Samsungs A-Serie ist beliebt, vor allem die Geräte der 50er-Reihe sind in Deutschland echte Verkaufsrenner. Kann das Samsung A55 die hohen Erwartungen erfüllen? Taugt es vielleicht sogar als brauchbare Alternative zu einer günstigen S-Klasse? Angesichts des gefallenen Preises lohnt sich ein erneuter Blick auf den Test. Anbieter mit aktuellen Angeboten finden Sie hier direkt zur Prüfung verlinkt.

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Samsung Galaxy A55: OLED-Display mit 6,6 Zoll

Das Samsung Galaxy A55 hat ein OLED-Display mit 6,6 Zoll.

Foto: COMPUTER BILD

Mittlerweile kann sich das Design sehen lassen. Schon das aktuelle Samsung A54 aus der Galaxy-A-Serie 2023 machte hier als erstes A-Modell mit Glasrückseite eine gute Figur. Das Galaxy A55 5G geht in Sachen Wertigkeit noch einen Schritt weiter. Die für viele wichtigste Neuerung aber ist wohl die Größe. Nachdem Samsung den Vorgänger noch verkleinert hatte, wagen die Koreaner jetzt die 180-Grad-Kehrtwende: Das Galaxy A55 5G kehrt nicht zurück zur Displaydiagonale 6,5 Zoll, sondern wächst sogar auf 6,6 Zoll – ist damit übrigens genauso groß wie sein Schwestermodell Galaxy A35 5G. Wer ein aktuelles Samsung mit kompakten Maßen sucht, dem bleibt offenbar nur noch das Galaxy S24 (6,2 Zoll), der Vorgänger Galaxy S23 (6,1 Zoll) – oder gleich das kompakte Klapphandy Galaxy Z Flip 5. Die Frontkamera ist in einem kleinen Loch versteckt, ähnlich wie beim S23 (Infinity-O-Design). Geschützt wird das Display von Gorilla Glass Victus+.

Samsung-A55-Display: Die Test-Ergebnisse

Klar, dass das Display wieder kontraststarke Super-AMOLED-Technik nutzt, auch mit 120 Hertz bei variabler Regelung und Full HD+ als ausreichend scharfer Auflösung. Wie beim günstigen Samsung S23 FE bewegt sich die Regelung aber nur zwischen 60 und 120 Hertz, während etwa bei der S24-Serie oder dem S23 Ultra dank neuster LTPO-OLED-Technik eine Regelung bis herab zu stromsparenden 1 Hertz möglich ist. Bemerkenswert ist die Helligkeit: Sowohl der Vorgänger A53 als auch das günstige S23 FE waren mit Helligkeitswerten um 1.300 Candela je Quadratmeter schon recht hell, das Galaxy A55 aber schlägt beide mit über 1.500 cd/m2 deutlich. Damit liegt das A55 auf dem Nivea der Galaxy-S23-Serie von 2023 (rund 1.600 cd), die neuere S24-Serie allerdings liegt mit rund 2.500 cd nochmal ein ganzes Stück höher. Wichtig aber: Das hohe Helligkeitsniveau wird sowohl bei normaler Darstellung (1.513 cd) als auch bei HDR-Inhalten (1.549 cd) erreicht.

Oben das Galaxy A35 mit Kunststoffrahmen, unten das Galaxy A55 mit Metallrahmen aus Aluminium.

Oben das Galaxy A35 mit Kunststoffrahmen, unten das Galaxy A55 mit Metallrahmen aus Aluminium.

Foto: COMPUTER BILD

Das Display ist flach, wie es mittlerweile auch wieder in Samsungs-Topmodellen vom Schlage des Samsung S24 üblich ist. Die größte Design-Innovation aber ist der Rahmen aus Aluminium – das A55 5G ist Samsungs erstes A-Modell mit Metallrahmen (beim A35 5G regiert weiter Kunstoff). An mehreren Stellen wird der Rahmen von kleinen Linien unterbrochen, denn hier sind auch einige Antennen integriert, die durch die Linien voneinander getrennt werden. Die Rückseite ist wie die Front aus Gorlla Glass Victus+, das Gehäuse ist wie bei den Vorgängern wasserdicht nach IP67. Die Maße: 161,1×77,9 mm. Die Gehäusedicke bleibt (ohne Kamera) bei 8,2 mm. Im ersten Praxis-Test fühlte sich das A55 durch den neuen Rahmen weitaus wertiger an als etwa das A54 oder das A35. Optisch allerdings ist der Unterschied zu Kunststoff nur bei genauem Hinsehen zu erkennen.

