In der Regel lesen Sie in Online-Ratgebern Tipps dazu, welche Programme für bestimmte Einsatzgebiete die besten sind. In diesem Artikel drehen wir das Prinzip um und führen Applikationen auf, die teilweise oder rundum nicht (mehr) überzeugen. In diesen Fällen sollten Sie sich nach einer Alternative umsehen: Ersatz-Tools nennen wir im folgenden Text gleich mit. Wir haben bevorzugt keine älteren, eingestellten und unter aktuellen Windows-Versionen nicht mehr lauffähigen Programme für die folgende Negativ-Übersicht ausgewählt, sondern relativ neuwertige Ware. In puncto nicht mehr weiterentwickelte Anwendungen sei auf unseren Software-Friedhof-Ratgeber verwiesen, ebenfalls inklusive Vorschlägen zu Software-Alternativen.
Die gleich genannten “schlechten Windows-Programme” sind für sich genommen mangelhaft, die ganze Produktpalette der jeweiligen Hersteller ist es aber nicht zwingend. Je nach Sichtweise ist es vielleicht auch möglich, der aufgeführten Software etwas abzugewinnen. In unseren Artikel ist teils auch subjektives Empfinden eingeflossen.
Fortect
Arbeitet Ihr PC nicht mehr ordentlich, vermag das kommerzielle Fortect das zu beheben. Die Software soll für Reparaturen geeignet sein, versprochen wird mitunter, dass sie fehlende oder beschädigte Windows-Systemdateien durch ihre Original-Pendants ersetzen kann. In unserem Test wusste Fortect nicht zu überzeugen. Positive Rezensionen auf Trustpilot nähren das Misstrauen: Es wirkt so, als seien sie gefälscht.
Bereits hinsichtlich der Vorgänger-Software “Restoro” wurde vom Hersteller zu viel versprochen, dieses Tool gibt es offenbar nicht mehr zum Download. Restoro lieferte in unserem Test nicht ab und war – ähnlich wie es aktuell Fortect ist – zu teuer für das Gebotene. Fortect schlägt regulär mit 65,95 Euro zu Buche, reduziert veranschlagt der Anbieter 30,95 Euro – pro Jahr!?
Alternative: Nehmen Sie mit dem Ashampoo WinOptimizer 27 vorlieb, der wirkt wie für den Nutzer entwickelt und nicht vor allem dafür, dem Hersteller Profit zu bescheren (im Unterschied zu Fortect).
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Trio Office
Man nehme ein bekanntes Open-Source-Programm und setze auf ihm auf, heraus kommt ein Fork – eine Klon-Anwendung, idealerweise samt Vorteilen gegenüber dem Original. Ein solcher Abkömmling ist Trio Office.
Für sich genommen wirkt das Büropaket zunächst gar nicht mal schlecht. Doch beim näheren Hinsehen kristallisiert sich heraus, dass die Anwendung wenig lohnenswert ist. Sie basiert auf LibreOffice und bot in unserem Test keinen erkennbaren Mehrwert. Zugleich sind grundlegende Funktionen nicht verfügbar: Das Drucken und ein PDF-Export kosten Geld.
Alternative: Bleiben Sie dem Original, LibreOffice, treu. Hier haben Sie es mit keiner Crippleware zu tun, alle erwartbaren Features stehen einfach so zur Verfügung.
CCleaner Free
Mancher mag Tuning-Tools wie den CCleaner, manch anderer verschmäht Anwendungen dieser Software-Gattung. Der CCleaner ist nicht schlecht, aber nicht mehr so gut wie früher: Er zeigt Werbung an und wirkt daher stark kommerzialisiert. Objektiv lässt sich sagen, dass das Programm mit Abstrichen noch immer empfehlenswert ist.
Es sind aber bereits YouTube-Videos aufgetaucht, in denen der Crap Cleaner in einer tendenziösen Negativ-Software-“Bestenliste” vorkam. Die Reputation ist also nicht (mehr) in allen Anwender-Metiers erstklassig.
Eine Alternative zum CCleaner ist … der CCleaner selbst: in seiner Pro-Version. Wenn Sie sich diese zulegen, kaufen Sie sich quasi von der sporadischen Reklame aufseiten des normalen CCleaners, CCleaner Free, frei. Überdies gehen mit einem entsprechenden Upgrade weitere Funktionen einher – die uns gelungen erscheinen. CCleaner Pro weist konkret einen Software- und einen Treiber-Updater auf, die unseren Erfahrungen nach zuverlässig arbeiten. Damit machen Sie Ihren Rechner schneller und stabiler.
Opera mit One UI
Der Opera-Webbrowser ist an sich ein gutes Produkt, in puncto Bedienung für Usability-technisch feinfühlige Naturen aber nicht mehr unbedingt: der neuen “One UI” genannten Benutzeroberfläche sei “Dank”. Dieser Oberflächen-Stil zog mit Opera 100 ein und er verhindert, dass Sie das Fenster von Opera per blindem Mausklick einfach ganz oben rechts auf das Titelleisten-X-Symbol (bei maximierter Surf-Client-Instanz) schließen können. Das Opera-Menü-Symbol – oben links im Interface zu finden – lässt sich analog hierzu nicht länger per blindem Mausklick ansteuern, um das Funktionsmenü aufzuklappen.
