Saubere Sache: Saug-Wisch-Roboter sorgen für vollen Einsatz bei der Hausreinigung. So befreien die smarten Putzhilfen unterschiedlichste Böden von Dreck und Schmutz. Dass die Haushaltsassistenten auch das Konto erstrahlen lassen, stellen preiswerte Modelle für unter 300 Euro im großen Vergleich unter Beweis.
So testet COMPUTER BILD Saugroboter
Genau wie teure Modelle müssen auch günstige Saugroboter muss vor allem eines: jede Menge Staub und Krümel einsammeln! Um den Appetit zu prüfen, legen die Tester nach einigen Proberunden zum Kennenlernen der Räumlichkeiten für jeden Saugroboter den Köder aus: 100 Gramm Schmutz, bestehend aus 70 Gramm Katzenstreu, 20 Gramm Müsli und 10 Gramm Holzspänen. Dann müssen die smarten Putzhilfen zeigen, wie viel sie sich von dem Gemisch vom Teppich-, Parkett- und PVC-Boden einverleiben können. Ebenfalls wichtig: Wer arbeitet an Ecken und Kanten oder um Tischbeine herum gewissenhaft? Auch da schaut COMPUTER BILD genau hin. Dazu legen die Tester in “Randlage” Erbsen und Maiskörner aus, die es mit rotierenden Seitenbürsten hervorzuholen und einzusaugen gilt. Ebenfalls auf dem Prüfstand: Navigation, Bedienung und smarte Funktionen der Geräte, ihre Lautstärke und Ausdauer beim Putzen.
Wer zu Hause wenig Teppich und überwiegend Parkett oder Fliesen hat, braucht eine Wischfunktion. Viele Roboter im Test sind Hybridgeräte, die diese Arbeit übernehmen sollen: Einfach Wassertank befüllen, Wischmatte anbringen und schon wischen die Geräte feucht durch. Die Tester prüfen, ob die Helfer den Boden nur ein wenig zum Glänzen bringen oder auch hartnäckigen Schmutz und festgetrocknete Flecken wegschrubben. Und natürlich sollte der Teppich trocken bleiben: Hält sich der Roboter brav von der Auslegeware fern oder wischt er ungeniert drüber und setzt den geliebten Flokati unter Wasser?
Raumgefühl? Gibt es nur per Laser
Zwar fahren alle die zu reinigenden Flächen halbwegs systematisch Bahn für Bahn ab, die Robos ohne Laser gönnen sich aber deutlich mehr Irrfahrten. Besonders behäbig waren iRobot, Medion MD 20011 und Medion MD 19601: Sie brauchten für ihre Putztour fast doppelt so lange wie die zügiger saugenden Xiaomi, Ecovacs, Dreame und Mi. Das lag auch an der Heimfahrt: Wo die Konkurrenz zielstrebig zur Ladestation zurückfand, drehten der iRobot und Medion so manche Ehrenrunde, bis sie zu Hause andockten.
Saugen? Klappt ganz ordentlich
Nach einigen Proberunden mussten die Roboter im Test ihr Putztalent beweisen. Die ausgelegte Beute: 70 Gramm Katzenstreu, 20 Gramm Müsli und 10 Gramm Holzspäne, serviert auf PVC- und Teppichboden. Die beste Reinigungsleistung zeigten Xiaomi, Ecovacs, Dreame, Mi und Zaco A10: Mit bis zu 90 Gramm waren sie hungriger als etwa iRobot. Noch weniger Schmutz schluckten Zaco A9s und die anderen Medion-Modelle. Möglicher Grund: Die Geräte bringen zwar rotierende Seitenbürsten mit, die Staub und Krümel vor ihren Schlund schubsen. Dort wartet aber keine schwingend gelagerte Hauptbürste aus Borsten und Kunststoff, die den Dreck aus dem Boden kitzelt. Das hat aber auch einen Vorteil: Im offenen Saugschlitz bleiben weniger Haare hängen. Zaco legt sogar Staubbeutel bei, die statt der Plastikbox direkt im Sauger den Schmutz aufnehmen – gut für Allergiker, die etwa Tierhaare fürchten. Der Dreame bringt dafür als einziger im Testfeld einen HEPA-Filter mit. Besonders gewissenhaft um Kanten und Ecken der Räume kümmerte sich Zaco: 13 der 20 dort ausgelegten Erbsen sammelte er ein. Dreame, Medion und andere verspeisten nicht einmal die Hälfte vom Gemüse.
Gut verpackt, manchmal zu gut!
Will sich ein Saugroboter smart präsentieren, fängt das bereits beim Auspacken an. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollten die Hersteller auf eine ausreichend sichere, aber zugleich auch umweltverträgliche Verpackung achten. Der Karton bunt bedruckt, foliert und mit Tragegriff aus Plastik? Sauger, Zubehörteile und sogar die Bedienungsanleitung in Tüten eingeschweißt? Ein sanftes Polster aus Schaumstoff oder gar Styropor? Muss alles nicht sein, findet COMPUTER BILD! Daher bewerten die Tester die Umweltverträglichkeit der Verpackungsmaterialien. In diesem Testpunkt schnitten Medion und Zaco am besten ab, weil sie mit recyceltem Karton und wenig Plastik auskamen.