Samsung Galaxy A55 und A35 im Vergleich: Von vorn kaum zu unterscheiden

Samsung Galaxy A55 und A35 im Vergleich: Beide sehen praktisch identisch aus, haben ein 6,6-Zoll-Display mit OLED und eine Frontkamera im winzigen “Punchhole”-Loch.

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Die Kameras auf der Rückseite sind wie beim Vorgänger in Kreisen direkt untereinander angeordnet. Die Spezifikationen der Kameras sind identisch zu denen des Vorgängers Galaxy A54, entsprechend ist bei Tageslicht eine gute Qualität zu erwarten – dank der hohen Auflösung auch bei kleineren Zoomstufen bis Faktor 2:

  • Hauptkamera mit 50 Megapixel, optische Bildstabilisierung (OIS), Blende f/1.8
  • Ultraweit mit 12 MP (Blende f/2.2)
  • Makro mit 5 MP (f/2.4)
  • Frontkamera: 32 MP (f/2.2)

Im direkten Vergleich mit dem A35 könnte man meinen, dass die Hauptkameras in beiden Modellen der 2024er-A-Serie identisch seien. Doch dem ist nicht so. Zwar besitzen beide Sensoren eine Auflösung von 50 Megapixel, doch im Galaxy A35 verbaut Samsung einen kleineren Sensor mit nur 0,8 µm Durchmesser pro Sensorpixel. Beim A55 ist jeder Sensorpixel 1,0 µm groß, also um 20 Prozent größer. Ein Vorteil für Aufnahmen bei wenig Licht.

Foto-Qualität im Test

Der Labortest erfüllt die durch den größeren Sensor geweckten Hoffnungen: Bei wenig Licht schneidet das Samsung A55 deutlich besser ab als der Vorgänger, schlägt auch das Schwestermodell A35. In diesem Punkt kann es sogar mit dem Galaxy S23 mithalten. Insgesamt aber bleibt die Foto-Qualität auch beim A55 deutlich hinter der S-Klasse zurück, die dank der separaten Tele-Kamera vor allem bei Zoom-Aufnahmen klar im Vorteil ist. Wer sich die Kamera-App genauer anschaut, entdeckt aber immerhin Vorzüge gegenüber dem A35 – denn nur beim A55 findet sich die Option, bei Videos auch die Frontkamera ins Bild einzuklinken (“Dual-Aufnahme”, bei früheren S-Modellen noch als “Regieansicht” bekannt).

Hauptkamera bei Tageslicht im Vergleich: Galaxy A35, A55, S23 FE

Hauptkamera bei Tageslicht im Vergleich: Galaxy A35, A55, S23 FE. Alle sind gut, das S23 FE liegt leicht vorn.

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Zoom-Vergleich: Galaxy A35, A55, S23 FE

Zoom-Vergleich: Galaxy A35, A55, S23 FE – nur das S23 FE bietet eine brauchbare Qualität.

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Das Samsung A55 ist das erste Smartphone, das von dem im 4-Nanometer-Prozess gefertigten Exynos 1480 angetrieben wird. Der Vorgänger A54 arbeitete noch mit dem Exynos 1380 (5 nm) und ist nun im günstigeren Schwestermodell des A55, dem Galaxy A35, zu finden. Im Test lag er klar vor dem Galaxy A35 und bei vielen Anwendungen in etwa auf dem Niveau des S23 FE, das lediglich bei grafiklastigen Anwendungen davonzieht. Der Vergleich mit dem S24 Ultra aber zeigt auch: Samsungs beste S-Klasse des Jahrgangs 2024 liegt im Samsung-Vergleich uneinholbar vorn. Abgesehen von Benchmarks gilt: Menüs und Apps reagieren flüssig.

Geekbench-6-Benchmark: A35 A55 S23FE S24Ultra

Geekbench-6-Benchmark: Galaxy A35, A55, S23FE und S24Ultra im Vergleich.

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3DMark A35 A55 S23FE S24Ultra

3DMark-Grafik-Benchmark: Galaxy A35, A55, S23FE und S24Ultra im Vergleich.

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Galaxy S24 Ultra, Galaxy A55, Galaxy A35

Größenvergleich: Galaxy S24 Ultra (6,8-Zoll-Display), Galaxy A55 und Galaxy A35 (beide 6,6 Zoll).

