
Ressortleiter Christian Just mit dem Flip 6 in der Redaktion.
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Flip 6: Großes Display für die Hosentasche
Flip-6-Display: Teils heller als beim Fold 6
Ein wichtiger Vorzug gegenüber dem Vorgänger ist das deutlich hellere Display. Im Test erreichte das Flip-6-Display starke Helligkeitswerte von 2.540 Candela pro Quadratmeter selbst mit normalen Inhalten – schlägt in dieser Disziplin damit sogar das Fold 6, das dafür bei HDR-Inhalten im Test heller war. Es ist also auf jeden Fall für Sommertage gut geeignet, feinem Sandstrand und Salzwasser sollte man es aber wegen des zuvor geschilderten geringen Staubschutzes und des empfindlichen Faltdisplays nicht aussetzen.

Galaxy Z Flip 6 ausgeklappt: 6,7-Zoll-OLED mit 1 bis 120 Hertz.
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Samsung Galaxy Z Flip 6 zugeklappt.
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Faltdisplay-Delle? Was Samsung nicht verrät
Beim Ausprobieren des Faltdisplays im Praxis-Test gab es eine echte Überraschung: Die von vielen so gehasste Delle, dort, wo beide Hälften des Innendisplays aufeinander geknickt werden, hat abgenommen. Bei schräger Draufsicht ist sie zwar noch zu sehen, doch beim Hinübergleiten mit dem Finger spürte man sie nur noch ein wenig. Gerade bei den früheren Flip-Modellen war diese Delle immer besonders störend, denn hier wischt man horizontal ständig über diese Stelle. Eine kleine aber feine Verbesserung! Beim ersten Ausprobieren zeigte sich aber auch ein störendes Detail. Um die Faltdisplays baut Samsung traditionell einen leicht erhöhten Rand. Beim Flip 6 hat dieser Kunststoffrahmen nun eine matte Oberfläche und ist am Rand nicht mehr abgerundet. Das wirkt beim Herübergleiten etwa mit dem Daumen nicht mehr so geschmeidig wie beim Vorgänger. Nach einigen Tagen dürfte man sich aber daran gewöhnen. Das Flip 6 ist nach Schutzklasse IP48 zertifiziert. Es ist also wie der Vorgänger wasserdicht nach IPX8, erstmals gibt Samsung auch den Schutz gegen Staub an, allerdings nur in Stufe 4. Es hält also durchaus Staub im gewissen Maße ab, ist aber nicht staubdicht. Nicht nur deswegen ist das Innendisplay nach wie vor etwas empfindlicher als normale Handydisplays, in Gegenden mit viel Staub oder Sand ist es nicht zu empfehlen.

Flip 6: Die Delle im Falthandy ist immer noch zu sehen – aber nicht mehr so tief, so dass er beim Scrollen nicht mehr allzustark stört.
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Dolmetscher-App auf dem Z Flip 6: Mit einem Tipp zaubert man die Zweitsprache aufs Außendisplay.
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Klappe zu, das Handy lebt!

Flip 6 zugeklappt: Der Touchscreen lässt sich auch außen einiges erledigen.
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Flip 6: Neue 50-Megapixel-Kamera

Flip 6 als Selfie-Kamera: Per Handgeste wird der Foto-Selbstauslöser gestartet
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Die geheime Foto-Power des Flip
Die Kombinationa aus Außendisplay und guter Hauptkamera ermöglicht Foto-Tricks, von denen normale Kamera-Smartphones nur träumen können:
- Selfie-Trick: Wie einfach es ist, im zugeklappten Zustand tolle Selfeis mit der Hauptkamera zu knipsen, hatte sich schon beim Vorgänger Flip 5 gezeigt – Kamera der Doppeltipp auf den Power-Knopf starten, Kamera mit Hilfe des Außendisplays richtig postionieren, lächeln und Per High-Five-Geste den Selbstauslöser starten.
- FlexCam-Modus: Der aktiviert sich erst, wenn man das Flip halb aufgeklappt vor sich positioniert – mit der Rückseite auf einer ebenen Fläche und den Kameras oben oder weniger ideal im Zelt-Modus, wo sich die Kamera aber nicht so gut ausrichten lässt. Nur in diesen Positionen erscheint das Flexcam-Symbol. Dabei handelt es sich im Prinzip um nichts anderes als einen automatischen Zoom, der je nach Entfernung nah ans Motiv heranzoomt oder einen möglichst breiten Winkel einstellt.
- Auslöser: Die Handgeste (Hand mit gespreizten Fingern ins Bild halten) zum Start des Selbstauslösers ist bekannt. Alternativ lässt sich das Foto auch per gekoppelter Galaxy Watch 7 oder Galaxy Watch Ultra auslösen.
Volle Snapdragon-Power fürs Flip 6