Wer auf die genannten Havarien keine Lust hat, hat die Möglichkeit, eine ältere Opera-Version einzusetzen – was aber aus Sicherheitsgründen keine gute Idee ist, Stichwort: ungepatchte Sicherheitslücken. Ferner bietet sich Opera Crypto an, eine Spezialversion von Opera. Doch Opera Crypto erhält ebenso wenig wie Opera Neon (ein Opera-Verschnitt mit fundamental vom Gewohnten abweichendem Handhabungskonzept) noch Updates, ergo lässt sich auch hierzu keine wirkliche Empfehlung aussprechen.
Wer über Operas One-UI-Oberfläche hinwegsehen kann, erhält mit dem Client einen exzellenten Browser.
Alternative: Bleiben Sie bei Microsoft Edge, in neueren Windows-10-Versionen und unter Windows 11 mit der Chromium-Engine vorinstalliert, oder spielen Sie ein Drittanbieter-Programm wie Mozilla Firefox auf.
Opera GX mit experimenteller Early-Bird-UI
Der auf Spieler zugeschnittene Opera-GX-Browser stellt eine valide Möglichkeit dar, Operas Design-/Bedien-Auswüchsen in Form von One UI (siehe den Artikel-Absatz oben) zu entkommen. Opera GX erhält noch Updates und kommt mit einer Non-One-UI-, mit einer insofern “cleanen Benutzeroberfläche”, daher.
Doch womöglich ist der Status quo nicht in Stein gemeißelt: Opera GX erlaubt es, experimentelle Funktionen, die unter dem Label “Early Bird” segeln, zu aktivieren. Mit dabei ist eine neue Benutzerführung, die zwar von jener des normalen Operas abweicht, die jedoch ähnliche Bedienfauxpas aufweist. Sollte das besagte Early-Bird-GUI-Feature irgendwann mal nicht mehr optional, sondern verpflichtend sein, wäre Opera GX keine brauchbare Ausweichmöglichkeit mehr für Nutzer, die vom normalen Opera wegen dessen One UI die Nase voll haben.
Internet Explorer unter WoA
Der Internet Explorer (IE) ist ein technisch überholter Browser: Er ist langsam und kann aufgrund von technischen Defiziten an einigen Benchmarks nicht mehr teilnehmen. Ferner gilt er als von Sicherheitslücken geplagt. Erstmals unter Windows 11 lässt sich die intern “iexplore.exe” heißende Software nicht mehr wie früher starten. Die Anwendung lebt hier quasi bloß noch in Form eines Internet-Explorer-Modus in Microsoft Edge weiter, worüber sich Webseiten im Edge-Client, die darin fehlerhaft dargestellt werden, mit der IIE-Engine “Trident” alias “MSHTML” berechnen lassen.
Mit Tricks gelingt es unter Windows 11, den IE mit einem eigenen Fenster hervorzuholen: Rufen Sie mit Windows-R und dem Befehl inetcpl.cpl die Internetoptionen auf und wechseln Sie darin auf den Tab “Programme”, können Sie auf den Button “Add-Ons verwalten” und im neuen Fenster auf den Link “Weitere Informationen zu Symbolleisten und Erweiterungen” klicken.
Der neueste Schrei sind Windows-ARM-Notebooks, die keinen x86-basierten Intel- oder AMD-Prozessor mitbringen, sondern eine CPU aus einem anderen technischen Lager – ähnlich wie Smartphones – mit besonderer Befehlssatzarchitektur, inklusive langer Akkulaufzeit und trotzdem hohem Tempo. Auf ARM-Notebooks läuft in der Regel Windows 11 in einer ARM-Version. Praktisch alle Windows-Bordmittel laufen hier nativ mit der ARM-Architektur, sie sind also nicht durch eine Emulation gebremst. Auf den IE trifft das nicht zu: Der Task-Manager weist unter Windows on ARM (WoA) einen x86-Prozess aus, also weder Arm64 noch x64.
Alternative: Surfen Sie mit Microsoft Edge, Firefox, Google Chrome, Opera oder Vivaldi, die es allesamt bereits als ARM-Apps gibt.
Windows XP
Einst beliebt, aber technisch nicht mehr ernsthaft zu gebrauchen: Windows XP. Es lässt sich nur auf älteren IDE-Festplatten und nicht auf den neueren SATA-Platten installieren. Wer ein Setup bei SATA-Platten versucht, sieht sich mit einem Bluescreen konfrontiert. Davon abgesehen ist der Einsatz dieses OS auch aufgrund der Sicherheitslage abwegig – es erhält seit 2014 keine Updates mehr.
Alternative: Nutzen Sie Windows 10/11 oder eine schlanke Linux-Distribution, die XP bei eher geringen Hardware-Anforderungen substituiert, etwa Lubuntu.
