Bietet der Fernseher nicht mehr als blechernes Getröte, hilft eine Soundbar aus der Patsche. Die schlanken Lautsprecher versprechen gute Klangqualität und benötigen unter dem Bildschirm nur wenig Platz. Und wenn der Fernseher nicht läuft, bieten sich Soundbars zur Musikberieselung an. Der Hersteller Samsung hat etliche Modelle in allen Preislagen im Angebot. Die ergänzen nicht nur Samsung-Fernseher, sondern genauso TV-Geräte anderer Marken. Im Fokus stehen die aktuellen Modelle, erkennbar an den Buchstaben D (2024) und C (2023) am Ende der Typenbezeichnungen. Der Buchstabe B kennzeichnet dagegen ältere Soundbars aus dem Modelljahr 2022. Die technischen Unterschiede sind überschaubar, unter den älteren Modellen finden sich daher echte Schnäppchen. Sie interessieren sich auch für Modelle anderer Hersteller? Hier sind alle Soundbars im Test.
Ganz nach vorn schafft es die Samsung HW-Q995GC. Mit einer Höhe von knapp 7 Zentimetern erweist sich die Soundbar als recht flach und passt vor die meisten Fernseher. Mit im Set enthalten sind ein Subwoofer sowie zwei Effektboxen, die gemeinsam tollen Raumklang erzeugen. So stellen die 3D-Tonformate Dolby Atmos und DTS:X bei entsprechenden Filmen und Serien keine Herausforderung dar. Die Soundbar reproduziert Sprache klar und präsent, das erinnert an den Klang in hochwertigen Kinosälen. Sollten Dialoge in einem Film oder in einer Serie dennoch undeutlich sein, lässt sich per App eine Sprachverstärkung aktivieren. Die Installation des Klangriegels ging in der Praxis leicht von der Hand. Die Funkverbindungen zum Subwoofer und zu den hinteren Boxen stellen sich von selbst her. Samsung-Fernseher verbinden Sie per WLAN, Modelle anderer Hersteller lassen sich klassisch per HDMI-Kabel koppeln. Dafür stehen zwei Anschlüsse auf der Rückseite bereit. Hinzu kommt die Möglichkeit, externe Geräte per Bluetooth zu verbinden, etwa um Musik wiederzugeben. Preislich liegt die Soundbar bei knapp 875 Euro (Stand: Juni 2024) und damit unter dem technisch ähnlichen Nachfolgemodell Q995GD (siehe weiter unten).

Samsung HW-Q995GC im Test

Die Soundbar verspricht mit ihren 22 Lautsprechern erstklassige Klangqualität.

Foto: COMPUTER BILD

Großen Hörgenuss zum vergleichsweise kleinen Preis bietet die Samsung HW-Q710GC/ZG. Mit einer Höhe von lediglich 6 Zentimetern ragt sie selbst vor kurzbeinigen Fernsehern nicht ins Bild. Nicht ganz so dezent ist die Breite von 111 Zentimetern. Damit passt sie gut vor typische 65-Zoll-TVs. Die Ausstattung ist mit HDMI-Anschlüssen, Bluetooth, AirPlay 2 und Spotify Connect ähnlich umfangreich wie bei den teureren Modellen des Herstellers. Auch die Klangqualität überzeugt. Der große Subwoofer sorgt für ein solides Klangfundament mit sauberen und nicht wummernden Bässen. Die Soundbar klingt unverfälscht und mit warmer Tendenz sehr angenehm. Die Sprachverständlichkeit ist hervorragend, selbst bei gehobener Lautstärke wird die Wiedergabe nicht lästig. Über die Ladentheke geht die Samsung HW-Q710GC/ZG für knapp 345 Euro (Stand: Juni 2024).

Die Samsung HW-Q710GC/ZG im Test

Die Samsung HW-Q710GC/ZG glänzt mit ordentlicher Ausstattung und tollem Sound.