Nur das Flip 6 (links) besitzt im Gegensatz zum Flip 5 intern eine ausgewachsene Kühlkammer, um Prozessorwärme abzuleiten.
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Akku-Laufzeit des Flip 6
Der Akku des Flip 6 bietet mit 4.000 Milliamperestunden (mAh) deutlich mehr Kapazität als beim Vorgänger (3.700 mAh). Kombiniert mit dem effektiveren Prozessor und dem neuen Display sorgt das für einen gewaltigen Sprung bei der Akku-Laufzeit um rund zweieinhalb Stunden von 9:32 Stunden beim Flip 5 auf knapp 12 Stunden beim Flip 6 (11:55 Stunden). Das Ladetempo bleibt niedrig, mit 25-Watt-Netzteil ist der Akku nach 15 Minuten zu 26 Prozent gefüllt, eine volle Ladung dauert knapp zwei Stunden (1:59 Stunden). Drahtloses Laden und induktives Laden anderer Geräte ist weiterhin möglich.
Galaxy AI an Bord
Vorbildlich: Die Update-Garantie
Mit dem Galaxy S24 führte Samsung eine Update-Garantie von sieben Jahren ein – für große Android-Updates und Sicherheitspatches. Das bedeutet: Das Flip 6, das 2024 mit Android 14 startet, wird im Jahr 2031 noch das Update auf die dann aktuelle Android-Version erhalten. Bleibt Google weiter beim jährlichen Update-Zyklus, ist also mit Android 21 zu rechnen.

Galaxy Z Flip 6: die Farben.
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Vergleich: Flip 6 vs. Flip 5 vs. Flip 4
Das Flip 6 ist klar das beste kleine Klapphandy, das Samsung bislang herausgebracht hat. Bei der Akku-Laufzeit und der Bildschirmhelligkeit deklassiert es sämtliche Vorgänger, bei der Kamera ist es das erste Flip mit brauchbaren Ergebnissen bei kleinen Zoom-Stufen. Solange man an die Nutzung im Sonnenschein und die Akku-Laufzeit aber keine besonderen Ansprüche stellt, dürften sich die Unterschiede zum Flip 5 in der Praxis in Grenzen halten. Das Flip 4 dagegen ist wegen des fehlenden großen Außendisplays nur für diejenigen zu empfehlen, die weder eine besondere Begeisterung für Selfies haben noch ständig nach neuen Benachrichtigungen schielen, sondern das Handy dort lassen, wo es sein soll: Zugeklappt in der Tasche oder auf der Ablage. Ein Preisvergleich: Zum Testzeitpunkt kostete das Flip 4 im freien Handel rund 480 Euro, das Flip 5 rund 720 Euro und das Flip 6 (als Vorbestellung) bei größeren Händlern meist über 1.100 Euro.
Samsung Galaxy Z Flip-Serie im Vergleich
Preis: Wie teuer ist das Flip 6?
Das Galaxy Z Flip 6 startet in der Basisversion zum selben Preis wie der Vorgänger für 1.199 Euro. Dafür gibt es in diesem Jahr aber doppelt so viel Speicher, nämlich 256 GB statt zuvor 128 GB. Alternativ gibt es auch eine Variante mit 512 GB für 1.319 Euro. Die Vorbestellung startet unmittelbar nach der Vorstellung am 10. Juli. Der offizielle Verkaufsstart war der 24. Juli 2024, Vorbestellungen waren aber bereits nach der Keynote am Abend des 10. Juli möglich.
Preisverfall: Das Flip 6 wird günstiger
Der UVP von 1.199 Euro ist nicht ohne. Doch die Ladenpreise liegen weit darunter. Schon am Tag des offiziellen Verkaufsstarts waren die Preise stark gefallen, zum Veröffentlichungszeitpunkt verlangen selbst etablierte Händler nur noch rund 850 Euro. Das günstigste eBay-Wow-Angebot startete sogar bei 750 Euro. Im Zweifelfsfall sollte man sich die Händler aber genauer anschauen, damit man nur bei seriösen Anbietern kauft.
Fazit: Samsung Galaxy Z Flip 6 im Test
Die Teilnahme an der Reise zum Event wurde von Samsung unterstützt. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhaengigkeit.
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