Gefährdete Programme: Die sollten Sie aktualisieren
Foto: COMPUTER BILD
Windows 7
Für Windows 7 gilt Ähnliches, wie für Windows XP geschrieben: Neue Aktualisierungen empfängt auch dieses Betriebssystem nicht mehr. Das macht es für den Online-Einsatz unsicher. Seit 2020 herrscht eine Update-Flaute.
Ein gepatchtes Windows 7, dessen jüngste Updates einige Jahre alt sind, erscheint übrigens noch immer sicherer als ein auf dem neuesten Stand gehaltenes Windows XP: Denn die frischesten Aktualisierungen, die in einem XP eingepflegt sein können, sind bei XP noch älter. Ferner bringt Windows 7 die modernere Sicherheits-Ausstattung mit (UAC; Windows Defender als Adware-/Spyware-Schutz). Andererseits: Windows XP erweist sich in dem Punkt als recht virensicher, da dessen Internet Explorer zahlreiche Webseiten aufgrund von technischen Defiziten (Webstandards-Konformität) nicht mehr aufrufen kann. Schadcode, der in Webseiten eingebettet ist, liegt es also fern, XP-Systeme mittels Drive-by-Downloads zu verseuchen. Die Alltagstauglichkeit des OS ist insofern aber auch konterkariert.
Alternative: Nutzen Sie Windows 10 oder, noch besser, Windows 11. Vor allem für Windows 11 sind Updates noch für einige Jahre gesichert. Die Möglichkeit, gratis von Windows 7 auf Windows 10/11 umzusteigen, steht aufseiten von Microsoft nicht mehr bereit. Wahlweise erwerben Sie eine Lizenz für Windows 10 oder für Windows 11, oder aber Sie verbinden ein System-Upgrade mit einem Rechnerneukauf (wo bereits ein OEM-Windows-11 vorinstalliert ist).
Mancher würde übrigens noch Windows Vista zu den schlechtesten Programmen hinzuzählen. Es siedelt sich in einigen Belangen in der Mitte zwischen Windows XP und Windows 7 an.
Veraltete RAM-Cleaner allgemein
RAM-Cleaning-Tools für Windows entsprechen vielfach einem Placebo: Sie füllen auf Knopfdruck den RAM (Arbeitsspeicher), statt ihn unmittelbar zu entlasten. Ein Rechner arbeitet dadurch eher langsamer als schneller. Insbesondere ältere Anwendungen in der Richtung taugen wenig, obgleich sie unter Windows 10/11 noch funktionieren mögen.
Ein Beispiel für eine schwache Applikation ist der RAM-Cleaner in den Glary Utilities. Von ihm ist eher abzuraten. Dies gilt allerdings nicht angesichts eines Extras: Das Feature zeigt die Größe der Daten in der Windows-Zwischenablage an, ähnlich wie damals ein ähnliches Placebo-Tuning-Tool in den eingestellten TuneUp Utilities (TuneUp-Prä-2014er-Version-Ära).
Alternative: Recherchieren Sie im Web nach RAM-Cleaning-Tools, die es Ihnen erlauben, gezielt das Working Set zu säubern. Hierbei steigt der RAM-Verbrauch nicht auf kontraproduktive Weise und Sie gewinnen unmittelbar freien Arbeitsspeicher.
Dreckstool-Liste
Suchen Sie weitere enttäuschende Software, schauen Sie auf die Website dreckstool.de. Dort finden sich Programme in einer Liste, in der Sie sogar abstimmen können, um gemeinsam mit anderen Anwenderinnen und Anwendern die Schlechtheits-Reihenfolge zu bestimmen. Eigene Nominierungen lassen sich derzeit nicht vornehmen. Stand Mitte September 2024 befanden sich die folgenden Anwendungen auf den vorderen 20 Plätzen:
Citrix ICA Client
Microsoft Teams
Remedy Action Request System
Vectorsoft Conzept 16
SAP R/3
Microsoft Project
IBM DB2
IBM Rational DOORS
HP OpenView ServiceCenter
Microsoft Outlook
Microsoft Internet Explorer
McAfee VirusScan
Apple Quicktime
Lotus Notes
Microsoft Word
AGRESSO Project Costing and Billing
Navision Financials
Microsoft Exchange
Comma Soft helpLine
Easy Software Easy-Archiv
Warum diese Anwendungen bei einigen Usern schlecht wegkommen, darüber lässt sich nur spekulieren. Denkbare Gründe sind ein hoher RAM-Verbrauch, Probleme in puncto Zuverlässigkeit und hohe Lizenzierungskosten.
Auch vor Jahren mal gemachte negative Erfahrungen können hier mit reinspielen. Eventuell läuft eine früher so erlebte havarierende Software heute deutlich besser und ein desolates Urteil, das sich auf einen älteren Applikationsstand bezieht, ist heute nicht mehr gerechtfertigt – und dennoch übt man sich (beim Abstimmen) in Kritik.
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