Smart unterwegs? Nun ja
Die Putzarbeiten der Sauger begleiten die Apps auf dem Smartphone: Gerät einrichten, mit dem WLAN koppeln, fertig! Bei allen Testkandidaten ließ sich die Reinigung auf Knopfdruck starten oder zeitgesteuert planen. Eine brauchbare virtuelle Karte, auf der sich die Putzfahrten punktgenau verfolgen sowie Räume und Sperrbereiche eintragen ließen, gab es bei Xiaomi, Ecovacs, Dreame und Mi. iRobot und Medion verzichten ganz darauf. Hier verkommt die App zur Fernbedienung auf dem Handy – wenig smart! Das gilt auch beim Wechsel des Bodenbelags: Teurere Top-Sauger erkennen mithilfe von Sensoren Teppich und passen die Saugleistung auf Wunsch automatisch an – kräftiger auf tiefem Teppichboden, zurückhaltender auf Fliesen. Das können die günstigen Sauger im Test nicht. Der Dreame hat in den Einstellungen zwar einen passenden Schalter. Die als “Beta” gekennzeichnete Funktion bewirkte im Test aber nichts. Wer mehr Saugkraft will, muss die also wie bei allen anderen Kandidaten per Hand hochschrauben.
Wischen? Wenn es denn sein muss
Wer will, kann mit den Saugern auch feucht durchwischen. Viel Freude kam bei den Testern aber nicht auf: Außer dem Ecovacs brachten alle Geräte zu wenig Druck auf den unten angebrachten Wischlappen. Auch der Mi verspricht zwar, sein Hinterteil etwas vibrieren zu lassen. Davon war im Test aber kaum etwas zu spüren. Obendrein aktivierte das Anbringen der Wischplatte nicht automatisch den Wischmodus – unverständlich.
In die Wassertanks von Zaco, Mi und Medion (sitzt wackelig) passt gerade mal ein Schluck (75 bis 175 Milliliter), bei vielen anderen immerhin ein großes Glas Wasser (bis 300 Milliliter). Lediglich der Medion MD 18861 wischt gar nicht. Bei den meisten Wischern gelangte im Test davon kaum etwas aufs Wischtuch, geschweige denn auf den Bodenbelag. So schrubben die Putzhilfen Parkett und Fliesen nicht, sondern streicheln den Boden allenfalls sanft. Festgetrocknete Flecken bleiben. Eine weitere Schwäche vieler Testkandidaten: Mangels zuverlässiger Teppicherkennung fahren sie beim Wischen feuchtfröhlich und unbekümmert über die Auslegeware. Das freut den Flokati gar nicht!
Welcher Saug- und Wischroboter ist zu empfehlen?
Welcher Saug- und Wischroboter ist der beste 2024?
Was kostet ein Saug- und Wischroboter?
Smarte Saugroboter sind ab 140 Euro zu haben. Solide Modelle kosten ab 300 Euro, die Top-Modelle mit kräftiger Wischfunktion und vielen Extras bis zu 800 Euro. Wer ein Rundum-sorglos-Dock mit Absaugfunktion und Wasserversorgung will, zahlt bis zu 1.500 Euro.
Welcher günstige Saug-Wisch-Roboter ist gut?
Welcher ist der beste Saugroboter mit Wischfunktion?
Welcher Saug-Wisch-Roboter beseitigt Tier- und Hundehaare?
Welcher Saugroboter taugt für Teppichboden?
Zum Saugen auf Teppich empfiehlt sich ein Gerät mit viel Saugkraft und einer Wischfunktion, die dank Teppicherkennung die Auslegeware meidet oder die Wischplatte automatisch anhebt. Besonders gut beherrschen das die Geräte von Ecovacs und Roborock.
Überwindet ein Saug-Wisch-Roboter Türschwellen?
Ja, alle Saugroboter im Test überwinden Kanten und Türschwellen bis zu einer Höhe von 2 Zentimetern. Mit ein paar gekonnten Drehungen sind auch mal 3 Zentimeter drin. Höhere Hindernisse überwinden die getesteten Saugroboter nicht.
Wie lange hält ein Saug-Wisch-Roboter durch?
Ausdauernde Modelle saugen mit einer Akkuladung bis zu drei Stunden lang. Das reicht selbst für größere Wohnungen, wenn eine smarte Navigation für zügiges Putzen sorgt. Einige Sauger müssen schon nach 90 Minuten zurück an die Ladestation. Das reicht etwa für 80 Quadratmeter. Immer gut: “selbstständige” Sauger, die automatisch zurück zur Ladestation fahren, den Akku auftanken und die Reinigung genau da fortsetzen, wo sie sie vor dem Aufladen unterbrochen haben.
Darf in den Roboter Putzmittel rein?
Für perfekt saubere Böden sind Reinigungsmittel nötig. Die Hersteller haben Spezialreiniger, die allerdings sehr teuer sind. Bei anderen Substanzen müssen Sie vorsichtig sein: Zu aggressive Kraftreiniger oder alkoholhaltige Mittel beschädigen den Roboter unter Umständen! Nicht ganz so stark in der Reinigungsleistung, dafür schonender sind neben Leitungswasser etwa Seifenlauge, Essigreiniger (strenger Geruch) oder Bio-Bodenreiniger (gut für die Umwelt). Beachten Sie im Zweifelsfall die Bedienungsanleitung!
Was tun gegen Kalkablagerungen im Wischroboter?
In der Regel kommen die Sauger mit eingefülltem Leitungswasser gut klar. Lagert sich aber im Wassertank Kalk ab oder verstopft gar Leitungen und Wasserpumpe, sollten Sie den beseitigen: Dabei hilft Zitronensäure (Tütchen ab 0,60 Euro). Das Pulver in etwas Wischwasser auflösen, nach der Putztour den Tank gründlich ausspülen, fertig! Um Kalk zu vermeiden, lässt sich destilliertes Wasser nutzen. Das schont den Roboter. Es ist frei von Mineralien, Salzen und gelösten Inhaltsstoffen. Sie finden es günstig im Supermarkt oder gratis zu Hause – aus dem heimischen Kondenstrockner oder Luftentfeuchter.