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eSIM sowohl bei A55 als auch bei A35

Das Galaxy A54 war das erste A-Serien-Modell mit eSIM. In diesem Jahr spendiert Samsung sowohl dem Galaxy A35 als auch dem Galaxy A55 eine eSIM. Alternativ gibt es aber auch immer noch die Möglichkeit, zwei Nano-SIM-Karten einzulegen.

Galaxy A55: Viele Farben

Das Galaxy A55 gibt es in vielen Farben – einige Varianten etwa in hellem Lila und Gelb sind hier im Hintergrund zu sehen.

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Kein Galaxy AI: Hält Samsung das A55 künstlich dumm?

Mit dem Galaxy S24 Ultra hat Samsung den Vogel abgeschossen: Riesen-Display, tolle Kamera, schickes Design – und ein ganzes Bündel an Künstlicher Intelligenz, zusammengefasst als “Galaxy AI”. Zum Start gab es die Galaxy AI nur in den drei S24-Modellen, mittlerweile haben weitere Samsung-Smartphones mit dem Update auf OneUI 6.1 dieselben Galaxy AI-Funktionen erhalten, darunter die gesamte S23-Flotte inklusive des günstigen SE. Für die A-Serie dagegen hält sich Samsung bedeckt. Zwar gibt es Gerüchte über ein Update auf OneUI 6.1 auch für die A-Serie. Doch von AI-Funktionen ist hier bislang wenig zu hören. Dabei ist der Prozessor des S23 FE gar nicht so viel schneller. Ob hier spezielle Leistungen des Chips etwa in Sachen GPU oder NPU eine Rolle spielen oder ob Samsung in diesem Jahr das Thema AI als Zugpferd für seine Top-Modelle behalten will, ist offen. Klar ist aber: Wer KI möchte, ist derzeit mit einem S-Modell wie dem S23 FE oder S24 besser bedient.

Galaxy A55: Preis, Speicher, Release

In den vergangenen Jahren sind die A5x-Modelle immer teurer geworden, aus dem günstigen Einstiegsmodell ist ein preiswertes, aber edles Mittelklasse-Gerät geworden. Umso schöner, dass Samsung den Preis beim Galaxy wieder etwas zurücknimmt, wenn auch nur um 10 Euro:

  • Galaxy A55 mit 128 GB (8 GB RAM): 479 Euro (A54: 489 Euro).
  • Galaxy A55 mit 256 GB (8 GB RAM): 529 Euro (A54: 539 Euro).

Die Vorbestellungen starteten am 11. März, der offizielle Verkaufsstart war der 29. März (Galaxy-A55-Release).

Galaxy A55: Preisverfall

Der Preis im freien Handel ist bereits stark gesunken, günstige Angebote gibt es selbst bei etablierten Händlern schon für rund 350 Euro. Da dürften es selbst Rabatt-Aktionen wie etwa zum Amazon Prime Day schwer haben, beim Preis noch billiger zu werden. Ein weiterer Tipp: Viele Tarifanbieter haben bereits interessante Bundles im Programm – im Fenster oben sind mehrere aktuelle Angebote aufgelistet.
Mit dem Galaxy A55 treibt Samsung die Entwicklung der Vorgänger weiter: etwas schneller, etwas zeitgemäßer. Optisch wird es dabei immer schwerer, Topmodelle der S-Serie zumindest vom besten Modell der A-Serie 2024 zu unterscheiden. Technisch aber hat die S-Klasse weiterhin etliche Argumente auf seiner Seite – wie die aktuellen Topmodelle S24 Ultra und S24 Plus zeigen: Top-Kamera mit starkem Zoom, richtig schneller Prozessor und diverse Extras von induktivem Laden bis zur Samsung-DeX-Monitorverbindung. Dennoch gilt: So nah wie das A55 ist noch nie eine A-Serie der S-Klasse herangerückt. Aber Achtung: Auf die Künstliche Intelligenz (Galaxy AI) müssen Samsung-Fans in der A-Serie derzeit noch verzichten.
Je nach Budget und Zielgruppe gibt es zwei ganz unterschiedliche Alternativen: Wem es auf Preis-Leistung ankommt, der bekommt für rund 100 Euro weniger das A35 5G mit nur wenig schlechterer Technik. Wer aber eine bessere Kamera und KI haben möchte, legt umgekehrt rund 100 Euro drauf und landet beim S23 FE. Ein separater Artikel liefern den Vergleich sämtlicher Modelle der A-Serie 2024.

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