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Soundbars prüfen die Redakteure in einem ruhigen Fernsehzimmer, das frei von unnötigen Störgeräuschen ist. Dabei nehmen sie den Klang über alle verfügbaren Quellen unter die Lupe. Das beinhaltet etwa Audiosignale vom Fernseher via HDMI-Kabel oder Musik von Streaming-Diensten über eine Bluetooth-Verbindung. Um einen möglichst fundierten Gesamteindruck von Klang und verschiedenen Funktionen wie dem immer wichtigeren Raumklang zu bekommen, führen in der Regel mindestens zwei Redakteure getrennt voneinander Hörtests durch. Anschließend kommt es zum Vergleich und zur Auswertung der Ergebnisse. Auch Faktoren wie Optik, Ausstattung und Zubehör spielen im Test eine Rolle, wenn auch eher untergeordnet. Im Fokus des Soundbar-Tests steht natürlich der Klang mit all seinen Facetten.

Samsung HW-S67B vor einem Fernseher

Soundbars unter der Lupe: Wichtigstes Kriterium bei COMPUTER BILD bildet die Klangqualität. Zu sehen ist die Samsung HW-S67B.

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Der Anschluss sämtlicher Samsung-Soundbars gelingt an allen üblichen Fernsehern per HDMI-Kabel. Der passende Ausgang an TV-Geräten ist mit dem Zusatz ARC (Audio Return Channel) gekennzeichnet. Bei neueren Fernsehern ist die Variante eARC (enhanced Audio Channel) ein Indiz dafür, dass der HDMI-Anschluss Dolby Atmos für bestmöglichen Raumklang ausgibt.
Das Zwillingspärchen Samsung HW-S66B und HW-S67B fällt besonders kompakt aus und passt damit auch zu kleineren Fernsehern etwa mit 43 Zoll. Ein Subwoofer gehört nicht zum Lieferumfang, das verringert den Platzbedarf weiter. Tiefe und druckvolle Bässe darf man dementsprechend nicht erwarten – die Nachbarn dürfte das freuen. Sprache und Musik tönen sehr unverfälscht und natürlich aus den Lautsprechern. Der Unterschied zwischen den Modellen liegt einzig in der Farbe: Die HW-S66B ist schwarz, die HW-S67B weiß. Schön zum Musikhören: Das klappt via Bluetooth, AirPlay und Spotify Connect. Doch aufgepasst, preislich unterscheiden sich beide Modelle stark. So ist die weiße Soundbar bereits ab etwa 230 Euro erhältlich, das schwarze Modell schlägt mit satten 420 Euro zu Buche (Stand: Juni 2024).

Samsung HW-S67B im Test: Die kompakte Soundbar passt wie das schwarze Schwestermodell HW-S60A vor viele Fernseher und kommt ohne Subwoofer aus.

Samsung HW-S67B im Test: Die kompakte Soundbar passt wie das schwarze Schwestermodell HW-S66B vor viele Fernseher und kommt ohne Subwoofer aus.

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Ursprünglich kam der Klang von Soundbars nur aus einer Richtung. So ertönten die Audio-Unterhalter häufig von unterhalb des Fernsehers. Für mehr Effekte brauchten Zuschauerinnen und Zuschauer zusätzliche Surround-Lautsprecher. Doch das ist heutzutage nicht mehr unbedingt notwendig. Einige Soundbars – etwa die Samsung HW-Q995 – bieten über Schallreflexion an den Wänden ansprechenden Surround-Sound gerade in Kombination mit Dolby Atmos. Zuständig dafür sind in der Soundbar nach oben gerichtet eingebaute Lautsprecher. Deren Schallreflexion an der Decke hüllt das Publikum zusätzlich in die Klangatmosphäre ein. In entsprechenden Actionfilm-Soundtracks sollen auch Geschosse oder donnernde Düsenjets direkt über dem Kopf zu hören sein. Das klappt mit Soundbars nur ansatzweise, dennoch sind die zusätzlich eingebauten Raumklanglautsprecher ein echter Gewinn.

