Die gleich genannten “schlechten Windows-Programme” sind für sich genommen mangelhaft, die ganze Produktpalette der jeweiligen Hersteller ist es aber nicht zwingend. Je nach Sichtweise ist es vielleicht auch möglich, der aufgeführten Software etwas abzugewinnen. In unseren Artikel ist teils auch subjektives Empfinden eingeflossen.
Fortect

Fortect vermag Systembremsen und Schädlinge aufzuspüren. Das Tool ist alles andere als großartig. Wir können an einigen Stellen im Web hierzu ausgebreitetes Lob nicht nachvollziehen.
Foto: COMPUTER BILD
Alternative: Nehmen Sie mit dem Ashampoo WinOptimizer 27 vorlieb, der wirkt wie für den Nutzer entwickelt und nicht vor allem dafür, dem Hersteller Profit zu bescheren (im Unterschied zu Fortect).
Trio Office

Trio Office ist LibreOffice wie aus dem Gesicht geschnitten, ist aber “per Design” eingeschränkt. Selbst das in die Jahre gekommene OpenOffice macht einen anständigeren Eindruck.
Foto: COMPUTER BILD
Für sich genommen wirkt das Büropaket zunächst gar nicht mal schlecht. Doch beim näheren Hinsehen kristallisiert sich heraus, dass die Anwendung wenig lohnenswert ist. Sie basiert auf LibreOffice und bot in unserem Test keinen erkennbaren Mehrwert. Zugleich sind grundlegende Funktionen nicht verfügbar: Das Drucken und ein PDF-Export kosten Geld.
CCleaner Free

Mit dem CCleaner säubern Sie Windows – Werbe-Pop-ups nerven jedoch. Wer diese Einblendungen ignorieren kann, der kann die Software noch immer nutzbringend einsetzen.
Foto: COMPUTER BILD
Es sind aber bereits YouTube-Videos aufgetaucht, in denen der Crap Cleaner in einer tendenziösen Negativ-Software-“Bestenliste” vorkam. Die Reputation ist also nicht (mehr) in allen Anwender-Metiers erstklassig.
Eine Alternative zum CCleaner ist … der CCleaner selbst: in seiner Pro-Version. Wenn Sie sich diese zulegen, kaufen Sie sich quasi von der sporadischen Reklame aufseiten des normalen CCleaners, CCleaner Free, frei. Überdies gehen mit einem entsprechenden Upgrade weitere Funktionen einher – die uns gelungen erscheinen. CCleaner Pro weist konkret einen Software- und einen Treiber-Updater auf, die unseren Erfahrungen nach zuverlässig arbeiten. Damit machen Sie Ihren Rechner schneller und stabiler.
Opera mit One UI

Nein, Opera ist an sich nicht grauenhaft. Die Bedienung strauchelt aber durchaus.
Foto: COMPUTER BILD
Wer über Operas One-UI-Oberfläche hinwegsehen kann, erhält mit dem Client einen exzellenten Browser.
Opera GX mit experimenteller Early-Bird-UI

Opera GX ist noch gut, doch das hier verfügbare experimentelle Design verheißt bedientechnisch nichts Gutes. Es sollte am besten dauerhaft optional bleiben.
Foto: COMPUTER BILD
Doch womöglich ist der Status quo nicht in Stein gemeißelt: Opera GX erlaubt es, experimentelle Funktionen, die unter dem Label “Early Bird” segeln, zu aktivieren. Mit dabei ist eine neue Benutzerführung, die zwar von jener des normalen Operas abweicht, die jedoch ähnliche Bedienfauxpas aufweist. Sollte das besagte Early-Bird-GUI-Feature irgendwann mal nicht mehr optional, sondern verpflichtend sein, wäre Opera GX keine brauchbare Ausweichmöglichkeit mehr für Nutzer, die vom normalen Opera wegen dessen One UI die Nase voll haben.
Internet Explorer unter WoA

