Dateien und einzelner Ordner (es lassen sich jeweils bis zu vier Elemente angeben), in diesem Metier steht die laufwerkszugehörige Auswahlmöglichkeit für die Anzahl der Passes/Durchläufe indes nicht zur Verfügung.
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