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Samsung

HW-Q995GD

  • Sauberer, unverfälschter Klang
  • Überragende Raumklangeffekte

Die Samsung HW-Q995GD steckt nicht nur voller Lautsprecher, sondern auch voller sinnvoller Funktionen: Das fängt bei den Anschlussmöglichkeiten inklusive kabelloser Verbindung zum Fernseher und Musik-Streaming an und reicht bis zu den sehr guten Einstellmöglichkeiten für den Klang. Und der zählt mit tief grollenden Bässen, überragender Sprachwiedergabe und präziser Raumabbildung zum Besten, was Soundbars derzeit bieten. Dank zusätzlicher Effektboxen klingt es wirklich räumlich, da kann selbst manches Kino nicht mithalten. Preislich liegt die Samsung HW-Q995GD bei etwa 1.200 Euro (Stand: Juni 2024).

Samsung HW-Q995GD im Test

In der Samsung HW-Q995GD ist ein abschaltbares Mikrofon für Alexa und für die automatische SpaceFit-Klanganpassung eingebaut.

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Soundbars zeichnen sich in der Regel durch ihre kompakten Maße aus. Die eingebauten Lautsprecher schaffen je nach Modell ansprechenden Raumklang ohne zusätzliches Zubehör. Häufig leidet jedoch der Bass unter der schmalen Bauweise. Mit Ausnahme der Samsung HW-S66B und HW-S67B verfügen daher alle getesteten Modelle über einen mitgelieferten Subwoofer. Sie sind genau für diesen Bass zuständig und springen in die Bresche, wenn die Soundbar alleine nicht reicht. Die aktiven Basslautsprecher sind in der Regel ziemlich groß und benötigen einen eigenen Stromanschluss. Dafür verzichtet Samsung bei aktuellen Modellen auf eine Kabelverbindung zur Soundbar – Signale gibt es über Funk.

Schon die günstigen Samsung HW-S66B und HW-S67B gefielen im Test mit ihrem ausgewogenen und angenehmen Klang. Dass sie keine markerschütternden Bässe erzeugen, erfreut die Nachbarschaft. Die eingeschränkten Raumklang-Talente sind in ihrer Preisklasse verzeihlich. Die teureren Modelle bringen da mehr, vor allem die HW-Q710GC überzeugte mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Top-Modell Samsung HW-Q995GC wiederum lässt so manche Surround-Anlage aus AV-Receiver plus fünf Boxen alt aussehen – und das bei immer noch überschaubarem Platzbedarf.

Samsung-Soundbars: Häufig gestellte Fragen

Lässt sich mit einer Soundbar Musik und Radio abspielen?

Die meisten Soundbar-Modelle bieten die Option zur Bluetooth-Wiedergabe via Smartphone, Tablet oder PC. Das eröffnet viele Möglichkeiten für die Wiedergabe von eigener Musik, Podcasts, Hörbüchern oder auch Radiosendern. Musik-Streaming-Dienste wie Spotify, Deezer oder Apple Music stehen dabei für viele Nutzerinnern und Nutzer an erster Stelle.

Wie schließt man eine Samsung-Soundbar an?

Für den Anschluss an den Fernseher greifen Nutzerinnen und Nutzer bei allen getesteten Samsung-Soundbars auf HDMI zurück. Hierüber lassen sich große Datenmengen übertragen, je nach Modell etwa für 5.1- oder 7.1-Surround-Sound. Wer die neuesten Highlights wie Dolby Atmos wünscht, braucht den verbesserten Audiorückkanal, auf Englisch “Enhanced Audio Return Channel”, kurz eARC. Nur hierüber fließen die richtig großen Datenströme. Der einfache Audiorückkanal (ARC) reicht dafür nicht aus.

Wie schaltet man ARC und eARC am Fernseher frei?

Um Funktionen wie Surround-Sound und Dolby Atmos zu hören, reichen nicht nur passende Soundbars und HDMI: Bei vielen Fernsehern müssen Nutzerinnen und Nutzer den Audiorückkanal (ARC) und erweiterten Audiorückkanal (eARC) erst im Bereich “Ton” oder “Anschlüsse” aktivieren. Außerdem muss der Fernseher die digitale Tonspur unangetastet ausgeben, je nach Fernseher heißt das beim Audio-Format “Bypass”, “Durchleiten” oder “raw”. Liefert ein UHD-Player das Programm, gibt es dort ebenfalls entsprechende Audio-Einstellungen für den HDMI-Ausgang.

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