Reif für die Mottenkiste: der Internet Explorer – meist ist unter Windows 11 die Mottenkiste geschlossen. Die proprietäre Anwendung ist auch unter Windows 11 noch in der Version 11 installiert, was seit Windows 8.1 der Fall ist.
Foto: COMPUTER BILD
Mit Tricks gelingt es unter Windows 11, den IE mit einem eigenen Fenster hervorzuholen: Rufen Sie mit Windows-R und dem Befehl inetcpl.cpl die Internetoptionen auf und wechseln Sie darin auf den Tab “Programme”, können Sie auf den Button “Add-Ons verwalten” und im neuen Fenster auf den Link “Weitere Informationen zu Symbolleisten und Erweiterungen” klicken.
Der neueste Schrei sind Windows-ARM-Notebooks, die keinen x86-basierten Intel- oder AMD-Prozessor mitbringen, sondern eine CPU aus einem anderen technischen Lager – ähnlich wie Smartphones – mit besonderer Befehlssatzarchitektur, inklusive langer Akkulaufzeit und trotzdem hohem Tempo. Auf ARM-Notebooks läuft in der Regel Windows 11 in einer ARM-Version. Praktisch alle Windows-Bordmittel laufen hier nativ mit der ARM-Architektur, sie sind also nicht durch eine Emulation gebremst. Auf den IE trifft das nicht zu: Der Task-Manager weist unter Windows on ARM (WoA) einen x86-Prozess aus, also weder Arm64 noch x64.
Alternative: Surfen Sie mit Microsoft Edge, Firefox, Google Chrome, Opera oder Vivaldi, die es allesamt bereits als ARM-Apps gibt.
Windows XP
Windows 7
Für Windows 7 gilt Ähnliches, wie für Windows XP geschrieben: Neue Aktualisierungen empfängt auch dieses Betriebssystem nicht mehr. Das macht es für den Online-Einsatz unsicher. Seit 2020 herrscht eine Update-Flaute.
Ein gepatchtes Windows 7, dessen jüngste Updates einige Jahre alt sind, erscheint übrigens noch immer sicherer als ein auf dem neuesten Stand gehaltenes Windows XP: Denn die frischesten Aktualisierungen, die in einem XP eingepflegt sein können, sind bei XP noch älter. Ferner bringt Windows 7 die modernere Sicherheits-Ausstattung mit (UAC; Windows Defender als Adware-/Spyware-Schutz). Andererseits: Windows XP erweist sich in dem Punkt als recht virensicher, da dessen Internet Explorer zahlreiche Webseiten aufgrund von technischen Defiziten (Webstandards-Konformität) nicht mehr aufrufen kann. Schadcode, der in Webseiten eingebettet ist, liegt es also fern, XP-Systeme mittels Drive-by-Downloads zu verseuchen. Die Alltagstauglichkeit des OS ist insofern aber auch konterkariert.
Alternative: Nutzen Sie Windows 10 oder, noch besser, Windows 11. Vor allem für Windows 11 sind Updates noch für einige Jahre gesichert. Die Möglichkeit, gratis von Windows 7 auf Windows 10/11 umzusteigen, steht aufseiten von Microsoft nicht mehr bereit. Wahlweise erwerben Sie eine Lizenz für Windows 10 oder für Windows 11, oder aber Sie verbinden ein System-Upgrade mit einem Rechnerneukauf (wo bereits ein OEM-Windows-11 vorinstalliert ist).
Mancher würde übrigens noch Windows Vista zu den schlechtesten Programmen hinzuzählen. Es siedelt sich in einigen Belangen in der Mitte zwischen Windows XP und Windows 7 an.
Veraltete RAM-Cleaner allgemein
RAM-Cleaning-Tools für Windows entsprechen vielfach einem Placebo: Sie füllen auf Knopfdruck den RAM (Arbeitsspeicher), statt ihn unmittelbar zu entlasten. Ein Rechner arbeitet dadurch eher langsamer als schneller. Insbesondere ältere Anwendungen in der Richtung taugen wenig, obgleich sie unter Windows 10/11 noch funktionieren mögen.
Dreckstool-Liste
- Citrix ICA Client
- Microsoft Teams
- Remedy Action Request System
- Vectorsoft Conzept 16
- SAP R/3
- Microsoft Project
- IBM DB2
- IBM Rational DOORS
- HP OpenView ServiceCenter
- Microsoft Outlook
- Microsoft Internet Explorer
- McAfee VirusScan
- Apple Quicktime
- Lotus Notes
- Microsoft Word
- AGRESSO Project Costing and Billing
- Navision Financials
- Microsoft Exchange
- Comma Soft helpLine
- Easy Software Easy-Archiv
Warum diese Anwendungen bei einigen Usern schlecht wegkommen, darüber lässt sich nur spekulieren. Denkbare Gründe sind ein hoher RAM-Verbrauch, Probleme in puncto Zuverlässigkeit und hohe Lizenzierungskosten.
Auch vor Jahren mal gemachte negative Erfahrungen können hier mit reinspielen. Eventuell läuft eine früher so erlebte havarierende Software heute deutlich besser und ein desolates Urteil, das sich auf einen älteren Applikationsstand bezieht, ist heute nicht mehr gerechtfertigt – und dennoch übt man sich (beim Abstimmen) in Kritik.